Triumph im Abfahrts-Klassiker? Das spricht für die Odermatt-Premiere in Beaver Creek

Luca Betschart

3.12.2024

Fährt Marco Odermatt am Freitag zu seinem ersten Abfahrtssieg auf der Birds of Prey?
Fährt Marco Odermatt am Freitag zu seinem ersten Abfahrtssieg auf der Birds of Prey?
Bild: Keystone

Marco Odermatt kehrt an den Ort seines ersten Weltcup-Triumphs zurück. In Beaver Creek will er sich in diesem Jahr auch erstmals die Abfahrtskrone aufsetzen. Die Vorzeichen stehen gut.

Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Wochenende fällt in Beaver Creek der Startschuss in die neue Speed-Saison der Männer. Am Freitag steht eine Abfahrt und am Samstag ein Super-G auf dem Programm.
  • Marco Odermatt feierte 2019 in Beaver Creek im Super-G seinen ersten Weltcupsieg. Die Abfahrt auf der Birds of Prey kann der Nidwaldner bisher nie gewinnen.
  • Der fehlende Abfahrtssieg hängt auch mit einem rund 25-sekündigen Gleitabschnitt zusammen, auf dem Odermatt in Vergangenheit nicht immer mit den Schnellsten mithalten kann. Und in diesem Jahr?

Das Warten hat ein Ende. Am Freitag fällt mit der Abfahrt der Männer in Beaver Creek der Startschuss in die neue Speed-Saison, bevor am Samstag sogleich der erste Super-G des Weltcup-Winters auf dem Programm steht. Für Marco Odermatt ist es die Rückkehr an den Ort, wo er 2019 im Super-G seinen allerersten Weltcup-Sieg feiert.

Der Abfahrtstriumph auf der Birds of Pray dagegen fehlt im eindrücklichen Palmares des Nidwaldners noch. Das hängt auch mit dem rund 25 Sekunden langen Gleitabschnitt im ersten Streckenteil zusammen, der dem Gesamtweltcupsieger der abgelaufenen Saison nicht entgegenkommt.

«Gerade bei uns Technikern, die sehr viel Riesenslalom trainieren auf harten und gewässerten Pisten, wo alles über den Schaufeldruck funktioniert, ist das ganz feine Schleichen sicher etwas, das ein wenig fehlt», sagt Odermatt im Interview mit dem «Blick».

Verhältnisse für Odermatt?

Nichtsdestotrotz fehlen dem Ausnahmekönner vor zwei Jahren bloss mickrige sechs Hundertstelsekunden auf den Sieger Aleksander Kilde. Dass der verletzte Norweger in diesem Jahr gar nicht am Start steht, ist nur einer der Gründe, die für eine Odermatt-Premiere am Freitag sprechen.

Ein anderer findet sich im Zustand der Strecke. FIS-Speedchef Hannes Trinkl versichert in diesen Tagen, dass die Piste stark mit Wasser bearbeitet wurde. So soll verhindert werden, dass die Piste wie im letzten Jahr fürs Rennen zu weich ist – was damals etwa von Swiss Ski bemängelt wurde.

«Beaver Creek ist bekannt für fast die beste Piste im Weltcup. Es ist extrem schön zu fahren hier. Es ist immer kalt und trocken. Deshalb trocknet die Piste auch schnell wieder aus – und darum ist gut, dass genug Wasser drin ist», freut sich Odermatt über die aktuellen Verhältnisse.

«Die Abfahrt wird für mich immer wichtiger»

Den Fokus legt der 37-fache Weltcupsieger aber nicht auf den Gleitabschnitt. «Gerade in der Abfahrt kann man nicht immer in jedem Streckenabschnitt schnell sein. Entweder stellt man das Set-up auf den ersten, flachen Abschnitt ein, oder eher auf den Steilhang», erklärt Odermatt und stellt klar: «Ich mit meinen technischen Qualitäten will schauen, dass ich diese im Steilhang umsetzen kann. Aber klar, oben darfst du das Rennen nicht schon verlieren.»

Gelingt es, im oberen Teil mit den Schnellsten mitzuhalten, ist dem 27-Jährigen die Bestzeit zuzutrauen. «Die letzten Tage waren tipptopp», so Odermatt, der dem Triumph auf der Birds of Pray hohen Stellenwert zuschreibt: «Jedes Rennen, das man gewinnt, ist schön. Aber die Abfahrt wird für mich mittel- und längerfristig immer wichtiger. Wenn du weniger Siege hast, haben die Abfahrtssiege logischerweise mehr Wert. Das ist ein grosses Ziel.»



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