Novak Djokovic ist bekannt dafür, sich für alternative Medizin einzusetzen. Mit den im neuesten Instagram-Live-Video getätigten Äusserungen sorgt der Serbe allerdings für Verwirrung.
Novak Djokovic ist nicht nur wegen seiner unzähligen Erfolge ein einzigartiger Tennisspieler, sondern auch aufgrund seiner teils unkonventionellen Ansichten. Zwischen 2016 und 2018 arbeitete der Serbe eng mit dem Guru Pepe Imaz zusammen. Dessen Philosophie basiert auf der «Kraft der Meditation und von langen Umarmungen».
Seit die von Imaz angewandten Methoden einst Djokovics Bruder gegen Depressionen geholfen haben, ist Nole begeistert. Während der Zusammenarbeit mit dem Spanier zögert der amtierende Weltranglisten-Erste eine Schulteroperation hinaus – in der Hoffnung, die Probleme anders lösen zu können. Im Sommer 2018 – rund drei Monate nachdem sich Djokovic doch noch einer Operation unterzogen hatte – trennt sich der Serbe von Imaz.
Jetzt scheint sich Djokovic einer anderen Person aus diesem «Netzwerk» zu öffnen: dem Iraner Chervin Jafarieh. Am Mittwoch postet Djokovic bereits das zweite Live-Video mit seinem «persischen Bruder» auf Instagram – und gewährt Einblicke in deren Gedankenwelt. «In dieser Folge erklärt Chervin den natürlichen Entgiftungsprozess des Körpers und warum es so wichtig ist, dass wir unseren Tag richtig beginnen. Schnapp dir einen Stift und mach dir Notizen», fordert der Serbe seine Follower auf, es ihm gleich zu tun.
«Wassermoleküle reagieren anhand von Emotionen»
Djokovic und Chervin Jafarieh unterstreichen die für sie hohe Bedeutung der richtigen Einstellung gegenüber der Ernährung: «Man soll ganz bewusst Wasser trinken. Ich kenne Leute, welche es durch diese energetische Verwandlung, durch die Kraft eines Gebets oder von Dankbarkeit geschafft haben, aus dem ungesundesten Essen oder dem schmutzigsten Wasser das gesündeste zu machen», sagt Djokovic.
Die Begründung: Wissenschaftler sollen bewiesen haben, dass Wassermoleküle anhand von unseren Emotionen reagieren – je nach dem, was gesagt wird. Jafarieh pflichtet ihm bei: «Matsuro Imoto, ein japanischer Wissenschaftler, der Wasser studiert, hat herausgefunden, dass eine andere molekulare Struktur entsteht, je nach dem, ob du positive Gedanken hast», glaubt der Iraner.
Die Kritik folgt umgehend
Die Aussagen sorgen für viel Kritik. Die ehemalige Spitzenspielerin Mary Carillo stört sich: «Ich bin beunruhigt, dass Djokovic und der andere Typ sagen, dass man giftiges Wasser in Trinkwasser verwandeln kann. Das ist gefährliches Zeugs», sagt er in einem Live-Video von «Tennis Channel».
Tennisjournalist John Wertheim pflichtet ihm bei. Es sei zwar okay, andere Wege der Sportpsychologie zu erkunden. Das gehe aber einen Schritt zu weit. «Es ist ein sehr kurzer Sprung zu Verschwörungstheorien, die heutzutage mehr denn je gefährlich sind. (…) Ich denke, es gibt eine echte Verantwortung, wenn man die Weltnummer 1 ist. Dazu gehört, die Wissenschaft und die objektive Wahrheit zu respektieren.»