Nahost-Ticker Israel attackiert Ziele in Beirut und Tyrus aus der Luft

Agenturen/red.

22.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer

Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer

STORY: Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen. Wie der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag am Donnerstag mitteilte, wurden Haftbefehle ebenfalls gegen den früheren israelischen Verteidigungsminister Joaw Gallant sowie den Anführer der radikal-islamischen Hamas, Mohammed Diab Ibrahim Al-Masri ausgestellt, der auch als Mohammed Deif bekannt ist. Zu den vorgeworfenen Verbrechen gehörten Mord, Verfolgung und andere unmenschliche Handlungen. Netanjahu und Gallant werde auch der Einsatz von Hunger als Kriegsmittel vorgeworfen. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, hatte die Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant wegen der Kriegsführung im Gazastreifen und gegen mehrere Hamas-Anführer wegen des Überfalls der palästinensischen Extremistengruppe auf Israel beantragt. Israel erkennt den Internationalen Strafgerichtshof nicht an.

22.11.2024

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terrorkommandos der islamistischen Hamas Israel, verübten Massaker an der Zivilbevölkerung und entführten mehr als 240 Menschen. Israel reagierte mit einem Militäreinsatz in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red.

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant ausgestellt.
  • Nach dem israelischen Angriff im syrischen Palmyra ist die Zahl der Todesopfer Menschenrechtsaktivisten zufolge auf 82 gestiegen.
  • Die Europäische Union wird den regelmässigen politischen Dialog mit Israel vorerst nicht aussetzen – trotz schwerer Vorwürfe bezüglich der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen.
  • Uno-Sicherheitsrat: Aussenminister Cassis für Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 23. November 2024, 6.47 Uhr

    Tote und Verletzte bei israelischem Luftangriff auf Beirut

    Bei einem heftigen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut sind Medienberichten zufolge mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. 23 weitere seien bei dem Angriff auf ein Gebäude im Stadtteil Basta verletzt worden, berichtete der Fernsehsender Al-Majadin unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Ein Korrespondent von Al-Majadin berichtete, das Gebäude sei bei dem Luftschlag komplett zerstört worden.

    Die israelischen Streitkräfte greifen immer wieder Ziele im Libanon an. Die proiranische Schiiten-Miliz Hisbollah feuert ihrerseits täglich Dutzende Raketen auf Israel. Insgesamt wurden im Libanon seit Beginn der Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah vor über einem Jahr nach Angaben des Gesundheitsministeriums 3.645 Menschen getötet. Die Zählung unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern der proiranischen Hisbollah-Miliz.

  • 18.19 Uhr

    Israel attackiert Ziele in Beirut und Tyrus aus der Luft

    Die israelische Luftwaffe hat am Freitag die südlibanesische Hafenstadt Tyrus und den Süden von Beirut angegriffen. Ziel seien Einrichtungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz, teilte die Armee in zuvor herausgegebenen Warnungen mit. Verletzte wurden nicht gemeldet, doch gab es Schäden an Strassen und Infrastruktur.

    Die Angriffe in Beirut kamen dem Stadtzentrum und christlichen Stadtvierteln gefährlich nahe. Explosionen zertrümmerten Glas. Rauch stieg auf. Bei einem Angriff wurde ein nur wenige Meter von einem Stützpunkt der libanesischen Armee entferntes Gebäude getroffen, in dem sich ein Fitnessstudio sowie Arztpraxen und Schönheitskliniken befanden. «Dieser Angriff, den sie auf uns in diesem Gebäude verübt haben, ist ein krimineller und abscheulicher Akt», sagte der Bewohner Hassan Nadschdi der Nachrichtenagentur AP. «Denn wenn sie es auf die Hisbollah abgesehen haben - dieses Gebäude hat nichts mit der Hisbollah zu tun.»

  • Freitag, 22. November 2024, 2.55 Uhr

    US-Präsident Biden verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

    US-Präsident Joe Biden hat die internationalen Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie Israels früheren Verteidigungsminister Joav Galant wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg scharf verurteilt. «Die Ausstellung von Haftbefehlen durch den Internationalen Strafgerichtshof gegen israelische Politiker ist empörend», wurde Biden in einer Mitteilung des Weissen Hauses zitiert. Die USA erkennen wie Israel den Internationalen Strafgerichtshof grundsätzlich nicht an.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (Archivbild)
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (Archivbild)
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan

    Auch gegen einen Anführer der Terrororganisation Hamas – Mohammad Diab Ibrahim Al-Masri, bekannt unter dem Nachnamen Deif – erliessen die Richter in Den Haag einen Haftbefehl. Chefankläger Karim Khan wirft Netanjahu und Galant Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Krieg im Gazastreifen vor. Deif hingegen wird wegen des Massakers mit rund 1200 Toten vor über einem Jahr in Israel gesucht, das den Gaza-Krieg auslöste – wobei unklar ist, ob der Hamas-Kommandeur überhaupt noch am Leben ist.

    «Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Was auch immer der Internationale Strafgerichtshof andeuten mag, Israel und die Hamas sind nicht gleichwertig – überhaupt nicht», sagte Biden. «Wir werden immer an der Seite Israels stehen, wenn seine Sicherheit bedroht ist.»

  • 22.30 Uhr

    Iran begrüsst Haftbefehl gegen Netanjahu

    Der Iran begrüsst die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joav Galant. «Das ist lobenswert, nur müssen die USA und die Europäer die Haftbefehle auch respektieren und umsetzen», erklärte Kamal Charrasi, der aussenpolitische Berater des geistigen Führers Ayatollah Ali Chamenei. Die Entscheidung des Gerichts in Den Haag sei auch beschämend für den Westen, der Israels Handeln im Gazastreifen und im Libanon uneingeschränkt unterstützt habe. Er hoffe, dass dieser Schritt zu einem Friedensprozess beitragen werde, erklärte er weiter.

    Iran und Israel sind verfeindet. Infolge des Gaza-Kriegs kam es auch zu vereinzelten direkten Angriffen der beiden Staaten gegeneinander. Iran unterstützt Israels Feinde – darunter die islamistische Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon.

  • 22.01 Uhr

    Haftbefehl gegen Netanjahu: Kanada will Gericht folgen

    Kanadas Premierminister Justin Trudeau lässt wenig Zweifel daran, dass sein Land den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vollstrecken würde. «Wir stehen für das Völkerrecht ein und werden uns an alle Vorschriften und Urteile der internationalen Gerichte halten», sagte Trudeau auf die Frage, ob die kanadischen Behörden ihrer Pflicht nachkommen und Netanjahu verhaften würden, sollte er das Land betreten. Er betonte, dass Kanada Gründungsmitglied des Internationalen Strafgerichtshofs sei.

  • 21.53 Uhr

    Netanjahu weist Anschuldigungen des Weltstrafgerichts zurück

    Nach der Erteilung des Haftbefehls gegen ihn hat Israels Regierungschef Benjamin die Anschuldigungen des Internationalen Strafgerichtshofs zurückgewiesen. «Wir werden beschuldigt, die Bevölkerung hungern zu lassen», sagte er in einer Videoansprache. Israel habe während des Kriegs «Hunderttausende Tonnen Lebensmittel» in den Gazastreifen gebracht, verteidigte er sich.

    Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen werfen Israel dagegen vor, nicht genügend Hilfslieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen mit mehr als zwei Millionen Einwohnern zu lassen. Sie warnen vor einer Hungersnot besonders im Norden des umkämpften Gebiets. Auch Israels wichtigster Verbündeter, die USA, halten mehr Hilfe für nötig, um die Not der Menschen zu lindern. Deutschland ermahnt Israel ebenfalls immer wieder, mehr Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.

    Die Richter in Den Haag sehen ausreichende Gründe für die Annahme, dass Netanjahu absichtlich und wissentlich der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wesentliche Dinge für ihr Überleben wie etwa Nahrung, Wasser und Medikamente vorenthalten hat.

    Netanjahu wird von dem Weltstrafgericht auch deshalb mit Haftbefehl gesucht, weil er im Verdacht steht, direkte Angriffe auf die Zivilbevölkerung ohne militärischen Zweck zu erlauben. Er beschuldigte hingegen die Hamas, sich hinter Zivilisten im Gazastreifen zu verstecken. Israel erkenne die Entscheidung des Gerichts nicht an, betonte der Regierungschef.

  • 21.22 Uhr

    Aktivisten: 82 Tote nach israelischem Angriff in Palmyra

    Nach dem israelischen Angriff im syrischen Palmyra ist die Zahl der Todesopfer Menschenrechtsaktivisten zufolge auf 82 gestiegen. Darunter seien 56 Syrer, die mit Iran-treuen Milizen verbündet seien, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Darunter seien auch mehrere Offiziere syrischer Regierungstruppen. 31 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter 7 Zivilisten.

    Nach bisherigen offiziellen Angaben aus Syrien wurden 36 Menschen getötet. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana gab die Zahl der Verletzten nach dem Angriff am Mittwoch ebenfalls mit mehr als 50 an. Zudem habe es schweren Schäden an Gebäuden in der Gegend gegeben.

    Palmyra in der syrischen Wüste zählt zum Weltkulturerbe der Unesco und war bereits in der Vergangenheit Austragungsort schwerer Kampfhandlungen. Vor Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im März 2011 war der Ort ein beliebtes Ziel von Archäologen und Touristen.

  • 20.54 Uhr

    Nach Haftbefehl gegen Netanjahu: USA beraten mit Partnern

    Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beraten die USA mit anderen Ländern über das weitere Vorgehen. «Wir lehnen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs für die Situation grundsätzlich ab», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre. Die USA würden keinen Haftbefehl vollstrecken, betonte sie.

    Die Eile des Anklägers, Haftbefehle zu beantragen, sei tief beunruhigend, sagte Jean-Pierre weiter. Nun würden unter anderem mit Israel die nächsten Schritte abgestimmt.

    Die USA erkennen wie Israel den Internationalen Strafgerichtshof nicht an. US-Präsident Joe Biden hat das Vorgehen des Chefanklägers gegen Israel bereits in der Vergangenheit als «empörend» bezeichnet und betont, Israel und die islamistische Hamas dürften nicht gleichgestellt werden. Dass Haftbefehle für hochrangige israelische Vertreter zusammen mit Haftbefehlen für Hamas-Terroristen beantragt worden seien, sei «beschämend».

  • 20.49 Uhr

    Israel: Angriff aus dem Jemen gestoppt

    Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. Das Geschoss sei noch ausserhalb der Landesgrenzen gestoppt worden, teilte Israels Armee mit. In der Nähe des Toten Meeres im Süden Israels sowie im Westjordanland gab es demnach zeitweise Raketenalarm. Die Huthi-Rebellen im Jemen, die Israel bereits öfter aus dieser Richtung mit Raketen und Drohnen angegriffen haben, äusserten sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten «Widerstandsachse» von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

  • 19.39 Uhr

    Hamas-Behörde: Totenzahl im Gaza-Krieg übersteigt 44'000

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als 13 Monaten sind im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 44'000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 104'000 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde mit.

    Allein in den vergangenen 24 Stunden soll es demnach 71 Todesopfer bei israelischen Angriffen gegeben haben. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten.

  • 17.47 Uhr

    Galant: Haftbefehle schaffen gefährlichen Präzedenzfall

    Israels ehemaliger Verteidigungsminister Joav Galant hat die internationalen Haftbefehle gegen sich und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu heftig kritisiert. Die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag schaffe «einen gefährlichen Präzedenzfall gegen das Recht auf Selbstverteidigung», schrieb Galant auf der Plattform X. Sie stelle zudem den Staat Israel und die Anführer der Hamas auf eine Stufe und legitimiere die Taten der Islamistenorganisation, darunter deren Vergewaltigungen und Entführungen am 7. Oktober in Israel.

    Die israelische Armee werde weiter gegen die Hamas vorgehen, um die noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu befreien und die Islamistenorganisation zu zerschlagen, betonte er.

    Regierungschef Netanjahu hatte Galant vor mehr als zwei Wochen entlassen. Er begründete die Entlassung mit einem zerrütteten Vertrauensverhältnis. Galant hatte im Gaza-Krieg zum Ärger Netanjahus auch auf eine diplomatische Lösung gesetzt, um die verbliebenen Geiseln in Gewalt der Hamas freizubekommen.

  • 15.16 Uhr

    Netanjahu: Haftbefehl «antisemitische Entscheidung»

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die internationalen Haftbefehle gegen sich und Joav Galant als «antisemitische Entscheidungen» bezeichnet.

    Sie sei von «voreingenommenen Richtern getrieben von antisemitischem Hass gegen Israel» getroffen worden, stand in einer Erklärung seines Büros. Zuvor hatte der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehle gegen Netanjahu und Israels früheren Verteidigungsminister Galant sowie gegen den militärischen Anführer der Terrororganisation Hamas, Mohammad Diab Ibrahim Al-Masri - auch bekannt als Mohammed Deif - erlassen. Der soll jedoch bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen im Juli getötet worden sein.

    Die Richter in Den Haag stimmten damit einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan vom Mai zu. Netanjahu und Galant stehen demnach unter dem Verdacht von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem 8. Oktober 2023 im Gazastreifen.

  • 13.07 Uhr

    Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

    Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant ausgestellt. Das berichtet der Internationale Strafgerichtshof.  Ihnen wird vorgeworfen, zwischen dem 8. Oktober 2023 und dem 20. Mai 2024 Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Vorwürfe umfassen unter anderem das Kriegsverbrechen des Aushungerns und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Mord, Verfolgung und unmenschliche Taten.

    Die Haftbefehle wurden zunächst als geheim eingestuft, um den Schutz von Zeugen und den Verlauf der Ermittlungen zu gewährleisten. Die Kammer entschied jedoch, ausgewählte Informationen zu veröffentlichen. Begründet wurde dies damit, dass ähnliche Taten weiterhin vorkommen könnten und die Offenlegung im Interesse der Opfer und ihrer Familien liege.

    Die Kammer bestätigte ihre Zuständigkeit für die betroffenen Gebiete Gaza und Westjordanland, einschliesslich Ostjerusalem.

  • 5.42 Uhr

    Von Huthi-Miliz attackierter Frachter gehört türkischem Unternehmen

    Die Türkei hat eingeräumt, dass ein unter panamaischer Flagge fahrender Frachter, der Anfang der Woche von den jemenitischen Huthi-Rebellen angegriffen wurde, einem türkischen Unternehmen gehört. Das türkische Aussenministerium veröffentlichte am späten Mittwoch eine Erklärung zu dem Angriff auf die Anadolu S. «Wir verurteilen die Raketenangriffe der Huthi», hiess es in der Erklärung. Das Ministerium werde die «notwendigen Initiativen» ergreifen, damit es nicht erneut zu so einem Vorfall komme. Das Ministerium ging nicht näher darauf ein, um welche Initiativen es sich dabei handelt.

    Am Montag schlugen zweimal Raketen in der Nähe des Schiffs im Roten Meer und im Golf von Aden ein, ohne dass es zu Schäden oder Verletzungen kam. Die Anadolu S sei ins Visier genommen worden, weil ihr Besitzer nach Ansicht der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz Handelsverbindungen zu Israel unterhielt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel seit Beginn des Krieges im Nahen Osten wiederholt kritisiert, und seine Regierung hat im Mai alle Importe und Exporte aus und nach Israel verboten. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein gewisser Handel zwischen den beiden Ländern diskret fortgesetzt wird.

    Vor rund einem Jahr griffen die Huthi zum ersten Mal Frachter in der Region an. Seitdem wurden mehr als 90 Handelsschiffe Ziel von Raketen und Drohnen. Die Miliz gibt an, sie greife Schiffe mit Verbindungen zu Israel, den USA und Grossbritannien an, um dadurch ein Ende des israelischen Militäreinsatzes gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen zu erreichen.

  • 3.48 Uhr

    US-Senat gegen Blockade einiger Waffenlieferungen an Israel

    Der US-Senat hat sich mit grosser Mehrheit gegen eine Blockade von Lieferungen bestimmter Waffensysteme an Israel ausgesprochen. Dabei ging es konkret um einige Munition für Panzer-Geschütze und Granatwerfer sowie Lenk-Vorrichtungen für Bomben. Die drei Resolutionen wurden von einer Gruppe von Demokraten und dem mit ihnen Verbündeten unabhängigen Senator Bernie Sanders eingebracht, die mit der Position des ebenfalls demokratischen Präsidenten Joe Biden unzufrieden sind.

    Den Vorschlägen wurden schon vor der Abstimmung keine Erfolgschancen eingeräumt. Selbst wenn sie den Senat passiert hätten, wäre eine Ablehnung im Repräsentantenhaus mit der republikanischen Mehrheit so gut wie sicher. Sanders hatte argumentiert, angesichts der Opfer in der Bevölkerung in Gaza verstiessen die Lieferungen der Waffen an Israel gegen US-Recht. Im Senat mit insgesamt 100 Sitzen stimmten für die Resolutionen jeweils knapp 20 Abgeordnete der Demokraten.

  • 1.38 Uhr

    USA: Israel hat wichtige Ziele im Libanon erreicht

    Die US-Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass Israel im Kampf gegen die Hisbollah im Libanon wichtige Ziele erreicht hat und daher ein Ende des Kriegs nahe sein könnte. Israels Armee habe die Infrastruktur der Miliz in Grenznähe «wirklich sehr wirkungsvoll beseitigt», sagte Aussenministeriums-Sprecher Matthew Miller in Washington. Deshalb sei die Hoffnung, «dass wir jetzt eine diplomatische Lösung finden können». Diese müsste es den libanesischen Streitkräften ermöglichen, im Grenzgebiet zu patrouillieren, um die Rückkehr der Hisbollah dort zu verhindern.

    Derzeit versucht der US-Vermittler Amos Hochstein vor Ort Gespräche über eine Waffenruhe voranzubringen. Heute soll er Medienberichten zufolge unter anderem den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu treffen. Bei dem Gespräch dürfte es um einen US-Entwurf für eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gehen. Die Hisbollah sieht in dem Entwurf laut Berichten eine Basis für Verhandlungen.

    Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sieht der US-Vorschlag vor, dass Israel und die Hisbollah ihre Angriffe zunächst für 60 Tage aussetzen. Die israelische Armee soll dann abziehen und die libanesische Armee an der Grenze stationiert werden. Hält die Waffenruhe, sollen Israel und der Libanon Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen. Diese sieht unter anderem einen Rückzug der Hisbollah-Miliz hinter den Litani-Fluss vor, der etwa 30 Kilometer von der faktischen Grenze zu Israel entfernt ist.

  • Donnerstag, 21. November 2024, 0.10 Uhr

    Syrien: 36 Tote nach israelischem Angriff in Palmyra

    Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 49 Toten nach dem Angriff. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

    Unter den Toten seien Kämpfer proiranischer Milizen gewesen, meldeten die Aktivisten der Beobachtungsstelle. Die israelische Luftwaffe habe drei Ziele im Industriegebiet in der Oasenstadt angegriffen. Darunter sei auch ein Lagerhaus für Waffen gewesen. Es sei von Familien proiranischer Kämpfer bewohnt worden. Die Staatsagentur berichtete, die getroffenen Gebäude seien stark beschädigt worden.

    Zuvor hatte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien berichtet, dass die Schläge Ziele in der Nähe des historischen Teils der Stadt getroffen hätten.

    Die israelische Armee greift seit Beginn des Kriegs in Nahost vor mehr als einem Jahr verstärkt auch Ziele der Hisbollah und anderer Iran-treuer Milizen in Syrien an. Die Beobachtungsstelle zählte bisher über 150 solcher Angriffe seit Jahresbeginn.

    Palmyra in der zentralsyrischen Wüste zählt zum Weltkulturerbe der Unesco und war bereits in der Vergangenheit Austragungsort schwerer Kampfhandlungen. Vor Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im März 2011 war der Ort ein beliebtes Ziel von Archäologen und Touristen. 2015 nahmen Dschihadisten der Terrororganisation Islamischer Staat den Ort ein und zerstörten dort die Kulturdenkmäler, bevor sie 2017 aus Palmyra vertrieben wurden.

  • 23.20 Uhr

    Xi fordert in Brasília Waffenruhe im Gazastreifen und «baldiges Ende des Krieges»

    Der chinesische Präsident Xi Jinping hat am Mittwoch bei einem Staatsbesuch in Brasília eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Xi äusserte sich angesichts des Kriegsverlaufs zwischen der Hamas und Israel besorgt und rief «zu einer Waffenruhe und einem baldigen Ende des Krieges auf», wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Der Appell erfolgte demnach nach einem Treffen Xis mit seinem brasilianischen Amtskollegen Luiz Inácio Lula da Silva.

    Zuvor hatten die G20-Mitglieder in ihrer Abschlusserklärung des zweitägigen Gipfels am Montag und Dienstag in Rio de Janeiro, an dem auch Xi und Lula teilnahmen, bereits einen «umfassenden» Waffenstillstand sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon gefordert. Im Libanon führt Israel eine Offensive gegen die vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aus.

    Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sagte Xi, er wolle «mehr Stimmen sehen, die sich für den Frieden einsetzen, um den Weg für eine politische Lösung der Ukraine-Krise zu ebnen», berichtete Xinhua.

  • 21.52 Uhr

    AP: Mindestens 15 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet

    Bei einem israelischen Angriff in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets wurden den Angaben zufolge neun Menschen getötet, darunter vier Kinder. Alle Todesopfer wurden ins Nasser-Spital gebracht. Die Zivilverteidigung des Gazastreifens teilte auf der Plattform Telegram mit, dass der Angriff ein Zelt getroffen habe, in dem vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen seien.

    Ein weiterer israelischer Luftangriff traf ein Schulgebäude, das als Notunterkunft genutzt wird, in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens. Sechs Menschen wurden getötet, darunter ein Kind. Die Leichen wurden in das Awda-Klinikum und das Al-Aksa-Märtyrer-Spital gebracht.

  • 21.09 Uhr

    Hamas macht USA für Leid im Gazastreifen verantwortlich

    Nach dem US-Veto gegen eine UN-Resolution für eine Waffenruhe im Gazastreifen hat die militant-islamistische Hamas die Vereinigten Staaten für Zerstörung und Leid in dem Küstengebiet verantwortlich gemacht. Die Hamas teilte am Mittwoch mit, die USA leisteten Israel im Gazastreifen diplomatische Schützenhilfe.

    «Die USA sind ebenso wie die (israelische) Besatzung direkt für den völkermörderischen Krieg und die ethnische Säuberung gegen unser Volk verantwortlich», hiess es in der Mitteilung der Gruppe. Die Hamas löste mit ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, der rund 1200 Menschen das Leben kostete, den Gaza-Krieg aus. Sie weigert sich seitdem, die verbliebenen ihrer 250 damals verschleppten Geiseln freizulassen. Bei der israelischen Vergeltungsoffensive kamen nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden fast 44’000 Palästinenser ums Leben.

  • 16.15 Uhr

    USA blockieren erneut Resolution für Waffenruhe in Gaza

    Die Vereinigten Staaten haben erneut die Verabschiedung einer völkerrechtlich bindenden UN-Resolution für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen blockiert. Der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood legte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York ein Veto gegen eine entsprechende Beschlussvorlage ein. Alle anderen Mitglieder des 15-köpfigen Rates stimmten dafür.

    Der Text war von allen zehn nicht ständigen Mitgliedern des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen eingereicht worden. Nach wochenlangen Verhandlungen und Änderungen auf Wunsch des Israel-Verbündeten USA blieb am Ende noch immer Uneinigkeit vor allem darüber, ob die Forderungen nach Waffenruhe und Geiselfreilassung als Bedingung aneinander geknüpft sein müssen.

  • Mittwoch, 20. November 2024, 4.31 Uhr

    UN: Mehr als 40 Tage kaum Lebensmittel im Gazastreifen angekommen

    Tausende Palästinenser im Norden des Gazastreifens kämpfen nach Angaben des UN-Nothilfebüros Ocha um ihr Leben, nachdem mehr als 40 Tage kaum Nahrungsmittel oder andere Hilfsgüter die Region erreicht haben. «Ocha berichtet, dass alle Versuche der Vereinten Nationen, die Menschen in Beit Hanun, Beit Lahija und Teilen von Dschabalija – die alle weiterhin belagert werden – zu unterstützen, entweder verweigert oder behindert wurden», sagte der UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag.

    Palästinensische Kinder warten in einer Schlange in Deir al-Balah im Gazastreifen auf Essen. (18. November 2024)
    Palästinensische Kinder warten in einer Schlange in Deir al-Balah im Gazastreifen auf Essen. (18. November 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana

    Laut den Berichten des Nothilfebüros wurden im November 27 der 31 geplanten humanitären Einsätze von Israel abgelehnt und die anderen vier stark behindert. «Das Ergebnis ist, dass Bäckereien und Küchen im nördlichen Gazastreifen geschlossen wurden, die Ernährungshilfe eingestellt wurde und die Versorgung mit Wasser und sanitären Einrichtungen vollständig blockiert wurde», sagte Dujarric.

    Am Sonntag habe Ocha eine von der Weltgesundheitsorganisation geleitete Mission unterstützt, die 10'000 Liter Treibstoff an das Kamal-Adwan-Krankenhaus liefern und mehrere Menschen in das Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt bringen konnte. Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter sollten ebenfalls nach Kamal Adwan geliefert werden, aber «unsere Partner sagen, dass das Team gezwungen war, die Lebensmittel an einem israelischen Militärkontrollpunkt abzuladen, bevor es das Krankenhaus erreichte, und dass nur ein Teil der medizinischen Hilfsgüter an die Einrichtung geliefert werden konnte», erklärte Dujarric.

    Auf die Frage, ob die UN glauben, dass Israel versucht, die Palästinenser im nördlichen Gazastreifen zu zwingen, nach Süden zu ziehen, indem es Hilfslieferungen verweigert, antwortete Dujarric, er könne nicht über die Absichten der israelischen Regierung mutmassen: «Wir sehen nur das Ergebnis und versuchen, damit umzugehen.»

  • 21.21 Uhr

    UN: Rund 540'000 Menschen fliehen aus dem Libanon nach Syrien

    Seit der Zuspitzung des Kriegs zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon sind nach UN-Angaben rund 540'000 Menschen ins benachbarte Bürgerkriegsland Syrien geflohen. Wie das UN-Nothilfebüro OCHA berichtete, waren etwa zwei Drittel der aus dem Libanon kommenden Flüchtlinge Syrer und etwa ein Drittel libanesische Staatsbürger.

    Im Libanon lebten nach Regierungsangaben vor der jüngsten Eskalation im Konflikt mit Israel etwa 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Die meisten von ihnen waren seit 2011 infolge des Bürgerkriegs in ihrem Heimatland in den Libanon gekommen. Im Libanon leben rund sechs Millionen Menschen.

    Israel führt neben dem Krieg im Gazastreifen auch Krieg gegen die Hisbollah. Diese beschiesst Israel nach eigenen Angaben zur Unterstützung der islamistischen Hamas, die am 7. Oktober 2023 ein Massaker mit rund 1200 Toten in Israel verübt hatte. Israel reagierte zunächst mit Gegenangriffen auf den Beschuss der Hisbollah - und seit September auch mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Südlibanon.

  • 20.51 Uhr

    Drei Soldaten im Libanon bei israelischem Angriff getötet

    Bei einem israelischen Luftangriff sind nach libanesischen Angaben drei Soldaten getötet worden. Der Angriff erfolgte auf eine Militäreinrichtung im südlichen Ort Sarafand, wie die libanesischen Streitkräfte mitteilten. Laut Gesundheitsministerium wurden zudem 17 Menschen verletzt, darunter auch Zivilisten. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, der Vorfall werde geprüft.

  • 19.25 Uhr

    US-Gesandter: Deal zwischen Israel und Hisbollah in Reichweite

    Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochstein, hat bei einem Besuch im Libanon Hoffnungen auf ein Ende des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah genährt. Es sei gelungen, die Kluft erheblich zu verkleinern, erklärte Hochstein am Dienstag vor Reportern in Beirut nach einem zweistündigen Treffen mit dem Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Dieser gilt als Verbündeter der Hisbollah und vermittelt für die Miliz.

    Hochstein ist in den vergangenen Monaten regelmässig für diplomatische Gespräch in die Region gereist. Er sei zurückgekommen, weil «wir eine echte Möglichkeit haben, diesen Konflikt zu einem Ende zu bringen», erklärte der ranghohe Berater von US-Präsident Joe Biden. «Ich bin hier, um diese Entscheidungsfindung zu fördern, aber letztlich sind es die Entscheidungen der Parteien, zu einer Lösung dieses Konflikts zu kommen. Sie ist nun in unserer Reichweite.» Sein Treffen mit Berri beschrieb Hochstein als «sehr konstruktiv und sehr hilfreich».

