Am Samstag startet die Super League in die Rückrunde. Wie läuft das jetzt mit dem neuen Modus? Welche Spieler sind neu dabei? Und was ging in der Winterpause bei den Klubs? Hier erfährst du alles.
Erstmals wird die Super League im neuen Modus gespielt. Nach der ersten Meisterschaftsphase wird die Liga in zwei Gruppen aufgeteilt – in die Championship Group und die Relegation Group. Das geschieht aber erst nach dem 33. Spieltag. Bislang sind 18 Runden gespielt. Heisst: Die Teams, die unter dem Strich klassiert sind, haben noch 15 Spiele Zeit, um es noch unter die ersten 6 zu schaffen. Die zweite Phase beginnt Ende April und umfasst noch 5 Runden pro Gruppe.
Rechnerisch ist es im neuen Modus möglich, dass die besten Teams der Relegation Group nach dem letzten Spieltag mehr Punkte auf dem Konto haben als Teams aus der Championship Group. Doch: Rangmässig können sie diese nicht mehr überholen. Das beste Team der Relegation Group bleibt also auf Schlussrang 7. Wer auf Schlussrang 11 steht, muss in die Barrage. Der 12.-Platzierte steigt direkt in die Challenge League ab.
Im folgenden Video wird der neue Modus noch ausführlicher erklärt.
Das lief bei den Super-League-Klubs in der Winterpause (Stand 19. Januar 2024):
1. Platz
BSC Young Boys
YB steht mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze, muss zu Beginn der Rückrunde aber gleich auf mehrere Stammspieler verzichten. Ali Camara, Meschack Elia, Saidy Janko, Ebrima Colley und Miguel Chaiwa sind beim Afrika-Cup.
Ausserdem fällt Kastriot Imeri verletzt aus und Ulisses Garcia hat den Klub verlassen. Aber alles halb so wild, meint Trainer Raphael Wicky: «Das gibt anderen Spielern die Chance, die Position zu übernehmen, mehr Minuten zu kriegen und die Chance mit guter Leistung zu nutzen.»
Zuzüge: Jaouen Hadjam (Nantes).
Abgänge: Ulisses Garcia (Olympique Marseille), Leandro Zbinden (Etoile Carouge)
Testspiele: YB – Wil 1:0, YB – Vaduz 3:2, YB – Sion 4:3.
11. Platz
FC Basel
Der FCB hat eine Horror-Hinrunde hinter sich. Fabio Celestini, bereits der dritte Trainer in dieser Saison an der Basler Seitenlinie, konnte das Team nach seiner Übernahme Ende Oktober etwas stabilisieren. In der Winterpause wurde die Mannschaft nochmals verstärkt. Das Ziel ist klar: Der FCB will es unbedingt noch in die Championship Group schaffen. 7 Punkte gilt es in den nächsten 15 Spielen aufzuholen. Schwierig, aber durchaus machbar.
Zuzüge: Benjamin Kololli (Shimizu S-Pulse), Nicolas Vouilloz (Servette), Emmanuel Essiam (Stade Lausanne-Ouchy).
Abgänge: Jonathan Dubasin (Real Oviedo).
Testspiele: Basel – Bayern München 1:1, Basel – Aarau 2:3, Basel – Greuther Fürth 2:2.
2. Platz
FC St.Gallen
Der FCSG sorgte für den grössten Super-League-Knall in der Winterpause: Der langjährige Sportchef Alain Sutter wurde überraschend entlassen. Weil er offenbar nicht bereit war, einen Teil der sportlichen Verantwortung abzugeben. Der neue Sportchef heisst Roger Stilz.
St.Gallen ist erster YB-Verfolger mit fünf Punkten Rückstand. Zum grossen Angriff bläst Trainer Peter Zeidler im Interview mit blue Sport aber nicht: «Wir haben vor kurzem in Bern gespielt und klar verloren (0:3). Ich glaube, YB ist momentan unantastbar. Wir haben auswärts erst einmal gewonnen. Wenn wir fünfmal gewonnen haben, können wir wieder reden.» Ein Europacup-Platz bleibt das Ziel der Ostschweizer.
Zuzüge: keine.
Abgänge: Nicolas Lüchinger (Rücktritt).
Testspiele: St.Gallen – RB Leipzig 0:1, St.Gallen – Union St.Gilloise 0:4.
3. Platz
FC Zürich
Der Vertrag von Erfolgstrainer Bo Henriksen läuft im Sommer aus. Der FCZ würde gerne mit dem Dänen verlängern und hat Gespräche in der Winterpause angekündigt. Kommuniziert wurde nun aber auch kurz vor Rückrundenstart noch nichts. So bleibt Henriksens Situation in Zürich ein grosses Rätsel.
Zuzüge: Joseph Sabobo (Red Arrows).
Abgänge: keine.
Testspiele: Saarbrücken – Zürich 1:2, Hannover – Zürich 4:0, HSV – Zürich 2:2.
8. Platz
Grasshopper Club
Lange wurde gemunkelt, viel wurde spekuliert – und am Mittwoch war die Katze dann endgültig aus dem Sack: GC hat einen neuen Besitzer. Die Chinesen sind Geschichte, neu haben Amerikaner vom MLS-Klub Los Angeles FC das Sagen. Wird der Rekordmeister jetzt wieder zum stolzen und noblen Klub, der er mal war? Zunächst einmal wollen die Hoppers den Sprung unter die ersten 6 schaffen.
Zuzüge: keine.
Abgänge: Nigel Lonwijk (Wolverhampton Wanderers).
Testspiele: Wil – GC 0:5, Xamax – GC 1:1, Thun – GC 0:0.
