Abfahrts-Premiere geplatzt Grosser Frust am Matterhorn: «Der Stachel sitzt sicher tief»

Von Luca Betschart

18.11.2023

Der Wind am Matterhorn lässt am Samstag keine Abfahrt zu.
Der Wind am Matterhorn lässt am Samstag keine Abfahrt zu.
Bild: Keystone

Es soll einfach nicht sein: Auch die erste Matterhorn-Abfahrt der Frauen fällt dem Wetter zum Opfer und muss wegen zu starken Winden abgesagt werden. Der Frust bei den Organisatoren ist spürbar.

Von Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Erneut spielt das Wetter in Zermatt/Cervinia nicht mit. Der starke Wind verhindert die erste Frauen-Abfahrt am Samstag, weshalb die Premiere einmal mehr aufgeschoben wird. 
  • OK-Präsident Franz Julen bedauert: «Es ist hart, vor allem für den Einsatz, den wir gegeben haben.»
  • Am Sonntag bleibt eine letzte Chance, die Premiere der Matterhorn-Abfahrt nach drei gescheiterten Versuchen doch noch über die Bühne zu bringen.

Bereits am frühen Samstagmorgen reagieren die Organisatoren der Matterhorn-Abfahrt auf die starken Winde in Zermatt/Cervinia und schieben das angedachte Programm um 45 Minuten nach hinten. Um 10 Uhr folgt dann schliesslich die Einsicht, dass das unbeständige Wetter am Matterhorn erneut kein Rennen zulässt – wie schon am vergangenen Wochenende bei den Männern.

OK-Präsident Franz Julen gibt zu, dass der «Stachel sicher tief sitzt», weil man auf und neben der Piste seit Monaten alles versuche. «Wir haben alles gegeben und alles probiert. Viele Coaches haben mir gesagt, dass die Piste trotz des Neuschnees und des Windes in sehr gutem Zustand ist», sagt Julen im SRF-Interview. Doch der starke Wind lässt den Organisatoren keine Wahl: «Wir haben immer gesagt, dass sichere und faire Rennen oberste Priorität haben. Das sind wir den Athleten und dem Sport schuldig.»

«Die Natur war leider wieder stärker»

Für die Fahrerinnen kommt die Rennabsage schlussendlich wenig überraschend. «Es wurde nüchtern aufgenommen. Es war für alle klar», erklärt Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor und sagt über die spezielle Situation: «Die Athleten müssen sich gut darauf einstellen. Sie sind Profis in diesem Bereich, die wissen, was eine Verschiebung bedeutet. Darum sind wir auch auf den Schnee gekommen, auch wenn wir gewusst haben, dass es schwierig wird mit einem Rennen.»

Trotz der untauglichen Bedingungen bedauert OK-Präsident Julen die erneute Absage enorm: «Es ist hart, vor allem für den Einsatz, den wir gegeben haben. Aber es ist und bleibt ein Outdoor-Sport. Die Natur war leider wieder stärker.» Man sei momentan aber nicht der einzige Ort in Mitteleuropa mit starken Winden. «Mit dem muss man sich abfinden, auch wenn es wirklich hart ist.»

Eine letzte Chance

So bleibt am Sonntag noch eine letzte Chance, die Premiere der Matterhorn-Abfahrt nach drei gescheiterten Versuchen doch noch über die Bühne zu bringen. «Wir sind Bergler, wir geben nie auf. Der Wetterbericht ist ähnlich wie heute», richtet Julen den Blick nach vorne. Und Tschuor sagt: «Morgen ist noch einmal eine Chance. Dann werden wir da sein.»