    Berri sagte nach dem Gespräch der Tageszeitung «Aschark al-Awsat», noch seien Details eines amerikanischen Vorschlags für eine Waffenruhe ungeklärt. Beide Seiten arbeiteten noch daran, technische Fragen zu klären, bevor die nächste Phase eingeleitet werde. Dazu gehöre auch, dass Hochstein zu weiteren Gesprächen nach Israel reise. «Wir warten darauf, was er von dort mitbringen wird», sagte Berri und betonte, dass die Aussichten insgesamt positiv blieben.

    Berri und Hochstein sprachen fast zwei Stunden miteinander. Berri erklärte, Hochstein habe den Entwurf zwar mit Israel abgestimmt, dies bedeute jedoch noch nicht viel. «Es wäre nicht das erste Mal, dass die Israelis ihre Zusagen nicht einhalten», sagte er.

  • 18.59 Uhr

    Netanjahu: Israel bietet fünf Millionen Dollar für jede freigekommene Geisel

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Prämie von fünf Millionen Dollar (rund 4,4 Millionen Franken) für jede aus dem Gazastreifen freigekommene israelische Geisel versprochen.  «Jeder, der uns eine Geisel zurückbringt, wird bei uns einen sicheren Weg aus dem Gazastreifen heraus für ihn und seine Familie finden», erklärte Netanjahu am Dienstag in einem Video. «Wir werden auch eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für jede Geisel auszahlen», fügte er hinzu.

    Das Video wurde im von der israelischen Armee kontrollierten Netzarim-Korridor im Norden des Gazastreifens gedreht. Netanjahu trägt in den Aufnahmen einen Helm und eine kugelsichere Weste und ist in Begleitung von Verteidigungsminister Israel Katz.

    «Wir bemühen uns auch, die Geiseln zu orten und sie zurückzubringen», erklärte Netanjahu weiter. «Wir werden dies so lange tun, bis wir sie alle gefunden haben: die Lebenden und die Toten.»

  • 18.54 Uhr

    Vier UN-Blauhelmsoldaten im Libanon verletzt

    Bei erneuten Zwischenfällen im Libanon sind vier Soldaten der UN-Friedenstruppe Unifil verletzt worden. Blauhelmsoldaten aus dem westafrikanischen Ghana erlitten Verletzungen, als eine Rakete ihren Stützpunkt traf, wie die Mission mitteilte. Drei von ihnen seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach Einschätzung von Unifil ging der Beschuss «höchstwahrscheinlich» von einer nichtstaatlichen Gruppe aus. Gemeint damit sind Milizen wie die proiranische Hisbollah, gegen die Israel im Libanon Krieg führt.

  • Dienstag, 19. November 2024, 4.34 Uhr

    G20 fordern von Israel mehr Hilfe

    Angesichts der riesigen Not der Menschen im Gazastreifen fordern die G20-Staaten Israel auf, die humanitäre Hilfe dringend auszuweiten und den Schutz der Zivilbevölkerung zu verstärken. In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung zeigte sich die «Gruppe der 20» führenden Wirtschaftsmächte in Rio de Janeiro über die humanitäre Lage im Gazastreifen und die Eskalation im Libanon besorgt. Nach Angaben des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) wurden bei einem der grössten Überfälle der vergangenen Monate auf Hilfslieferungen für den Gazastreifen mehr als 100 Lastwagen geplündert. Derweil wird in der libanesischen Hauptstadt Beirut US-Vermittler Amos Hochstein erwartet, um Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen der proiranischen Hisbollah und Israel zu führen.

    Die humanitäre Lage in dem dicht besiedelten und abgeriegelten Gazastreifen ist nach mehr als einem Jahr Krieg katastrophal. Hilfsorganisationen werfen Israel vor, nicht genügend Hilfslieferungen in den Küstenstreifen zu lassen. Vor allem im Norden des Gebiets drohe eine Hungersnot.

    Israel weist das zurück und wirft seinerseits den internationalen Hilfsorganisationen vor, die Hilfslieferungen nicht effektiv im Gazastreifen zu verteilen. Israel steht international auch wegen der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen in der Kritik. Seit Kriegsbeginn starben nach palästinensischen Angaben mehr als 43'800 Menschen und mehr als 100'000 wurden verletzt. Die Angaben unterscheiden allerdings nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschild zu missbrauchen.

  • 21.29 Uhr

    Augenzeugen: Hamas geht gegen Plünderer vor

    Bewaffnete der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind Augenzeugenberichten zufolge massiv gegen Plünderer von Hilfskonvois vorgegangen. Bei der Aktion rund um die Städte Chan Junis und Rafah im Süden des Küstenstreifens habe es Tote und Verletzte gegeben, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur nach telefonischem Kontakt mit Informanten vor Ort. Auch das von der Hamas kontrollierte Innenministerium bestätigte die Aktion. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Die israelische Armee, die seit mehr als einem Jahr gegen die Hamas kämpft, habe nicht eingegriffen. Bewohner der beiden Städte hätten überrascht registriert, dass bewaffnete Hamas-Kämpfer auf Motorrädern unbehelligt von der israelischen Armee durch die Strassen fahren konnten.

    Palästinenser im Gazastreifen stürmen mit Hilfsgütern beladene Lastwagen. (18. Mai 2024) 
    Palästinenser im Gazastreifen stürmen mit Hilfsgütern beladene Lastwagen. (18. Mai 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana

    Zuvor hatte der Chef des Palästinenserhilfswerks (UNRWA) der Vereinten Nationen, Philippe Lazzarini, berichtet, ein grosser Konvoi aus mehr als 100 Lastwagen mit Hilfslieferungen sei am Samstag geplündert worden. Er vermutete lokale Banden und Familienclans hinter dem Überfall. Die humanitäre Lage in dem abgeriegelten Gebiet ist wegen des Kriegs katastrophal.

  • 18.52 Uhr

    Israel greift erneut Zentrum Beiruts an

    Das Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut ist erneut von einem israelischen Luftangriff erschüttert worden. Ziel war eine Wohnung im Viertel Zakak al-Balat, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort unter Berufung auf Augenzeugenberichte und Sicherheitskreise berichtete. Demnach sollen zwei Flugkörper eingeschlagen sein.

    Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge wurden bei dem Angriff vier Menschen getötet und 18 weitere verletzt. Viele Menschen versuchten, die Umgebung zu verlassen. Rettungskräfte waren vor Ort, um Verletzte aus den Trümmern zu bergen.

    Die Gegend ist dicht bewohnt, gilt aber auch als von der Schiitenmiliz Hisbollah und deren Verbündeten von der Amal-Bewegung kontrolliert. Ganz in der Nähe befinden sich unter anderem der Sitz der Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien der Vereinten Nationen (ESCWA) sowie die australische Botschaft. Warnungen gab es zuvor nicht. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

  • 18.25 Uhr

    Gewalt im Westjordanland: USA sanktionieren Siedlergruppe

    Die US-Regierung verhängt wegen Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland Sanktionen gegen die israelische Siedlergruppe Amana. Die Gruppe sei «ein wichtiger Teil der israelischen extremistischen Siedlungsbewegung», erklärte das US-Finanzministerium. Sie unterstütze durch Kredite und Finanzierung die Enteignung von Land und den Aufbau von Siedlerposten, von denen aus Gewalt gegen Palästinenser verübt werde. Die USA werfen Amana vor, die Stabilität des Westjordanlands zu bedrohen.

  • 17.24 Uhr

    Uno-Sicherheitsrat: Aussenminister Cassis für Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten

    Bundesrat Ignazio Cassis hat am Montag in New York an gleich drei Uno-Sicherheitsratssitzungen teilgenommen. Es ging dabei um die Lage im Nahen Osten, die Krise im Sudan und den Krieg in der Ukraine.

    In der Sitzung zur Lage im Nahen Osten hat Cassis einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung aller Geiseln gefordert. Auch im Libanon müsse ein Waffenstillstand erreicht werden. Die politische Lösung für Frieden im Nahen Osten sei bekannt, sagte Cassis. Es handle sich um die Zwei-Staaten-Lösung, die Israelis und Palästinensern die Aussicht auf ein Leben in Frieden und Sicherheit biete.

    Um dauerhaft Frieden im Nahen Osten zu schaffen, sei es zwingend notwendig, in junge Menschen zu investieren. «Ich bin überzeugt, dass die neue Generation, die nach einer Lebensperspektive - und nicht nach einer Todesperspektive - strebt, in der Lage ist, den Weg der Versöhnung zu beschreiten und Hass und Extremismus zu bekämpfen», sagte Cassis.

    Der Bundesrat erinnerte zudem daran, dass die beiden Gesetze, die Israel Ende Oktober gegen das Hilfswerk UNRWA verabschiedet habe, grösstenteils nicht mit dem Völkerrecht vereinbar seien und die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung gefährdeten.

  • 17.04 Uhr

    EU friert Dialog mit Israel vorerst nicht ein

    Die Europäische Union wird den regelmässigen politischen Dialog mit Israel vorerst nicht aussetzen – trotz schwerer Vorwürfe bezüglich der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen.

    Mehrere Länder signalisierten bei einem Aussenministertreffen in Brüssel, dass sie einem entsprechenden Vorschlag des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell nicht zustimmen wollen. Weil er einstimmig beschlossen werden müsste, kann er deswegen bis auf Weiteres nicht umgesetzt werden.

    Zu den Politikern, die den Vorstoss Borrells bei dem Treffen nicht unterstützten, gehörten nach Angaben von Diplomaten Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie etwa Kollegen aus Ländern wie Österreich, Tschechien, Ungarn und den Niederlanden.

  • 11.15 Uhr

    Hisbollah: Weiter Gefechte mit Israels Truppen im Libanon

    Im Libanon liefert sich die Iran-treue Hisbollah-Miliz nach eigenen Angaben weiterhin Gefechte mit Bodentruppen der israelischen Armee. Ihre Kämpfer hätten israelische Soldaten in Chiam im Süden allein an diesem Morgen viermal angegriffen, teilte die Hisbollah mit.

    Am Vortag meldete die Miliz mindestens sieben Angriffe auf Israels Truppen in derselben Gegend. Örtliche Medien berichteten zudem von erneuten Luft- und Artillerieangriffen der israelischen Armee.

    Israels Militär kämpft im Nachbarland nach eigener Darstellung gegen die Hisbollah-Miliz. Der parallel zum Gaza-Krieg laufende Krieg hat die humanitäre Lage in dem Krisenstaat Libanon noch einmal auf dramatische Weise verschärft.

  • 4.01 Uhr

    Fast 100 Tote bei Angriff in Gaza

    Israel hat weitere Ziele im Norden des Gazastreifens angegriffen. Nach palästinensischen Angaben wurden fast 100 Menschen getötet. Eine israelische Bombe sei in einem fünfstöckigen Wohnhaus in Beit Lahia eingeschlagen und habe 72 Menschen getötet, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Regierungspresseamt in Gaza am Sonntag mit. Im Zentrum des Küstengebiets wurden 24 weitere Tote gemeldet.

    Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich nicht zu dem Angriff. Die Zahl der seit Kriegsbeginn Anfang Oktober 2023 getöteten Palästinenser stieg somit auf 43.846. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten.

    Papst Franziskus sprach sich derweil für eine Untersuchung des Vorwurfs gegen Israel aus, das Land begehe mit seiner Kriegführung im Gazastreifen einen Völkermord. «Manchen Experten zufolge hat das, was in Gaza geschieht, die Merkmale eines Völkermordes. Es sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es der von Juristen und internationalen Gremien formulierten technischen Definition entspricht», zitierte die italienische Zeitung «La Stampa» aus einem neuen Buch des Oberhauptes der katholischen Kirche.

    Israel ist wegen der vielen zivilen Opfer in dem Küstenstreifen und der katastrophalen Versorgungslage international massiv in die Kritik geraten. Vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag läuft eine von Südafrika erhobene Völkermord-Klage gegen Israel.

  • Montag, 18. November 2024, 4 Uhr

    Dialog mit Israel aussetzen? EU-Staaten beraten in Brüssel

    Angesichts des israelischen Vorgehens im Nahen Osten soll heute bei einem Treffen der Aussenminister der EU-Staaten über einen möglichen Kurswechsel im Umgang mit dem Land diskutiert werden. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell sieht es mittlerweile als gesichert an, dass Israel im Zuge seines Vorgehens gegen die Hamas und andere Terrororganisationen gegen Menschenrechte und internationales humanitäres Völkerrecht verstösst. Er schlägt deswegen vor, den regelmässigen politischen Dialog mit dem Land vorerst auszusetzen. Zudem sollte nach Meinung des Spaniers der Import von Produkten aus völkerrechtlich illegalen israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten verboten werden.

    Beschlüsse zu den Vorschlägen werden bei dem Aussenministertreffen nicht erwartet. Grund ist unter anderem die bislang vergleichsweise Israel-freundliche Positionierung von Ländern wie Deutschland, Ungarn, Österreich und Tschechien. EU-Beamte verweisen allerdings darauf, dass schon die Diskussion über Sanktionen ein deutliches politisches Signal an Israel darstelle.

  • 23.39 Uhr

    Kreise: Hisbollah sieht US-Plan für Waffenruhe als Basis

    Die Hisbollah sieht Regierungskreisen im Libanon zufolge in einem von den USA vorgebrachten Entwurf für eine Waffenruhe mit Israel eine Basis für weitere Verhandlungen. Die proiranische Schiitenmiliz sehe darin «eine Möglichkeit, einen Rahmen für eine Vereinbarung zu erzielen», hiess es.

    Für die Hisbollah gebe es aber noch Gesprächsbedarf. Sie wolle nicht den Anschein erwecken, sich bedingungslos den Forderungen der Israelis zu beugen. Sie befürchte, dass ihr Ansehen vor ihren Anhängern, die in diesem Krieg bereits viel verloren hätten, weiter geschmälert werden könnte.

    Rettungskräfte löschen nach einem israelischen Luftangriff in Beirut ein Feuer. (17. November 2024) 
    Rettungskräfte löschen nach einem israelischen Luftangriff in Beirut ein Feuer. (17. November 2024) 
    Keystone/AP Photo/Hassan Ammar

    Den Regierungskreisen und lokalen Medienberichten zufolge übermittelte die Hisbollah ihre Reaktion an das Büro des Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Ein Gesandter des Hisbollah-Verbündeten leitete die Antwort demnach an die US-Botschafterin im Libanon weiter. Der US-Vermittler Amos Hochstein werde Mitte der Woche nach Beirut reisen, hiess es.

    Verschiedene Medien hatten zuvor über den vermeintlichen US-Vorschlag berichtet. Demnach sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe zunächst 60 Tage lang aussetzen. Die israelische Armee soll den Libanon verlassen, und Soldaten der libanesischen Armee sollen an der Grenze stationiert werden. Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen. Deren Ziel war nach dem vergangenen Krieg von 2006 ein Ende der Kämpfe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet.

  • 22.44 Uhr

    Hisbollah bestätigt Tod von Sprecher bei Angriff

    Die Hisbollah im Libanon hat den Tod ihres Pressesprechers Mohammed Afif bei einem israelischen Angriff in der Hauptstadt Beirut offiziell bestätigt. Er sei eine «tragende Säule» für die mediale und politische Arbeit der Hisbollah gewesen, teilte die proiranische Schiitenorganisation auf Telegram mit.

    Afif war nach der Tötung der Führungsriege der Hisbollah zu einem der wenigen verbliebenen öffentlich bekannten Gesichter der Organisation geworden und hatte zuletzt noch Pressekonferenzen geleitet - unter anderem auch in den unter israelischen Beschuss stehenden Vororten Beiruts. Zudem galt Afif als Vertrauter des Ende September getöteten Generalsekretärs Hassan Nasrallah.

    Afif wurde bei einem israelischen Angriff in dem dicht besiedelten Stadtviertel Ras Al Naba nahe dem Zentrum der Küstenmetropole getötet. Er soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Büro der säkular-nationalistischen Baath-Partei aufgehalten haben, die in mehreren arabischen Ländern aktiv ist, darunter als Partei des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

    Mohammed Afif, Chefsprecher der Hisbollah. (Archivbild)
    Mohammed Afif, Chefsprecher der Hisbollah. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Bilal Hussein
  • 20.13 Uhr

    Erneut Angriffe in libanesischer Hauptstadt Beirut

    Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem Angriff Israels nahe der berühmten Einkaufsstrasse Mar Elias. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete, dass mindestens ein Mensch getötet worden sei. Neun weitere seien verletzt worden.

    In Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie grosse Häuserblocks durch Treffer einer Rakete in sich zusammensackten. Brände brachen aus, riesige Rauch- und Staubwolken verdunkelten den Himmel. Menschen liefen in Panik durch die Strassen. Es waren die ersten Angriffe seit knapp einem Monat in Beirut selbst. Die meisten Angriffe der vergangenen Wochen hatten die südlichen Vororte getroffen.

    Augenzeugen berichteten von mindestens zwei aufeinander folgenden Einschlägen in dem dicht besiedelten Gebiet. Panik sei unter den Bewohnern ausgebrochen. Ersten Berichten zufolge wurde ein Elektronikgeschäft getroffen. Israel hat sich bislang nicht zu den Angriffen geäussert.

  • 14.36 Uhr

    Festnahmen nach Angriff auf Residenz von Netanjahu

    Nach dem Beschuss der Privatresidenz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einer Küstenstadt mit zwei Leuchtraketen sind drei Verdächtige festgenommen worden. Zum Zeitpunkt des Angriffs in der Nacht zum Sonntag in der Stadt Caesarea waren laut Behördenangaben weder Netanjahu noch seine Familie vor Ort. Verletzte gab es nicht. Die israelische Polizei machte keine näheren Angaben zu den Verdächtigen.

  • 12.36 Uhr

    Bericht: Viele Tote bei Angriffen im Norden Gazas

    Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben wieder viele Menschen getötet worden. Eine israelische Bombe sei in einem fünfstöckigen Wohnhaus in Beit Lahia eingeschlagen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf örtliche Quellen. Dabei seien Dutzende Menschen getötet und verletzt worden.

    Das Haus habe Familien beherbergt, die innerhalb des weitgehend zerstörten Gazastreifens zu Flüchtlingen geworden waren. Unter den Opfern seien viele Frauen und Kinder gewesen, hiess es. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich bislang nicht zu dem Angriff.

  • Sonntag, 17. November, 12.31 Uhr

    Neue israelische Luftschläge in Beirut

    Israels Luftwaffe hat erneut Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, trafen Luftschläge auch ein Viertel nur wenige Kilometer vom Herzen der Hauptstadt entfernt.

    Anders als in Israel gibt es im Libanon keine Luftschutzbunker für die Bevölkerung und auch keine Sirenen, die vor den Angriffen warnen. Kirchen in einem christlichen Viertel liessen die Glocken läuten. Anwohner eilten in die Gotteshäuser, um Schutz zu suchen.

    Augenzeugen zufolge waren laute Explosionen zu hören, gefolgt von dichtem schwarzem Rauch, der über Häusern aufstieg. Der Brandgeruch breitete sich bis in die nahe liegenden Berge aus. Informationen über Tote und Verletzte gab es zunächst nicht.

    Nach Darstellung der israelischen Streitkräfte bombardierte die Luftwaffe in dem betroffenen Stadtviertel Kommandozentralen und andere Einrichtungen der proiranischen Hisbollah-Miliz. Die Zivilbevölkerung sei vor dem Beginn der Angriffe gewarnt worden.

  • 21.18 Uhr

    Hunderte in Israel protestieren für Geisel-Abkommen

    Mehrere hundert Menschen haben in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv erneut für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Ihr Sohn trage immer noch die Narben seiner Tortur, sagte die Mutter eines von der Hamas entführten Jungen, der im Rahmen eines Abkommens Ende November 2023 freikam, auf einer Kundgebung im Zentrum der Stadt. Der damals Zwölfjährige habe noch heute Angst davor zu schlafen und leide an Haarausfall.

    «Eine mörderische Regierung lässt die Geiseln im Stich» skandierten Menschen auf einer weiteren Kundgebung in Tel Aviv. Sie warfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, die Geiseln zu opfern. Angehörige der Geiseln beschuldigen den Regierungschef seit langem, einen Deal mit der Hamas zu sabotieren und sich den Forderungen seiner ultrareligiösen und rechtsextremen Koalitionspartner zu beugen. Diese sind gegen Zugeständnisse an die Islamistenorganisation. Netanjahu ist auf die Partner für sein politisches Überleben angewiesen.

  • 17.57 Uhr

    Israels Präsident sagt Reise zum Weltklimagipfel ab

    Israels Präsident Izchak Herzog hat seinen Besuch beim Weltklimagipfel in Baku abgesagt. Grund seien «Sicherheitserwägungen», teilte Herzogs Büro mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Israelische Medien mutmassten, es gebe Sorge vor möglichen iranischen Angriffen auf israelische Ziele in Aserbaidschan.

    Herzog war im Mai 2023 erstmals zu einem Staatsbesuch nach Aserbaidschan gereist. Das islamisch geprägte Land gilt als wichtiger geostrategischer Partner für die Regierung in Jerusalem, weil es an den mit Israel verfeindeten Iran grenzt. Die Beziehungen zwischen Baku und Teheran gelten derweil als traditionell schwierig. Die iranische Führung warf dem Nachbarland in der Vergangenheit Kooperation mit ihrem Erzfeind Israel vor.

  • Samstag, 16. November, 7.27 Uhr

    Iran gibt Hisbollah freie Hand bei Gesprächen zu Waffenruhe

    Während die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe im Libanon fortsetzen, hat der Iran der Regierung in Beirut und der Hisbollah-Miliz volle Unterstützung bei all ihren Entscheidungen zugesagt. Damit könnte der wichtigste Unterstützer der Hisbollah signalisieren, dass er einen Waffenstillstand zwischen der libanesischen Schiiten-Organisation und den israelischen Streitkräften akzeptieren würde.

    Der Iran stimme jeder Entscheidung des «libanesischen Widerstands» (gemeint ist die Hisbollah) und der libanesischen Regierung zu und unterstütze diese, sagte der hochrangige iranische Berater Ali Laridschani laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri.

  • 23.24 Uhr

    Libanon: Nicht explodierte Granate schlägt auf UN-Gelände ein

    Eine nicht explodierte Artilleriegranate ist auf einem Stützpunkt der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) eingeschlagen. Das 155-Millimeter-Geschoss sei von italienischen Sprengstoffexperten kontrolliert zur Explosion gebracht worden, hiess es in einer Unifil-Mitteilung.

    Verletzt wurde niemand. Die Blauhelme seien wegen der andauernden Gefechte zwischen der proiranischen Hisbollah-Miliz und den israelischen Streitkräften in Schutzräumen gewesen. Von wem die Granate abgeschossen worden war, blieb zunächst unklar. Israel will Vorfall unverzüglich untersuchen

    «Wir erinnern alle Akteure an ihre Pflichten, die Sicherheit von Personal und Einrichtungen der UN zu gewährleisten. Absichtliche Angriffe auf Friedenstruppen sind ein schwerer Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht und der UN-Sicherheitsratsresolution 1701», hiess es in der Mitteilung weiter.

  • 22.08 Uhr

    Syrien: Israel greift erneut in der Hauptstadt Damaskus an

    Damaskus ist nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtagentur Sana erneut von einem israelischen Luftschlag getroffen worden. Demnach wurde das Viertel Mazzeh im Westen der syrischen Hauptstadt angegriffen. Der in Grossbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge war das Ziel eine Kaserne der syrischen Armee.

    Erst am Donnerstag waren nach Angaben von Aktivisten bei einem israelischen Angriff in Damaskus 23 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sollen Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Dschihad und Zivilisten gewesen sein. Die Aktivisten der Beobachtungsstelle hatten auch israelische Luftangriffe auf Brücken nahe der syrisch-libanesischen Grenze gemeldet.

  • 18.43 Uhr

    Israelische Luftschläge auf südliche Vororte Beiruts

    Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftschlägen getroffen worden. Nach Angaben einer dpa-Reporterin gab es mindestens drei Explosionen. Schwarzer Rauch stieg über dem Gebiet auf. Ziel der Angriffe war wie schon am Morgen und in den vergangenen Tagen das Viertel Rubairi.

    Israels Armee hatte zuvor einen Evakuierungsaufruf für ein Gebäude in dem Viertel veröffentlicht. Die israelischen Streitkräfte werfen der Schiitenmiliz Hisbollah vor, ihre Strukturen in Wohngebieten zu verbergen.

    Zu den Zielen der Luftangriffe gehörten demnach Waffendepots und Kommandozentralen der mit dem Iran verbündeten Organisation, die Israel aus dem Libanon seit dem Beginn des Gaza-Kriegs vor gut einem Jahr mit Raketen angreift.

  • 5.11 Uhr

    Medien: USA legen Vorschlag für Waffenruhe im Libanon vor

    Angesichts Tausender Toter im Libanon haben die Vereinigten Staaten Medienberichten zufolge einen Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen den israelischen Streitkräften und der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah vorgelegt. Der Entwurf sei dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri übermittelt worden, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira. Das Papier der US-Botschafterin im Libanon, Lisa Johnson, enthalte eine Reihe von Vorschlägen, die noch weiter diskutiert werden müssten.

    Laut einem Bericht der «Jerusalem Post» verlangt das israelische Militär unter anderem, auch zukünftig gegen die Hisbollah im Libanon vorgehen zu dürfen, um eine Wiederbewaffnung der Miliz zu verhindern. Das stösst in Beirut auf Ablehnung. «Es ist undenkbar, dass Israel zu jeder Zeit zuschlagen darf», zitierte die Zeitung einen libanesischen Funktionär.

    Ein bei einem israelischen Luftangriff schwer beschädigtes Gebäude südlich von Beirut. (14. November 2024) 
    Ein bei einem israelischen Luftangriff schwer beschädigtes Gebäude südlich von Beirut. (14. November 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Wael Hamzeh

    Auch Israel bereitet laut einem Bericht der «Washington Post» einen Vorschlag für eine Waffenruhe mit der Hisbollah vor. Ein diplomatischer Durchbruch könnte dem designierten US-Präsidenten Donald Trump als schneller aussenpolitischer Erfolg dienen, sagten drei aktuelle und ehemalige israelische Beamte der Zeitung. «Es gibt eine Abmachung, dass Israel Trump ein Geschenk macht ... dass es im Januar eine Einigung über den Libanon geben wird», sagte ein israelischer Funktionär. Demnach haben sich die Prioritäten der israelischen Regierung nach der US-Wahl rasch geändert.

    Laut der «Washington Post» besuchte der israelische Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, bei seiner jüngsten US-Reise den künftigen Staatschef Trump in dessen Anwesen in Mar-a-Lago noch bevor er die amtierende Regierung des demokratischen Präsidenten Joe Biden in Washington über den aktuellen Stand der Gespräche über eine Waffenruhe im Libanon informierte. Der israelische Vorschlag sieht demnach vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht – etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

  • 5.08 Uhr

    Bericht: Russland soll neue Aufrüstung der Hisbollah aus Syrien verhindern

    Russland, das Beziehungen zum syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad unterhält und Truppen in dem Land stationiert hat, soll dafür sorgen, dass die Hisbollah nicht aus Syrien erneut aufgerüstet wird. Zu Gesprächen über die Details waren laut «Washington Post» russische Unterhändler zuletzt in Israel.

    Die mit dem Iran verbündete Hisbollah beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr mit Raketen. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

  • Freitag, 15. November 2024, 2.28 Uhr

    Aufzeichnungen vom 7. Oktober: Ermittlungen gegen Netanjahu-Vertrauten

    Gegen den Stabschef des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Tzahi Braverman, sind im Zusammenhang mit Telefonaufzeichnungen vom 7. Oktober 2023 Ermittlungen eingeleitet worden. Wie israelische Medien berichten, wird Tzahi Braverman verdächtigt, Telefondaten zu Gunsten seines Vorgesetzten verändert zu haben. In mehreren Berichten vom Donnerstag hiess es, Braverman stehe im Verdacht, den Zeitstempel eines Gesprächs angepasst zu haben, das der Premierminister in den ersten Minuten des Hamas-Anschlags mit seinem Militärsekretär geführt habe.

    Die Berichte wurden von einem israelischen Beamten bestätigt, der aufgrund der laufenden Ermittlungen anonym bleiben wollte. Den Berichten zufolge sprach Netanjahu mit dem Militärbeamten um 6.29 Uhr über eine normale Telefonleitung und dann noch einmal um 6.40 Uhr über eine besonders gesicherte Leitung. Braverman soll den Zeitstempel des zweiten Gesprächs, in dem den beiden Männern das Ausmass des Anschlags klarer wurde, auf 6.29 Uhr geändert haben.

