Wem seine verbalen Ausraster nicht passen, der soll zu Hause bleiben, rät Max Verstappen nach dem GP von Ungarn. Beim Weltmeister kommen aber Wesenszüge durch, die er vor seiner klaren Dominanz schon zeigte.
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- Max Verstappen erlebt beim GP von Ungarn ein Rennen zum Vergessen, fährt «nur» auf Platz 5 und fällt vor allem mit seinen Wutanfällen und Flüchen auf.
- Nach dem Rennen nimmt der 26-Jährige Stellung, sieht eine Entschuldigung aber nicht als angebracht. «Ich denke, dass wir einfach einen besseren Job machen müssen», sagt Verstappen und stichelt: «Wem es nicht gefällt, der soll zu Hause bleiben.»
Von Abbitte für seine Wutanfälle, Flüche und Vorwürfe ans eigene Team wollte Max Verstappen nichts wissen. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister hatte beim Grossen Preis von Ungarn unter anderem die von Red Bull ausgegebene Strategie schwer kritisiert und auch ansonsten seine Meinung nicht zurückgehalten. Oft mussten Worte weg gepiept werden.
«Ich denke nicht, dass wir uns entschuldigen müssen»
Sein Renningenieur hatte wiederum gegen Ende des Rennens genug von Verstappens Klagen und es über den Funk indirekt als kindisch bezeichnet. «Ich denke nicht, dass wir uns entschuldigen müssen», sagte Verstappen nach dem Rennen: «Ich denke, dass wir einfach einen besseren Job machen müssen.»
Und er war noch nicht fertig. «Ich weiss nicht, warum die Leute meinen, man dürfe nicht deutlich über den Funk sein», betonte Verstappen bei Sky Sports F1 aus England: «Das ist Sport. Wem es nicht gefällt, der soll zu Hause bleiben.»
Dazu zählt der dreimalige Champion und immer noch klar führende WM-Spitzenreiter selbst allerdings auch. Im vorletzten Rennen vor der Sommerpause leistete sich Verstappen, der Berichten zufolge bis in die Nacht noch an einem Sim-Rennen teilgenommen hatte, ungewöhnliche Patzer. Kurz vor Schluss kollidierte er auch noch bei einem Überholversuch mit dem Mercedes von Lewis Hamilton und fiel auf den fünften Platz zurück.
Aggressiv und reizbar
Sowohl sein Parallel-Engagement an Rennwochenenden im Sim-Racing als auch die verbalen Auseinandersetzungen mit seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase sind nicht neu. Neu oder zumindest ungewohnt ist für Verstappen, dass er mit seinem Red Bull alles andere als konkurrenzlos ist.
Der McLaren, mit dem Oscar Piastri und Lando Norris einen Doppelerfolg auf dem Hungaroring schafften, ist derzeit der schnellere Wagen. Mercedes mit dem Ungarn-Dritten Hamilton ist dran und auch Ferrari drängt.
Und so wirkt Verstappen auf der Strecke auf einmal wieder, wie er vor seiner dominanten Zeit meist wirkte: aggressiv und reizbar und nicht mehr so kontrolliert und unangreifbar. Schon am kommenden Wochenende wird sich beim Fast-Heimrennen in Spa-Francorchamps – Verstappens Mutter ist Belgierin – zeigen, ob das nur eine Momentaufnahme ist oder zum Dauerzustand im WM-Kampf der restlichen Saison wird.