Die Sommerspiele in Paris waren für die Athletinnen und Athleten aus der Schweiz, aber auch für internationale Exponenten mit unterschiedlichen Emotionen verbunden. Ein Überblick.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Die Olympischen Spiele 2024 sind vorüber. Ein Überblick über die Aussagen von internationalen und Schweizer Sportler*innen.
National
«Der 6. Platz ist natürlich nicht das, was ich wollte. Er ist aber auch keine Schande.» – Der Thurgauer Radprofi Stefan Bissegger nach dem Zeitfahren.
«Am Anfang war ich kurz nervös, danach konnte ich den Wettkampf geniessen. Wenn man die vielen Zuschauer zum Vorteil nutzen kann, dann läufts.» – Der 19-jährige Matteo Giubellini, nachdem er entscheidend dazu beigetragen hat, dass die Schweizer Kunstturner wie vor drei Jahren in Tokio in den Teamfinal der besten acht Nationen einzogen. Am Ende resultierte der 7. Schlussrang.
«Ich bilde seit vierzig Jahren junge Schützinnen und Schützen aus. Und jetzt schafft ausgerechnet meine Tochter den Coup. Einfach unglaublich.» – Audrey Gogniats Vater Roland nach dem Bronzegewinn seiner Tochter mit dem Luftgewehr.
«Es tut weh, sie alle enttäuscht zu haben.» – Der in Paris von vielen Freunden und Familien-Mitgliedern begleitete Judo-Goldanwärter Nils Stump nach seinem Aus im ersten Kampf.
«Ich hoffe, dass das letzte Mal nicht überall so sein wird wie hier.» – Der Mountainbike-Altmeister Nino Schurter (38) macht im gesetzten Sportler-Alter Bekanntschaft mit der anderen Seite der Medaille.
«Auf die Diplome schaue ich jetzt nicht so.» – Der Vielseitigkeitsreiter Felix Vogg, nachdem er und sein Team eine glänzende Ausgangslage nicht zu einer Medaille nutzen konnten und sich mit zwei Olympia-Diplomen begnügen mussten.
«Wer hätte das geglaubt – ausser uns.» – Nicola Spirig, die langjährige Trainingspartnerin und schliesslich Mentorin von Julie Derron, nach dem sensationellem 2. Platz ihres Schützlings im Triathlon.
«Für diese Emotionen wie heute spiele ich weiter.» – Der 39-jährige Stan Wawrinka lässt sich nach der Niederlage in der 2. Runde gegen den Australier Alexei Popyrin nicht unterkriegen.
«Ich fühle mich keineswegs betrogen. Es wäre ein Quatsch-Sieg gewesen.» – Judoka Daniel Eich zeigt sich nach seiner bitteren Niederlage gegen den Israeli Peter Paltchik im Kampf um Bronze, in welchem er für einen Moment als Gewinner dastand, als fairer Verlierer.
Olympia 2024
Vom 26. Juli bis 11. August findet in Paris die Sommerolympiade statt. Live-Berichte und Ticker, Medaillenspiegel und alle News immer auf blue News.
«Wenn mir einer gesagt hätte, dass ich heute Vierter werde, dann hätte ich unterschrieben. Aber im Moment ist es schon eher schwierig.» Der Kanute Martin Dougoud nach seinem 4. Platz im Kajak-Einer.
«Ich kann unter Druck noch eine Schippe drauf legen. Ich bin der Wettkampf-Typ. Ich finde dort den Extra-Gang.» – Die Schützin Chiara Leone, die einzige Schweizer Olympiasiegerin der Spiele, nach ihrem überraschenden Triumph in der Königsdisziplin, dem Dreistellungsmatch mit der Kleinkaliber-Waffe.
«Ist deine Medaille nicht zu schwer? Mir tut sie ein bisschen im Nacken weh. Das zwickt.» – Die BMX-Racerin Zoé Claessens nach ihrem 3. Platz zum Schwimmer Roman Mityukov, dem Bronzegewinner über 200 m Rücken.
«Hätte, hätte, Fahrradkette.» – Stefan Küng will nach dem 7. Platz im Strassenrennen nicht auf Fragen im Konjunktiv eingehen.
«Leider fehlt die Medaille. Aber ich bin nicht enttäuscht. Ich bin Vierter der Welt. Das können nur wenige Leute von sich behaupten.» – Der Schwimmer Noè Ponti nach seinem 4. Platz über 100 m Delfin.