    Warum Braverman diese Änderung vorgenommen haben soll, blieb zunächst unklar. Berichten zufolge wurde er am Donnerstag drei Stunden lang befragt.

    Das Büro von Netanjahu gab zunächst keinen Kommentar ab.Die Anschuldigungen kommen kurz nachdem ein anderer Netanjahu-Berater, Eli Feldstein, verdächtigt wurde, geheime Dokumente an ausländische Medien weitergegeben zu haben.

  • 22.44

    Zusammenstösse bei Hochrisikospiel zwischen Frankreich und Israel

    Das Hochrisikospiel zwischen Frankreich und Israel im Stade de France ist von kleineren Ausschreitungen überschattet worden. Rund 50 Personen gerieten in der ersten Halbzeit in der Nordkurve aneinander, darunter auch Fans mit israelischen Fahnen, bevor die Sicherheitskräfte einschritten. 4000 Polizisten und 1600 Sicherheitskräfte waren im Einsatz, doch es blieben viele Plätze leer. Sportlich enttäuschte Frankreich mit einem 0:0 ohne Kylian Mbappé, was die Ausgangsposition im Kampf um den Gruppensieg verschlechterte. Auch Staatschef Emmanuel Macron verfolgte das Spiel. Eine kleine Demonstration in Stadionnähe verlief friedlich.

  • 22.22 Uhr

    Libanon: Mehr als 40 Tote nach israelischen Angriffen

    Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums Dutzende Menschen getötet worden. Bei einem Angriff in der historischen Stadt Baalbek im Osten des Landes kamen der Behörde zufolge mindestens acht Menschen ums Leben. Darunter seien fünf Frauen gewesen. 27 weitere Personen seien verletzt worden. Bei weiteren Angriffen auf verschiedene Orte im Osten des Landes kamen den Angaben zufolge vier Menschen ums Leben.

    Das Gesundheitsministerium meldete darüber hinaus, dass bei einem Angriff in Arab Salim im Süden des Landes mindestens sechs Menschen getötet wurden. Unter den Opfern seien auch vier Helfer gewesen, die einem der Hisbollah nahestehenden Rettungsdienst angehörten. Mindestens elf weitere Menschen wurden bei anderen Angriffen im Süden des Landes getötet.

    Der Gouverneur von Baalbek-Hermel, Baschir Chodr, berichtete auf der Plattform X von einem Angriff im Ort Duris in der Nähe von Baalbek auf ein Zentrum des Zivilschutzes. Den Angaben nach wurden dabei mindestens 12 Menschen getötet. Die Rettungsarbeiten dauern noch an. Zuvor hatte Chodr gesagt, dass sich in dem Zentrum zum Zeitpunkt des Angriffs mindestens 20 Menschen befunden haben sollen.

    Israel führt im Libanon nach eigenen Angaben Krieg gegen die Hisbollah. Die proiranische Miliz beschiesst das Nachbarland seit mehr als einem Jahr, nach eigener Darstellung zur Unterstützung der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die wiederum am 7. Oktober 2023 ein Massaker mit rund 1200 Toten in Israel angerichtet hatte.

  • 15.54 Uhr

    15 Tote nach israelischen Angriffen in Damaskus

    Israels Luftwaffe hat nach Angaben aus Syrien erneut Ziele in der dortigen Hauptstadt Damaskus bombardiert und mindestens 15 Menschen getötet. 16 weitere seien verletzt worden, berichtete die Staatsagentur Sana.

    Israels Armee habe zwei Wohngebäude in Damaskus angegriffen. Sana veröffentlichte Fotos der Zerstörung an mehreren Gebäuden und von Einsatzkräften. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von 17 Todesopfern, unter denen auch Zivilisten seien.

    Die israelische Armee kommentiert die Angriffe in dem Nachbarland in der Regel nicht, greift dort aber regelmässig Ziele der Hisbollah und anderer Iran-treuer Milizen an. Israel verstärkte diese Angriffe seit Beginn des Kriegs in Nahost vor mehr als einem Jahr.

  • 4.55 Uhr

    EU-Chefdiplomat schlägt Aussetzen von Dialog mit Israel vor

    Als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Gazastreifen und im Libanon will EU-Chefdiplomat Josep Borrell den regelmässigen politischen Dialog mit Israel aussetzen. Diesen Vorschlag werde er beim Aussenministertreffen am kommenden Montag den Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterbreiten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel von EU-Beamten. Hintergrund seien Berichte unabhängiger internationaler Organisationen, die den Schluss nahelegten, dass Israel Menschenrechte und internationales humanitäres Völkerrecht verletze. Dass Borrells Vorschlag die notwendige einstimmige Zustimmung findet, gilt aber als unwahrscheinlich.

    Borrell hatte bereits im Oktober wissen lassen, dass er beim nächsten Aussenministertreffen eine Debatte über Israels Art der Kriegsführung im Gazastreifen und im Libanon führen will. Wie Mitarbeiter des Spaniers damals erklärten, könnten dann bei einer einstimmigen Einschätzung zulasten Israels sofort Konsequenzen veranlasst werden. Spanien und Irland hatten schon vor Monaten angeregt, das Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Israel auf den Prüfstand zu stellen. Darin geht es neben dem Dialog auch um die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bereichen wie Industrie, Energie, Verkehr und Tourismus.

    Dass der Vorschlag Borrells für ein Aussetzen des Dialogs die benötigte einstimmige Zustimmung findet, gilt als unwahrscheinlich, weil Länder wie Ungarn und Tschechien bislang klar auf der Seite Israels stehen. Wie sich die Bundesregierung positionieren wird, war zunächst unklar. In den vergangenen Monaten äusserten sich Vertreter mehrfach kritisch zu Vorstössen für Strafmassnahmen, da Gesprächskanäle offen gehalten werden müssten.

  • Donnerstag, 14. November 2024, 4.50 Uhr

    Israel: Abschussrampe in humanitärer Zone in Gaza zerstört

    Das Blutvergiessen im Krieg Israels mit den Islamisten der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah-Miliz im Libanon geht weiter. Die israelischen Streitkräfte zerstörten eigenen Angaben zufolge in der humanitären Zone im Süden Gazas eine Raketenabschussrampe der Hamas. Sie sei auf Israel ausgerichtet gewesen und habe eine direkte Bedrohung für die Zivilgesellschaft dargestellt, hiess es. Explosionen nach dem Angriff legten nach Einschätzung des israelischen Militärs nahe, dass im Bereich der Abschussrampe grosse Mengen an Munition gelagert worden waren. Die Streitkräfte warfen der Hamas vor, die humanitäre Zone und zivile Gebäude für ihre terroristischen Aktivitäten zu missbrauchen.

  • 22.27 Uhr

    Sechs israelische Soldaten im Libanon getötet

    Bei Kämpfen im Südlibanon sind nach Angaben der israelischen Armee sechs Soldaten getötet worden. Sie seien bei einem Schusswechsel mit vier Hisbollah-Mitgliedern in einem Gebäude ums Leben gekommen, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf eine erste Untersuchung der Armee. Den Berichten zufolge wurde ein weiterer Soldat bei dem Vorfall verletzt.

    Laut Militär waren die Getöteten zwischen 19 und 22 Jahren alt.

    Auf einer Gedenkseite der Armee für die Gefallenen wurde deren Gesamtzahl seit Beginn des Krieges im Gazastreifen und im Libanon mit 792 angegeben.

    Der aktuelle Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah begann vor mehr als einem Jahr mit Raketenangriffen der libanesischen Miliz zur Unterstützung der Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt. Auslöser dafür war das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel.

  • 14.13 Uhr

    Familie fordert nach Geisel-Video Freilassung

    Nach der Veröffentlichung eines neuen Videos einer israelischen Geisel im Gazastreifen hat die Familie des jungen Mannes dessen sofortige Freilassung gefordert. Die Terrororganisation Islamischer Dschihad hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das einen jungen Mann zeigte.

    Der 28-Jährige beschrieb darin die harten Umstände der Geiselhaft. Er kritisierte auch das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen, weil es das Leben der Geiseln gefährde. Israel stuft diese Art von Video als psychologischen Terror der Geiselnehmer ein.

    Die Organisation von Geiselfamilien teilte mit, die Angehörigen des jungen Mannes hätten der Veröffentlichung des Videos in Israel zugestimmt. Solche Videos entstehen in der Regel unter Zwang der Geiselnehmer.

  • 4.36 Uhr

    UNO: 70 Prozent der Toten im Gazastreifen sind Frauen und Kinder

    Nach Angaben des UNO-Menschenrechtsbüros sind rund 70 Prozent der Getöteten im Gazastreifen Kinder und Frauen. Die stellvertretende Generalsekretärin für Menschenrechte, Ilze Brands Kehris, sagte am Dienstag vor dem UNO-Sicherheitsrat, dass «die Altersgruppe, die bei den verifizierten Todesfällen am stärksten vertreten war, Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren waren».

    Das beispiellose Ausmass an Toten und Verletzten sei eine direkte Folge der von den Beteiligten gewählten Mittel der Kriegsführung, sagte Kehris. «Das Muster der Angriffe zeigt, dass die israelischen Verteidigungskräfte systematisch gegen grundlegende Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstossen haben: Unterscheidung, Verhältnismässigkeit und Vorsichtsmassnahmen bei Angriffen», sagte sie weiter, betonte aber auch: «Palästinensische bewaffnete Gruppen haben auch Kriegshandlungen in einer Art und Weise begangen, die wahrscheinlich dazu beigetragen haben, dass Zivilisten zu Schaden gekommen sind.»

    Palästinensische Frauen und ihre Kinder auf der Flucht vor israelischen Angriffen im Gazastreifen. (Archivbild)
    Palästinensische Frauen und ihre Kinder auf der Flucht vor israelischen Angriffen im Gazastreifen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Enas Rami

    In den vergangenen fünf Wochen aber hätten die israelischen Luftangriffe zu «massiven zivilen Todesfällen im nördlichen Gazastreifen» geführt, insbesondere bei Frauen, Kindern und älteren, kranken und behinderten Menschen. Viele seien durch militärische Restriktionen und Angriffe auf die Fluchtwege eingeschlossen worden.

    Kehris kritisierte Israel für die Zerstörung der zivilen Infrastruktur des Gazastreifens, darunter Krankenhäuser, Schulen, Stromnetze, Wasser- und Abwasseranlagen, die nach internationalem Recht geschützt sind.

    Seit dem Angriff der militant-islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023, der den Krieg auslöste, wurden im Zuge israelischer Angriffe im Gazastreifen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bereits mehr als 43'000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

  • Mittwoch, 13. November 2024, 4.03 Uhr

    US-Militär greift Milizen im Jemen und in Syrien an

    Das US-Militär hat Stellungen proiranischer Milizen im Jemen und in Syrien angegriffen. Am Wochenende seien Luftangriffe auf mehrere Waffenlager der Huthi-Rebellen im Jemen geflogen worden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. «Dort lagerten zahlreiche fortschrittliche konventionelle Waffen, die von den vom Iran unterstützten Huthis gegen US-amerikanische und internationale militärische und zivile Schiffe eingesetzt wurden, die in internationalen Gewässern im Roten Meer und im Golf von Aden unterwegs waren», sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder.

    In Syrien griff das US-Militär ein Waffenlager und ein Logistikzentrum einer proiranischen Miliz an, wie das US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, das unter anderem für den Nahen Osten zuständig ist. Der Angriff sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien. «Wir haben deutlich gemacht, dass Angriffe auf US-Personal sowie Einheiten und Einrichtungen unserer Partner nicht toleriert werden», sagte Centcom-Kommandeur, Michael Erik Kurilla.

  • 20.19 Uhr

    USA: Militärhilfe für Israel wird nicht eingeschränkt

    Die US-Regierung wird die Militärhilfe für Israel nicht wie vor einem Monat angedroht einschränken. Israel habe gute, aber begrenzte Fortschritte dabei erzielt, mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen, erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums in Washington, Vedant Patel, am Dienstag. Der bisherige Fortschritt müsse zwar ausgebaut und beibehalten werden, doch seien die USA «zum aktuellen Zeitpunkt nicht zur Einschätzung gelangt, dass die Israelis gegen US-Recht» verstiessen.

  • Dienstag, 12. November 2024, 3.57 Uhr

    UN: Israel blockiert 85 Prozent der Hilfskonvois in einem Monat

    Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Israel im vergangenen Monat 85 Prozent der Hilfskonvois blockiert oder ihnen den Zugang zum nördlichen Gazastreifen verweigert. Wie das UN-Nothilfebüro Ocha mitteilte, wurden 98 Anträge auf Durchfahrt durch israelische Checkpoints entlang Wadi Gaza gestellt, von denen nur 15 genehmigt wurden. Das UN-Büro äusserte seine Besorgnis über die humanitäre Lage im nördlichen Gazastreifen und forderten Israel auf, den Zugang für humanitäre Massnahmen zu erleichtern.

    Ein Hilfskonvoi des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) passiert den von israelischen Soldaten bewachten Grenzübergang zwischen Israel und dem Norden Gazas. (11. November 2024) 
    Ein Hilfskonvoi des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) passiert den von israelischen Soldaten bewachten Grenzübergang zwischen Israel und dem Norden Gazas. (11. November 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Vassil Donev

    In einem neuen Bericht des Ocha vom Montag hiess es, dass Hilfsorganisationen im Oktober 50 Anträge auf Einreise in den nördlichen Gazastreifen gestellt hätten, von denen Israel 33 abgelehnt habe. Acht seien zunächst angenommen, aber aufgrund von Hindernissen nicht fertiggestellt worden.

    In den vergangenen Tagen haben Teams von Ocha und anderen humanitären Organisationen neun Orte in Gaza-Stadt besucht, um mit Vertriebenen zu sprechen. Der Sprecher des UN-Büros, Stephane Dujarric, sagte, viele von ihnen seien in Notunterkünften, verlassenen Häusern oder zerstörten Kliniken untergebracht. Manche schliefen auf der Strasse oder auf Feldern, wo sie streunende Hunde fürchteten. Ein Team habe in einem schwer beschädigten Gebäude mehr als ein Dutzend Familien gefunden, darunter auch Menschen mit Behinderungen und einige, die dringend medizinische Hilfe benötigten. Sie seien in einem Keller untergebracht gewesen, der voller Abwasser und ohne Strom gewesen sei. Es werde «dringend Hilfe benötigt, einschliesslich medizinischer Behandlung und lebenswichtiger Medikamente», sagte Dujarric. Aufgrund des herannahenden Winters benötigten die Palästinenser Decken, warme Kleidung, Heizgeräte und Brennstoff, sowie Planen und flutsichere Zelte.

  • 23.28 Uhr

    US-Militär greift Stellungen iranischer Verbündeter in Syrien an

    Das US-Militär hat Stellungen iranischer Verbündeter in Syrien angegriffen. Dies sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien in den vergangenen 24 Stunden gewesen, teilte das US-Regionalkommando für den Nahen Osten (Centcom) mit. Es seien neun Ziele an zwei Orten getroffen worden.

    Die Botschaft sei, dass man Angriffe auf US-Truppen und Verbündete nicht dulden werde, betonte Kommandeur General Michael Erik Kurilla. Das US-Militär machte zunächst keine weiteren Angaben zu den Zielen, den eingesetzten Waffen und möglichen Opfern der Angriffe.

  • 23.03 Uhr

    Israels Militär spricht von Anschlag mit Auto im Westjordanland

    Ein Auto mit palästinensischem Kennzeichen hat nach Angaben der israelischen Armee einen Kontrollposten bei der Stadt Al-Khader durchbrochen und zwei Menschen verletzt. Sie würden von Sanitätern vor Ort behandelt. Der Fahrer des Wagens habe kurz vor dem Kontrollposten stark beschleunigt und sei nach der Attacke mit seinem Auto geflohen. Israelische Sicherheitskräfte begannen demnach eine grossangelegte Suchaktion in der Stadt in der Nähe von Bethlehem.

  • 22.44 Uhr

    Israels neuer Verteidigungsminister für Angriff auf Irans Atomanlagen

    Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz hat sich für einen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. «Der Iran ist anfälliger denn je für Angriffe auf seine Atomanlagen. Wir haben die Möglichkeit, unser wichtigstes Ziel zu erreichen, – die existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen», schrieb Katz auf der Plattform X. Dies habe er bei seinem ersten Treffen mit dem Generalstab betont, so Katz. Israel hatte bei einem Angriff im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört.

    Katz war zuletzt Aussenminister und übernahm das Verteidigungsressort gerade erst nach der Entlassung seines Vorgängers Joav Galant, der Regierungschef Benjamin Netanjahu auch immer wieder widersprochen hatte.

    Israel wirft dem Iran vor, nach Atombomben zu streben. Der Iran, der Israel das Existenzrecht abspricht, verneint das. Das Atomprogramm diene ausschliesslich friedlichen Zwecken. Die iranischen Atomanlagen sind teilweise in derart tiefen Stollen, dass nach Einschätzung von Experten nur das US-Militär sie zerstören könnte. Israel sei dazu nicht fähig und könnte einen Ausbau des Atomprogramms mit Angriffen bestenfalls verzögern, so die Logik.

    Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz in Jerusalem. (10. November 2024) 
    Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz in Jerusalem. (10. November 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan

    US-Präsident Joe Biden ist gegen einen Angriff auf iranische Atomanlagen. Wie sich der künftige Präsident Donald Trump in dieser Frage positionieren wird, war zunächst unklar. Vor der US-Wahl hatte er Israel Anfang Oktober noch geraten, Irans Atomanlagen anzugreifen. Nach seinem Wahlsieg erklärte Trump, er werde keine Kriege beginnen, sondern sie beenden.

  • 21.47 Uhr

    Arabisch-islamischer Gipfel fordert Ende der Gewalt in Nahost

    Rund 50 Vertreter arabischer und weiterer islamischer Staaten haben bei einem Gipfeltreffen in Saudi-Arabien ein Ende der Gewalt im Gazastreifen und im Libanon gefordert. Sie forderten die internationale Gemeinschaft auf, sich dafür einzusetzen, Israels Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen auszusetzen. Ausserdem wurde in der Abschlusserklärung des Gipfels in der saudischen Hauptstadt Riad ein internationales Waffenembargo gegen Israel gefordert.

    Die Teilnehmer erneuerten auch ihre Forderung nach einem palästinensischen Staat. Der einzige Weg zu einem nachhaltigen Frieden in der Region sei die Zweistaatenlösung, sagte der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan. Die Unfähigkeit, die Aggression gegen die Menschen im Gazastreifen zu stoppen, sei ein Versagen der internationalen Gemeinschaft.

  • 19.17 Uhr

    Ermüdungserscheinungen bei israelischen Soldaten

    Die Zahl der israelischen Reservisten, die einer Einberufung zum Kriegsdienst folgen, ist einem Bericht der Zeitung «Times of Israel» zufolge stark gesunken. Direkt nach dem Massaker der islamistischen Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 erschienen demnach teilweise viel mehr Reservisten zum Dienst, als einberufen worden war. Inzwischen sei diese Rate aber auf 75 bis 85 Prozent der Einberufenen gefallen, berichtete die Zeitung.

    Als Grund nennt das Blatt unter Berufung auf hochrangige Offiziere Burnouts durch die langen Kampfzeiten, während derer die Männer und Frauen an der Front von ihren Familien getrennt sind. Teilweise hätten sie ihre Arbeitsplätze verloren oder ihre Ausbildungen abbrechen müssen.

    Hinzu komme die wachsende Unzufriedenheit vieler säkularer Reservisten über die weitgehende Freistellung ultraorthodoxer Männer vom Wehrdienst. Derzeit kämen etwa 63'000 junge ultraorthodoxe Männer für den Militärdienst infrage. Tatsächlich im Einsatz seien aber nur rund 1800 der Strenggläubigen, schrieb die Zeitung.

  • 17.29 Uhr

    Swiss verlängert Flugstopp nach Tel Aviv und Beirut

    Die Swiss fliegt die israelische Küstenmetropole Tel Aviv weiterhin nicht an. Der zunächst bis 25. November geltende Flugstopp wird bis einschliesslich 15. Dezember verlängert. Die libanesische Hauptstadt Beirut wird bis einschliesslich 18. Januar nicht mehr angeflogen. Grund ist die angespannte Sicherheitslage wegen der aktuellen Kriegshandlungen in der Region.

    Die betroffenen Passagiere von Swiss werden kontaktiert, wie es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft vom Montag hiess. Angeboten wird eine kostenlose Umbuchung auf einen späteren Reisetermin oder die Rückerstattung des Ticketpreises.

    Wie der Lufthansa-Konzern in Frankfurt am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte, gilt die Regelung für Tel Aviv für die Lufthansa-Tochterfirmen Austrian, Swiss und Brussels. Die Lufthansa selbst fliegt Tel Aviv bis zum Endes des Jahres nicht mehr an.

    Auch nach Beirut fliegt Lufthansa selbst bis 28. Februar nicht, und Teheran wird von Lufthansa bis einschliesslich 31. Januar nicht angeflogen. Die iranische Hauptstadt ist keine Swiss-Destination.

  • Montag, 11. November 2024, 0.20 Uhr

    Baerbock: Hilfslieferungen für Gazastreifen auf Tiefstand

    Aussenministerin Annalena Baerbock beschreibt die humanitäre Lage im Gazastreifen in drastischen Worten und fordert Israel auf, alle Grenzübergänge in das Küstengebiet für Hilfslieferungen zu öffnen. «Noch nie in den letzten 12 Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt», kritisierte die Grünen-Politikerin. Israel habe diesbezüglich immer wieder Zusagen gemacht, die dann aber «nicht eingehalten wurden». Die israelische Regierung müsse mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, «ohne Ausreden».

    Auf einer Müllhalde in einem Lager für Geflüchtete in Chan Junis: Ein palästinensisches Kind sammelt Plastik um ein Feuer zum Kochen machen zu können. (4. November 2024)
    Auf einer Müllhalde in einem Lager für Geflüchtete in Chan Junis: Ein palästinensisches Kind sammelt Plastik um ein Feuer zum Kochen machen zu können. (4. November 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    «Ein Grossteil der über zwei Millionen Menschen leiden an akuter Mangelernährung, lebt in unvorstellbaren Zuständen», erklärte Baerbock weiter. An keinem Ort der Welt gebe es auf so kleinem Raum so viele Kinder mit Amputationen. «Weite Teile Gazas sind ein absolutes Trümmerfeld», so die Ministerin.

    Angesichts des herannahenden Winters sei nichts dringlicher als die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen sowie die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung – «Nahrungsmittel, Wasser, Medizin, Hygieneartikel, Zelte», erklärte Baerbock. «Dafür braucht es die Öffnung aller Grenzübergänge nach Gaza für humanitäre Hilfe.» Israels Recht auf Selbstverteidigung finde seine Grenze im humanitären Völkerrecht und dazu gehöre, dass humanitärer Zugang zu allen Zeiten gewährt werden müsse, mahnte Baerbock.

  • 20.47 Uhr

    Behörde: 38 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

    Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Angriffen auf verschiedene Gebiete in dem Mittelmeerstaat habe es auch mehrere Verletzte gegeben, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Allein bei einem Angriff auf den Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos, seien mindestens 23 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien auch sieben Kinder gewesen.

    Israels Armee teilte auf Anfrage mit, es seien Waffenlager der Hisbollah angegriffen worden. Zuvor seien Massnahmen wie Luftaufklärung zur Vermeidung ziviler Opfer ergriffen worden. Die Details des Angriffs würden zurzeit noch untersucht.

    Übereinstimmenden libanesischen Medienberichten zufolge waren in einem getroffenen Gebäude Binnenvertriebene aus der östlichen Bekaa-Ebene untergekommen. Laut dem TV-Sender TV Al-Dschadid hielten sich dort 35 Geflüchtete mehrerer Familien auf. Die Zeitung «L'Orient Le Jour» berichtete, am Samstag hätten Bewohner ein junges Familienmitglied beerdigt, das als Kämpfer der Hisbollah getötet worden sein soll.

    Ein Mitarbeiter der islamischen Zivilschutzvereinigung bezeichnete den Angriff als «Massaker». Die Menschen hätten in dem Ort Zuflucht gesucht, sagte der Rettungsmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur. Retter hätten mit blossen Händen versucht, Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Der Rettungsdienst steht der mit der Hisbollah verbündeten Amal-Bewegung nahe. Als die Hoffnung schwand, noch Überlebende zu finden, hätten Bulldozer schliesslich grössere Trümmerteile beseitigt, berichteten Augenzeugen.

  • 20.20 Uhr

    Israel: Hisbollah-Tunnel mit Waffen unter Friedhof entdeckt

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Südlibanon ein mit Waffen gefülltes Tunnelsystem der Hisbollah-Miliz entdeckt, das teilweise unter einem Friedhof angelegt gewesen sei. In dem Komplex unter den Gräbern seien Kommando- und Wohnräume sowie Lager mit Waffen und Kampfausrüstung gefunden worden, teilte die Armee mit. Weitere Angaben zum Ort gab es zunächst nicht.

    Normalerweise sprengen israelische Soldaten solche Tunnel. In diesem Fall sei die etwa einen Kilometer lange Anlage jedoch mit etwa 4500 Kubikmetern Beton versiegelt worden, die mit Hunderten Betonmischer-Lastwagen herangeschafft worden seien.

  • 19.51 Uhr

    Bürger sollen Sport- und Kultur-Events im Ausland meiden

    Nach den Angriffen meist propalästinensischer Jugendlicher auf israelische Fussballfans in Amsterdam hat Israels Nationaler Sicherheitsrat die Bürger generell zur Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland aufgerufen. Sie sollen Sport- und Kulturveranstaltungen ausserhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen, wie die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf den Sicherheitsrat berichtete. Diese Warnung betreffe auch das Nations League-Spiel zwischen Frankreich und Israel am Donnerstag in Paris.

    In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es nach einem Fussballspiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv gezielte Angriffe auf israelische Fans gegeben. Die Attacken waren als antisemitische Gewalt verurteilt worden. Bei einem Basketballspiel in Bologna zwischen Maccabi Tel Aviv und Virtus Segafredo Bologna am Freitag war es hingegen ruhig geblieben.

  • 17.14 Uhr

    Netanjahu gab grünes Licht für Pager-Angriffe im Libanon

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat grünes Licht für die im September erfolgten Pager-Angriffe im Libanon gegeben. Dies teilte am Sonntag sein Sprecher mit. Bei der Explosion hunderter Kommunikationsgeräte der pro-iranischen Hisbollah im Libanon waren dutzende Menschen getötet und mehrere tausend weitere verletzt worden.

  • 15.56 Uhr

    Festnahmen nach verbotenen propalästinensischen Protesten in Amsterdam

    Die Polizei in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam hat Dutzende Teilnehmer einer verbotenen propalästinensischen Demonstration vorläufig festgenommen. Hunderte Beamte waren nach Angaben der Polizei im Einsatz und trieben die Demonstranten nach vorherigen Warnungen vom Dam, dem zentralen Platz der Stadt, in die umliegenden Strassen.

    Die Stadt hatte nach den Gewaltattacken gegen israelische Fussballfans am Donnerstagabend ein Demonstrationsverbot verhängt. Dennoch waren einige dutzend Menschen mit palästinensischen Flaggen zum Dam gekommen.

  • 11.16 Uhr

    Nach Amsterdamer Attacken: Noch vier Menschen in Haft

    Nach den Angriffen propalästinensischer Randalierer auf israelische Fussballfans in Amsterdam sind noch vier Menschen in Haft, darunter zwei Minderjährige. Bisher sei aber noch niemand wegen Gewalt gegen Israelis festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es werde im Laufe der nächsten Tage aber mit weiteren Festnahmen gerechnet, auch von Verdächtigen, die Israelis angegriffen haben sollen. Spezialisten der Polizei versuchen, Verdächtige auf Videos und Fotos zu identifizieren.

    Insgesamt waren am Donnerstag rund um das Fussballspiel von Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv 62 Menschen festgenommen worden. Ein 26 Jahre alter Mann wurde noch am Freitag in Haft genommen. Ihnen wird den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen.

  • 7.03 Uhr

    Israel setzt Militäreinsätze in Gaza und Libanon fort

    Israel hat erneut Ziele im Gazastreifen sowie im Libanon angegriffen und dabei nach eigenen Angaben Dutzende «Terroristen» unschädlich gemacht. Unter anderem seien «Terrorinfrastruktur» und Waffenlager zerstört worden, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit.

    Menschen gehen an den Ruinen von Gebäuden vorbei, die durch israelische Luftangriffe zerstört wurden. (Archiv)
    Menschen gehen an den Ruinen von Gebäuden vorbei, die durch israelische Luftangriffe zerstört wurden. (Archiv)
    Bild: Keystone/EPA/Mahmoud Issa

    Die Ziele befanden sich demnach in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen sowie im nahe gelegenen Gebiet Beit Lahia. Auch im südlichen Gazastreifen in der Gegend von Rafah hätten israelische Truppen ihre «präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Operationen» fortgesetzt.

