China hat seinen Superstar Eileen Gu auch Olympiasiegerin in der Halfpipe

sda

18.2.2022 - 04:12

Eileen Gu konnte sich einmal mehr vom Heimpublikum feiern lassen.
Eileen Gu konnte sich einmal mehr vom Heimpublikum feiern lassen.
Bild: KEYSTONE

Die 18-jährige Freestylerin Eileen Gu wird in der Halfpipe ihrer Favoritenrolle gerecht und fliegt zu Gold. Für sie ist es an den Heimspielen in Peking die dritte Medaille.

Die Beste der Qualifikation gab sich auch im Final keine Blösse. Bereits im ersten von drei Durchgängen setzte Gu eine Marke, die von der Konkurrenz unerreicht blieb, obwohl sie noch nicht das ganze Repertoire an schwierigen Tricks ausgepackt hatte.

Mit ihrem zweiten Run vermochte sich die Doppel-Weltmeisterin des vergangenen Jahres noch einmal zu steigern, womit Gu am Ende mit 95,25 Punkten deutlich vor den beiden Kanadierinnen Cassie Sharpe und Rachael Karker siegte.

Einzig Mathilde Gremaud konnte Eileen Gu besiegen

Für Gu war es nach Gold im Big Air und Silber im Slopestyle die dritte Medaille an diesen Spielen, womit der Teenager, der auch mit einem Model-Vertrag ausgestattet ist, die in sie gesteckten hohen Erwartungen erfüllte. Einzig die Schweizerin Mathilde Gremaud schaffte es, Gu im Heimatland von deren Mutter zu besiegen.

«Mein Leben hat sich für immer verändert», sagte Gu. «Als ich meinen zweiten Sprung im Big-Air-Final gestanden bin, wusste ich, dass mein Leben nie mehr so sein wird wie zuvor.» Sie hoffe, dass sie mit ihren Auftritten junge Mädchen inspiriert und Menschen den Sport näher gebracht habe, die zuvor davon noch nie gehört hätten.

Kontroverse um ihre Staatsbürgerschaft

Nach dem Gewinn ihrer ersten Goldmedaille brach die chinesische Social-Media-Plattform Weibo vorübergehend zusammen, weil sich so viele User für Gu interessierten. Die Sinoamerikanerin sorgte in den Tagen von Peking aber auch für Kontroversen, vor allem wegen ihrer Staatsbürgerschaft. «Wenn ich in China bin, bin ich Chinesin. Wenn ich in den USA bin, bin ich Amerikanerin», pflegte sie jeweils zu sagen. Eine doppelte Staatsbürgerschaft wird in China allerdings grundsätzlich nicht anerkannt.

Mit einem ungeschickten Post auf Instagram sorgte sie zudem für einen kleinen Shitstorm. Auf die Frage eines Users, warum sie das in China zensierte Netzwerk benützen darf, riet Gu diesem, die Zensur mittels eines VPN zu umgehen, was in China allerdings verboten ist. Kurz danach wurde der Eintrag gelöscht.

sda