Das Skifest im Berner Oberland zum Riesenslalom-Weltcuprennen am Samstag hat bei Profisportlern angesichts der Pandemie Verwunderung und Besorgnis ausgelöst. Über 12'000 Fans jubelten in Adelboden teils ausgelassen, viele dichtgedrängt und ohne Maske.
Nachdem die Rennen im letzten Jahr aufgrund der Corona-Situation vor leeren Rängen über die Bühne gehen mussten, waren am Samstag in Adelboden wieder Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Der Kanton Bern hatte den Anlass bewilligt.
«Die Schweizer gehen da ein bisschen einen anderen Weg. Die versuchen an einem Wochenende gleich alles zu durchseuchen», sagte dazu der Österreichische Skirennfahrer Manuel Feller in einem Interview mit dem ORF nach seinem zweiten Platz in Adelboden.
Im Zielgelände feierten die Fans trotz Corona-Pandemie teils eine wilde Party. Beobachter vor Ort sprachen von einer «absurden» Szene. «Aus Läufersicht ist es schwierig, denn wir selber müssen Verantwortung zeigen und Abstand halten. Dennoch ist es eine riesen Motivation, und es macht einfach unheimlich Spass, wenn Stimmung aufkommt», sagte Deutschlands Skihoffnung Alex Schmid.
Für Fans galt im gesamten Aussenbereich laut den Veranstaltern des Weltcup-Rennens die 3G-Regelung. Eine Maskenpflicht gab es keine. «Wir appellieren an die Skifans auf dem Eventgelände (aussen) die Maske aus Solidarität zu tragen», hiess es auf der Webseite der Organisatoren.
Siegerehrung abgesagt – Rennleiter infiziert
Die ursprünglich für Samstagabend anberaumte Siegerehrung auf der Bühne sagte das Organisationskomitee aufgrund von Sicherheitsbedenken kurzfristig ab. Das sei im Interesse für die Sicherheit der Athleten und die allgemeine Gesundheitssituation geschehen, hiess es. Zuletzt hatten sich auch in der Ski-Szene Corona-Fälle gehäuft.
Rennleiter Hans Pieren, der am Wochenende nach 28 Jahren zum letzten Mal die Verantwortung für die Rennen in Adelboden trug, musste den Renntag in der Isolation im Homeoffice verbringen. Er war zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 59-Jährige verfolgte das Geschehen aus seinem Haus am Fusse des Chuenisbärglis mit Feldstechern und drei Funkgeräten ausgerüstet, wie die Organisatoren mitteilten.
SDA