    Die israelische Luftwaffe habe in den vergangenen Tagen zudem Dutzende Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen und eliminiert. Auch hier seien Waffenlager und Abschussrampen das Ziel gewesen.

  • Sonntag, 10. November 2024, 4.49 Uhr

    Bemühungen um Waffenruhe in Gaza stocken

    Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Hamas sind nach Angaben von Katar ins Stocken geraten. Zwar dementierte das Aussenministerium des Golfemirats Medienberichte über ein Ende seiner Vermittlerrolle in den indirekten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. Katar habe diese aber vor zehn Tagen informiert, dass das Land seine Vermittlerrolle aussetzen werde, falls es in dieser Runde keine Einigung gebe, erklärte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid Al-Ansari. Grundsätzlich sei Katar weiter bereit, seinen Beitrag zu einer Einigung zu leisten.

  • 22.42 Uhr

    Israels Armee: Kommandozentralen der Hisbollah bombardiert

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Hisbollah-Miliz in Wohngebieten nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros bombardiert. Die irantreue Miliz habe ihre Zentralen für die Planung von Angriffen auf Israel absichtlich in Wohngebiete gelegt, kritisierte die Armee.

    Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei den israelischen Angriffen auf Tyros etwa 25 Kilometer nördlich der faktischen Grenze zu Israel seien drei Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden.

  • 20.59 Uhr

    Libanon: 15 Tote durch Angriffe binnen 24 Stunden

    Im Konflikt zwischen der israelischen Militär und der Hisbollah-Miliz sind im Libanon nach örtlichen Behördenangaben vom Freitag binnen 24 Stunden mindestens 15 Menschen getötet worden. Am Donnerstag seien 69 weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Demnach stieg die Totenzahl im Libanon seit Beginn der Auseinandersetzungen am 8. Oktober 2023 auf 3117, zudem gab es 13 888 Verletzte. Rund ein Viertel der Opfer seien Frauen und Kinder gewesen.

  • 20.15 Uhr

    Rakete schlägt in arabisch geprägten Ort in Israel ein

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israel mit Dutzenden Raketen angegriffen und dabei ein arabisch geprägtes Dorf im Norden des Landes getroffen. Insgesamt fünf Raketen seien auf Kafr Jasif nordöstlich von Haifa abgeschossen worden, teilte die Armee mit. Vier der Geschosse seien abgefangen worden, das Fünfte habe ein Wohnhaus getroffen. Verletzt worden sei niemand. Die Zeitung «Times of Israel» veröffentlichte einen X-Post mit Videos des Hauses, bei dem zwei Betondecken durchschlagen wurden.

  • 17.53 Uhr

    Netanjahu ernennt neuen Botschafter für die USA

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schickt seinen engen Vertrauten Jechiel Leiter als neuen Botschafter in die Vereinigten Staaten. Der in den USA geborene Leiter folge auf Michael Herzog, teilte das Büro des Regierungschefs am Freitag mit. Netanjahu pries Leiter als «hochtalentierten Diplomaten und einen eloquenten Redner» mit einem tiefen Verständnis der amerikanischen Kultur und Politik.

    Der neue Botschafter diente früher als Vize-Generaldirektor im israelischen Bildungsministerium, zudem war er Stabschef des Finanzministers. Sein Sohn war Offizier und fiel im vergangenen November im Gaza-Krieg. Leiter forschte zuletzt an der konservativen Jerusalemer Denkfabrik Kohelet Policy Forum.

  • 15.30 Uhr

    800 Beamte im Einsatz: Noch 10 Personen in Haft nach Attacke auf israelische Fans in Amsterdam

    Bei den Attacken auf israelische Fussballfans in Amsterdam sind insgesamt 20 bis 30 Menschen verletzt worden, die meisten leicht.

    Fünf Personen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Alle seien wieder entlassen worden, teilte die Bürgermeisterin Femke Halsema vor der Presse in der niederländischen Hauptstadt mit.

    Zehn Verdächtige befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch in Haft, davon sind zwei minderjährig. Insgesamt waren bei den Ausschreitungen 62 Personen festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, alle mutmasslichen Täter mit aller Härte zu verfolgen. Stadt und Justiz untersuchen nun die Vorfälle.

    Jugendliche auf Motorrädern

    Nach dem Fussballspiel in der Europa League von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv waren am späten Donnerstagabend israelische Fans nach Angaben der Polizei gezielt angegriffen worden. Vor allem propalästinensische Jugendliche auf kleinen Motorrädern hätten die Israelis verfolgt und misshandelt.

    Die Bürgermeisterin sprach von einer «tiefschwarzen Nacht». «Das ist eine Schande für Amsterdam.» Halsema verurteilte die «antisemitischen Übergriffe» und kündigte extra Sicherheitsmassnahmen an, um Israelis und Juden in der Stadt zu schützen.

    Mehr als 800 Beamte im Einsatz

    Das Spiel war im Vorfeld wegen der politischen Spannungen als Risikospiel eingestuft worden. Etwa 800 Beamte waren im Einsatz sowie zusätzlich mobile Einsatzkräfte.

    Wie es zu den Angriffen kommen konnte und ob es um eine organisierte Aktion ging, soll untersucht werden. Die Polizei wies darauf hin, dass es bereits in der Nacht zuvor Zusammenstösse gegeben hatte. Auch Fans von Tel Aviv hätten randaliert und provoziert. So hätten sie palästinensische Flaggen verbrannt und von Häuserwänden gerissen sowie beleidigende Parolen gerufen. Das sei aber in keinerlei Hinsicht eine Entschuldigung für die antisemitischen Attacken, betonte die Bürgermeisterin.

    Metadaten Storytype:EinzelmeldungGenre:NachrichtOrte:Welt, Europa/Niederlande, Asien/IsraelErschienen am:08.11.2024 15:25Channel:PolitikDesk:dpaPriorität:Prio 4Anzahl der Zeichen:1984

  • 14.05 Uhr

    Drei Israelis nach Krawallen in Amsterdam vermisst

    Nach Angriffen auf israelische Fussballfans in Amsterdam besteht offiziellen israelischen Angaben zufolge derzeit kein Kontakt zu drei Israelis. Die Betroffenen wurden bislang nicht erreicht, gelten aber nicht zwangsläufig als vermisst, wie das israelische Aussenministerium mitteilte.

    So könnten etwa die Handys der Betroffenen gestohlen worden sein oder aus technischen Gründen nicht funktionieren. Zuvor hatte das Aussenministerium mitgeteilt, dass drei Israelis als vermisst gelten. Die Behörde meldete unter Berufung auf die niederländische Polizei sowie die Bürgermeisterin Femke Halsema zudem, dass inzwischen alle verletzten Israelis aus dem Krankenhaus entlassen worden seien.

  • 13.35 Uhr

    UN: Unter den Toten im Gazastreifen sind viele Kinder

    Im Gazastreifen hat es nach einer Auswertung der verifizierten Todesfälle nach Altersgruppen die meisten Opfer unter fünf- bis neunjährigen Kindern gegeben. Das geht aus einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros hervor.

    Israel beteuert immer, dass der Kampf Kämpfern der Terrororganisation Hamas gilt und Zivilisten so weit wie möglich verschont werden. Das Büro hat für den Zeitraum November 2023 bis Ende August rund 10'000 Todesfälle verifiziert, so der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die besetzten palästinensischen Gebiete, Ajith Sunghay.

    Kinder suchen nahe des Flüchtlingslagers Chan Yunis am 4. November nach Verwertbarem.
    Kinder suchen nahe des Flüchtlingslagers Chan Yunis am 4. November nach Verwertbarem.
    Bild: Keystone

    Rund 80 Prozent seien in zivilen Häusern umgekommen. 70 Prozent seien Frauen und Minderjährige gewesen. Am zweithöchsten unter allen Altersgruppen war die Zahl der Todesfälle unter Zehn- bis 14-Jährigen, gefolgt von Kindern von Geburt bis zu vier Jahren.

    Die wahre Zahl der Todesopfer dürfte deutlich höher liegen. Viele Todesfälle liessen sich bislang nicht verifizieren, und Tausende Menschen werden bis heute unter Häusertrümmern vermutet. Sunghay konnte nicht sagen, ob die Auswertung repräsentativ für alle Opfer ist.

    Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden wurden bisher mehr als 40'000 Menschen im Gazastreifen getötet.

  • 11.45 Uhr

    Erdogan erinnert Trump an Wahlversprechen

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump zur Einhaltung seiner Wahlversprechen mit Blick auf die Kriege im Gazastreifen und im Libanon aufgefordert.

    «Trump hat versprochen, diese von Israel begonnenen Konflikte zu beenden. Wir möchten, dass dieses Versprechen eingehalten wird und Israel Einhalt geboten wird», so Erdogan. Ein Anfang könne die Einstellung der Waffenlieferungen an Israel sein.

    Recep Tayyip Erdogan trifft am 13. November 2019 Donald Trump in Washington.
    Recep Tayyip Erdogan trifft am 13. November 2019 Donald Trump in Washington.
    Bild: Keystone

    Der Sieg Trumps bei der Präsidentenwahl in den USA dürfte massive Auswirkungen auf den Konflikt im Nahen Osten haben. Während seines Wahlkampfs hat Trump immer wieder behauptet, er könne die Kriege im Gazastreifen und im Libanon beenden und Frieden in die Region bringen.

    Einerseits sagte er Medienberichten zufolge, Israel habe das Recht, den «Job in Gaza» zu beenden; andererseits soll er Israels Premier Benjamin Netanjahu dazu aufgefordert haben, den Krieg bis zu seinem Amtsantritt im Januar zu beenden.

    Netanjahu aber auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und weitere Staatschefs aus dem arabischen Raum hoffen auf gute Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten.

  • 10.15 Uhr

    Behörden melden: Mehrere Personen verletzt nach Angriff auf israelische Fussballfans in Amsterdam

    Bei gewalttätigen Angriffen auf israelische Fussballfans in Amsterdam sind nach Angaben der Behörden mehrere Menschen verletzt worden. Um wie viele Menschen es gehe, werde noch untersucht, teilten Stadt und Polizei gemeinsamen Erklärung mit.

    «An mehreren Stellen in der Stadt wurden Fans belagert, misshandelt und mit Feuerwerkkörpern beworfen», erklärte Bürgermeisterin Femke Halsema. Sie verurteilte dieses «antisemitisches Verhalten».

    Stadt und Justiz untersuchen die Vorfälle. Die Behörden rufen alle Opfer auf, sich bei der Polizei zu melden und Anzeige zu erstatten.

    Nach einem Fussballspiel in der Europa League von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv hatten propalästinensische Jugendliche nach Angaben von israelischen Zeugen Fans angegriffen. Die Polizei hatte zunächst von kleinen Konfrontationen gesprochen und sich sehr zurückhaltend geäussert. Knapp 60 Menschen wurden nach Angaben der Polizei vorläufig festgenommen. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben die Israelis in ihre Hotels gebracht.

    Die Gewalt hatte in Israel empörte Reaktionen ausgelöst. Politiker sprachen von einer Jagd auf Juden. Die israelische Regierung wollte zwei Flugzeuge schicken, um Maccabi-Anhänger abzuholen. Auch niederländische Politiker waren entsetzt. Ministerpräsident Dick Schoof verurteilte auf X diese «unakzeptablen antisemitischen Angriffe auf Israelis». Er habe inzwischen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. Er sagte dem Land alle Unterstützung zu.

  • 8.06 Uhr

    Huthis schiessen angeblich US-Drohne ab

    Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach Angaben von Augenzeugen eine US-Drohne abgeschossen. Das US-Militär erklärte heute, es untersuche den Vorfall. Im Internet kursierten Videos, die in schlechten Nachtaufnahmen ein brennendes Luftfahrzeug am Himmel zeigten. Außerdem war ein Feld mit brennenden Trümmern zu sehen.

    Eine Stimme aus dem Off erklärte, Schauplatz sei die Provinz Al-Dschauf im Nordwesten des Jemen. Um welche Art von Luftfahrzeug es sich handelte, war zunächst nicht klar. Die Huthi selbst äusserten sich zunächst nicht. Bei ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit haben sie sich bis zu einer Aussage oft Stunden oder Tage Zeit gelassen.

    Die Huthis sind ein wichtiger Teil einer vom Iran organisierten Zusammenarbeit militanter Gruppen gegen Israel. Seit Herbst vergangenen Jahres greifen sie Handelsschiffe am wichtigen Zugang zum Suezkanal an. Nach eigenen Angaben wollen sie auf diese Weise die Hamas im Gazastreifen bei ihrem Kampf gegen Israel unterstützen.

    Viele der angegriffenen Schiffe haben jedoch kaum oder gar keine Verbindungen zu Israel. Insgesamt haben die Huthi mehr als 90 Schiffe mit Drohnen oder Raketen beschossen, zwei versenkt und ein Schiff gekapert. Dabei wurden vier Seeleute getötet. Zahlreiche andere Geschosse wurden abgefangen oder gingen fehl.

    Um die Angriffe einzudämmen, greifen die USA und verbündete Streitkräfte Stellungen der Huthi mit Kampfflugzeugen und Drohnen an. Die Rebellen wehren sich unter anderem mit iranischen Boden-Luft-Raketen und haben mehrere MQ-9 Reaper-Drohnen der USA abgeschossen. Das US-Militär hat diverse Verluste eingeräumt, nennt aber keine Gesamtzahl. Eine MQ-9 kostet etwa 30 Millionen Dollar (26 Millionen Franken). Der Iran leugnet Waffenlieferungen an die Huthi.

  • 5.21 Uhr

    USA sehen Verbesserung bei humanitärer Hilfe für Gaza

    Israel bemüht sich nach Einschätzung der US-Regierung um eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen. «Israel hat in den vergangenen Wochen wichtige Schritte unternommen», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller.

    Der Grenzübergang Erez sei für Hilfslieferungen wieder geöffnet worden und in den kommenden Tagen solle auch ein neuer Grenzübergang in Kissufim öffnen. «Zudem wurden weitere Routen für die Verteilung von Hilfsgütern innerhalb von Gaza genehmigt», sagte Miller. Allerdings müsse noch mehr getan werden, um die Situation der Menschen spürbar zu verbessern.

    Mitte Oktober hatte die US-Regierung Israel dazu aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen spürbar zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoss gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was möglicherweise auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte.

    Wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen mehr als ein Jahr nach Beginn des Krieges gerät die israelische Regierung immer mehr in die Kritik. Bislang wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 43'000 Menschen getötet und mehr als 101'000 Menschen verletzt. Die meisten Spitäler sind zerstört, zudem fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs.

  • 4.54 Uhr

    Medien: Israel schickt Flugzeuge nach Unruhen nach Match Amsterdam

    Nach gewaltsamen Ausschreitungen am Rande des Auswärtsspiels eines israelischen Fussballclubs in Amsterdam will Israels Regierung Fans des Gästeclubs laut Medienberichten ausfliegen lassen.

    Die Anhänger von Maccabi Tel Aviv sollen laut der Zeitung «Times of Israel» und dem Nachrichtenportal «Ynet» mit zwei Maschinen in Sicherheit gebracht werden – so habe es Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeordnet, heisst es in den Berichten unter Berufung auf das Büro des Regierungschefs.

    Netanjahu rief die niederländischen Sicherheitskräfte demnach auf, entschlossen gegen Gewalttäter vorzugehen und die Sicherheit der israelischen Fussballfans zu gewährleisten.

    Rund um das Fussballspiel des niederländischen Clubs Ajax Amsterdam in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend war es zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Polizei gab es an mehreren Orten im Zentrum der niederländischen Hauptstadt Unruhen – wobei nicht näher erläutert wurde, von welcher Seite die Gewalt ausging. Insgesamt seien am Donnerstagabend 57 Menschen vorläufig festgenommen worden.

    Fans von Maccabi Tel Aviv zünden am Donnerstagabend im Stadion in Amsterdam Rauchbomben im Fanblock.
    Fans von Maccabi Tel Aviv zünden am Donnerstagabend im Stadion in Amsterdam Rauchbomben im Fanblock.
    Bild: IMAGO/Revierfoto

    Mehrere israelische Politiker sprachen von bestürzenden Gewaltszenen, bei denen propalästinensische Täter regelrecht Jagd auf Juden gemacht hätten – und bezogen sich dabei auf Videos in sozialen Medien. Die Aufnahmen liessen sich allerdings zunächst nicht verifizieren, und die niederländische Polizei blieb in ihrer Darstellung deutlich zurückhaltender.

    «Da findet 2024 in Europa ein Pogrom statt», kommentierte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf X. Der israelische Aussenminister Gideon Saar schrieb eben dort: «Nach den schwerwiegenden Vorfällen stehen wir mit den Behörden in den Niederlanden in Kontakt. Jeder Israeli oder Jude, der sich derzeit in Not befindet oder Informationen zu den Gewalttaten hat, wendet sich bitte an das Lagezentrum.»

  • Freitag, 8. November 2024, 2.58 Uhr

    Tumulte bei Vereidigung von Israels Verteidigungsminister Katz

    Nach der umstrittenen Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant ist es bei der Vereidigung seines Nachfolgers Israel Katz im Parlament zu Tumulten gekommen. Abgeordnete der Regierungskoalition und der Opposition beschimpften sich vor der Abstimmung in der Knesset, wie die Zeitung «The Times of Israel» berichtete. Schliesslich verliessen die oppositionellen Abgeordneten aus Protest gegen die Entlassung Galants geschlossen den Plenarsaal. Der neue Verteidigungsminister Katz wurde dennoch mit den Stimmen der Regierungskoalition im Amt bestätigt. Zuvor führte der enge Vertraute von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Aussenministerium.

    Der Regierungschef hatte die Entlassung seines bisherigen Verteidigungsministers am Dienstag mit einem zerrütteten Vertrauensverhältnis begründet. Galant hatte zuletzt immer wieder auf eine diplomatische Lösung gedrungen, um die verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen freizubekommen. Zudem plädierte er dafür, auch ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen. Damit verärgerte er Netanjahus ultrareligiöse und rechtsextreme Koalitionspartner, auf die der Regierungschef angewiesen ist. Nach Galants Entlassung gingen Tausende Menschen in Israel gegen die Regierung auf die Strasse.

    Vorher Israels Aussenminister, seit Donnerstag der Verteidigungsminister: Israel Katz. (Archivbild) 
    Vorher Israels Aussenminister, seit Donnerstag der Verteidigungsminister: Israel Katz. (Archivbild) 
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan
  • 22.37 Uhr

    Hamas ruft weltweit zu Protesten auf

    Als Reaktion auf Israels andauernde Angriffe im nördlichen Gazastreifen hat die Terrororganisation Hamas zu weltweiten Protesten aufgerufen. Menschen sollten aus Solidarität mit den Palästinensern am Freitag, Samstag und Sonntag auf die Strasse gehen und dabei auch die Unterstützung des Westens für die israelischen Angriffe verurteilen, fordern die Islamisten. Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel.

    Die Islamistenorganisation warf Israel in dem über soziale Medien verbreiteten Aufruf unter anderem Völkermord und Massaker im Norden des umkämpften Palästinensergebiets vor. Die israelische Armee hat ihre Einsätze dort zuletzt ausgeweitet, um gegen die Hamas vorzugehen. Das Militär forderte Zivilisten dazu auf, die Kampfzone zu verlassen. Tausende sollen sich aber noch in dem Gebiet aufhalten.

    Von palästinensischer Seite gibt es immer wieder Berichte über zivile Opfer bei israelischen Angriffen. Die Zustände in dem weitgehend zerstörten Gebiet sind katastrophal.

  • 19.18 Uhr

    90 Patienten aus Gazastreifen evakuiert

    Beim grössten medizinischen Transport aus dem Gazastreifen seit einem Jahr sind 90 Verletzte und Kranke aus dem Konfliktgebiet gebracht worden. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, konnten am Vortag insgesamt 229 Menschen den umkämpften Küstenstreifen verlassen, denn mit den Patienten wurden auch zahlreiche Begleitpersonen evakuiert.

    Unter den 38 minderjährigen und 52 erwachsene Patienten waren Krebskranke und Schwerverletzte sowie Menschen mit chronischen Krankheiten. Der Transport verliess den Gazastreifen über den südlichen Grenzübergang Kerem Schalom nach Israel. Die meisten Patienten wurden zur Behandlung in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen. Sechs Kinder wurden mit ihren Begleitern nach Rumänien gebracht.

  • 5.09 Uhr

    Trumps Wahlsieg mischt Karten im Nahen Osten neu

    Der Sieg Donald Trumps bei der Präsidentenwahl in den USA dürfte auch massive Auswirkungen auf den Konflikt im Nahen Osten haben. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verspricht sich mehr Unterstützung für seinen harten Kurs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen, die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und gegen den Iran als deren massgeblichen Unterstützer. Aber auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und weitere Staatschefs aus dem arabischen Raum hoffen auf gute Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten.

    Trumps «historische Rückkehr ins Weisse Haus» bedeute «einen Neuanfang für Amerika und eine mächtige erneute Verpflichtung gegenüber dem grossen Bündnis zwischen Israel und Amerika», teilte Netanjahu mit. Abbas äusserte sich zuversichtlich, dass Trump das Streben des palästinensischen Volkes nach Freiheit und Unabhängigkeit unterstützen werde. Die Unberechenbarkeit des künftigen Präsidenten könnte allerdings ein zusätzlicher Risikofaktor in der Region werden.

    Während seines Wahlkampfs hat Trump immer wieder behauptet, er könne die Kriege im Gazastreifen und im Libanon beenden und Frieden in die Region bringen. Einerseits sagte er Medienberichten zufolge, Israel haben das Recht, den «Job in Gaza» zu beenden; andererseits soll er Netanjahu dazu aufgefordert haben, den Krieg bis zu seinem Amtsantritt im Januar zu beenden.

    Nach Einschätzung des stellvertretenden Leiters des US-Forschungsinstituts Center for International Policy, Matt Duss, geht es Trump vor allem darum, den Krieg aus den Nachrichten zu bekommen: «Denn alles, was ihn selbst aus dem Rampenlicht rückt, gefällt ihm nicht.»

  • 3.29 Uhr

    Israel: Evakuierung von Patienten aus dem Gazastreifen ermöglicht

    Israel hat nach Angaben des Militärs Patienten und Patientinnen sowie ihren Betreuungspersonen die Ausreise aus dem Gazastreifen gewährt. Wie die für palästinensische Zivilisten zuständige israelische Verteidigungsbehörde Cogat am Mittwoch mitteilte, reisten 78 Patienten und 132 Betreuungspersonen über den Grenzübergang Kerem Schalom in die Vereinigten Arabischen Emirate aus, sechs Patienten und 15 Betreuungspersonen nach Rumänien.

    Die Evakuierung wurde von der Weltgesundheitsorganisation, der Europäischen Union und den Vereinigten Arabischen Emiraten koordiniert. Israel kontrolliert alle Grenzübergänge des Gazastreifens, seit es im Mai die südliche Stadt Rafah an der ägyptischen Grenze eingenommen hat.

    Der Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas, der sich nun schon im zweiten Jahr befindet, überlastet das Gesundheitssystem des Gazastreifens. Etliche Spitäler sind nicht mehr funktionsfähig.

  • 2.36 Uhr

    Libanon: Israelische Luftangriffe treffen südliche Vororte Beiruts

    Südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind libanesischen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag Ziel israelischer Luftangriffe geworden. Dabei sei auch ein Gebiet nahe dem Flughafen getroffen worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

    Es ist der einzige internationale Flughafen des Landes. Im Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz war dieser bisher nie direkt angegriffen worden. Die staatliche Fluggesellschaft Middle East Airlines hielt den Flugbetrieb für kommerzielle Flüge zunächst aufrecht.

    Die israelische Armee hatte zuvor zur Evakuierung des Ortes aufgerufen und mitgeteilt, dass sich dort Einrichtungen der Hisbollah befänden. Genauere Angaben machte das Militär nicht.

  • 21.20 Uhr

    Tausende demonstrieren in Jerusalem gegen Entlassung Galants

    Mehrere Tausend Menschen haben den zweiten Abend in Folge in Jerusalem gegen die Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant demonstriert. Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seinen Widersacher am Dienstagabend entlassen, weil das Vertrauensverhältnis zerrüttet sei.

    Demonstranten am 6. November 2024 in Jerusalem. 
    Demonstranten am 6. November 2024 in Jerusalem. 
    Bild: Keystone/EPA/Vassil Donev

    Die Demonstranten riefen Netanjahu auf, die Entlassung rückgängig zu machen, wie israelische Medien übereinstimmend berichtete. Zudem forderten sie einen Kompromiss mit der Hamas im Gazastreifen, um die noch etwa 100 israelischen Geiseln freizubekommen, und den Verzicht auf geplante Ausnahmen von der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Männer.

    Zudem müsse es endlich eine Untersuchungskommission zum Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel mit 1200 Toten und anfänglich 250 Verschleppten geben, hiess es weiter. Israels Armee und Geheimdienste waren von dem Überfall völlig überrumpelt worden. Diese Forderungen hatte auch Galant formuliert und war unter anderem deshalb bei Netanjahu in Ungnade gefallen.

  • Mittwoch, 6. November 0.10 Uhr

    Israels entlassener Verteidigungsminister warnt vor «moralischen Finsternis»

    Nach seiner Entlassung hat der israelische Verteidigungsminister Joav Galant vor einer «moralischen Finsternis» in seinem Land gewarnt. Der Staat Israel sei mit vielen Herausforderungen konfrontiert im Kampf gegen den Erzfeind Iran und seine Helfershelfer, mahnte er gleichzeitig.

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Galant zuvor entlassen. Er habe das Vertrauen in den Minister verloren, hiess es in einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs. Nachfolger solle der bisherige Aussenminister Israel Katz werden.

    Der am 5. November 2024 entlassene israelische Verteidigungsminister Joav Galant (l.) bei einem Besuch bei IDF-Soldaten in Gaza. (Archivbild)
    Der am 5. November 2024 entlassene israelische Verteidigungsminister Joav Galant (l.) bei einem Besuch bei IDF-Soldaten in Gaza. (Archivbild)
    Bild: IMAGO/ZUMA Wire/Ariel Hermoni

    Galant nannte drei Streitpunkte mit Netanjahu als Auslöser seiner Entlassung. Dabei handele es sich um seinen Widerstand gegen ein Gesetz, das viele strengreligiöse Männer in Israel vom Wehrdienst befreien soll, seine Forderung nach einem Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie nach der Einrichtung einer staatlichen Kommission zur Untersuchung des Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober vergangenen Jahres. Galant warnte vor einem «Kainsmal» für die israelische Gesellschaft, sollten die noch lebenden Geiseln nicht befreit werden.

  • 21.32 Uhr

    Tausende demonstrieren in Tel Aviv gegen Entlassung Galants

    Die Entlassung des israelischen Verteidigungsminister Joav Galant durch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in Israel einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. In der Mittelmeermetropole Tel Aviv und anderswo gingen spontan Tausende Menschen auf die Strasse, um gegen die Entlassung und gegen Netanjahu zu demonstrieren. In Tel Aviv blockierten sie die wichtige Stadtautobahn Ajalon mit brennenden Autoreifen und skandierten «Bibi ist ein Verräter», «Bibi ins Gefängnis» und «kriminelle Regierung», wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

    Netanjahu hatte Galant im März 2023 schon einmal entlassen, nachdem dieser öffentlich zu einem Stopp der umstrittenen Pläne für einen Justizumbau aufgerufen und davor gewarnt hatte, dass die nationale Sicherheit schweren Schaden nehmen könnte. Auf seine Entlassung folgten heftige Proteste und ein Generalstreik. Der Regierungschef setzte damals die Pläne aus, Galants Entlassung wurde rückgängig gemacht.

    Demonstranten in Tel Aviv berichteten nun von ihrer Sorge, dass Netanjahu weitere wichtige Leute aus dem Sicherheitsapparat wie etwa Generalstabschef Herzi Halevi oder den Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, feuern könnte. Netanjahus Büro dementierte jedoch entsprechende Spekulationen der Medien. Andere Teilnehmer vermuteten, dass Netanjahu mit der Entlassung Galants von dem Skandal um Geheiminformationen ablenken wolle, die von Mitarbeitern im Umfeld seines Büros an die Presse durchgestochen worden waren.

    Der TV-Sender Channel 12 berichtete am Abend von einer Razzia der Polizei in Netanjahus Büro. Es sei nicht klar, ob diese Durchsuchung mit dem Skandal um Geheimnisverrat oder mit einem weiteren Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit dem Büro des Regierungschefs zusammenhänge.

