Spurs-Coach mit Wutrede Conte kritisiert seine Stars: «Ich sehe nur egoistische Spieler»

jar

19.3.2023

Lange sah es am Samstag nach einem klaren Auswärtssieg für Tottenham aus, doch die Spurs gaben das Spiel bei Southampton in der Nachspielzeit noch aus der Hand. Nach dem Spiel platzt Antonio Conte der Kragen.

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Wie einst Giovanni Trapattoni setzt Antonio Conte nach dem 3:3 der Spurs bei Southampton an der Pressekonferenz zu einer Wutrede an. «Wir sind kein Team. Wir sind elf Spieler, die einfach auf den Platz gehen. Ich sehe egoistische Spieler, Spieler, die sich nicht gegenseitig helfen wollen und nicht mit dem Herzen dabei sind. Bis jetzt habe ich versucht, die Situation zu verbergen, aber jetzt nicht mehr», sagt der italienische Coach.

Und weiter: «Es ist immer das Gleiche hier, jede Saison. Der Verein hat die Verantwortung für den Transfermarkt, der Trainer hat die Verantwortung. Aber die Spieler, wo sind die Spieler? Ich sehe nur elf Spieler, die für sich selbst spielen!»

Antonio Conte ist mit dem Auftritt seiner Spieler überhaupt nicht zufrieden.
Antonio Conte ist mit dem Auftritt seiner Spieler überhaupt nicht zufrieden.
imago

Deutliche Worte an die Stars um Harry Kane. Viel hat man sich vor der Saison vorgenommen bei den Spurs. Der Rückstand auf Leader Arsenal beträgt nun aber schon 17 Punkte, in der Champions League bedeutete der Achtelfinal und die AC Milan Endstation. Tottenham droht nach der neuerlichen Enttäuschung in der Premier League aus den Top 4 zu fallen.

«20 Jahre und nie etwas gewonnen»

«Sie sind es sich hier in Tottenham gewohnt. Sie spielen nicht für etwas Wichtiges. Sie wollen nicht unter Druck, unter Stress spielen. So ist es einfach», setzt Conte seine Wutrede fort. «Es ist seit 20 Jahren so, sie haben nie etwas gewonnen. Aber warum?». Es gebe immer nur «Ausreden, Ausreden, Ausreden».

Conte nimmt die Spieler in die Pflicht: «Wir spielen für den Klub. Wir spielen, um die Tottenham-Fans stolz auf uns zu machen, also braucht es Feuer. Diese Leistung ist inakzeptabel, auch für die Fans. Sie zahlen, um uns zu sehen. Wenn sie so weitermachen wollen, können sie den Trainer wechseln. Immer wieder, aber die Situation wird sich nicht ändern.»

Contes Vertrag läuft zum Saisonende aus. Eine Vertragsverlängerung steht spätestens seit dieser Wutrede kaum mehr zur Debatte.