Silvio Berlusconi fiel zu Lebzeiten immer wieder mal mit Sprüchen und Kommentaren unter der Gürtellinie auf. Für grössere Schlagzeilen hat ein in Aussicht gestelltes Geschenk an einer Weihnachtsfeier gesorgt.
Ende 2022 kursierte in den sozialen Medien ein Videoschnipsel mit der Rede von Silvio Berlusconi vor Spielern, Verantwortlichen und Sponsoren des Erstligisten Monza, in dem er über eine spezielle Motivation für die Profis sprach. «Ich habe den Jungs gesagt, jetzt spielt ihr gegen Milan, gegen Juve und so weiter. Wenn ihr es schafft, gegen eine dieser grossen Mannschaften zu gewinnen, schicke ich euch in die Kabine einen Kleinbus mit Prostituierten.»
Nach dem – vermutlich – scherzhaft gemeinten Kommentar des Alt-Politikers, der einen eher derben, italienischen Begriff für Prostituierte verwendete, waren in dem Videoclip Klatschen und Lacher zu hören. Ob auch Berlusconis Lebensgefährtin, die vor ihm am Tisch sass, lachte und applaudierte, war nicht zu sehen.
Silvio Belusconi selbst hat sich später über Twitter zur aufkommenden Kritik geäussert: «Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass ein einfacher und offensichtlich paradoxer ‹Umkleideraum›-Witz, den ich an die Spieler meines Teams in Monza gerichtet habe, solch bösartige Kommentare hervorrufen könnte. Ich habe Mitleid mit diesen Kritikern.»
Motiviert, einen «Grossen» zu schlagen, waren die Spieler der AC Monza auf jeden Fall. Am 18. September holte die Mannschaft den ersten Serie-A-Sieg der Klubgeschichte – ausgerechnet gegen Rekordmeister Juventus Turin. Beendet hat der Verein die Meisterschaft auf Platz 11. Vor fünf Jahren spielte Monza noch in der Serie C.
Transparenz-Hinweis: Dieser Artikel erschien das erste Mal am 14.12.2022.