  • 20.16 Uhr

    Gideon Saar wird neuer Aussenminister Israels

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den bisherigen Minister ohne Geschäftsbereich, Gideon Saar, zum neuen Aussenminister bestimmt. Sein Vorgänger im Amt, Israel Katz, soll den entlassenen Verteidigungsminister Joav Galant ersetzen.

    Die Ernennung von Katz zum neuen Vereidigungsminister kam überraschend. In Israel war lange davon ausgegangen worden, dass Saar der aussichtsreichste Anwärter auf dieses Amt sei. Er galt lange als parteiinterner Rivale Netanjahus in der rechtskonservativen Regierungspartei Likud.

  • 19.37 Uhr

    Netanjahu entlässt Verteidigungsminister Galant

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Verteidigungsminister Joav Galant entlassen. Er habe das Vertrauen in den Minister verloren, hiess es in einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs. Nachfolger solle der bisherige Aussenminister Israel Katz werden.

    «Obwohl in den ersten Monaten des Krieges Vertrauen herrschte und die Arbeit sehr fruchtbar war, ist dieses Vertrauen zwischen mir und dem Verteidigungsminister in den vergangenen Monaten leider zerbrochen», schrieb Netanjahu. Galant habe Entscheidungen getroffen und Erklärungen abgegeben, die den Entscheidungen des Kabinetts widersprochen hätten, fügte der Ministerpräsident hinzu. Die meisten Kabinettsmitglieder stimmten mit ihm überein.

    Auch Galant äusserte sich. «Die Sicherheit des Staates Israel war immer meine Lebensaufgabe und wird es immer bleiben», betonte er. Netanjahu hatte Galant bereits im April vergangenen Jahres entlassen, weil dieser offen Kritik an der umstrittenen Justizreform geäussert hatte. Nach Massenprotesten machte Netanjahu damals die Entlassung jedoch wieder rückgängig.

  • 17.55 Uhr

    Hisbollah-Waffenlager in Syrien bombardiert

    Israels Luftwaffe hat den zweiten Tag in Folge Ziele in Syrien angegriffen. Dabei bombardierte das Militär nach eigenen Angaben Waffenlager der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah in der syrischen Stadt Kusseir, die sich nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zum Libanon befindet.

    Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien bestätigte den Luftschlag auf ein Industriegebiet der Stadt. Schwere Explosionen seien zu hören gewesen. Dichte Rauchwolken stiegen in dem Gebiet auf.

    Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober vergangenen Jahres haben die israelischen Angriffe zugenommen.

  • 16.57 Uhr

    Dutzende Orte im Libanon zerstört

    Dutzende Orte im Libanon sind einem Bericht zufolge im Zuge der israelischen Offensive gegen die Hisbollah-Miliz schwer zerstört worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf eigene Quellen meldete, wurden in 37 Orten ganze Strassenzüge oder Viertel in Schutt und Asche gelegt.

    Dabei sollen 40.000 Häuser und Wohnungen zerstört worden sein. Vor allem der Süden des Landes sei betroffen, hiess es in dem Bericht. Ein Politikexperte der Beiruter Denkfabrik «Information International» sagte der in London herausgegebenen Zeitung «Asharq Al-Awsat», in Grenznähe seien inzwischen 29 Orte komplett zerstört worden.

    Das israelische Militär betont, es greife nur Gebäude an, die der Schiitenmiliz Hisbollah als Verstecke oder Waffenlager dienten. Die mit dem Iran verbundene Hisbollah schiesst seit Beginn des Gazakriegs im vergangenen Jahr regelmässig Raketen vom Süden des Libanon auf Israel. Zehntausende Israelis mussten deswegen ihre Häuser verlassen. Seit Anfang Oktober dieses Jahres führt Israel eine Bodenoffensive im Libanon gegen die Hisbollah durch. Die israelische Regierung will damit eine Rückkehr ihrer Bürgerinnen und Bürger an deren Wohnorte ermöglichen.

    Die humanitäre Lage im Libanon spitzt sich jedoch immer weiter zu. Über 800'000 Menschen mussten nach Angaben der Vereinten Nationen infolge der israelischen Angriffe aus ihren Häusern und Wohnungen fliehen.

    Die UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon berichtete von schwerer Zerstörung in der Infrastruktur des Landes. Einige Strassen seien unpassierbar, hiess es in einer Mitteilung im Kurznachrichtendienst X. Die Blauhelme räumen demnach Schutt und reparieren Strassen, um die Versorgung ihrer Stützpunkte zu sichern.

  • 4.48 Uhr

    Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Norden Israels

    Trotz Bemühungen um eine Waffenruhe im Nahen Osten hat die libanesische Hisbollah-Miliz erneut mehrere Raketen-Salven auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt seien am Montag 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen.

    Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag waren mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen, einer Bodenoffensive und weiteren Aktionen, mit denen die Führungsriege der Hisbollah stark dezimiert wurde.

    Nach israelischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn 72 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus dem Libanon getötet, davon 42 Zivilisten und 30 Soldaten. Im Libanon wurden währenddessen laut dem Gesundheitsministerium in Beirut mehr als 3000 Menschen getötet. Unter den Todesopfern sind demnach 589 Frauen und mindestens 185 Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 2.24 Uhr

    US-Regierung fordert mehr humanitäre Hilfe für Gaza

    Angesichts der katastrophalen Lage nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen dringt US-Aussenminister Antony Blinken auf mehr humanitäre Hilfe in der Region. Die Zivilisten in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen bräuchten zusätzliche Nahrungsmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs, sagte Blinken nach Angaben des US-Aussenministeriums bei einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und alle aus Israel entführten Geiseln nach Hause zu bringen sowie der palästinensischen Bevölkerung zu ermöglichen, ihr Leben wieder aufzubauen.

    Palästinensische Kinder sammeln auf einer Müllhalde in Gaza Plastik, das zum Kochen verwendet wird, da es an Kochgas und Brennmaterialien mangelt. (4. November 2024)
    Palästinensische Kinder sammeln auf einer Müllhalde in Gaza Plastik, das zum Kochen verwendet wird, da es an Kochgas und Brennmaterialien mangelt. (4. November 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    Auslöser des Kriegs war das von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübte Massaker, bei dem 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Bei der israelischen Offensive wurden laut - unabhängig kaum zu überprüfenden – Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde bisher mehr als 43'300 Menschen getötet und mehr als 102'000 weitere verletzt, wobei die von der Hamas kontrollierte Behörde nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheidet. Die humanitäre Lage im weitgehend zerstörten Gazastreifen ist katastrophal.

    Blinken sprach auch mit dem ägyptischen Aussenminister Badr Abdelatty über die Lage im Nahen Osten. Die Hamas weigere sich nach wie vor, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um im Gegenzug eine Waffenruhe und Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen, sagte Blinken nach Angaben seines Sprechers.

    Laut der israelischen Zeitung «The Times of Israel» hatte Ägypten zuletzt einen Vorschlag unterbreitet, nach dem die Hamas vier israelische Geiseln im Austausch gegen rund 100 palästinensische Häftlinge freilassen sollte. Während einer zunächst 48-stündigen Waffenruhe sollte demnach über eine längerfristige Waffenruhe verhandelt werden.

  • Dienstag, 5. November 2024, 0.27 Uhr

    72 Patienten im nördlichen Gazastreifen evakuiert

    Die für palästinensische Zivilisten zuständige israelische Verteidigungsbehörde Cogat hat nach eigenen Angaben am Montag 72 Patienten aus Spitälern im Norden des Gazastreifens evakuiert und in anderen medizinischen Einrichtungen untergebracht. Zudem seien medizinische Hilfsgüter sowie Treibstoff, Lebensmittel, Wasser und Blutkonserven geliefert worden.

    Zuvor hatten die USA Israel ein schlechtes Zeugnis mit Blick auf die geforderte Verbesserung der Hilfslieferungen in das Küstengebiet ausgestellt. Die Spitäler im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überlastet und nur minimal funktionsfähig.

    Dr. Rik Peeperkorn, der WHO-Repräsentant im Westjordanland und dem Gazastreifen, forderte einen Stopp israelischer Angriffe auf Spitäler und regelmässige Lieferungen von Blutkonserven, Treibstoff und Lebensmitteln. Die von Cogat verkündeten Lieferungen hätten zudem nur das Kamal-Adwan-Spital erreicht, sagte er.

  • 22.38 Uhr

    Hisbollah-Miliz setzt massiven Raketenbeschuss Israels fort

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut mehrere Salven von Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt wurden bis zum Abend 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen, wie die israelische Armee mitteilte. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen, hiess es weiter.

    Die Hisbollah reklamierte fünf Attacken auf Israel für sich, darunter auf das Gebiet der Hafenstadt Haifa sowie auf die Stadt Safed in Galiläa. Am Sonntag waren insgesamt mehr als 100 Raketen auf Israel abgefeuert worden. 

  • 20.03 Uhr

    Hamas-Ministerium: Keine Krankenwagen in Nord-Gaza im Einsatz

    Im Norden des Gazastreifens sind Krankenwagen angesichts der israelischen Militäroffensive in dem Gebiet nach palästinensischen Angaben nicht länger im Einsatz. «Eine grosse Zahl verletzter Menschen blutet auf den Strassen», sagte ein ranghoher Vertreter des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, Ejad Zakut, am Montag vor Reportern. Nach Darstellung der Behörde setzten israelische Truppen zudem den Beschuss der Kamal-Adwan-Klinik fort. Einige Mitglieder des Krankenhauspersonals sowie Patienten seien dabei verletzt worden. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

    Vergangene Woche hatte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz erklärt, dass dessen Ersthelfer im Norden des Gazastreifens nicht länger aktiv sein könnten, weil die Teams von israelischen Truppen beschossen würden.

  • 17.14 Uhr

    Explosion in Syriens Hauptstadt Damaskus

    Die syrische Hauptstadt Damaskus ist nach Einbruch der Dämmerung von einer Explosion erschüttert worden. Einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge handelte es sich ersten Erkenntnissen nach um einen israelischen Luftangriff auf einen Randbezirk, nahe einem schiitischen Heiligtum. Das Gebiet gilt als Hochburg proiranischer Milizen.

    Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs hat Israel wiederholt Luftangriffe auf Ziele in oder nahe Damaskus geflogen. Meist galten die Bombardierungen hochrangigen Persönlichkeiten der mit Irans Staatsführung verbündeten Milizen oder Waffendepots. Israel kommentiert diese Angriffe in der Regel nicht.

  • Montag, 4.November 2024, 6.51 Uhr

    Israel benachrichtigt UN über Umsetzung von UNRWA-Verbot

    Israel hat die Vereinten Nationen nun offiziell über die Umsetzung des beschlossenen Arbeitsverbots für das Palästinenserhilfswerk UNRWA informiert. Das teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

    Seinem Post hängte er eine Kopie vom Schreiben des Aussenministeriums in Jerusalem an. Demnach wird die Gesetzgebung nach einer dreimonatigen Frist in Kraft treten. In dieser Zeit und danach werde Israel weiterhin mit internationalen Partnern, einschliesslich anderer UN-Organisationen, zusammenarbeiten, um humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza auf eine Art gewährleisten, die nicht Israels Sicherheit gefährde.

    Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten vom 7. Oktober beteiligt gewesen seien. Der Staat Israel werde zwar weiterhin mit humanitären Organisationen zusammenarbeiten, «aber nicht mit Organisationen, die den Terrorismus gegen uns fördern», so der UN-Botschafter weiter.

    Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in einer einstimmigen Stellungnahme erklärt, jede Unterbrechung oder Aussetzung der Arbeit von UNRWA hätte schwerwiegende humanitäre Folgen für Millionen palästinensischer Flüchtlinge. Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward sagte: «Die Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter zu Beginn dieses Jahres wurden umfassend untersucht. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, die Beziehungen zu UNRWA abzubrechen».

    Israels Parlament hatte am vergangenen Montag einen umstrittenen Gesetzentwurf gebilligt, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert. Der Schritt hatte international Besorgnis für die humanitäre Lage der Palästinenser im Gazastreifen ausgelöst. Der UN-Sicherheitsrat hatte Israel aufgefordert, das beschlossene UNRWA-Arbeitsverbot rückgängig zu machen.

  • 2.13 Uhr

    «WSJ»: Iran plant «heftigen und komplexen» Angriff in Israel

    Trotz der jüngsten Warnung aus den USA plant der Iran Medienberichten zufolge einen erneuten Angriff auf Israel. Der Gegenschlag werde «heftig und komplex» ausfallen, zitierte die US-Zeitung «The Wall Street Journal» (Bezahlschranke) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert wurde. Bei einer neuen Attacke würden Raketen mit grösseren Sprengköpfen eingesetzt als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober, berichtete das «WSJ» unter Berufung auf iranische und arabische Informanten.

    Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte zum Einsatz kommen. Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran waren vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen. «Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten», zitierte das «WSJ» einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak starten und er werde «sehr viel aggressiver als beim letzten Mal» sein.

    Allerdings wolle der Iran mit seinem Gegenschlag nicht die US-Wahl beeinflussen. Der Angriff werde deshalb nach der Abstimmung am Dienstag, aber vor der Amtseinführung des künftigen Staatsoberhaupts der Vereinigten Staaten im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der US-Zeitung.

    Zuletzt hatte die Regierung in Washington den Iran Medienberichten zufolge vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite «Axios». Israel hatte am 26. Oktober mehrere Militäranlagen und das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Damit reagierte es auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober.

    Bei einem Angriff auf einen Vorort der Küstenstadt Sidon seien zudem mindestens drei Menschen getötet und neun verletzt worden.

  • 1.31 Uhr

    Früherer Netanjahu-Sprecher des Geheimnisverrats verdächtigt

    Ein früherer Pressesprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu ist nach Justizangaben wegen des Verdachts festgenommen worden, vertrauliche Unterlagen am Journalisten weitergegeben zu haben. Zudem seien drei weitere Menschen festgenommen worden, darunter Sicherheitsvertreter, erklärte ein Gericht in der Stadt Rischon Lezion am Sonntag.

    Der israelische Inlands-Geheimdienst Schin Bet und die Armee hatten im September Ermittlungen aufgenommen, nachdem die deutsche «Bild»-Zeitung und die britische Wochenzeitung «The Jewish Chronicle» über vertrauliche Militärdokumente berichtet hatten, in denen es um die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Bemühungen um deren Freilassung ging. Das Gericht in Rischon Lezion erklärte am Sonntag, die Veröffentlichung der Unterlagen stelle eine mögliche Gefahr für die Sicherheit Israels dar. Durch die Zeitungsberichte sei möglicherweise das Ziel gefährdet worden, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

  • Montag, 4. November 2024, 0.38 Uhr

    Nach Hinrichtung von Deutsch-Iraner: Tochter fordert Abbruch aller Beziehungen zum Iran

    Die bisherige Reaktion der deutschen Regierung auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd reicht nach Ansicht seiner Tochter «natürlich nicht» aus. Es müssten alle Beziehungen zum Regime in Teheran abgebrochen werden, sagte Gazelle Sharmahd im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie frage sich, warum die von der Bundesregierung angekündigte Schliessung der drei iranischen Konsulate nicht schon vor vier Jahren geschehen sei. «Warum haben wir abgewartet, bis mein Vater tot ist?»

    Gazelle Sharmahd, Tochter des im Iran zum Tode verurteilten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd, kritisiert, dass die Regierungen von Deutschland und den USA, wo Sharmahd zuletzt gelebt hatte, nicht genug Druck zur Befreiung ihres Vaters ausgeübt hätten.
    Gazelle Sharmahd, Tochter des im Iran zum Tode verurteilten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd, kritisiert, dass die Regierungen von Deutschland und den USA, wo Sharmahd zuletzt gelebt hatte, nicht genug Druck zur Befreiung ihres Vaters ausgeübt hätten.
    Bild: Keystone/dpa/Bernd von Jutrczenka

    Die iranische Justiz hatte die Hinrichtung Sharmahds am vergangenen Montag bekanntgegeben. Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Die Bundesregierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn vehement zurück.

    Die Bundesregierung verkündete daraufhin die Schliessung aller iranischen Generalkonsulate in Deutschland, die betroffenen Beamten müssen ausreisen. Die Botschaft in Berlin bleibt aber geöffnet und ist weiter für die konsularische Betreuung der 300'000 Iraner in Deutschland zuständig. Aussenministerin Annalena Baerbock forderte die Freilassung der noch inhaftierten Deutschen, deren Zahl vom Auswärtigen Amt nicht bekanntgegeben wird.

    Sharmahds Tochter kritisiert, dass die Regierungen von Deutschland und den USA, wo Sharmahd zuletzt gelebt hatte, nicht genug Druck zur Befreiung ihres Vaters ausgeübt hätten. «Es gab ein paar Sanktionen, aber das ist ein Witz. Das Regime in Teheran ist trotzdem immer stärker geworden», sagte sie. Deutschland und die USA hätten immer wieder Gefangene ausgetauscht, zum Beispiel mit Russland. Niemand könne ihr erklären, wieso das für ihren Vater nicht ging.

  • 22.30 Uhr

    UNRWA-Schule nach Angriff beschädigt

    Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hat gemeldet, dass bei einem Angriff in der Nähe des Palästinensercamps Burdsch Schemali nahe der Küstenstadt Tyrus im Südlibanon eine UN-Schule beschädigt worden sei.

    Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht. Insgesamt wurden nach Behördenangaben seit Ausbruch der Gefechte vor mehr als einem Jahr fast 3000 Menschen im Libanon getötet.

  • 22.24 Uhr

    Behörden: Spitäler im Libanon nach Beschuss beschädigt

    Im Libanon sind infolge von israelischen Luftangriffen erneut Spitäler beschädigt worden. Das Regierungskrankenhaus in Tebnine im Südlibanon habe durch Beschuss in der Umgebung schweren Schaden genommen, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Zugleich seien mindestens zehn Menschen verletzt worden. Sieben von ihnen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Spital befunden.

    Durch Luftangriffe in der Nähe des Regierungskrankenhauses in Baalbek im Osten des Landes sei es zu Sachschäden an der Klinik gekommen. Das Spitale sei überfüllt mit Patienten und Verwundeten, hiess es.

    Vom Gesundheitsministerium hiess es darüber hinaus, dass zwei Rettungshelfer bei einem Angriff im Südlibanon getötet worden seien. Sie gehörten demnach der Islamic Health Association an, dem Rettungsdienst der Hisbollah.

    Ein bei einem israelischen Luftangriff beschädigtes Gebäude in der südlibanesischen Stadt Ghazieh. (3. November 2024)
    Ein bei einem israelischen Luftangriff beschädigtes Gebäude in der südlibanesischen Stadt Ghazieh. (3. November 2024)
    Bild: Keystone/EPA/STR
  • 18.52 Uhr

    Israel: Spion für den Iran bei Spezialeinsatz in Syrien gefasst

    Die israelische Armee will bei einem Einsatz von Spezialtruppen in Syrien einen Spion für den Iran gefasst haben. Die Aktion habe sich in den vergangenen Monaten ereignet, hiess es in einer Mitteilung. Die Truppen haben den syrischen Staatsbürger laut der Beschreibung in dem Gebiet von Saida im Süden Syriens gefangengenommen und zum Verhör nach Israel gebracht. Er wurde als Mitglied eines iranischen Terrornetzwerks beschrieben.

    Dem Mann werde vorgeworfen, er habe im Grenzgebiet geheimdienstliche Informationen über israelische Truppen «für künftige Terroraktivitäten des Netzwerks gesammelt». Damit sei ein Anschlag verhindert worden. Ausserdem sei das Vorgehen «iranischer Terrornetzwerke nahe den Golanhöhen aufgedeckt» worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Es ist ungewöhnlich, dass Israel Details zu Bodenoperationen in Syrien bekanntgibt.

  • 18.20 Uhr

    Israel meldet Bodenoperation in Syrien – Syrer gefangen genommen

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Bodenoperation in Syrien ausgeführt. Dabei sei ein syrischer Staatsbürger mit Verbindungen zum Iran festgesetzt worden, teilten die Streitkräfte am Sonntag mit. Es ist das erste Mal im aktuellen Nahostkonflikt, dass Israel die Entsendung von Truppen nach Syrien eingeräumt hat.

  • Sonntag, 3. November 2024, 15.40 Uhr

    Irans Revolutionsgarden: Neue Operation gegen Israel gewiss

    Ein hochrangiger iranischer Kommandeur hat einen neuen Militärschlag gegen Israel angedroht. Über die Einzelheiten könne man keine Angaben machen, sagte Ali Fadawi, Vize-Kommandeur der Revolutionsgarden, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Eine neue Operation werde aber auf jeden Fall stattfinden.

  • 21.26 Uhr

    Israel: 900 Gegner im Norden des Gazastreifens getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei der Anfang Oktober begonnenen Bodenoffensive in Dschabalija im Norden des Gazastreifens rund 900 «Terroristen» der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen getötet. Zudem seien 700 Palästinenser gefangengenommen worden, von denen 300 als Mitglieder von Terrorgruppen hätten identifiziert werden können, teilte die Armee weiter mit.

    Bei den schweren Kämpfen, für die Verstärkungen aus anderen Teilen des Gazastreifens herangeführt worden seien, wurden nach Armee-Angaben auch zwei weitere israelische Soldaten getötet. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 20.50 Uhr

    Israel verschleppt Person aus nordlibanesischer Stadt Batrun

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der nordlibanesischen Küstenstadt Batrun ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied gefangengenommen. Der Mann sei auf israelisches Territorium gebracht worden und werde zurzeit verhört.

    Der geschäftsführende libanesische Verkehrsminister Ali Hamia hatte zuvor gesagt, dass es sich bei dem Entführten um Imad Amhaz handele, wie der libanesische TV-Sender Al-Dschadid berichtete. Amhaz sei ein ziviler Kapitän, der an einem Institut für Meereswissenschaften in Batrun studiere.

    Laut staatlicher Nachrichtenagentur NNA untersuchen die Behörden den Fall. Dem Bericht zufolge hätten Anwohner gemeldet, dass unbekannte Militäreinheiten im Morgengrauen eine Person in Batrun entführt hätten. Eine «nicht identifizierte Militäreinheit» hätte eine «Seelandung» in Batrun durchgeführt. Sie hätten den Entführten zum Strand gebracht und seien von dort mit einem Schnellboot aufs offene Meer gefahren.

    Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, die betroffene Person sei in Waffenschmuggel der Hisbollah zwischen dem Libanon und Syrien involviert gewesen. Die Hisbollah äusserte sich zunächst nicht.

  • 19.37 Uhr

    UN: Israel greift erneut libanesisch-syrischen Grenzübergang an

    Das israelische Militär hat nach Angaben der Vereinten Nationen erneut einen Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien angegriffen. Ein israelischer Luftangriff habe den Grenzposten Dschussija getroffen, wo viele Menschen aus dem Libanon die Grenze nach Syrien überquerten, schrieb der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, auf X.

  • 19.11 Uhr

    Libanon: Bisher fast 3000 Tote durch israelische Angriffe

    Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben am Freitag insgesamt mindestens 71 Menschen getötet worden. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden zudem 169 Menschen in verschiedenen Gebieten des Landes verletzt.

    Die meisten Opfer gab es demnach bei Angriffen im Nordosten des Landes. Dort seien mindestens 52 Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium teilt die Gesamtzahl der Opfer für gewöhnlich erst am Abend des darauffolgenden Tags mit.

    Insgesamt wurden den Angaben zufolge seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah im Libanon vor über einem Jahr mindestens 2968 Menschen getötet und 13’319 verletzt. Unter den Todesopfern seien fast 600 Frauen und 183 Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah.

  • 14.42 Uhr

    Elf Verletzte nach Raketenangriff auf Zentral-Israel

    Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon sind israelischen Angaben zufolge mehrere Menschen im Zentrum des Landes verletzt worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom meldete elf Verletzte bei einem Einschlag in einem Gebäude in der Nacht in der arabisch geprägten Kleinstadt Tira. Die Betroffenen seien durch Granat- und Glassplitter verletzt und in Krankenhäuser gebracht worden. Sieben weitere Menschen seien wegen Angstzuständen behandelt worden.

    Israelischen Militärangaben zufolge wurden drei Raketen auf das Zentrum von Israel abgefeuert. Zuvor war in der Region Luftalarm ausgelöst worden. In den sozialen Medien wurden Videos geteilt, die den Einschlag einer Rakete in der Ortschaft Tira nordöstlich von Tel Aviv zeigen sollten.

  • 10.06 Uhr

    Irans Religionsführer droht Israel und USA erneut

    Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach den jüngsten militärischen Konfrontationen seinen Erzfeinden Israel und den USA mit einer entschiedenen Antwort gedroht. «Die Feinde, ob das zionistische Regime oder Amerika, werden sicher eine vernichtende Antwort auf das erhalten, was sie Iran und der Widerstandsfront entgegenbringen», sagte Chamenei (85) bei einer Veranstaltung in Teheran.

    Ob damit auch eine militärische Antwort auf den israelischen Vergeltungsangriff vor einer Woche gemeint war, blieb zunächst offen.

    Zuletzt war die Gefahr eines grossen, offenen Kriegs zwischen dem Iran und Israel gestiegen. Am vergangenen Samstag übte der jüdische Staat mit einem Luftangriff Vergeltung für eine iranische Raketenattacke Anfang Oktober. Danach gab es widersprüchliche Aussagen und Berichte darüber, ob Irans Militär reagieren wird.

    Zur sogenannten Widerstandsfront zählen mit Iran verbündete Milizen, darunter die Hisbollah im Libanon oder auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen.

  • 2. November, 10.04 Uhr

    Israels Armee: 120 Hamas- und Hisbollah-Ziele angegriffen

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 120 Ziele im Gazastreifen und im Libanon aus der Luft angegriffen. Die israelische Luftwaffe habe etwa Waffenlager und Raketenabschussrampen der islamistischen Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen, teilte das Militär mit.

    «Soldaten führen weiterhin begrenzte, örtlich konzentrierte, gezielte Angriffe gegen Ziele der Hisbollah im Südlibanon aus», hiess es in einer Mitteilung der Armee. Israels Militär habe am Freitag in der Gegend der Stadt Tyros etwa zwei Hisbollah-Kommandeure getötet, die für den Abschuss von mehr als 400 Flugkörpern auf Israel im Oktober verantwortlich gewesen seien.

    Die Angaben der Armee liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben aus dem Gazastreifen und aus dem Libanon werden bei israelischen Angriffen immer wieder auch Zivilisten getötet.

    Am Freitag hatte das Militär erklärt, die Luftwaffe habe innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 Stellungen im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Die Hisbollah wiederum feuerte im gleichen Zeitraum Armeeangaben zufolge Dutzende Geschosse Richtung Israel.

  • 22.29 Uhr

    Libanon meldet mindestens 45 Tote bei israelischen Luftangriffen

    Bei israelischen Luftangriffen im Nordosten des Libanons sind nach Angaben von Behörden und Staatsmedien mindestens 45 Menschen getötet worden. Der Gouverneur von Baalbek, Bachir Chodr, teilte mit, bei Luftangriffen auf neun Dörfer im Nordosten des Landes seien am Freitag 41 Menschen getötet wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete separat vier weitere Tote in dem kleinen Bauerndorf Ollak im Bekaa-Tal.

  • 20.20 Uhr

    UN-Organisationen: Bevölkerung Nord-Gazas vom Tode bedroht

    Die Leiter von 15 UN-Hilfsorganisationen und privater Gruppen haben in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende der Kämpfe im Gazastreifen gefordert. Besonders dramatisch sei die Lage im Norden des Küstenstreifens, wo Israels Armee Anfang Oktober eine neue Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas gestartet hatte. «Die gesamte palästinensische Bevölkerung in Nord-Gaza ist akut vom Tod durch Krankheit, Hunger und Gewalt bedroht», hiess es in der Erklärung, die auf der Internetseite des UN-Koordinationsausschusses IASC veröffentlicht wurde.

    Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem die Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), des Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), des Kinderhilfswerks (Unicef), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Welternährungsprogramms (WFP) sowie etwa der Hilfsorganisation Oxfam. «Die gesamte Region steht am Rande des Abgrunds», warnen die Unterzeichner. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei längst überfällig.

  • 21.31 Uhr

    Israel: Einer der letzten Hamas-Anführer in Gaza getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen der letzten hochrangigen Hamas-Vertreter im Gazastreifen getötet. Das Mitglied des Politbüros der islamistischen Terrororganisation, Is al-Din Kassab, sei für die Beziehungen zu anderen extremistischen Gruppen in dem Küstenstreifen zuständig gewesen.

    Die Armee veröffentlichte ein aus der Luft aufgenommenes Video, das den Raketenangriff auf das Fahrzeug des Hamas-Funktionärs zeigen soll. Auch ein Mitarbeiter Kassabs sei getötet worden. Die Hamas bestätigte den Tod der beiden.

