Roger Federer meint, dass ihn die Südamerika-Tour keine Energie gekostet habe und streicht Schuhverkäufer aus seinem Berufsziel nach seiner Karriere.
Roger Federer tourte in den letzten Tagen mit Alexander Zverev durch Lateinamerika, um den Tennis-Sport zu promoten. Dazu streicht er ein nettes Handgeld in Höhe von acht Millionen US-Dollar ein, was bei manchen Kritikern nicht gut ankam.
Auf seinem Trip bekam er dann aber vor allem viel Liebe als Belohnung. In Argentinien, Chile, Mexiko und Ecuador feierten die Südamerikaner ihr Idol so intensiv, wie es der 38-Jährige in seiner langjährigen Karriere selbst wohl selten erlebt hat. Beim Exhibition-Match in Mexiko-City stellte er in einer Stierkampf-Arena mit 42'517 Fans sogar einen neuen Weltrekord auf.
Kein Energieverlust
Nichtsdestotrotz war der Trip natürlich kräfteraubend, auch wenn Federer gegenüber «Blick» meint: «Komischerweise bin ich auch jetzt noch voller Energie. Das Programm in den vergangenen Tagen war aber schon extrem. Die Tour durch Lateinamerika – ein unglaublich emotionales und einmaliges Erlebnis.» Und erklärt: «Ich muss langsam zurückfahren. Aber das habe ich in den vergangenen Jahren gelernt, deshalb mache ich mir nicht allzu grosse Sorgen.»
Auf der Rückreise in die Schweiz macht er noch einen kurzen Abstecher nach New York, um seine Partnerschaft mit dem Zürcher Laufschuh-Start-up On AG zu promoten. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger hat sich offiziell mit einem signifikanten Beitrag beteiligt, gemäss Insidern gegen 100 Millionen Franken.
Auch die SRF-Sendung «10 vor 10» interessierte sich für das neue Engagement des Schweizers in der Wirtschaftswelt. Moderator Arthur Honegger fragte ihn deshalb in der Montagabendausgabe, ob der Rücktritt naht. Federer hielt fest, dass aktuell noch kein Rückzug geplant sei. Zu seinem Investment meint er schmunzelnd: «Ich werde nicht Schuhverkäufer, aber ich werde der Firma helfen.»
Darum will Federer keine Ferien-Bilder posten
Eigentlich schade um dieses Dementi, schliesslich ist ein – ehemaliger und fiktiver – Schuhverkäufer einer der wenigen Figuren, die sich sportlich auf Augenhöhe mit dem Schweizer wähnen kann. American-Football-Legende Al Bundy aus der TV-Serie «Eine schrecklich nette Familie» hat in einem Spiel gleich vier Touchdowns erzielt. Danach ging es leider – vor allem wegen seiner verkorksten Familie – bergab mit ihm, sodass er als Schuhverkäufer endete.
Das gleiche Schicksal wird Roger Federer wohl nicht erleiden. Bald reist er in die wohlverdienten Ferien. Für einmal will er dabei die Weltöffentlichkeit nicht teilhaben lassen: «Ich veröffentliche nicht gerne Bilder aus den Ferien. Das empfinde ich als unfair – andere sind doch am Arbeiten. Dann muss ich mich nicht strahlend am Strand zeigen. Ausserdem geniesse ich diese privaten Momente mit der Familie. Da brauche ich kein Social Media.»