Norweger vermiesen Schweizer Ski-Fest Daniel Yule: «Wie schön wäre es, wenn sie nicht da wären»

Sandro Zappella aus Wengen

19.1.2025

Daniel Yule ist Teil des Schweizer Trios, welches das Slalom-Podest in Wengen knapp verpasst. 
Daniel Yule ist Teil des Schweizer Trios, welches das Slalom-Podest in Wengen knapp verpasst. 
KEYSTONE

Beim Slalom in Wengen gibt es keine weiteren Schweizer Podestplätze zu bejubeln. Tanguy Nef, Loïc Meillard und Daniel Yule fahren direkt hinter die Top 3. Vor der Sonne stehen den Schweizern drei Norweger.

Sandro Zappella aus Wengen

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  • Beim Slalom in Wengen jubelt Norwegen: Atle Lie McGrath, Timon Haugan und Henrik Kristoffersen fahren einen Dreifachsieg ein.
  • Unmittelbar dahinter folgt ein Schweizer Trio bestehend aus Tanguy Nef (4.), Loïc Meillard (5.) und Daniel Yule (6.).
  • Die Schweizer sind mit ihren Fahrten zufrieden, finden es aber alle schade, haben sie das Podest so knapp verpasst.

Die Schweizer Festspiele in Wengen werden am Sonntag etwas ausgebremst. Nach den Siegen vom Freitag und Samstag und total vier Podestplätzen verpassen die Fahrer von Swiss-Ski am Sonntag die Top 3 hauchdünn. Verantwortlich dafür sind die Norweger, die das Lauberhorn einnehmen und durch Atle Lie McGrath, Timon Haugan und Henrik Kristoffersen einen Dreifach-Sieg feiern.

Dahinter folgt ein Schweizer Trio aus Tanguy Nef (4.), Loïc Meillard (5.) und Daniel Yule (6.). Alle verlieren sie weniger als eine halbe Sekunde auf Sieger Atle Lie McGrath. «Es ist natürlich schade, dass wir Vierter, Fünfter und Sechster werden. Es hat sehr wenig gefehlt», sagt Meillard im Zielraum. Nach dem ersten Lauf lag der aktuell beste Schweizer Slalomfahrer nur auf Rang 24, fuhr dann im zweiten Durchgang dank Laufbestzeit auf den fünften Rang nach vorne und erklärt: «Im ersten Lauf bin ich in den falschen Rhythmus reingekommen, im zweiten konnte ich pushen und habe mich wohler gefühlt.»

«Die Zeitmessung lügt nie»

Ebenfalls eine starke Leistung zeigt Daniel Yule, der mit Rang 6 sein bestes Saisonergebnis erzielt: «Ein wichtiger Schritt in die gute Richtung, die Schwünge sind wieder schnell. Klar, die zwei Zehntel, die auf das Podest fehlen, sind ein bisschen ärgerlich, aber heute Abend werde ich mit meinem sechsten Platz zufrieden sein.» Knapp neben dem Podest zu sein, sei aber natürlich frustrierend.

Dass gleich drei Norweger die Podestplätze belegen, kommentiert Yule mit einem schelmischen Lachen: «Wie schön wäre es, wenn sie nicht da wären.» Yule ergänzt, dass man ja wisse, dass die Norweger sehr gute Skifahrer sind: «Es ist sehr eng, hoffentlich können wir das nächste Mal den Spiess umdrehen». Es sei jedoch das Schöne am Skisport: «Die Zeitmessung lügt nie.»

Die nächste Chance, den Spiess umzudrehen, gibt es für die Schweizer Slalomfahrer in Kitzbühel, wo Yule schon zwei Siege und zwei dritte Plätze eingefahren hat: «Bei Kitzbühel kommen sehr gute Erinnerungen auf, es ist eine Piste, die mir sehr gefällt. Ich fühle mich immer wohl dort.»

Tanguy Nef mit 95 Prozent

Am nächsten dran an einem Schweizer Podestplatz war an diesem Sonntag Tanguy Nef, der im ersten Lauf mit Startnummer 20 einen Traumlauf in den Schnee zauberte und zur Halbzeit auf dem dritten Rang lag. Am Ende wurde es der vierte Platz und Nef resümierte anschliessend: «Ich habe für einen Moment gedacht, es reicht für den Podestplatz, aber die Norweger waren einfach besser.» Schade sei jedoch, dass ihm nur vier Hundertstel gefehlt hätten, um einen Norweger vom Podest zu stossen. 

Zu seinem Rennplan sagt Nef: «Ziel war es, nicht zu viel zu überlegen und einfach zu attackieren.» Auf die Nachfrage, ob das heute 100 Prozent Attacke war, erklärt der Genfer: «Felix Neureuther hat mir mal gesagt, dass 100 Prozent im Slalom zu viel sind. Es waren deshalb eher 95 Prozent. Ausser im oberen Teil vom zweiten Lauf, da war ich ein bisschen zu brav.»

Nef verpasste zum zweiten Mal in dieser Saison das Podest knapp. Beim ersten Slalom der Saison in Levi fuhr er auf Rang fünf, nun in Wengen auf den vierten Rang. Kommt als Nächstes also der Podestplatz? «Das muss sein, es ist natürlich der Plan. Vielleicht kommt er diese Saison, vielleicht nicht. Aber ich bin da.» Man müsse sowieso nicht zu viel ans Resultat denken.

So hält sich Nefs Ärger über das Verpassen des Podestplatzes in Grenzen, er sagt aber: «Wenn ich bis Ende Saison keinen Podestplatz habe, werde ich vielleicht schon zurückblicken und denken: Schade, da wäre es möglich gewesen.»

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