  • 20.33 Uhr

    Chamenei-Berater: Iran wird Israels Angriffe erwidern

    Der Iran wird einem engen Berater des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei zufolge die jüngsten israelischen Angriffe auf die Islamische Republik erwidern. «Die israelischen Angriffe werden nicht unbeantwortet bleiben», sagte Kamal Charrasi, aussenpolitischer Berater von Chamenei, dem arabischen Nachrichtensender Al-Majadin, wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete. Auch die Reichweite der iranischen Raketen könnte in der Zukunft erhöht werden.

    Er sagte zudem, im Falle einer existenziellen Bedrohung vonseiten Israels werde das Land auch die bisherige Atom-Doktrin revidieren. Technisch sei das Land in der Lage, Atomwaffen herzustellen. «Das einzige Hindernis ist das religiöse Verbot», sagte der einflussreiche Aussenpolitiker dem Sender demnach.

  • 19.35 Uhr

    Festnahmen in Israel wegen geheimer Informationen aus Büro Netanjahus

    In Israel sind wegen des Verdachts der Weitergabe geheimer Informationen aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mehrere Personen festgenommen worden. Das berichteten israelische Medien übereinstimmend, nachdem ein Ermittlungsrichter eine Nachrichtensperre zu dem Fall teilweise aufgehoben habe. Die Weitergabe der geheimen Informationen könne Israels Kriegsziele im Gazastreifen gefährden, hiess es weiter.

    Netanjahus Büro wies Medienberichte zurück, unter den Festgenommenen seien Mitarbeiter seines Büros. Der Regierungschef forderte eine sofortige Aufhebung der Nachrichtensperre. «Sie dient nur als Deckmantel für die böswillige und vorsätzliche Verunglimpfung des Amtes des Ministerpräsidenten», teilte das Presseamt der Regierung mit.

  • 15.10 Uhr

    Israelisches Kabinett genehmigt umstrittenen Haushalt

    Das israelische Kabinett hat einen umstrittenen Haushaltsentwurf für 2025 genehmigt. «Wir sind für einen wichtigen, schwierigen, aber notwendigen Haushalt in einem Kriegsjahr zusammengekommen», teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag nach der Zustimmung mit, die von seinem Büro bekanntgegeben wurde. Der Haushalt sieht Verteidigungsausgaben von mindestens 27,2 Milliarden Dollar vor, wie israelische Medien berichteten. Doch könnte die Summe bei weiteren Gesprächen des Kabinetts auf 40 Milliarden Dollar erhöht werden. Ehe er in Kraft tritt, muss der Entwurf vom israelischen Parlament genehmigt werden.

  • 6.18 Uhr

    Israel: Sieben Tote durch Raketenangriffe aus dem Libanon

    Zwei aus dem Libanon abgefeuerte Raketen haben im Norden Israels nach örtlichen Behördenangaben sieben Menschen das Leben gekostet. Zunächst habe es in Metulla fünf Tote gegeben, als ein Geschoss am Donnerstag eingeschlagen sei, teilte der Regionalrat mit. Vier von ihnen seien ausländische Arbeiter gewesen. Der thailändische Aussenminister Maris Sangiampongsa bestätigte in einem Social-Media-Beitrag am Freitagmorgen, dass es sich bei ihnen um thailändische Staatsangehörige handelt. Sein Land rufe alle Parteien dazu auf, zum Wohle der unschuldigen Zivilisten auf den Pfad des Friedens zurückzukehren.

    Metulla, die nördlichste Stadt Israels, die auf drei Seiten vom Libanon umgeben ist, wurde durch Raketenangriffe bereits schwer beschädigt. Die Bewohner der Stadt wurden im Oktober 2023 evakuiert, und nur Sicherheitskräfte und Landarbeiter sind geblieben.

    Später meldete der israelische Rettungsdienst Magen David Adom den Tod eines 30-jährigen Mannes und einer 60 Jahre alten Frau durch einen Raketenangriff auf einen Vorort der Stadt Haifa. Dort seien zwei weitere Menschen mit leichten Verletzungen stationär behandelt worden. Bei dem zweiten Angriff wurden nach Angaben des israelischen Militärs etwa 25 Geschosse abgefeuert.

    Die militant-islamistische Hisbollah-Miliz feuert seit mehr als einem Jahr Raketen und Drohnen auf den Norden Israels ab. Israel reagiert darauf mit Luftangriffen. Seit Beginn des Konflikts im vergangenen Jahr wurden im Norden Israels bei Raketenbeschuss rund 70 Menschen getötet.

  • 4.07 Uhr

    Israel fliegt Luftangriffe auf Süden von Beirut

    Die israelischen Streitkräfte haben erstmals seit knapp einer Woche wieder die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut angriffen. Mindestens elf Luftangriffe trafen den Stadtteil Dahieh, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von schwarzen Rauchsäulen, die über dem Gebiet aufstiegen. Die Explosionen seien in weiten Teilen der Hauptstadt zu hören gewesen.

    Im nahen Bezirk Libanonberg wurde den Angaben zufolge eine Wohnung von einer israelischen Drohne getroffen. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden, darunter ein Mitglied der Hisbollah-Miliz.

    Nach israelischen Luftangriffen: Flammen und Rauch steigen am frühen Freitagmorgen in Dahieh, einem südlichen Vorort von Beirut, auf. 
    Nach israelischen Luftangriffen: Flammen und Rauch steigen am frühen Freitagmorgen in Dahieh, einem südlichen Vorort von Beirut, auf. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla

    Wenige Stunden zuvor hatte das israelische Militär Angriffe auf Einrichtungen der Schiiten-Miliz Hisbollah in den südlichen Vororten von Beirut angekündigt. Die Streitkräfte veröffentlichten zwei Karten mit den Zielen und riefen die Bewohner dazu auf, mindestens 500 Meter Abstand zu den Gebäuden zu halten.

  • 2.49 Uhr

    Medien: Iran plant Gegenangriff auf Israel

    Nach dem israelischen Angriff auf den Iran plant die Regierung in Teheran Medienberichten zufolge bereits einen erneuten Gegenschlag. Ein Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen könnte vom Irak aus gestartet werden, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf israelische Quellen. Demnach gehen die israelischen Geheimdienste davon aus, dass die Attacke möglicherweise noch vor der US-Wahl am kommenden Dienstag erfolgen könnte.

    Der Iran werde mit Sicherheit auf den israelischen Angriff reagieren, sagte der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Ali Fadawi, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Mehr in einem Interview. «Seit mehr als 40 Jahren haben wir keine Aggression unbeantwortet gelassen.» Der US-Fernsehsender CNN zitierte eine mit den Überlegungen in Teheran vertraute Person mit den Worten: «Die Antwort der Islamischen Republik Iran auf die Aggression des zionistischen Regimes wird endgültig und schmerzhaft sein.»

    Der Stabschef von Irans religiösem Führer Ajatollah Ali Chamenei sagte laut Axios, die iranische Antwort werde «unsere Feinde den Angriff bereuen» lassen. Israel hatte in der vergangenen Woche mehrere Militäranlagen und das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Nach iranischen Angaben wurden dabei nur geringe Schäden angerichtet. Israel hatte mit den Luftangriffen auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober reagiert.

  • 21.11 Uhr

    Libanon: Fast 70 israelische Luftangriffe innerhalb von 24 Stunden

    Inmitten Bemühungen um eine Waffenruhe geht der Krieg zwischen der proiranischen Hisbollah und dem israelischen Militär unvermindert weiter. Die libanesischen Behörden meldeten 68 israelische Luftangriffe innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Die meisten davon hätten Orte im Südlibanon und in der Gegend um Nabatija getroffen.

    Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete eine Serie von Angriffen in Hosch im Süden des Landes. Örtliche Medien berichteten von mindestens acht Angriffen auf Wohngebiete. Das israelische Militär gab an, «Kommando- und Kontrollzentren» der Hisbollah in dem Ort angegriffen zu haben. Zuvor hatte die Armee Evakuierungsaufforderungen an Bewohner mehrerer Orte im Süden veröffentlicht. NNA zufolge gab es weitere Angriffe auf mehrere Orte im Süden des Landes. Auch die Küstenstadt Tyrus sei erneut getroffen worden.

  • 15.35 Uhr

    Vier Palästinenser bei Militäreinsatz auf Westbank getötet

    Bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Tulkarem im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. Bei einem von ihnen handelte es sich nach palästinensischen Medienberichten um ein führendes Mitglied des bewaffneten Hamas-Arms in Tulkarem.

    Zwei weitere Männer seien bei einem Drohnenangriff getötet worden. Ein vierter Mann kam nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen während des Rückzugs der Armee ums Leben.

    Die israelische Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Region. «Eine Drohne hat aus der Luft eine Zelle bewaffneter Terroristen angegriffen, die unsere Soldaten beschossen haben», teilte das Militär mit.

  • 15.09 Uhr

    Deutschland schliesst alle iranischen Generalkonsulate

    Als Reaktion auf die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Djamshid Sharmahd schliesst die Bundesregierung alle drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland. Es handelt sich um die Vertretungen in Frankfurt am Main, Hamburg und München mit zusammen 32 konsularischen Beamten.

    Aussenministerin Annalena Baerbock begründete den Schritt mit dem «menschenverachtenden Agieren» der iranischen Führung. «Dass nun im Lichte der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten die Ermordung erfolgte zeigt, dass ein diktatorisches Unrechtsregime wie das der Mullahs nicht in der normalen diplomatischen Logik agiert», sagte die Grünen-Politikerin.

    Die Reaktion auf die Hinrichtung fällt härter aus als von vielen erwartet. Die betroffenen Konsularbeamte verlieren ihr Aufenthaltsrecht und müssen ausreisen, sofern nicht auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Die Botschaft in Berlin bleibt aber geöffnet und ist weiter für die konsularische Betreuung der 300.000 Iraner in Deutschland zuständig. Über die Zahl der Mitarbeiter an der Botschaft gibt das Auswärtige Amt keine Auskunft.

  • 10.52 Uhr

    Israels Armee: 150 Ziele im Gazastreifen und Libanon angegriffen

    Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben binnen 24 Stunden rund 150 Ziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Es handele sich um Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz, hiess es in der Mitteilung der Armee.

    Am Mittwoch sei nördlich von Tyrus eine Hisbollah-Zelle durch einen Luftschlag getötet worden, nachdem sie eine Rakete auf ein Flugzeug der israelischen Armee abgefeuert habe. Das Flugzeug sei nicht getroffen worden.

    Insgesamt feuerte die Hisbollah am Mittwoch nach israelischen Armeeangaben rund 60 Geschosse vom Libanon aus auf Israel. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die mit dem Iran verbündete Miliz beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive.

  • 9.43 Uhr

    Berichte über israelischen Angriff auf Spital in Beit Lahia

    Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben ein Spital im umkämpften Norden des Gazastreifens beschossen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.

    Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, der dritte Stock des Kamal-Adwan-Spitals in Beit Lahia sei beschossen worden. Dabei sei grosser Schaden entstanden und dort gelagerte Arzneimittelreserven zerstört worden.

    Die israelische Armee hat die Klinik seit Beginn des Gaza-Kriegs bereits mehrmals belagert. Erst am Montag hatte sie einen Einsatz dort für beendet erklärt. Auf dem Gelände der Kamal-Adwan-Klinik seien rund 100 Terrorverdächtige festgenommen worden, die sich teils in dem Krankenhaus verschanzt hätten, erklärte ein Militärsprecher. In dem Krankenhaus und seiner Umgebung seien Waffen, Gelder und anderes Material gefunden worden. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 5.13 Uhr

    Hoffnung auf Waffenruhe im Libanon

    Kurz vor der US-Präsidentenwahl deutet sich die Möglichkeit einer Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz an. Er hoffe, dass es dazu «innerhalb von Tagen» kommt, sagte der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, dem örtlichen Fernsehsender Al-Jadeed. Eine Bestätigung der libanesischen Hisbollah-Miliz, Israels oder der USA gab es zunächst nicht. Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochststein, wird jedoch heute zu Gesprächen in Israel erwartet. Er habe ihn informiert, dass es dabei um eine mögliche Waffenruhe gehen werde, sagte Mikati. Auch der Nahost-Koordinator des Weissen Hauses, Brett McGurk, wird israelischen Medien zufolge dabei sein.

    Die Kriegslage in Nahost ist ein wichtiges Thema im US-Wahlkampf. Insbesondere am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung gibt es harsche Kritik – und damit verbunden an der Unterstützung Washingtons für die Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

    Dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden ist daran gelegen, vor dem Wahltag am 5. November einen Erfolg im Ringen um Vereinbarungen über eine Waffenruhe im Nahen Osten vermelden zu können. Seiner Parteikollegin und Vizepräsidentin Kamala Harris könnte dies wertvolle Stimmen einbringen und womöglich gar zum Sieg verhelfen. Israels Feinde wiederum müssen befürchten, dass mit Donald Trump ein Präsident ins Weisse Haus einzieht, der der Regierung Netanjahu in der Vergangenheit sehr wohlgesonnen war.

    Befragt nach der Möglichkeit einer Waffenruhe im Libanon in den nächsten ein bis zwei Wochen sagte eine Sprecherin des Weissen Hauses, man werde sich weiterhin für eine diplomatische Lösung einsetzen, damit die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Landesgrenze in ihre Häuser zurückkehren könne. Es werde aber niemand Verhandlungen in der Öffentlichkeit führen oder darüber informieren, wo man sich gerade in den Gesprächen befinde.

    Bedingungen für eine Waffenruhe seien die Umsetzung der UN-Resolution 1701, die Stationierung der libanesischen Armee im Süden des Libanons und die Konsolidierung ihrer Präsenz in dem Grenzgebiet, sagte Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Mikati dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira zufolge. Details aus einem angeblichen US-Vorschlag für eine Vereinbarung über eine Waffenruhe, über den mehrere israelische Medien am Abend übereinstimmend berichteten, lasen sich ähnlich. Die UN-Resolution 1701 sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht – etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

    Der kolportierte US-Vorschlag soll vorsehen, dass Israels Soldaten den Libanon nach Ende der Feindseligkeiten innerhalb von sieben Tagen verlassen, wie etwa der Fernsehsender Kan 11 berichtete. Stattdessen sollen insgesamt 10'000 Soldaten der regulären libanesischen Armee innerhalb der ersten 60 Tage nach Unterzeichnung des Abkommens an der Grenze zu Israel stationiert werden. Der Entwurf sehe ausserdem vor, dass Libanons Regierung sämtliche Waffenverkäufe an das Land sowie die Waffenproduktion überwacht. Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen.

    Die USA und weitere Länder sollen die Umsetzung des Abkommens überwachen. Berichten zufolge wurde der Entwurf, der vom US-Gesandten Amos Hochstein stammen soll, der Führung in Israel vorgelegt. Hochstein bemüht sich schon seit Monaten um eine Waffenruhe.

  • 4.56 Uhr

    Israel führt weiter Krieg gegen Hisbollah und Hamas

    Israel führt weiter Krieg gegen die Hisbollah und die mit ihr verbündete islamistische Hamas im Gazastreifen. In der Nacht auf Donnerstag warnten im Norden Israels wieder Sirenen vor Angriffen aus der Luft, wie die israelische Armee mitteilte. Eine aus dem Libanon angeflogene Drohne sei erfolgreich abgefangen worden, eine Reihe anderer Geschosse in offenem Gelände eingeschlagen. Im Verlaufe des Mittwochs habe die Hisbollah etwa 60 Geschosse abgefeuert. Israels Armee wiederum griff Ziele im Osten des Libanons an, darunter auch in der antiken Stadt Baalbek.

    Dort seien mindestens 19 Menschen getötet worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium später mit. Augenzeugen hatten berichtet, Israels Luftwaffe habe die Stadt und Dörfer in der Umgebung bombardiert. Die israelische Armee teilte mit, sie könne Angriffe auf Baalbek nicht bestätigen. Die Luftwaffe habe in der Gegend der Stadt aber unter anderem Kommandozentralen der Hisbollah bombardiert. Die Angaben liessen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die rund 80'000 Bewohner Baalbeks waren am Mittwoch zur Evakuierung aufgefordert worden. Viele von ihnen seien daraufhin geflohen, berichteten Augenzeugen.

  • Donnerstag, 31. Oktober 2024, 4 Uhr

    Saudi-Arabien organisiert weiteren Gipfel zu Krieg

    Saudi-Arabien hat Vertreter von mehr als 50 arabischen und weiteren islamischen Staaten zu einem weiteren Gipfel zum Krieg im Nahen Osten eingeladen. Bei dem Spitzentreffen am 11. November in Riad solle es um die «sündhafte israelische Aggression gegen die besetzten Palästinensergebiete und deren Erweiterung auf den Libanon» gehen, berichtete die Staatsagentur SPA. Der Gipfel schliesst an ein ähnliches Treffen ein Jahr zuvor in Riad an. Dabei wurde ein mit verschiedenen Ministern besetztes Komitee ins Leben gerufen, um auf ein Ende des Gazakriegs hinzuwirken – viel wurde aus dieser Initiative bisher allerdings nicht.

  • 19 Uhr

    Zyprischer Präsident spricht mit Biden über Waffenruhebemühungen

    Der zyprische Präsident Nikos Christodoulides hat bei einem Besuch in Washington mit US-Präsident Joe Biden über neue Bemühungen von dessen Regierung um Waffenruhen im Libanon und Gazastreifen gesprochen. Biden und Vertreter des Weissen Hauses hätten ihn über die neuesten Anstrengungen der USA und anderer Vermittler informiert, sagte Christodoulides am Mittwoch nach einem Treffen mit Biden im Oval Office. Details wollte er nicht nennen.

  • 17.35 Uhr

    Neuer Hisbollah-Chef unter bestimmten Bedingungen bereit zu Waffenruhe mit Israel

    Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassem ist nach eigenen Angaben bereit zu einer Waffenruhe mit Israel – unter bestimmten «Bedingungen». «Wenn die Israelis entscheiden, dass sie die Aggression stoppen wollen, sagen wir, dass wir zustimmen, aber unter unseren Bedingungen», sagte Kassem am Mittwoch in seiner ersten Rede als neuer Hisbollah-Chef. Ein passender Plan liege aber derzeit nicht auf dem Tisch, fügte er hinzu.

    Laut israelischen Medien werden der US-Nahostgesandte Brett McGurk und der US-Sondergesandte für den Libanon, Amos Hochstein, am Mittwoch in die Region reisen, um mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und weiteren israelischen Regierungsvertretern über die möglichen Bedingungen für eine Waffenruhe mit der Hisbollah zu sprechen. Ihr Ziel ist es demnach, eine von Hochstein vorbereitete Vereinbarung umzusetzen, die sich auf die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats stützt.

  • 17.25 Uhr

    Israel greift historische Stadt Baalbek im Libanon an

    Israels Armee greift weiter im Osten des Libanons an, darunter auch in der antiken Stadt Baalbek. Israels Luftwaffe bombardiere die Stadt und Dörfer in der Umgebung, berichteten Augenzeugen. Dabei seien auch Gegenden angegriffen worden, in denen Israels Armee die Bewohner nicht vorab zur Evakuierung aufgefordert hätte. Ein Anwohner sagte, unter anderem seien die Dörfer Duris und Budai angegriffen worden. In Baalbek seien die Erschütterungen zu spüren und laute Explosionen zu hören gewesen, sagte ein Anwohner.

    Der Baalbek-Tempelkomplex, eine archäologische Stätte kaiserlich-römischer Architektur, liegt in der Stadt Baalbek, etwa 90 Kilometer von Beirut entfernt.
    Der Baalbek-Tempelkomplex, eine archäologische Stätte kaiserlich-römischer Architektur, liegt in der Stadt Baalbek, etwa 90 Kilometer von Beirut entfernt.
    Archivbild: Liu Zongya/XinHua/dpa
  • 13.37 Uhr

    Israelische Angriffe auf Sanitäter mutmassliche Kriegsverbrechen

    Angriffe des israelischen Militärs auf medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen im Libanon stellen nach Auffassung von Menschenrechtlern zum Teil mutmassliche Kriegsverbrechen dar.

    Israels Armee habe wiederholt Sanitäter, Krankenhäuser und medizinische Zentren im Libanon angegriffen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in ihrem jüngsten Bericht zum Krieg zwischen der proiranischen Hisbollah und Israel.

    HRW habe drei Angriffe von Anfang Oktober dokumentiert, bei denen es sich mutmasslich um Kriegsverbrechen handele und bei denen israelische Streitkräfte unrechtmässig medizinisches Personal, Transportmittel und Einrichtungen angegriffen hätten.

    «Die rechtswidrigen Angriffe des israelischen Militärs auf medizinisches Personal und Krankenhäuser zerstören das ohnehin schon schwache Gesundheitssystem des Libanons und gefährden das medizinische Personal erheblich», kritisierte Ramzi Kaiss, Libanon-Forscher bei Human Rights Watch.

  • 4.31 Uhr

    Vetomächte kritisieren Israel – Kämpfe gehen weiter

    Während die internationale Kritik an dem von Israels Parlament beschlossenen Arbeitsverbot für das Palästinenserhilfswerk UNRWA nicht abreisst, tobt der Krieg im Gazastreifen weiter. Israels Luftwaffe griff nach eigenen Angaben erneut Mitglieder der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad während «terroristischer Aktivitäten» in einer humanitären Schutzzone im Süden des abgeriegelten Küstengebiets an. Vor dem «präzisen Angriff» im Gebiet von Chan Junis seien zahlreiche Massnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hiess es in der Nacht. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Ihre Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Palästinenser versammeln sich bei einem bei israelischen Luftangriffen zerstörten Gebäude in Chan Junis. (25. Oktober 2024) 
    Palästinenser versammeln sich bei einem bei israelischen Luftangriffen zerstörten Gebäude in Chan Junis. (25. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo

    Zuvor übten die Vetomächte der Vereinten Nationen in seltener Einigkeit Kritik an dem von Israels Parlament beschlossenen Arbeitsverbot für das UNRWA in Israel. Die USA seien «über diese Gesetzgebung zutiefst beunruhigt», sagte der Aussenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. Chinas UN-Botschafter Fu Cong verurteilte sie im UN-Sicherheitsrat «auf Schärfste». Die Schliessung des Hilfswerks wäre eine «Kollektivbestrafung von Millionen palästinensischer Flüchtlinge», sagte er. Russlands Botschafter Wassili Nebensja warnte vor einem endgültigen Aus des Hilfswerks: «Wir unterstützen die Aussage des UN-Generalsekretärs, wonach UNRWA unersetzlich ist und es heute keine Alternative dazu gibt.» UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuvor erklärt, die Arbeit des Palästinenserhilfswerks sei alternativlos.

    Israel will humanitäre Hilfe für Gaza künftig mittels anderer Organisationen gewährleisten. «Israel ist dem Völkerrecht und der Bereitstellung humanitärer Hilfe für Gaza verpflichtet», sagte der Sprecher des Aussenministeriums, Oren Mamorstein, der Deutschen Presse-Agentur. Man werde dazu weiter mit UN-Agenturen und internationalen Organisationen zusammenarbeiten. Als Beispiele nannte er unter anderem das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef sowie die Weltgesundheitsorganisation. Israel werde «seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen», sagte der Ministeriumssprecher weiter.

    Der Beschluss des israelischen Parlaments vom Montagabend bedeutet, dass das UNRWA auch in den Palästinensergebieten seine Einsätze kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert. Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk vor, dass einige seiner Mitarbeiter an Terroraktivitäten beteiligt gewesen seien. Israel habe den Vereinten Nationen Details über rund hundert Personen übergeben, die beim UNRWA beschäftigt und zugleich Mitglieder der Terrororganisation Hamas sein sollen, sagte Mamorstein.

  • 4.29 Uhr

    Israel: Raketenarsenal der Hisbollah deutlich minimiert

    Israel geht im Libanon weiter gegen seine Feinde vor. Bei erneuten israelischen Angriffen wurden laut örtlichen Behördenangaben am Montag 82 Menschen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten des Landes zudem 180 Menschen verletzt worden seien. Die meisten Opfer habe es bei Angriffen im Osten und im Süden geben. Derweil setzt die libanesische Hisbollah-Miliz den Beschuss Israels fort. Im Tagesverlauf habe sie etwa 75 Geschosse abgefeuert, teilte Israels Armee mit. Auch in der Nacht heulten im Norden Israels erneut die Warnsirenen.

    Die Hisbollah hat jedoch nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers seit Kriegsbeginn einen Grossteil ihrer Schlagkraft eingebüsst. Er schätze, dass die proiranische Miliz nur noch über rund 20 Prozent ihres früheren Arsenals an Raketen und anderen Geschossen verfüge, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros bei einem Besuch eines Armeestützpunktes im Norden Israels. Unklar blieb, auf welcher Grundlage er zu dieser Einschätzung gelangt ist. Von der Hisbollah gab es dazu bislang keine Angaben.

    Insgesamt wurden nach libanesischen Angaben seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah im Libanon vor mehr als einem Jahr 2792 Menschen getötet und 12'772 verletzt. Unter den Todesopfern seien mehr als 500 Frauen und 160 Minderjährige.

  • 1.48 Uhr

    Israels Armee: Terroristen in humanitärer Zone angegriffen

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben islamistische Terroristen in einer humanitären Schutzzone im Gazastreifen attackiert. Wie das israelische Militär in der Nacht bekanntgab, seien Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad während «terroristischer Aktivitäten» in der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens angegriffen worden. Vor dem «präzisen Angriff» seien zahlreiche Massnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das Militär auf Telegram weiter mit. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Ihre Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Armee sprach von einem weiteren Beispiel für systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur und humanitärer Schutzzonen durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstosse. Das israelische Militär wirft den islamistischen Terroristen im umkämpften Gazastreifen immer wieder vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu benutzen.

  • Mittwoch, 30. Oktober 2024, 0.44 Uhr

    UNRWA-Verbot: Guterres nimmt Israel in die Pflicht

    UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel wegen des vom Parlament des Landes beschlossenen Verbots des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in die Pflicht genommen. Wenn die neuen Gesetze vollstreckt würden, müsse Israel im Einklang mit dem Völkerrecht die Bedürfnisse palästinensischer Flüchtlinge erfüllen, sagte er. Es gebe bei den Vereinten Nationen keine Alternative zum UNRWA.

    Während des Kriegs im Gazastreifen sei das Hilfswerk für Palästinenser eine Lebensader gewesen, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Die neue israelische Gesetzgebung werde «verheerende Auswirkungen auf die humanitäre Situation» in den Palästinensergebieten haben. Auch andere UN-Einrichtungen betonten, das UNRWA sei das «Rückgrat» der UN-Operationen im Gazastreifen.

    Israel hat dem Palästinenserhilfswerk vorgeworfen, dass einige seiner 13'000 Mitarbeiter im Gazastreifen sich an dem von der militant-islamistischen Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt hätten, der den Gaza-Krieg auslöste. Israel beschuldigt zudem Hunderte UNRWA-Mitarbeiter, Verbindungen zu militanten Gruppen zu haben. Zudem seien in oder unter UNRWA-Einrichtungen militärische Anlagen der Hamas gefunden worden.

    Israel hatte am Montag zwei Gesetze verabschiedet, die das UNRWA daran hindern könnten, seine Arbeit fortzusetzen. Der Schritt hat international Kritik hervorgerufen, selbst von Israels engstem Verbündeten, den USA. Guterres habe seine Sorgen das Völkerrecht betreffend auch in einem Schreiben an den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu am Dienstag zum Ausdruck gebracht, sagte Dujarric.

  • 22.02 Uhr

    Israels Armeechef droht dem Iran mit weiteren Angriffen

    Israels Armeechef Herzi Halevi hat dem Iran mit weiteren Angriffen gedroht, sollte das Land Vergeltung für den israelischen Beschuss am vergangenen Wochenende üben. Bei erneuten iranischen Raketenangriffen «werden wir wieder wissen, wie wir den Iran erreichen (...) und sehr, sehr hart zuschlagen», warnte Halevi am Dienstag in einer Ansprache vor israelischen Soldaten, die an den Angriffen auf Ziele im Iran in der Nacht zum Samstag beteiligt gewesen waren.

    Der Generalleutnant merkte an, bestimmte Ziele seien bei diesen Angriffen ausgelassen worden - was er damit begründete, dass möglicherweise weitere Angriffe auf den Iran in der Zukunft geführt würden. «Es mag für uns erforderlich sein, dies wieder zu tun», erklärte er.

  • 21.08 Uhr

    Frühere Hamas-Geisel: Wurde mehrere Tage in Käfig gesteckt

    Eine ehemalige Geisel hat Bedrückendes aus ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet. «Ich wurde mit fünf jungen Frauen in einen Käfig gesteckt», sagte die 22-Jährige bei einer Veranstaltung des israelischen Konsulats in New York in einem von der israelischen Nachrichtenseite ynet veröffentlichten Video. Ihre Mitgefangenen werden demnach weiterhin im Gazastreifen festgehalten.