«Schon Tokio war unglaublich, dass ich das nun auch noch vor Publikum erleben durfte, ist mega schön.» – Mujinga Kambundji nach ihrem 6. Platz im zweiten olympischen 100-m-Final in Folge. Vor drei Jahren in Tokio fanden die Wettkämpfe coronabedingt ohne Zuschauer statt.
«So etwas Verrücktes habe noch nie erlebt. Es gab keine einzige ruhige Sekunde.» – Die 23-jährige Noemi Rüegg, Siebte im Strassenrennen der Frauen, zeigte sich schwer beeindruckt von der Atmosphäre entlang der Radstrecke.
«Ich habe mich gefühlt wie ein Ferrari, bei dem man aufs Gaspedal drückt, und es kommt nichts.» – William Reais nach der verpassten Halbfinal-Qualifikation über 200 m.
«Das Gold von London habe ich zu wenig genossen. Das will ich diesmal besser machen.» – Steve Guerdat nach seinem 2. Platz im Einzelspringen.
«Das perfekte Spiel haben wir nicht gefunden.» – Die Beachvolleyballerin Esmée Böbner nach dem Viertelfinal-Aus mit Zoé Vergé-Dépré.
«Vierter an Olympischen Spielen tönt gut. Anderseits bin ich sehr, sehr enttäuscht. Ich weiss, es wäre so viel mehr möglich gewesen.» – Simon Ehammer, nachdem er im Weitsprung die erste Schweizer Leichtathletik-Medaille an Olympischen Spielen seit 1988 knapp verpasst hat.
«Unsere Ausgangslage war einfacher, weil die Amerikanerinnen Gold angekündigt hatten. Wir haben nie eine Medaille angekündigt, also müssen wir auch nichts einlösen.» Die Beachvolleyballerin Tanja Hüberli nach dem Sieg im Viertelfinal mit Nina Brunner.
«Das Ziel ist sicher, es an den nächsten Olympischen Spielen aufs Podest zu schaffen.» – Die Stabhochspringerin Angelica Moser hat nach ihrem 4. Platz mit Blick auf Los Angeles 2028 Lust auf mehr.
«Ich wollte diese Medaille auch für die Schweiz holen. Wir hatten jetzt genug Pech mit vierten Plätzen.» – Nina Brunner nach dem Gewinn des Bronzespiels im Beachvolleyball.
«Dominic hat den Lauf seines Lebens bereits gewonnen.» – Dominic Lobalus Trainer und Mentor Markus Hagmann nach dem 4. Platz seines Schützlings angesichts dessen schwieriger früherer Lebensumstände.
«Unsere Grundlage ist gut, die Schweiz hat sich auf einem höheren Level etabliert. Was mich besonders freut, sind die 32 Diplome in 17 verschiedenen Sportarten für die Schweizer Athletinnen und Athleten. Das zeigt die Vielfalt, die wir haben.» – Ralph Stöckli, der Leiter der Schweizer Olympia-Delegation, ist zufrieden.
«Paris pulsiert, super gemacht.» – Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic, ist begeistert von den Spielen in Paris.
International
«Die Eröffnungsfeier verkam zu einer Verspottung der Christen und zu einer Gay-Pride-Parade.» – Maria Sacharowa, der Sprecherin des russischen Aussenministeriums, gefiel die gigantische bunte Eröffnungsfeier überraschenderweise nicht.
«Einfach verrückt. Das ist eine mythische Medaille.» – Antoine Dupont, Captain von Frankreichs Rugby-Team, nach dem Gewinn der ersten Goldmedaille für das Gastgeber-Land an den Spielen.
«Ich liebe meinen schwarzen Job.» – Der US-Turnstar Simone Biles schickt am Rande ihrer famosen Auftritte in Paris eine Spitze an die Adresse des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, nachdem dieser eine rassistische Aussage getätigt hat.
«Snoop Dogg und Tom Cruise haben mir beim Wettkampf zugeguckt. Wer kann das alles behaupten?» – Die deutsche Kunstturnerin Sarah Voss über den Star-Auflauf in den Zuschauerrängen.
