Wegen Fan-Ausschreitungen nach dem Cup-Halbfinal zwischen Basel und YB (2:4) wurde entschieden, dass sowohl die Muttenzerkurve als auch der Gästeblock im Liga-Duell der beiden Teams an diesem Wochenende geschlossen bleiben. Die Berner Anhänger wollen trotzdem anreisen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im Anschluss an den Cup-Halbfinal zwischen Basel und YB kam es zu heftigen Fan-Ausschreitungen. Der FCB teilte daraufhin mit, dass die Fankurven im Liga-Duell am Sonntag geschlossen bleiben.
- Die YB-Fans haben angekündigt, trotzdem nach Basel zu reisen.
- Die Geschäftsleitung der Young Boys ruft die Anhänger dazu auf, das Spiel aus der Ferne zu verfolgen.
Nach den Krawallen rund um das Cup-Spiel vom 4. April, wo FCB-Fans vier Sicherheitsleute teils schwer verletzt hatten, reagierte der FC Basel und teilte mit, dass fürs Heimspiel der Bebbi gegen YB an diesem Sonntag beide Fankurven geschlossen bleiben. Zudem wurde der Ticket-Verkauf gestoppt.
Nicht nur bei den Basler Anhängern, sondern auch bei den YB-Fans sorgt dieser Entscheid für Ärger. «Mit der willkürlichen Schliessung von ganzen Sektoren wird für uns eine Grenze überschritten. Nicht nur werden so Tausende Personen von einem Matchbesuch abgehalten, auch führen solche Kollektivstrafen nur zu neuen Konflikten», schreibt die Ostkurve Bern auf ihrer Webseite. «Zudem zeigen wir uns konsterniert darüber, dass der Weg des Dialogs einmal mehr verlassen und lieber auf populistische Massnahmen gesetzt wurde.»
Die Ostkurve plant deshalb, das Spiel trotz des geschlossenen Gästeblocks vor den Stadiontoren des St. Jakob Park zu verfolgen. «Um ein gemeinsames Zeichen gegen willkürlich ausgesprochene Strafen zu setzen und unsere Mannschaft bestmöglich zu unterstützen, reisen wir trotz aller Widrigkeiten am Sonntag mit einem Extrazug nach Basel!», teilen die Berner mit.
YB ruft Fans dazu auf, zu Hause zu bleiben
Die Geschäftsleitung des BSC Young Boys hat bereits am Mittwoch die YB-Fans dazu aufgerufen, nicht nach Basel zu reisen. «Wir wünschen uns, dass das Spiel vom Sonntag in geordneten Bahnen verlaufen wird. Aus diesem Grund rufen wir alle YB-Fans, die kein gültiges Ticket für dieses Spiel haben, dazu auf, am Sonntag nicht nach Basel zu reisen, sondern dem Team aus der Ferne die Daumen zu drücken», ist auf der Klubhomepage zu lesen.
Die Ostkurve Bern scheint von diesem Aufruf unbeeindruckt. «Während des Spiels werden wir uns hinter dem Gästeblock versammeln und gemeinsam das Spiel verfolgen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Wir rufen alle YB-Fans dazu auf, zahlreich mit uns nach Basel zu reisen. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen gegen willkürliche Repression und holen drei Punkte nach Bern!», so die YB-Anhänger. «Üsi Lideschaft isch grösser aus jedi Kollektivstraf!»
Auch FCB-Ultras vor dem Stadion
Auch die Muttenzerkurve dürfte sich vor dem Stadion versammeln. In ihrem Statement zu den Fan-Krawallen teilten die FCB-Fans mit, dass die Plattformbar vor dem Eingang der Kurve geöffnet wird. «Auch wenn wir Kollektivstrafen per se und somit auch in diesem Fall verurteilen, werden wir sie am Sonntag nicht umgehen, sondern zum gemeinsamen Austausch zusammenkommen», ist auf muttenzerkurve.ch zu lesen.
Und was sagt die Basler Polizei dazu? Man nehme zur Kenntnis, dass es einen Extrazug von Bern nach Basel geben soll, teilt Adrian Plachesi, Leiter Kommunikation Kantonspolizei Basel-Stadt, auf Anfrage von blue News mit. «Aber wir appellieren an die Fans beider Lager, die kein gültiges Matchticket besitzen, zu Hause zu bleiben.»