    Der Käfig sei nur anderthalb Meter hoch und dunkel gewesen. Sie habe dort fünf Tage verbracht. Zwei Bewaffnete hätten die Geiseln dabei abwechselnd bewacht.

    Die junge Frau, die neben der israelischen auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde Ende November 2023 im Rahmen eines Abkommens zwischen der israelischen Regierung und der islamistischen Hamas freigelassen. «Mein Herz ist weiter in Gaza gefangen mit fünf junge Frauen, die noch immer dort festgehalten werden, gefoltert und missbraucht, ohne Luft, in den Tiefen der Hölle,» sagte sie dem Bericht zufolge.

    Während ihrer Gefangenschaft operierte Berichten zufolge ein Tierarzt die durch Schüsse verwundete Hand der jungen Frau. Die Hamas veröffentlichte vor mehr als einem Jahr auch ein Video der verletzten Frau in Geiselhaft. Terroristen hatten sie am 7. Oktober 2023 vom Nova-Musikfestival nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt.

    Eine Frau fotografiert eine Wand mit Porträts der Opfer am Ort des Nova-Musikfestivals. (Archivbild)
    Eine Frau fotografiert eine Wand mit Porträts der Opfer am Ort des Nova-Musikfestivals. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 19.22 Uhr

    Galant: Raketenarsenal der Hisbollah deutlich minimiert

    Die Hisbollah im Libanon hat nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers seit Kriegsbeginn einen Grossteil ihrer Schlagkraft eingebüsst. Er schätze, dass die libanesische Miliz nur noch über rund 20 Prozent ihres früheren Arsenals an Raketen und anderen Geschossen verfüge, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros bei einem Besuch eines Armeestützpunktes im Norden Israels. Unklar blieb, auf welcher Grundlage er zu dieser Einschätzung gelangt ist. Von der Hisbollah gab es dazu bislang keine Angaben.

    Es gebe einen Zusammenhang zwischen Israels Angriff im Iran und dem Schicksal der Hisbollah, sagte Galant weiter. Der Iran sei sich im Klaren darüber, dass die Hisbollah nicht in der Lage sei, zu reagieren. Die Hisbollah wisse, dass sie sich auf den Iran nicht verlassen könne, so Israels Verteidigungsminister weiter.

  • 18.40 Uhr

    Acht Unifil-Soldaten aus Österreich im Libanon verletzt

    Bei Raketenbeschuss im Libanon sind österreichische Soldaten der Friedenstruppe Unifil leicht verletzt worden. Ein Geschoss sei Dienstagmittag im Lager Nakura eingeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Wien mit. Wer für den Beschuss verantwortlich ist, sei noch unklar, schrieb Ministeriumssprecher Michael Bauer im Kurznachrichtendienst X. Die Soldaten hätten nur ein paar Kratzer abbekommen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner verurteile den Angriff und rufe alle Seiten auf, umgehend die Kampfhandlungen im Umfeld der Standorte der UN-Truppe einzustellen.

  • 18.32 Uhr

    Dutzende Verletzte nach Angriff Israels im libanesischen Sidon

    Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden und Dutzende verletzt worden. Der Angriff soll libanesischen Sicherheitskreisen zufolge eine Wohnung in der Küstenstadt Sidon, etwa 40 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut, getroffen haben. Mindestens drei Gebäude seien beschädigt worden. Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird.

    Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden und Dutzende verletzt worden. Der Angriff soll libanesischen Sicherheitskreisen zufolge eine Wohnung in der Küstenstadt Sidon, etwa 40 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut, getroffen haben. Mindestens drei Gebäude seien beschädigt worden. Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird.

  • 18.07 Uhr

    Medien: Familien von Terroristen könnte Abschiebung aus Israel drohen

    Nahe Angehörige von Terroristen sollen nach dem Willen eines Ausschusses des israelischen Parlaments in den Gazastreifen oder in andere Länder abgeschoben werden können. Das berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Über die Gesetzesinitiative, die auch arabische Staatsbürger Israels betreffen würde, solle am Montag im Parlament abgestimmt werden, berichtete das Nachrichtenportal Ynet.

  • 15.41 Uhr

    Cassis ruft zum Waffenstillstand im Nahen Osten auf

    Im Uno-Sicherheitsrat in New York hat Bundesrat Ignazio Cassis dazu aufgerufen, die Spirale der Gewalt im Nahen Osten zu beenden. Seit den Terrorakten der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 habe der Rat vier Resolutionen verabschiedet, sagte Cassis.

    Diese Resolutionen fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung der Geiseln, einen Waffenstillstand in Gaza, die Einhaltung des Völkerrechts, den Schutz der Zivilbevölkerung und den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe.

    Es sei nicht hinnehmbar, dass keine dieser Resolutionen umgesetzt worden sei, betonte der Aussenminister. Er rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf.

    Da die Schweiz diesen Monat den Vorsitz im Sicherheitsrat hat, leitete Cassis die Debatte zur Lage im Nahen Osten, an der alle Uno-Mitglieder teilnehmen können.

    Aussenminister Ignazio Cassis im Uno-Sicherheitsrat in New York. (Archivbild)
    Aussenminister Ignazio Cassis im Uno-Sicherheitsrat in New York. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 15.22 Uhr

    Katar: Gespräche zu Gaza-Waffenruhe laufen weiter

    Die Gespräche zur Beendigung des Krieges werden nach Angaben aus Katar in «Doha, Kairo und in europäischen Hauptstädten» fortgesetzt. Der Sprecher des Aussenministeriums in Katar, Madschid Al-Ansari, sagte, es sei viel erreicht worden. Es gebe «parallele Linien» bei den Bemühungen zur Eindämmung der Gewalt im Libanon und in Gaza, zitierte ihn die katarische Nachrichtenseite «Al Sharq». Der Hamas-Vertreter Abu Suhri betonte, seine Gruppe sei offen für Gespräche. «Wir haben auf die Bitte der Vermittler reagiert, neue Vorschläge für einen Waffenstillstand zu diskutieren», zitierte ihn der arabische TV-Sender Al-Dschasira.

    Katar versuche alle Möglichkeiten zu nutzen, um eine dauerhafte Lösung zu finden und den «palästinensischen Brüdern» gerecht zu werden, hiess es weiter. Der Golfstaat gehört neben den USA und Ägypten zu den Vermittlern in diesen Gesprächen. Die Verhandlungen treten allerdings seit Monaten auf der Stelle.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte sich Medien zufolge zuletzt pessimistisch über eine mögliche Einigung mit der Hamas geäussert.

  • 14.35 Uhr

    Vier israelische Soldaten bei Kämpfen in Dschabalija getötet

    Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee vier Soldaten getötet worden.

    Die Soldaten im Alter von 20 bis 22 Jahren kamen nach Medienberichten bei der Explosion eines Sprengsatzes in einem Gebäude in dem Flüchtlingsviertel Dschabalija ums Leben. Nach Militärangaben wurde dabei auch ein Offizier schwer verletzt.

    Bei dem Überfall der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen auf Israel mit 1200 Toten und 250 Verschleppten vor mehr als einem Jahr und bei den Kämpfen seither wurden nach Armee-Angaben bisher 776 Soldaten und Soldatinnen getötet.

    Die israelische Armee ist seit Wochen im Flüchtlingsviertel Dschabalija im Einsatz. Die Lage in dem umkämpften Gebiet im Norden des Gazastreifens ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus der Gegend geflohen. Palästinensische Quellen berichten immer wieder von zivilen Toten bei Angriffen.

  • 4.42 Uhr

    Scharfe Kritik an Verbot der UNRWA-Arbeit in Israel

    Das vom israelischen Parlament gegen das Palästinenserhilfswerk UNRWA verhängte Arbeitsverbot stösst international auf scharfe Kritik. Die Umsetzung der Gesetzesentwürfe «könnte verheerende Folgen für die palästinensischen Flüchtlinge in den besetzten palästinensischen Gebieten haben, was nicht hinnehmbar ist» erklärte UN-Generalsekretär António Guterres. Er werde die UN-Generalversammlung in Kenntnis setzen und fordere Israel auf, seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.

    In einem UNRWA-Lager im Gazastreifen werden Hilfsgüter für Palästinenser*innen vorbereitet. (23. Oktober 2023)
    In einem UNRWA-Lager im Gazastreifen werden Hilfsgüter für Palästinenser*innen vorbereitet. (23. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Hassan Eslaiah

    «Diese Gesetzesentwürfe werden das Leiden der Palästinenser nur noch verschlimmern, insbesondere in Gaza, wo die Menschen seit mehr als einem Jahr durch die Hölle gehen», schrieb UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini auf der Plattform X. Die Entscheidung des Parlaments, das Hilfswerk «von seiner lebensrettenden und gesundheitsschützenden Arbeit für Millionen von Palästinensern auszuschliessen, wird verheerende Folgen haben», warnte auch der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.

    Das israelische Parlament hatte den umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt, mit riesiger Mehrheit gebilligt. Das bedeutet, dass das Hilfswerk auch in den Palästinensergebieten seine Einsätze kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert. Ein zweiter, ebenfalls gebilligter Gesetzentwurf untersagt jeglichen Kontakt israelischer Behörden mit dem Hilfswerk.

    Die USA, die Israels wichtigster Verbündeter sind, sowie andere westliche Länder hatten den jüdischen Staat gedrängt, die beiden Gesetzentwürfe nicht voranzutreiben. Ihre Verabschiedung werde wahrscheinlich den Druck auf die Regierung von US-Präsident Joe Biden erhöhen, die Militärhilfe für Israel auszusetzen, schrieb das US-Nachrichtenportal «Axios».

    US-Aussenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin hatten vor gut zwei Wochen in einem Brief an die israelische Führung ihre «tiefe Besorgnis» über die humanitäre Lage in Gaza geäussert und «dringende und nachhaltige Massnahmen» gefordert. Darin hätten sie klargestellt, dass die Verabschiedung der Gesetze zu UNRWA Auswirkungen auf das US-Recht und die US-Politik haben könnte, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller. «Dies ist nach wie vor der Fall.»

    Sollte sich die Situation für die Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen nicht innerhalb von 30 Tagen spürbar verbessern, könnte ein Verstoss gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung vorliegen, hatte es vor gut zwei Wochen aus Washington geheissen. Das könnte auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden. Man fordere Netanjahus Regierung dringend auf, die Umsetzung der Gesetze zu stoppen, sagte Miller. Das UNRWA stehe im Gazastreifen «an vorderster Front» bei den Bemühungen, die Menschen mit humanitärer Hilfe zu versorgen. «Es gibt niemanden, der sie jetzt mitten in der Krise ersetzen kann», so Miller

    UNRWA für fast sechs Millionen Flüchtlinge zuständi

  • Neue Bemühungen um Waffenruhe in Gaza

    Die Bemühungen der internationalen Vermittler, die seit Wochen stockenden Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen voranzubringen, gehen weiter. CIA-Direktor William Burns habe eine 28-tägige Feuerpause und die Freilassung von etwa acht Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Austausch gegen Dutzende palästinensische Strafgefangene vorgeschlagen, berichtete «Axios» unter Berufung auf drei israelische Beamte.

    Burns habe die Idee während eines Treffens am Sonntag mit seinen israelischen und katarischen Gesprächspartnern in Doha erörtert, hiess es. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte an dem Tag gesagt, er habe eine zweitägige Feuerpause vorgeschlagen. In deren Zuge sollen vier israelische Geiseln gegen mehrere palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Burns habe mit den Gesprächspartnern aus Katar und Israel Möglichkeiten erörtert, auf Ägyptens Idee aufzubauen, sagten israelische Beamte «Axios». Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern in den indirekten Gesprächen.

    Bei den Gesprächen in Katar sei über eine neue Initiative verhandelt worden, die frühere Vorschläge kombiniere, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Sie berücksichtige «die zentralen Fragen und die jüngsten Entwicklungen in der Region», hiess es ohne weitere Details. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sei nach den Gesprächen mit Burns sowie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wieder aus Doha abgereist. In den kommenden Tagen sollen die Gespräche mit den Vermittlern fortgesetzt werden.

  • 2 Uhr

    Guterres zu UNRWA-Verbot: Katastrophe in einem schon jetzt kompletten Desaster

    UN-Generalsekretär Guterres hat sich deutlich gegen das Vorhaben Israels ausgesprochen, die Arbeit des Palästinenserhilfswerks UNRWA zu verbieten. Ein solches Gesetz würde die Anstrengungen, das menschliche Leid und die Spannungen im Gazastreifen – und auch im Westjordanland und in Ostjerusalem – zu lindern, «ersticken», warnte er. «Es wäre eine Katastrophe in einem jetzt schon kompletten Desaster.» Es werden vor allem im umkämpften Gazastreifen dramatische Auswirkungen für rund zwei Millionen Menschen befürchtet, die auf die lebenswichtige Hilfe von UNRWA angewiesen sind.

    Medien zufolge hatten auch Vertreter des israelischen Aussenministeriums Bedenken hinsichtlich der praktischen Konsequenzen geäussert. Im schlimmsten Fall drohe ein Ausschluss Israels aus den Vereinten Nationen. Das aber könnten die USA durch ein Veto im Sicherheitsrat verhindern.

    Eine vom Palästinenserhilfswerks UNRWA betriebene Schule im Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff am 14. Mai 2024. 
    Eine vom Palästinenserhilfswerks UNRWA betriebene Schule im Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff am 14. Mai 2024. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana

    Die Vereinten Nationen hatten UNRWA im Jahr 1949 gegründet, um palästinensischen Flüchtlingen zu helfen. Anspruch auf ihre Dienste haben die Palästinenser, die während der Kriege 1948 und 1967 flüchteten oder vertrieben wurden, sowie ihre Nachkommen. Mittlerweile sind das nach Angaben der Organisation rund 5,9 Millionen Menschen - und die Zahl steigt stetig weiter. Das Hilfswerk ist unter anderem auch in Jordanien und im Libanon tätig.

    UNRWA hat mehr als 30'000 Mitarbeiter, die meisten davon Palästinenser. Allein im Gazastreifen beschäftigt das Hilfswerk rund 13'000 Mitarbeiter. Die meisten von ihnen sind selbst Flüchtlinge mit ihrem eigenen Schicksal im Nahost-Konflikt.

    Die Organisation bietet palästinensischen Flüchtlingen grundlegende Dienstleistungen in Bereichen wie Bildung und Gesundheitsversorgung. Seit Beginn des Gaza-Kriegs stellte sie auch Unterkünfte für Hunderttausende Binnenflüchtlinge zur Verfügung und leistet humanitäre Hilfe.

  • 1.33 Uhr

    Die Schweiz äussert Besorgnis über UNRWA-Entscheid

    Die Schweiz hat ihre Besorgnis über den Entscheid Israels zum Ausdruck gebracht, die Arbeit des Palästinenserhilfswerks UNRWA zu verbieten. Man sei besorgt über die humanitären, politischen und rechtlichen Auswirkungen dieser Entscheide, heisst es in einer Stellungnahme des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst X.

    Das israelische Parlament billigte mit überwältigender Mehrheit einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.

    Im israelischen Parlament mit 120 Sitzen stimmten 92 Abgeordnete der Regierung und der Opposition für das Vorhaben. Dieses sieht eine massive Einschränkung der Arbeit des Palästinenserhilfswerks vor. Auch ein zweiter Gesetzesentwurf, der jeglichen Kontakt israelischer Behörden mit UNRWA untersagt, wurde mit einer Mehrheit von 87 Abgeordneten gebilligt. UN-Generalsekretär António Guterres und wichtige westliche Verbündete Israels hatten sich klar gegen die Pläne ausgesprochen.

    Israel wirft der Organisation vor, einige ihrer Mitarbeiter seien an Terroraktivitäten beteiligt gewesen. «UNRWA ist gleich Hamas», sagte der Abgeordnete Boaz Bismuth von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud, einer der Initiatoren des ersten Gesetzes, nach der Billigung.

    Behörden in Israel soll jeglicher Kontakt mit der Organisation untersagt werden, sobald die Änderungen in Kraft treten. Dies soll binnen 90 Tagen nach Veröffentlichung des Gesetzes geschehen. Das Hilfswerk müsste jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium einstellen – dies betrifft vor allem den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems. In der Zeit soll nach israelischer Vorstellung ein Ersatz für UNRWA gefunden werden.

    UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, zwölf Mitarbeiter des Hilfswerks seien in das Massaker vom 7. Oktober verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes sei von der Hamas unterwandert. Ein Prüfbericht unabhängiger Experten kam später zu dem Schluss, UNRWA habe «robuste» Mechanismen etabliert, um seinen Neutralitätsgrundsatz zu wahren. Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf.

    Vor der Abstimmung kam es im Parlament zu wütenden Debatten. Ein arabischer Abgeordneter sprach von einem «faschistischen Gesetz». Ziel sei die fortwährende Unterdrückung des palästinensischen Volkes. Die Initiatoren reagierten mit lautem Geschrei, eine Abgeordnete musste nach mehreren Mahnungen aus dem Saal entfernt werden.

    Die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland kritisierte die Entscheidung der Knesset scharf. Das Gesetz verletze das Völkerrecht, sagte ein Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Ziel sei es, die Frage der palästinensischen Flüchtlinge zu «beseitigen». Man werde dies nicht zulassen. Er nannte Israel einen «rassistischen Staat», der aus internationalen Organisationen entfernt werden müsse.

  • Dienstag, 29. Oktober 2024, 0.10 Uhr

    Mehr als 30 Tote bei israelischen Angriffen in Bekaa-Ebene

    Bei israelischen Angriffen in verschiedenen Teilen der Bekaa-Ebene im Libanon sind Berichten libanesischer Staatsmedien zufolge mehr als 30 Menschen getötet worden. In der Stadt Sahl Allak in der Provinz Baalbek kamen 16 Menschen ums Leben, wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtete. Es wurde erwartet, dass die Zahl noch weiter steigt. In der Stadt Ramm, ebenfalls in Baalbek, kostete ein israelischer Luftangriff nach Angaben der Nachrichtenagentur neun Menschen das Leben, darunter eine Frau und ihre vier Kinder. Eine weitere Person sei verletzt worden.

    Ein weiter Angriff am Rande der Militärkaserne Gouraud in der Provinz Baalbek, in der einige palästinensische Flüchtlinge untergebracht sind, kostete den Angaben zufolge sechs Menschen das Leben. 17 weitere wurden verletzt. In Hellanije wurden dem Bericht der Nachrichtenagentur zufolge zwei Menschen getötet und acht verletzt, in Junine, Baalbek, starben zwei weitere Menschen und sechs wurden verletzt.

  • 20.18 Uhr

    Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet

    Ungeachtet heftiger internationaler Proteste muss das Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen. Das israelische Parlament billigte mit überwältigender Mehrheit einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.

    Im israelischen Parlament mit 120 Sitzen stimmten 92 Abgeordnete der Regierung und der Opposition für das Vorhaben. Dieses sieht eine massive Einschränkung der Arbeit des Palästinenserhilfswerks vor. Auch ein zweiter Gesetzesentwurf, der jeglichen Kontakt israelischer Behörden mit UNRWA untersagt, wurde mit einer Mehrheit von 87 Abgeordneten gebilligt. UN-Generalsekretär António Guterres und wichtige westliche Verbündete Israels hatten sich klar gegen die Pläne ausgesprochen.

    Israel wirft der Organisation vor, einige ihrer Mitarbeiter seien an Terroraktivitäten beteiligt gewesen. «UNRWA ist gleich Hamas», sagte der Abgeordnete Boaz Bismuth von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud, einer der Initiatoren des ersten Gesetzes, nach der Billigung.

    Behörden in Israel soll jeglicher Kontakt mit der Organisation untersagt werden, sobald die Änderungen in Kraft treten. Dies soll binnen 90 Tagen nach Veröffentlichung des Gesetzes geschehen. Das Hilfswerk müsste jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium einstellen - dies betrifft vor allem den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems. In der Zeit soll nach israelischer Vorstellung ein Ersatz für UNRWA gefunden werden.

  • 15.59 Uhr

    Israel fliegt Luftangriffe auf libanesische Hafenstadt

    Israels Militär hat nach einem Aufruf zur Evakuierung von Teilen der südlibanesischen Hafenstadt Tyros eine Serie von Luftangriffen auf das Stadtgebiet geflogen. Dies meldete am Montag die staatliche Nachrichtenagentur NNA.

    Aufnahmen von Lokalmedien und der libanesischen Zivilschutzbehörde zeigten dichte Rauchwolken über der Küstenstadt am Mittelmeer, Feuer und weitverbreitete Schäden an Wohngebäuden waren zu sehen.

    Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Nach dem israelischen Evakuierungsaufruf zogen Teams des libanesischen Zivilschutzes mit Lautsprechern durch die Stadt und riefen Anwohner zum Verlassen der Gegenden auf.

  • 5.45 Uhr

    Iran: Zivilist bei israelischen Angriffen getötet

    Bei den israelischen Vergeltungsangriffen auf den Iran am Samstag ist iranischen Angaben zufolge ein Zivilist getötet worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, handelt es sich dabei um einen Mann, der in einem südwestlichen Vorort der Hauptstadt Teheran lebte. Weitere Details nannte Irna nicht, betonte aber, dass der Mann kein Mitglied des iranischen Militärs gewesen sei.

  • 5.36 Uhr

    Nach Vergeltungsschlägen: Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat

    Der UN-Sicherheitsrat hat eine Dringlichkeitssitzung zu den israelischen Luftangriffen auf den Iran anberaumt. Die Sondersitzung findet auf Ersuchen des Irans am heutigen Montagnachmittag statt. Die Schweiz, die den rotierenden Vorsitz des Sicherheitsrats innehat, kündigte die Sitzung am Sonntag an und erklärte, der iranische Antrag werde von Russland, China und Algerien, dem arabischen Vertreter im Rat, unterstützt.

    Israel hatte am Samstag – wie seit langem erwartet – auf iranische Raketenangriffe reagiert und mehrere Luftangriffe gegen das Land geflogen. Dabei wurden militärische Ziele in verschiedenen Teilen des Irans getroffen.

  • 5.15 Uhr

    Ägypten schlägt Feuerpause im Gaza-Krieg vor

    Während der Gaza-Krieg unvermindert andauert, bemühen sich die internationalen Vermittler erneut um eine Waffenruhe. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte bei einer Pressekonferenz in Kairo, sein Land habe eine zweitägige Feuerpause vorgeschlagen, im Zuge derer vier israelische Geiseln gegen mehrere palästinensische Strafgefangene ausgetauscht werden sollen.

    Der ägyptische Vorschlag sei als eine Vorstufe für eine dauerhafte Waffenruhe gedacht und beinhalte auch die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen, sagte Ägyptens Präsident laut der staatlichen Nachrichtenseite «Al-Ahram». Israels Unterhändler hatten den Vorschlag israelischen Medien zufolge vergangene Woche dem eigenen Sicherheitskabinett vorgelegt.

    Zerstörung in Gaza-Stadt nach israelischen Luft- und Bodenangriffen. (Archivbild)
    Zerstörung in Gaza-Stadt nach israelischen Luft- und Bodenangriffen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Mohammed Hajjar

    Die meisten Minister und alle anwesenden Sicherheitschefs hätten die Idee unterstützt, hiess es. Der ultrarechte Finanzminister Bezalel Smotrich sowie der ebenfalls rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben Gvir hätten sich jedoch dagegen ausgesprochen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe über den Vorschlag nicht abstimmen lassen, hiess es weiter. Beide Minister haben Zugeständnisse an die islamistische Hamas immer wieder abgelehnt.

    Israels Führung prüfe die Möglichkeit eines begrenzten Deals, um die Gespräche über ein umfassendes Abkommen wieder in Gang zu bringen, schrieb die «Times of Israel». Man wolle den Entscheidungsprozess der Hamas nach der Tötung ihres Chefs Jihia al-Sinwar vor knapp zwei Wochen verstehen. Seit dem Tod Sinwars gibt es vermehrt Hoffnung, dass nun möglicherweise eine Einigung gelingen könnte. Die Verhandlungen treten seit Monaten auf der Stelle.

    In Israel wurden arabische Medienberichte zitiert, wonach die Hamas den Unterhändlern ein umfassendes Abkommen über die sofortige Beendigung des Krieges vorlegen will. Dieses sehe den Abzug der israelischen Truppen aus Gaza sowie die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene vor, hiess es.

    Der ägyptische Vorschlag einer zunächst zweitägigen Feuerpause beinhaltet laut der «Times of Israel» nach der Freilassung der vier Geiseln zehntägige weitere Verhandlungen. Die Initiative fällt zeitlich zusammen mit den neu angelaufenen indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln und Gefangenen im Golfemirat Katar. Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern in den Gesprächen.

  • Montag, 28. Oktober 2024, 4.47 Uhr

    Kritik an geplantem UNRWA-Verbot

    Das israelische Parlament stimmt heute über zwei umstrittene Gesetzentwürfe ab, die die Arbeit des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) massiv einschränken sollen. Das Ziel des Vorhabens ist es, das UNRWA als Terrororganisation einzustufen und Behörden in Israel Kontakt mit der Organisation künftig zu untersagen.

    Sieben westliche Länder reagierten mit «tiefer Besorgnis» auf die Gesetzespläne des israelischen Parlaments. In einer Erklärung forderten die Aussenministerinnen und Aussenminister von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kanada, Australien, Japan und Südkorea die israelische Regierung «nachdrücklich» dazu auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen, die Vorrechte des UNRWA unangetastet zu lassen und humanitäre Hilfe und die Grundversorgung der Zivilbevölkerung zu ermöglichen.

    Israel hatte in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe gegen das UNRWA erhoben. Demnach sollen mehrere Mitarbeiter der Organisation in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sein. Die Ministerinnen und Minister betonten in ihrer Erklärung, das UNRWA habe Schritte unternommen, um den Vorwurf der Unterstützung terroristischer Organisationen durch einzelne Mitarbeiter auszuräumen. Abgeordnete der israelischen Regierung und der Opposition wollen indes die Arbeit des Hilfswerks auf israelischem Territorium verbieten.

  • 23.53 Uhr

    Libanon meldet weitere Todesopfer

    Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon sind nach Behördenangaben im Laufe des Tages mindestens 21 Menschen getötet worden. Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär vor mehr als einem Jahr seien bisher insgesamt mindestens 2672 Menschen getötet und 12'468 weitere verwundet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Die Zahl der bei israelischen Angriffen getöteten Rettungskräfte und Angestellte des Gesundheitssektors sei auf 168 gestiegen, hiess es. 275 weitere Retter und Angestellte seien verletzt worden, teilte das Ministerium weiter mit.

    Derweil setzte die mit dem Iran verbündeten Hisbollah ihren Beschuss Israels fort. Im Verlaufe des Tages seien etwa 90 Geschosse von der Schiiten-Miliz im Libanon auf den jüdischen Staat abgefeuert worden, teilte die israelische Armee am späten Abend mit.

  • 20.07 Uhr

    Israels Armee: Im Iran nur Teil unseres Potenzials genutzt

    Israels Militär will nach eigener Darstellung beim jüngsten Angriff auf Ziele im Iran nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt haben. «Wir können viel mehr tun», sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einer Lagebesprechung im Militärhauptquartier in Tel Aviv. «Wir richteten Schläge auf strategische Systeme im Iran und wir sind auf alle Szenarien an allen Schauplätzen vorbereitet», zitiert ihn eine Mitteilung der israelischen Streitkräfte.

    Israel hatte am Samstag in mehreren Wellen Luftabwehrsysteme, Militärstützpunkte und Raketenfabriken in mehreren Gebieten des Irans angegriffen. Der Vergeltungsschlag war die Antwort auf eine iranische Attacke am 1. Oktober, bei der Israel mit rund 200 ballistischen Raketen beschossen worden war.

    «Unsere Botschaft ist sehr, sehr klar», führte Halevi weiter aus. Israel werde jeder Bedrohung, wo und wann auch immer sie auftaucht, entgegentreten. «Wir werden wissen, wie wir zuzuschlagen haben.» Diese Botschaft habe durch die Angriffe auf den Iran eine «bedeutende Verstärkung» erfahren.

  • 12.18 Uhr

    Hisbollah fordert Anwohner in Israel zu Evakuierung auf

    Nach mehr als einem Jahr der Angriffe auf Israels Norden hat die Hisbollah-Miliz erstmals Warnungen an die Einwohner israelischer Ortschaften veröffentlicht und diese zur Evakuierung aufgerufen. Dazu gehören unter anderem Kiriat Schmona und Naharija, wie die Hisbollah am Samstagabend mitteilte. Nach Angaben der israelischen Armee schoss die mit dem Iran verbündete Miliz bislang rund 14.000 Raketen auf Israel ab.