6. Platz
FC Luzern
«Stehen Meyer und Jashari beim FCL kurz vor dem Absprung?», fragte blue News im Dezember vor den letzten Hinrundenspielen. Passiert ist noch nichts. Die beiden Schlüsselspieler sind immer noch in Luzern. Noch ist das Transferfenster aber eine Weile offen.
Zuzüge: Jesper Löfgren (IF Brommapojkarna).
Abgänge: keine.
Testspiele: Karlsruhe – Luzern 3:1, Lüttich – Luzern 2:1, Luzern – Lincoln 5:0.
7. Platz
FC Winterthur
Der FCW war eine der positiven Überraschungen in der Hinrunde. Nur drei Punkte trennen Winti von der Championship Group. Im Winter hat man sich nochmals verstärkt – und nach langer Verletzung ist auch Captain Granit Lekaj wieder zurück.
Zuzüge: Boubacar Fofana (Servette), Neftali Manzambi (Schaffhausen).
Abgänge: Roy Gelmi (Vaduz), Noe Holenstein (Cham).
Testspiele: Winterthur – Helmond 0:0, Winterthur – Hermannstadt 4:2, Volendam – Winterthur 2:0, Winterthur – Livingston 3:2, Winterthur – Rapperswil-Jona 4:0.
4. Platz
Servette FC
Mit Nicolas Vouilloz und Liga-Topskorer Chris Bedia, der sich Union Berlin anschliesst, hat Servette gleich zwei Stammspieler verloren. Einen Neuzugang haben die Genfer bislang noch nicht präsentiert, obwohl man ja auch europäisch noch vertreten ist und im Cup-Viertelfinal steht. Servette soll aber an YB-Knipser Jean-Pierre Nsame dran sein, der sich zuletzt öffentlich über seine wenigen Einsatzminuten beschwerte.
Zuzüge: keine.
Abgänge: Nicolas Vouilloz (Basel), Chris Bedia (Union Berlin), Boubacar Fofana (Winterthur), Noah Henchoz (Etoile Carouge).
Testspiele: Golf United – Servette 0:4, Servette – Hibernian 5:1.
5. Platz
FC Lugano
Die Tessiner dürfen sich auf die Rückkehr von Ousmane Doumbia freuen, der nach einem Jahr bei Partnerklub Chicago Fire wieder für Lugano spielt. Den umgekehrten Weg geht allerdings mit Allan Arigoni ein wichtiger Spieler. In der Hinrunde präsentierte sich Lugano als Wundertüte mit vielen Auf und Abs, hatte dabei aber auch viel Verletzungspech.
Trainer Mattia Croci-Torti freut sich jetzt auf die genesenen Spieler: «Im Trainingslager konnten wir sie endlich wieder sehen. Grgic, Aliseda, Valenzuela, Bottani ... sie haben uns gefehlt.» Das Ziel sei es, unter die ersten Vier zu kommen, um auch nächste Saison europäisch spielen zu können.
Zuzüge: Ousmane Doumbia (Chicago Fire).
Abgänge: Allan Arigoni (Chicago Fire/USA), Steven Deana (offen).
Testspiele: Lugano – Genk 0:4, Lugano – Schaffhausen 1:0, Lugano – Paradiso 1:1.
9. Platz
Yverdon-Sport
Die Entlassung von Aufstiegscoach Marco Schällibaum hat sich noch nicht als richtige Entscheidung entpuppt. Unter Alessandro Mangiarratti hat Yverdon in sechs Spielen nur einmal gewonnen – gegen Schlusslicht Lausanne-Ouchy. Schafft Mangiarratti den Turnaround? Oder muss sich Yverdon bald noch weiter nach unten orientieren?
Zuzüge: Magnus Grödem (Molde), Marley Aké (Udinese).
Abgänge: Brian Beyer (Annecy), Sebastian Breza (Montreal), Saliou Thioune (Paradiso).
Testspiele: Yverdon – Mauretanien 1:4, Yverdon – Oued Ellil 1:1, Yverdon –Stade Nyonnais 1:3.
10. Platz
Lausanne-Sport
Nach dem Wiederaufstieg versucht Lausanne alles daranzusetzen, um in der Super League zu bleiben. «Wir haben eine Mannschaft, die etwas verspielt ist. Spielerisch hat sie sicher ihre Stärken, aber die Ergebnisse haben teilweise gefehlt. Und wenn die Leistung besser ist als die Punkteausbeute, ist das immer gefährlich», sagt Coach Ludovic Magnin zu blue Sport. «Deshalb sind wir gut beraten, sofort mit Punkten in die Rückrunde zu starten.»
Zuzüge: Gabor Szalai (Kecskemeti).
Abgänge: Toichi Suzuki (Kyoto Sanga), Hamza Abdallah (Stade Nyonnais), Mayka Okuka (Bulle).
Testspiele: Lausanne-Sport – Palamós 3:1, Lausanne-Sport – FC Andorra 0:1, Lausanne-Sport – Stade Nyonnais 2:0.
12. Platz
Stade Lausanne-Ouchy
Nach dem grossen Umbruch im Sommer gab es nun auch im Winter bereits die eine oder andere Kaderveränderung. SLO bleibt der grosse Underdog und es wäre eine dicke Überraschung, würde das Schlusslicht die Klasse direkt halten können.
Zuzüge: Vitalie Damascan (Sepsi Sfantu Gheorghe), Gabriel Kyeremateng (Beveren).
Abgänge: Emmanuel Essiam (Basel), Florian Danho (Famalicão), Maxence Renoud (Marignane).
Testspiele: Thun – SLO 0:1, SLO – Bulle 4:0.