«Es fühlte sich an wie eine 10. Ich habe schon einige Male eine 10 geschafft und dachte mir, das war ganz sicher wieder eine. Es war die perfekte Welle.» – Der brasilianische Surfer Gabriel Medina nach seinem spektakulären Wellenritt auf Tahiti, als er am Ausgang der Welle alle zehn Finger in die Höhe streckte und abhob. Die Richter gaben zwar «nur» 9,90 Punkte, dafür ging das Foto vom «fliegenden Medina» um die Welt.
«Man wagt es nicht, davon zu träumen oder auch nur darüber zu sprechen. Aber insgeheim wissen wir, dass es mit den Qualitäten von Remco möglich ist. Er ist phänomenal.» – Sven Vanthourenhout, der Trainer des belgischen Radsportteams, über Remco Evenepoel, der als erster das goldene olympische Rad-Double holte.
«Das ist der grösste Erfolg meiner Karriere. Die vergangenen Misserfolge lasteten schwer auf mir.» – Novak Djokovic hat 24 Grand-Slam-Titel gewonnen, aber der Olympiasieg fehlte ihm bis zu seinem fünften Anlauf in Paris noch.
«Ich mochte Tennis ohnehin nie.» – Andy Murray kommentiert sein Karriereende nach dem Aus im olympischen Doppel auf X mit typisch britischem Humor.
«Der Held der Spiele.» – «Gigant der Becken.» – Die französische Presse über ihren schwimmenden Landsmann Léon Marchand (22), der mit seinen vier Goldmedaillen in Paris in den Spuren von Michael Phelps wandelte.
«Ich habe mich auf diese Rolle vorbereitet und konnte es gut lösen. Ich bin stolz, denn ich bin erst 22 Jahre alt und es lastete viel Druck auf meinen schmalen Schultern.» – Léon Marchands Antwort auf seine Favoritenrolle.
«Es hat grundsolide geschmeckt.» – Der deutsche Open-Water-Schwimmer Florian Wellbrock nimmt die Wasserqualität der Seine und die Debatte dazu mit Humor.
«Ich habe meine Erwartungen ziemlich runtergeschraubt und mir das Schlimmste vorgestellt. Am Ende wurde es das Beste, das ich je erlebt habe. Ich habe die ganzen Lästerer überlebt und bin mit 51 Jahren hier.» – «Skateboard-Opa» Andy MacDonald gewann zwar keine Medaille, wurde aber von den Fans gefeiert wie kein anderer in seinem Wettbewerb.
«Ich bin der Wolf unter den Wölfen.» – US-Sprinter Noah Lyles nach seinem Sieg über die 100-m-Distanz.
«Man hört ein wenig an meiner Stimme, dass die Nacht lang, aber schön war. Wir haben ausgiebig gefeiert und den verrücktesten Moment gefeiert, den ich in meiner Karriere erleben konnte.» – Der schwedische Stabhochspringer Armand Duplantis am Tag nach seinem Olympiasieg mit der Weltrekord-Höhe von 6,25 m.
«Du musst dich auf die Hürden konzentrieren, um sie jedes Mal so effizient wie möglich zu überqueren.» – Sydney McLaughlin-Levrones simples Rezept zum zweiten Olympiagold in Weltrekordzeit über die 400 m Hürden.
«Es bedeutet viel für alle – für das Land, den Kontinent und meine Familie.» – Der 200-m-Olympiasieger Letsile Letobo aus Botswana, nachdem er als erster Afrikaner Olympiagold im Sprint gewonnen hat.
«Ich sende eine Botschaft an die Menschen in der Welt, damit sie aufhören, Athleten zu mobben, weil es Auswirkungen hat – massive Auswirkungen. Es kann Menschen zerstören. Es kann die Gedanken, den Geist und den Verstand von Menschen töten.» – Die im Zentrum einer Geschlechter-Debatte stehende algerische Boxerin Imane Khelif nach ihrem Olympiasieg.
«Stephs Würfe waren einfach unglaublich. Unter diesen Umständen, auswärts, in Paris, gegen Frankreich, im Kampf um die Goldmedaille, ist das wie eine Geschichte aus dem Bilderbuch. Und das ist es, was Steph macht. Er mag es, in Bilderbüchern zu stehen. « – Steve Kerr, der Coach der US-Basketballer und der Golden State Warriors über seinen aussergewöhnlichen Schützling und Matchwinner Stephen Curry.
«Diese Olympischen Spiele von Paris 2024 sind eine Liebesgeschichte.» – IOC-Präsident Thomas Bach ist vollauf zufrieden mit den Spielen in der Stadt der Liebe.
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jos, sda