Ein Platzmangel auf den Aussencourts, mehrere Schreckmomente und der Schlagabtausch von Nick Kyrgios mit Rivale Bernard Tomic – das gibt am Rande der French Open in Paris zu reden.
Bange Minuten für Simona Halep
Simona Halep führt in ihrem Zweitrunden-Match gegen die Chinesin Qinwen Zheng mit Satz und Break und steht mit einem Bein schon in der dritten Runde, als die Rumänin komplett einbricht. «Ich habe gut begonnen und im zweiten Satz mit einem Break geführt. Dann ist etwas passiert und ich habe das Spiel verloren», schildert Halep an der Pressekonferenz nach dem Spiel. «Ich hatte nur eine Panikattacke. Es ist einfach passiert und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll, denn das passiert mir nicht oft.»
Halep gewinnt in der Folge nur noch ein Game und verliert die Partie gegen die Weltnummer 74 schlussendlich mit 6:2, 2:6 und 1:6. «Ich weiss nicht, warum es passiert ist. Ich habe geführt und gut gespielt. Aber es ist passiert und danach konnte ich mich nicht mehr konzentrieren.» Die 30-Jährige muss gar einen Arzt auf den Platz kommen lassen, der ihr aber Entwarnung geben kann. «Ich wusste, dass ich mich beruhigen musste», so Halep, der dieses Unterfangen aber nicht gelingt. Ihre Vermutung: «Vielleicht habe ich mich zu sehr unter Druck gesetzt.»
Schrecksekunde für Begu
Bei Irina-Camelia Begu ist der Ärger nach einem unerzwungenen Fehler so gross, dass ihr Racket daran glauben muss. Obwohl die Rumänin ihr Spielgerät relativ sanft auf den Boden wirft, fliegt dieses danach ins Publikum. Kurz darauf beginnt ein Kind zu weinen. Es blieb allerdings unklar, ob der Junge vom Schläger getroffen wurde oder nur erschrocken ist. Unabhängig davon kommt Begu nur mit Glück um eine Disqualifikation herum, nachdem gar der Supervisor vom Schiedsrichter auf den Court gebeten wird.
«Es ist mir sehr unangenehm, deshalb möchte ich nicht zu viel darüber reden. Ich möchte mich nur entschuldigen», sagt Begu nach der Partie, die sie mit 6:7, 6:3 und 6:4 noch gewinnt. «In meiner ganzen Karriere habe ich so etwas nicht getan. Ich fühle mich wirklich schlecht und es tut mir leid.»
«Gefährlicher» Platzmangel auf kleineren Courts
Holger Rune lässt gegen Henri Laaksonen nichts anbrennen und eliminiert den Schweizer in der zweiten Runde in drei Sätzen. Mehr Mühe als mit seinem Gegner hat der Däne aber mit den relativ knappen Platzverhältnissen. Zum einen trifft er eine Linienrichterin am Kopf, weil er sich während der Ballwechsel so weit hinter der Grundlinie bewegt. Später stolpert er selber über eine Plane und stürzt in eine Werbetafel. Sofort werden Erinnerungen wach an David Goffin, der die French Open 2017 nach einem ähnlichen Vorfall gar aufgeben muss.
Rune kann nach kurzer Pause zwar weiterspielen. Dennoch macht auch Gegner Laaksonen klar: «Die Planen hinter dem Platz sind gefährlich. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Spieler dort stürzt. Auf Sand hast du viele Spieler, die sehr weit hinter der Grundlinie spielen. Meiner Meinung nach sind die Planen gefährlich.»
Swiatek in Ausnahmeform
Iga Swiatek ist derzeit die Tennisspielerin, die es zu schlagen gilt. Gegen Alison Riske aus Amerika hat die Polin in der zweiten Runde überhaupt keine Probleme und gibt – wie schon in der Auftaktrunde – nur gerade zwei Games ab. Die amtierende Weltnummer 1 steht damit bei 30 Siegen am Stück, die letzte Niederlage fängt sie Mitte Februar in Dubai ein. Nichtsdestotrotz kündigt Swiatek nach ihrem jüngsten Sieg für den Freitag ein hartes Training an: «Ich werde an allem arbeiten. Ich bin eine Perfektionistin.»
Ein australischer Nebenschauplatz
Gar nicht erst in Paris angetreten ist der Australier Nick Kyrgios. Das will aber nicht heissen, dass er in diesen Tagen nicht für Schlagzeilen sorgt. Mit Landsmann Bernard Tomic liefert er sich in den sozialen Netzwerken einen verbalen Schlagabtausch, wobei die Frage geklärt werden soll, wer der beiden der bessere Spieler ist. Ausgelöst wird der Streit gar von einem Fan-Kommentar auf Instagram, worauf sich Kyrgios und Tomic Saures geben. «Er stand immer in meinem Schatten. Daher geht ihm mein Name, wenn er erwähnt wird, immer unter die Haut», schreibt etwa Tomic.
«Wenn du Hilfe brauchst, spielen zu lernen – schreib mir einfach», lässt der Konter von Kyrgios nicht lange auf sich warten. «Vergessen wir mal lieber nicht, dass ich dir in Shanghai deinen Flug bezahlen musste, da du kein Geld hattest. Du bist der meistgehasste Spieler in Australien. Das kann dir keiner streitig machen.»