Die Genfer Curler schliessen die Round Robin des Olympia-Turniers mit einem 10:8-Sieg gegen die Topfavoriten aus Schweden um den fünffachen Weltmeister Niklas Edin ab.
Aber es flossen keine Freudentränen, sondern über die Backen von Skip Peter De Cruz bittere Tränen der Enttäuschung.
Erstmals überhaupt kehren Valentin Tanner, Peter De Cruz, Sven Michel und Benoît Schwarz von einem grossen Turnier auf Weltniveau ohne Medaille zurück. An ihren vier Weltmeisterschaften hatten sie vier bronzene gewonnen, an den Winterspielen 2018 ebenfalls eine bronzene.
Die Genfer sollten vielleicht vermeiden, zu oft an den Turnierverlauf in Peking zurückzudenken. Sonst könnten sie sich hintersinnen. Sie würden die unterschiedlichsten Spielsituationen finden, in denen alles ohne weiteres hätte anders laufen können. Sie würden vor allem auf die Niederlage gegen ihren Angstgegner Italien stossen, bei der sie eine 4:2-Führung nach Spielhälfte aus der Hand gaben. Oder auf die ebenso nicht zwingende Niederlage gegen China im Spiel der letzten Chance.
Wenn eine Olympia-Medaille entschwindet, werden für ambitionierte Curlingteams Anstrengungen und Aufwand von vier Jahren wertlos, nichtig. Genauso ist es für Peter De Cruz und seine Mitstreiter. Sie werden die Saison zu Ende spielen und sich danach zusammensetzen, um zu beraten.
Dann sind verschiedene Szenarien möglich. Das Quartett beginnt einen neuen olympischen Zyklus von vier Jahren. Oder der eine oder andere hört auf und wird ersetzt. Der junge Lausanner Pablo Lachat, der als Ersatzmann im abschliessenden Match gegen Schweden zum Zug kam, könnte eine solche Lücke schliessen. Oder aber: Das Team löst sich auf.
sda