Geheimnis gelüftet Der FC Luzern präsentiert einen neuen Aktionär

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16.11.2023

Der neu fünfköpfige Verwaltungsrat der FC Luzern Holding AG: Laurent Prince, Ursula Engelberger-Koller, Stefan Wolf, Daniel Britschgi und Josef Bieri (v.l.nr.)
Der neu fünfköpfige Verwaltungsrat der FC Luzern Holding AG: Laurent Prince, Ursula Engelberger-Koller, Stefan Wolf, Daniel Britschgi und Josef Bieri (v.l.nr.)
Bild: Keystone

An der Generalversammlung der FC Luzern-Innerschweiz AG wird bekannt, dass sich FCL-Fans durch den neu gegründeten Verein «FCL-Basis» in den Verwaltungsrat des Super-League-Klubs eingekauft haben. 

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • An der Generalversammlung des FC Luzern wird bekannt, dass der neu gegründete Verein «FCL-Basis» Ende Oktober 10 Prozent der Aktien der FC Luzern-Innerschweiz AG erwarb.
  • Dadurch erhält die «FCL-Basis» das Recht auf einen Sitz im Verwaltungsrat. Als Fan-Vertreter wurde Daniel Britschgi in den nun fünfköpfigen Verwaltungsrat gewählt.
  • «Die FCL-Basis gibt den Fans des FC Luzern eine Stimme. Eine Stimme, die gehört und ernst genommen wird», schreibt der Verein auf seiner Webseite.

Am Donnerstag hält der FC Luzern in der Messehalle die mit Spannung erwartete Generalversammlung ab. Dabei wird der neu gegründete und für alle zugängliche Verein «FCL-Basis» vorgestellt. Der Verein erwarb Ende Oktober für 1 Million Franken 10 Prozent der Aktien der FC Luzern-Innerschweiz AG. Das Geld wurde gemäss des Vereins «durch zinslose Darlehen von 16 vertrauenswürdigen FCL-Fans» zur Verfügung gestellt.

Dadurch erhält die «FCL-Basis» das Recht auf einen Sitz im Verwaltungsrat und hat damit eine direkte Mitsprache im Entscheidungsgremium. Als Fan-Vertreter wurde Daniel Britschgi in den nun fünfköpfigen Verwaltungsrat der FC Luzern-Innerschweiz AG gewählt. Verwaltungsratspräsident Stefan Wolf und die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince wurde alle bestätigt.

Zwischen der «FCL-Basis» und der FCL-Holding besteht ein Aktionärsbindungsvertrag, welcher diverse Rechte sicherstellt. Dazu gehören nebst einem Aktien-Vorkaufsrecht auch Vetorechte bei spezifischen Fragen wie der Änderung des Namens, des Logos, der Vereinsfarben oder der Spielstätte.

«Die FCL-Basis gibt den Fans eine Stimme»

Der Verein «FCL-Basis» beschreibt sich auf seiner Webseite als «Sammelbecken für alle Sympathisantinnen und Sympathisanten» des Klubs. «Die FCL-Basis gibt den Fans des FC Luzern eine Stimme. Eine Stimme, die gehört und ernst genommen wird», heisst es. Und weiter: «Dank unserem Sitz im Verwaltungsrat der FC Luzern-Innerschweiz AG können wir bei allen relevanten FCL-Themen nicht nur die Fansicht direkt und ungefiltert einbringen, sondern auch tatsächlich mitbestimmen.»

Die Idee sei durch die enge Zusammenarbeit zwischen Fans und Klub entstanden, die mit einer Fan-Umfrage im Frühjahr 2023 ihren Anfang nahm. «Es wurden Workshops abgehalten und in zahlreichen Meetings wurde stundenlang zusammengesessen. Das Resultat ist ein Meilenstein in der Geschichte des FC Luzern: die Gründung der FCL-Basis, welche dir als FCL-Fan schweizweit einzigartige Mitspracherechte ermöglicht», heisst es auf der Vereins-Webseite.

Verlust beunruhigt nicht

Die Zahlen enttäuschten mit dem hohen Verlust von 3,1 Millionen Franken bei einem im Vergleich zur Vorjahresperiode gesunkenen Umsatz (22,8 Mio. im Vergleich zu 25,5 Mio. Franken). Um das Eigenkapital wieder ins Plus (1,1 Mio. Franken) zu bringen, mussten die Aktionäre 1,6 Millionen Franken einschiessen.

Den Verlust erklärte der Super-League-Klub mit getätigten Investitionen, unter anderem in den Nachwuchs, und höheren Ausgaben. Zudem war der Transferüberschuss im Vergleich zu anderen Jahren mit 1,7 Millionen Franken gering. Wäre Ardon Jashari zum FC Basel gewechselt, hätte die Bilanz anders ausgesehen. Die besten Spieler in den eigenen Reihen zu behalten, sein ein bewusster Entscheid des Verwaltungsrates gewesen, hiess es an der GV.

Neben der Sanierung war auch ein Entgegenkommen von zwei Gläubigern nötig, um die finanziellen Anforderungen zu erreichen. Der sich mit dem Verwaltungsrat im Rechtsstreit befindende Bernhard Alpstaeg beteiligte sich nicht an der Sanierung.