Nach dem Cup-Halbfinal zwischen Basel und YB ist die Situation rund ums Stadion eskaliert, vier Sicherheitsleute wurden schwer verletzt. Acht Tage später veröffentlicht die Muttenzerkurve ein Statement und zeigt Reue.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach dem Cup-Halbfinal griffen Anhänger der Basler Muttenzerkurve Sicherheitsleute des Stadions an, die teils schwer verletzt wurden.
- Gut eine Woche nach den Vorfällen bezieht die Muttenzerkurve Stellung und gibt sich selbstkritisch.
- Am Sonntag kommt es in der Super League zum Duell Basel gegen YB. Die Muttenzerkurve und der Gästesektor bleiben geschlossen.
«Nach dem Cup-Halbfinal gegen YB vom 4. April 2023 haben wir unsere eigenen Grenzen massiv überschritten. Das Ausmass der Gewalt schockiert uns selbst», schreibt die Muttenzerkurve in einer Stellungnahme. Nach besagtem Spiel kam es zu heftigen Ausschreitungen. Dabei wurden vier Mitarbeitende einer Sicherheitsfirma teils schwer verletzt.
Es habe auch in der Vergangenheit gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben, doch diese seien nicht vergleichbar mit den Vorfällen von letzter Woche. «Etwas, das wir in den letzten Jahren – selbst im Falle von physischen Auseinandersetzungen – immer hochgehalten haben und in Zukunft umso mehr tun werden, ging nach dem Spiel vorübergehend verloren: Der Respekt vor dem Leben beziehungsweise die Menschlichkeit des Gegenübers», schreibt die Muttenzerkurve weiter.
Auslöser sei die «rabiate Verhaftung» eines Fans während der Choreografie im ganzen Stadion gewesen. «Die Verhaftung war zwar unverhältnismässig, doch das Ausmass unserer Reaktion steht in keiner Relation dazu.» Die Kurve gelobt Besserung und will insbesondere dem «Feindbild der Sicherheitskräfte» entgegenwirken. «Wir wünschen allen Verletzten rasche Genesung und möchten uns für unser Versagen bei der gesamten FCB-Familie entschuldigen.»
So 16.04. 15:55 - 20:30 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Basel 1893 - BSC Young Boys
Event ist beendet
Das Meisterschaftsspiel am kommenden Sonntag zwischen den beiden Teams findet ohne Fans in der Muttenzer Kurve und im Gästesektor statt. Das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel Stadt sah sich zu diesem Schritt genötigt und teilte mit, dies sei die direkte Sanktion gegen die «sinnlose und unentschuldbare Gewalt».
«Auch wenn wir Kollektivstrafen per se und somit auch in diesem Fall verurteilen, werden wir sie am Sonntag nicht umgehen, sondern zum gemeinsamen Austausch zusammenkommen», schreibt die Kurve. Dieser Dialog zur Aufarbeitung der Ereignisse soll in einer Bar stattfinden, wo man auch gemeinsam das Spiel verfolgen könne.
Die Clubführung von YB ruft seine Fans derweil auf, ohne gültiges Ticket von einer Reise nach Basel abzusehen. Bleibt zu hoffen, dass am Sonntag alles friedlich bleibt und das Geschehen auf dem Rasen die Schlagzeilen bestimmt.