Die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt hat nach der verpatzten Olympia-Kür der Russin Kamila Walijewa in einem emotionalen Interview scharfe Kritik am Umgang mit der 15-Jährigen geübt.
«Das, was jetzt passiert ist, ist das Allerschlimmste. Sie ist daran zerbrochen», sagte Witt in der ARD. Die TV-Expertin kämpfte während ihres emotionalen Auftritts immer wieder mit den Tränen, drehte sich weg und rang um Fassung. «Könnt ihr erstmal wegschalten?», fragte die Deutsche zu Beginn des Gesprächs sichtlich mitgenommen. «Das ist eigentlich nicht zu ertragen.»
Walijewa hatte zuvor nach dem tagelangen Doping-Wirbel dem Druck nicht standgehalten und im Damen-Einzel ihre Führung aus dem Kurzprogramm nicht verteidigen können. Sie beendete den Wettbewerb auf dem vierten Platz.
«Sie ist ein 15-jähriges Kind und ist daran zerbrochen. Man hat sie jetzt wirklich der Welt zum Frass vorgeworfen», kritisierte die frühere Weltklasse-Eiskunstläuferin, die sich immer wieder die Tränen aus dem Gesicht wischte.
«Sie war ein Schatten ihrer selbst, als sie hier rausgegangen ist. Sie konnte nicht gewinnen in diesem ganzen Spiel», urteilte die 56-Jährige über den Auftritt Walijewas. Am Ende des Interviews mit Moderatorin Jessy Wellmer entschuldigte sich Witt noch für ihren emotionalen Auftritt: «Das tut mir leid, ich muss mich echt entschuldigen für meinen Ausbruch», meinte sie.
Witt mit kontroversem Vorschlag
Witt selbst hat kürzlich eine Debatte losgetreten. Sie forderte eine Altersgrenze bei Olympia. So soll man erst ab 18 bei den Spielen starten können. Witt kann dabei auch auf ihre eigene Erfahrung verweisen. Als 14-Jährige wurde sie Zehnte bei der Eiskunstlauf-WM 1980, mit 16 holte sie WM-Silber. Als 18-Jährige gewann sie 1984 Olympia-Gold und wurde in Deutschland zu einem grossen Sport-Star.