    Zur Begründung teilte die Hisbollah mit: «Ihre Siedlungen sind Einsatzorte feindlicher militärischer Kräfte für Angriffe auf den Libanon geworden. Damit sind sie legitime militärische Ziele für die Luft- und Raketentruppen des Islamischen Widerstands.»

    Bei den 25 Ortschaften handelt es sich um Wohnorte. Laut humanitärem Völkerrecht sind unterschiedslose Angriffe auf militärische und zivile Ziele verboten. Zivile Ziele verlieren ihren Schutzstatus, wenn sie militärisch genutzt werden.

    Auch das israelische Militär fordert Menschen im Gazastreifen und im Libanon regelmässig zu Evakuierungen auf. Nach Militärangaben werden dann Ziele der Hamas oder der Hisbollah beschossen. Israel wirft beiden Terrororganisationen vor, aus Wohngebieten heraus zu operieren und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nehmen.

  • 11.33 Uhr

    Netanjahu: Angriff auf den Iran war «präzise und mächtig»

    Der Angriff im Iran war nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu «präzise und mächtig». Er habe «alle seine Ziele erreicht», sagte der Regierungschef bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Herzlberg in Jerusalem für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres.

    Israel befinde sich in einem existenziellen Kampf gegen die «Achse des Bösen» unter Führung des Irans, sagte Netanjahu. Israels Feinden müssten dabei einen «sehr hohen Preis» zahlen. Der Iran habe Israel zu Monatsbeginn mit Hunderten von ballistischen Raketen angegriffen. «Dieser Angriff ist gescheitert.»

    In der Nacht zum Samstag habe Israel dann wie angekündigt reagiert, sagte Netanjahu. Die Luftwaffe habe zahlreiche Ziele im Iran angegriffen. «Wir haben die Verteidigungsfähigkeit des Irans schwer beschädigt, ebenso wie ihre Fähigkeit, Raketen herzustellen, die gegen uns gerichtet sind.» Er dankte den USA für «die enge Abstimmung und Unterstützung».

    Netanjahu wandte sich direkt an das iranische Volk: «Unser Kampf ist nicht gegen euch, sondern gegen das tyrannische Regime, das euch unterdrückt und die ganze Region bedroht.»

  • 11.21 Uhr

    Weitere vier Israelis bei Kämpfen im Libanon getötet

    Bei Gefechten mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind vier weitere israelische Soldaten getötet worden. Es handele sich um Reservisten im Alter von 29 bis 43 Jahren, teilte die Armee mit. Weitere fünf Soldaten seien verwundet und in Krankenhäuser gebracht worden. Auf einer Gedenkseite der Armee für die Gefallenen wurde deren Gesamtzahl seit Beginn des Krieges im Gazastreifen und im Libanon mit 769 angegeben.

    Der aktuelle Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah begann vor mehr als einem Jahr mit Raketenangriffen der libanesischen Miliz zur Unterstützung der Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt. Auslöser war das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten.

  • 10.03 Uhr

    Zwei Verletzte in Israel bei Angriffen aus dem Libanon

    Bei dem Einschlag einer Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz in eine Fabrik für Flugzeugteile in der nordisraelischen Stadt Bar Lew sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf X mit.

    Nach Angaben der Armee ist die Drohne während des Anflugs aus dem Libanon geortet worden, dann aber in das Fabrikgebäude eingeschlagen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Auf Fotos in israelischen Medien waren kleinere Schäden an der Fassade und am Dach des Gebäudes zu erkennen.

    Auch in anderen Städten Galiläas im Norden Israels gab es erneut Luftalarm wegen Raketen aus dem Libanon. Über mögliche Opfer oder grössere Schäden dort wurde zunächst nichts bekannt.

    Die mit dem Iran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr. Israel antwortet mit fast täglichen massiven Luftangriffen und seit September auch mit einer Bodenoffensive.

  • 9.40 Uhr

    Lastwagen rast in Bushaltestelle in israelischer Stadt

    Am Sonntagmorgen hat ein Lastwagen in der israelischen Stadt Ramat Hasharon, nördlich von Tel Aviv, Dutzende Menschen erfasst, die an einer Bushaltestelle warteten. Das berichtet die israelische Tageszeitung «Jedi'ot Acharonot». Ein Grossaufgebot an Rettungs- und Einsatzkräften ist bereits vor Ort. 40 Menschen sollen verletzt worden sein.

    Es werde der Verdacht geprüft, dass es sich um einen Anschlag handelte, berichtete «Jedi'ot Acharonot» weiter. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, der Fahrer wurde «neutralisiert». Mindestens eine Frau sei noch unter dem Lastwagen eingeklemmt, hiess es.

  • 9.11 Uhr

    Irans Religionsführer mahnt überlegtes Handeln an

    Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff ein überlegtes Vorgehen angemahnt. «Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime (Israel) verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden», sagte Chamenei (85) laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran. «Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht», fügte er hinzu.

    Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahost-Konflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte das Staatsoberhaupt in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äusserungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren. Bei dem israelischen Angriff waren nach offizieller Darstellung vier Soldaten getötet und mehrere Militärstandorte wie Radaranlagen beschädigt worden.

  • 6.45 Uhr

    Israels Armee geht weiter gegen die Hisbollah vor

    Israels Luftwaffe geht im Libanon weiter gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor. Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete in der Nacht auf der Plattform X, Israel habe erneut südliche Vororte der Hauptstadt Beirut ins Visier genommen. Ein israelischer Armeesprecher hatte zuvor die Bewohner von zwei Vierteln in den südlichen Vororten Beiruts auf X aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Sie befänden sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, gegen die man zeitnah vorgehen werde.

  • Sonntag, 27. Oktober 2024, 6.44 Uhr

    Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hiess es in der Nacht. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient. Die Angaben der israelischen Armee liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Man habe vor dem «präzisen Angriff» zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hiess es. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Die israelische Armee sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstosse. Israels Streitkräfte führen seit drei Wochen offensive Einsätze im nördlichen Gazastreifen durch. Palästinensischen Angaben zufolge seien dabei auch Hunderte Zivilisten getötet worden.

  • 22.23 Uhr

    Mindestens 30 Tote bei Angriff im Norden Gazas

    Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.

    Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hiess es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuss wegtragen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Israels Streitkräfte führen seit drei Wochen offensive Operationen im nördlichen Gazastreifen durch. Eigenen Angaben zufolge dienen diese dazu, Kämpfer der islamistischen Hamas auszuschalten. Palästinensischen Angaben zufolge seien dabei auch Hunderte Zivilisten getötet worden. Zehntausende Bewohner seien aus dem Gebiet geflohen.

  • 17.35 Uhr

    Hisbollah feuert rund 80 Raketen auf Israel

    Nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran als Antwort auf iranische Raketenangriffe auf Israel hat die pro-iranische Hisbollah im Libanon ihrerseits Israel massiv mit Raketen beschossen. Bis zum frühen Nachmittag seien rund 80 von der Hisbollah abgefeuerte Geschosse vom Libanon nach Israel gelangt, erklärte die israelische Armee am Samstag.

    Die Hisbollah erklärte, sie habe fünf Wohngebiete im Norden Israels mit Raketen beschossen, darunter den Ballungsraum Krajot am Stadtrand von Haifa. Zudem erklärte die vom Iran unterstützte Miliz, sie habe erstmals den israelischen Luftwaffenstützpunkt Tel Nof südlich von Tel Aviv mit Drohnen angegriffen.

    Die israelische Armee griff ihrerseits am Samstag erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon an. Laut der libanesischen Nachrichtenagentur ANI sprengte die israelische Armee Häuser in dem als Hisbollah-Hochburg geltenden südlibanesischen Grenzdorf Adaisseh. Die israelische Armee hatte zuvor die Explosion einer großen Menge an Hisbollah-Waffen im Libanon gemeldet, die in weiten Teilen Israels Erdbebenwarnungen auslöste.

  • 16.20 Uhr

    Über tausend Menschen an Pro-Palästina-Demo in Zürich

    Mehr als tausend Menschen haben am Samstagnachmittag in Zürich für Palästina und Libanon demonstriert. «Auf die Strasse bis zur Befreiung» forderten sie an der bewilligten Demonstration.

    Auf dem Helvetiaplatz in Zürich versammelten sich hunderte Demonstrantinnen und Demonstranten für Palästina und Libanon.
    Auf dem Helvetiaplatz in Zürich versammelten sich hunderte Demonstrantinnen und Demonstranten für Palästina und Libanon.
    Bild: Keystone

    Seit mehr als einem Jahr massakriere Israel die palästinensische Bevölkerung in Gaza und weite diese «lebensverachtende Gewalt» nun auch auf den Libanon aus, kritisierte das Palästina Komitee Zürich, welches zur Demonstration aufgerufen hatte, in einem Instagram-Post.

    Die Demonstrierenden trugen Fahnen von Libanon und Palästina und Plakate mit Aufschriften wie «Freiheit für Palästina» oder «Stop the Genocide» mit sich. «Die Zukunft der arabischen Welt hängt von diesem Moment ab», rief eine Sprecherin des Palästina Komitees in die Menge. Der Gazastreifen werde ausgelöscht. «Unsere Aufgabe ist es, uns dem entgegenzustellen», sagte die Sprecherin.

  • 14.59 Uhr

    Wieder Beschuss zwischen Israels Armee und Hisbollah

    Nach dem israelischen Gegenschlag auf den Iran geht der Beschuss zwischen Israels Militär und der proiranischen Hisbollah-Miliz weiter. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium kam bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein Gesundheitszentrum im Süden des Landes ein Sanitäter ums Leben. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden.

    Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

    Israels Armee meldete derweil bis zum Nachmittag rund 80 Geschosse, die die Schiitenorganisation vom Libanon aus auf israelisches Gebiet gefeuert habe. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe für sich.

    Israels Militär fing eigenen Angaben zufolge auch mehrere Drohnen aus dem nördlichen Nachbarland ab. Die israelische Luftwaffe griff demnach auch wieder Ziele der Hisbollah im Libanon an, darunter auch in den südlichen Vororten Beiruts. Die Hisbollah-Stellungen hätten sich auch unter zivilen Gebäuden in dicht besiedelten Gebieten befunden.

  • 14.36 Uhr

    Israel tötet Hamas-Kommandeur im Westjordanland

    Israelische Einsatzkräfte haben im Westjordanland ein hochrangiges Mitglied der Islamistenorganisation Hamas getötet. Islam Dschamil Odeh habe in naher Zukunft Anschläge geplant, teilten Israels Armee, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie die Polizei mit. Israel sowie der militärische Arm der Hamas bezeichnete den Getöteten als Anführer der Al-Kassam-Brigaden in Tulkarem.

    Bei dem Einsatz am Morgen in der Stadt im Nordwesten des Palästinensergebiets habe Odeh das Feuer auf die israelischen Sicherheitskräfte eröffnet, als diese ihn umstellt hätten, hiess es in der Mitteilung der Armee weiter. Die Einsatzkräfte hätten zurückgeschossen und den Hamas-Kommandeur dabei getötet. Seinen Vorgänger hatte Israel bereits Anfang Oktober bei einem Einsatz getötet.

    Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod des 29-Jährigen.

  • 13.35 Uhr

    Schweiz verurteilt weitere Eskalation der Gewalt im Nahen Osten

    Die Schweiz verurteilt die gefährliche Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, einschliesslich der israelischen Luftschläge vom Samstag im Iran. Die Feindseligkeiten müssten auf allen Seiten eingestellt werden, um eine Verschärfung der regionalen Eskalation zu vermeiden, teilte das Schweizer Aussendepartement am Samstag über den Kurznachrichtendienst X mit.

    Israel hat in der Nacht auf Samstag seinen lange erwarteten Angriff auf den Iran ausgeführt, die Öl- und Atomanlagen des Erzfeindes jedoch offenbar ausgespart. Laut Angaben des israelischen Militärs wurden präzise Angriffe auf Produktionsstätten von Raketen und Raketenabschussanlagen durchgeführt. Die Regierung in Teheran teilte mit, es seien zwei Soldaten getötet worden. Der Sachschaden sei begrenzt.

  • 13.33 Uhr

    Unbekannte töten zehn Sicherheitskräfte im Iran

    Im Südosten des Irans haben Unbekannte mindestens zehn Sicherheitskräfte getötet. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Sistan und Belutschistan, in der Stadt Taftan, wie die Staatsagentur Irna berichtete. Behörden sprachen von einem Terroranschlag.

    Zunächst reklamierte keine Gruppe den Angriff für sich. In der Provinz ist unter anderem die militant-islamistische Gruppe Dschaisch al-Adl aktiv. Die Rebellengruppe hat ihre Angriffe zuletzt verstärkt. Die Provinz gilt wirtschaftlich als schwächer gestellt.

  • 12.09 Uhr

    Teheran verurteilt israelische Vergeltungsschläge

    Die Regierung in Teheran hat die israelischen Angriffe auf den Iran verurteilt. Der Iran habe «das Recht und die Pflicht, sich gegen ausländische Aggressionen zu verteidigen», erklärte das iranische Aussenministerium am Samstag. Es verwies dabei auf das in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen festgeschriebene Recht auf Selbstverteidigung.

  • 12.08 Uhr

    Zwei Soldaten bei israelischem Angriff getötet

    Bei dem israelischen Angriff im Iran sind nach Angaben des Militärs zwei Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtete die Agentur Tasnim unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee. Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

  • 7.50 Uhr

    Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff

    Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf Ziele im Iran überraschend verurteilt. Das Königreich sprach von einer Verletzung der iranischen Souveränität und bezeichnete die Luftangriffe als Verstoss gegen internationale Gesetze, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Riad rief alle Parteien zu grösstmöglicher Zurückhaltung und zur Deeskalation auf.

    Vor mehr als einem Jahr wollte Saudi-Arabien noch seine Beziehungen zu Israel normalisieren. Experten hatten in dem Zusammenhang von einer historischen Entwicklung gesprochen, die den Nahen Osten politisch grundlegend verändern würde. Die Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Iran waren jahrelang angespannt und auf Eis gelegt. Irans neuer Aussenminister Abbas Araghtschi hatte erst vor wenigen Tagen zahlreiche arabische Länder besucht und am Golf für Diplomatie geworben.

  • 6.22 Uhr

    US-Regierung warnt Iran vor weiterer Eskalation

    Die US-Regierung hat den Iran aufgerufen, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Ein ranghoher Regierungsbeamter verwies darauf, dass Israel der US-Empfehlung gefolgt sei, die Attacke auf militärische Ziele zu begrenzen und Opfer in der Bevölkerung zu vermeiden. Präsident Joe Biden und sein Team hätten in den vergangenen Wochen Israel zu einer zielgerichteten und angemessen Antwort auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober ermutigt, sagte der Regierungsbeamte dem «Wall Street Journal».

    Die Website Axios berichtete, Israel habe den Iran vor dem Vergeltungsangriff vor einer Antwort darauf gewarnt. Für den Fall eines iranischen Gegenschlags sei über Mittelsleute eine schwerere Attacke angedroht worden, insbesondere wenn es dabei Opfer in der israelischen Bevölkerung geben sollte, schrieb Axios unter Berufung auf anonyme Quellen.

  • 5.46 Uhr

    Explosionen in Teheran: Angriff galt laut Armeesprecher iranischen Raketenfabriken

    Die nächtlichen Angriffe Israels auf den Iran galten nach Angaben von Armeesprecher Daniel Hagari iranischen Raketenfabriken. In den Anlagen seien Raketen fertiggestellt worden, die im vergangenen Jahr auf Israel abgefeuert wurden und eine «direkte und unmittelbare Bedrohung» für die Bürger Israels darstellten, sagte Hagari am Morgen. Ausserdem habe der Angriff iranischen Boden-Luft-Raketenstellungen gegolten.

    «Die israelischen Streitkräfte verfügen über eine Reihe offensiver Einsatzmöglichkeiten, von denen einige heute bei den Angriffen auf strategische Anlagen tief im iranischen Territorium eingesetzt wurden», sagte Hagari über den nächtlichen Angriff, der am Morgen für abgeschlossen erklärt wurde.

  • 5.25 Uhr

    Iranische Medien melden Schäden an Militärstützpunkten

    Nach den israelischen Luftangriffen haben iranische Medien erste Schäden an Militärstützpunkten gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr unter anderem in der Hauptstadt Teheran und den Provinzen Chusestan sowie Ilam aktiviert. Es seien «begrenzte Schäden» entstanden. Genauere Informationen gab es zunächst nicht.

    Bereits seit Tagen war mit dem israelischen Angriff gerechnet worden. Am 1. Oktober hatten die Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf Israel gefeuert. Der jüdische Staat kündigte Vergeltung an. Ob der Iran nun wiederum auf Israels Gegenschlag reagiert, ist unklar. Die Staatsmacht hatte dies wiederholt angedeutet.

  • 5.21 Uhr

    Israelischer Armeesprecher warnt Iran vor weiterer Eskalation

    Israels Armeesprecher Daniel Hagari hat nach dem Abschluss des Angriffs auf den Iran vor einer weiteren Eskalation gewarnt. «Sollte das Regime im Iran den Fehler begehen, eine neue Eskalationsrunde einzuleiten, sind wir verpflichtet, darauf zu reagieren», sagte er am Morgen. «Unsere Botschaft ist klar: Alle, die den Staat Israel bedrohen und versuchen, die Region in eine umfassendere Eskalation hineinzuziehen, werden einen hohen Preis zahlen.»

    Israel habe gezeigt, dass es die Fähigkeit und die Entschlossenheit habe, entschieden zu handeln, betonte Hagari. Mit den Angriffen auf militärische Ziele im Iran seien unmittelbare Bedrohungen für Israel vereitelt worden: «Der Vergeltungsschlag ist abgeschlossen und die Mission wurde erfüllt.»

  • 5.18 Uhr

    Israels Armee: Angriff im Iran ist abgeschlossen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Angriff auf Ziele im Iran abgeschlossen. «Unsere Flugzeuge sind sicher heimgekehrt», hiess es in der Mitteilung der Armee. «Der Vergeltungsschlag ist abgeschlossen und die Mission wurde erfüllt.»

  • 3.25 Uhr

    Erneut Raketenalarm im Norden Israels

    Nach Beginn des israelischen Vergeltungsschlags im Iran hat es im Norden Israels erneut Raketenalarm gegeben. Die israelische Armee teilte mit, in der Küstenstadt Naharija und umliegenden Gebieten heulten die Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die mit dem Iran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive. In Naharija waren am Donnerstag zwei Männer durch Raketentrümmer verletzt worden.

  • 3.20 Uhr

    Medien: Israelisches Kabinett autorisierte Angriff auf Iran

    Das israelische Kabinett hat Medienberichten zufolge den Vergeltungsschlag auf den Iran kurz vor dem Angriff autorisiert. Eine entsprechende Telefonkonferenz mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant habe am Freitagabend stattgefunden, berichtete die Zeitung «Haaretz». Die Minister seien in den vergangenen Tagen über den Rahmen des offensichtlichen Angriffsplans informiert worden, hiess es.

  • 2.56 Uhr

    Repräsentant Israels bei NBC: Keine Atomanlagen im Iran angegriffen

    Ein israelischer Repräsentant hat dem US-Sender NBC gesagt, es seien im Iran keine Atomanlagen oder Ölfelder angegriffen worden. Der Angriff habe sich vielmehr auf militärische Ziele beschränkt. «Wir greifen Dinge an, die uns in der Vergangenheit hätten bedrohen können oder dies in der Zukunft tun könnten», sagte der namentlich nicht genannte Repräsentant dem US-Sender.

    Israel hatte zuvor seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. Das israelische Militär teilte am frühen Samstagmorgen mit, man führe «als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes» auf Israel «derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch».

    Iranische Medien berichteten von Explosionen im Westen der Hauptstadt Teheran. Wie das Staatsfernsehen meldete, sei die Luftabwehr aktiviert worden. Welche Ziele genau getroffen wurden, war zunächst völlig unklar.

  • 2.54 Uhr

    USA: Waren nicht an israelischen Angriffen im Iran beteiligt

    Die USA sind eigenen Angaben zufolge nicht an den israelischen Angriffen im Iran beteiligt. Das sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter dem Sender CNN. Sean Savett, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, sagte laut CNN: «Wir verstehen, dass Israel gezielte Angriffe gegen militärische Ziele im Iran als eine Übung der Selbstverteidigung und als Antwort auf den Angriff des Irans mit ballistischen Raketen gegen Israel am 1. Oktober durchführt.»

    Laut «Wall Street Journal» waren die USA von Israel im Voraus über die Angriffe informiert worden. Die USA hatten Israel in den vergangenen Wochen eindringlich aufgefordert, keine iranischen Öl- und Atomanlagen anzugreifen. Laut «New York Times» hatten sich Beamte des Weissen Hauses und des Pentagons in den vergangenen Tagen eng mit Israel über den Umfang und die Art der Ziele beraten, die Israel im Iran angreifen könnten.

  • Samstag, 26. Oktober 2024, 2.08 Uhr

    Israel startet Vergeltungsangriff auf den Iran

    Israel hat seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran gestartet. Das israelische Militär teilte am frühen Samstagmorgen mit, man führe «als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes» auf Israel «derzeit präzise Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch».

    Iranische Medien berichteten unterdessen von Explosionen im Westen der Hauptstadt Teheran. Wie das Staatsfernsehen meldete, sei die Luftabwehr aktiviert worden. Welche Ziele genau getroffen wurden, war zunächst völlig unklar.

    Das israelische Militär teilte weiter mit, das iranische Regime und seine Stellvertreter in der Region griffen Israel seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres unerbittlich an – an sieben Fronten – einschliesslich direkter Angriffe von iranischem Boden aus. «Wie jedes andere souveräne Land der Welt hat der Staat Israel das Recht und die Pflicht zu reagieren.» Die defensiven und offensiven Fähigkeiten seien voll mobilisiert. «Wir werden alles Notwendige tun, um den Staat Israel und das israelische Volk zu verteidigen.»

    Der Gegenschlag folgte auf die jüngste iranische Raketenattacke. Am 1. Oktober hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter richteten. Irans Revolutionsgarden hatten in den vergangenen Tagen immer wieder betont, entschieden auf einen israelischen Angriff reagieren zu wollen.

  • 23.54 Uhr

    Libanesische Regierung verurteilt Angriff auf Journalisten

    Der geschäftsführende Regierungschef im Libanon, Nidschab Mikati, hat den mutmasslich israelischen Luftangriff auf eine Journalistenunterkunft mit mehreren Toten in seinem Land scharf verurteilt. Es handle sich um ein «neues Kapitel an Kriegsverbrechen», die von Israel begangen würden, ohne dass die Weltgemeinschaft versuche, sie zu stoppen, sagte Mikati nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in London.

    Er warf dem israelischen Militär vor, gezielt Medienvertreter angegriffen zu haben, um Journalisten von der Berichterstattung abzuschrecken. Dem libanesischen Informationsminister Siad al-Makari zufolge befanden sich an dem Ort 18 Journalisten von sieben verschiedenen Medienorganisationen.

    Menschen beobachten den Ort, an dem ein israelischer Luftangriff ein Gästehaus getroffen hat. 
    Menschen beobachten den Ort, an dem ein israelischer Luftangriff ein Gästehaus getroffen hat. 
    Bild: Keystone/AP/Mohammad Zaatari
  • 22.19 Uhr

    Israel greift erneut südlichen Vorort von Beirut an

    Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut einen südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete, dass der bereits schwer von Angriffen getroffene Vorort Haret Hreik attackiert worden sein. Eine dpa-Reporterin in Beirut berichtete von mindestens drei Luftangriffen. Über den betroffenen Gebieten seien dichte Rauchwolken in den Himmel gestiegen.

  • 18.58 Uhr

    Zwei Menschen bei Raketenangriff in Nordisrael getötet

    Nach einem Raketenangriff aus dem Libanon sind am Freitag in Israel zwei Menschen ihren schweren Verletzungen erlegen. Das teilte das Galilee Medical Center mit, ohne Details zu nennen. Die beiden waren zuvor gemeinsam mit sieben weiteren bei einem Angriff in Madschd al-Kurum, einer überwiegend arabischen Stadt im Norden des Landes, verletzt worden.

    Israelische Rettungsdienste teilten mit, die Schwerverletzten seien zwei Männer im Alter von 21 Jahren und eine 35-jährige Frau, die von Schrapnell getroffen worden seien. Nach Angaben des israelischen Militärs traf der Raketenbeschuss eine Sporthalle der Stadt. Extremisten feuerten laut israelischen Angaben am Freitag 45 Geschosse aus dem Libanon auf Israel ab. Einige wurden von der israelischen Luftabwehr abgefangen, andere schlugen in offenem Gelände ein, wie das Militär mitteilte.

  • 17.28 Uhr

    Israelische Armee: Drei Soldaten bei Kämpfen in Nord-Gaza getötet

    Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee drei israelische Soldaten getötet worden. Die drei Männer im Alter von 21 und 22 Jahren seien bei der Explosion einer Bombe gegen einen Panzer in Dschabalija ums Leben gekommen, hieß es. Bei dem Zwischenfall seien ausserdem mehrere Soldaten verletzt worden, die nun im Krankenhaus behandelt würden.

  • 16.05 Uhr

    UN-Hochkommissar zu Gaza: Staaten müssen Genozid verhindern

    Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, fordert die Staatengemeinschaft auf, die Bevölkerung im Gazastreifen vor schweren Menschenrechtsverletzungen zu schützen. «Wir sind möglicherweise mit Gräueltaten konfrontiert, die sich bis zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausweiten könnten», warnte er mit Blick auf die israelische Kriegsführung im nördlichen Gazastreifen.

    Die gesamte Bevölkerung in diesem Gebiet sei von Bomben, Belagerung, Vertreibung und Hunger betroffen, sagte der österreichische UN-Diplomat. Die Menschen seien dem Risiko ausgesetzt, festgenommen oder beschossen zu werden. Es sei aber auch «völlig inakzeptabel», dass palästinensische bewaffnete Gruppen die eigene Bevölkerung in Gefahr brächten, indem sie sie sich unter Zivilisten mischten, betonte er.

  • 15.33 Uhr

    UN-Mission meldet neuen Angriff Israels auf Friedenstruppen

    Die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon ist nach eigenen Angaben erneut vom israelischen Militär angegriffen worden. Friedenstruppen hätten israelische Soldaten bei Hausräumungsaktionen von einem UN-Posten in dem südlibanesischen Ort Dahaira beobachtet, wie Unifil mitteilte. Als die Soldaten bemerkten, dass sie beobachtet werden, feuerten sie auf den Posten, schilderte die Mission. Die Blauhelmsoldaten hätten sich daraufhin zurückgezogen, um nicht erschossen zu werden. Der Vorfall habe sich am Dienstag ereignet, Unifil berichtete heute davon.

  • 5.03 Uhr

    Hoffen auf neue Bewegung im Dialog über Waffenruhe in Gaza

    Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar im Gazastreifen hoffen Unterhändler in der Region auf einen Impuls für die Verhandlungen über eine Waffenruhe. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, reist am Sonntag in den Golfstaat Katar, um Gespräche über eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas zu führen. Bei dem Treffen mit CIA-Chef William Burns sowie Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani solle es um Möglichkeiten gehen, die Verhandlungen «vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen» wieder in Gang zu bringen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

    Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete unterdessen, dass hochrangige Delegationen der Hamas und Ägyptens zu Gesprächen in Kairo zusammen gekommen seien. Dabei sei die aktuelle Lage in Gaza besprochen worden und wie sich aktuelle Hindernisse zu einer Waffenruhe in den abgeriegelten Küstengebieten überwinden liessen. In den kommenden Tagen werden sich nach Angaben von US-Aussenminister Antony Blinken auch die Verhandler zwischen Israel und der Hamas – also die USA, Katar und Ägypten – erneut treffen. Der Tod Sinwars «erzeugt vielleicht eine Gelegenheit, um tatsächlich voranzukommen und eine Einigung zu beschliessen», sagte Blinken.

    Bei den Gesprächen hat es seit Monaten keine Fortschritte gegeben. Israel hoffte, nach der Tötung von Sinwar könnte sich dies ändern. Die Hamas beharrt aber vorerst auf ihren bisherigen Positionen, darunter die Forderung nach einem vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen und einem Ende des Krieges.

  • 5.02 Uhr

    EU-Ratschef erwartet Debatte über mögliche Israel-Sanktionen

    Der Präsident des Europäischen Rates erwartet angesichts der Kritik an Israels Art der Kriegsführung im Nahen Osten eine schwierige Debatte über mögliche Einschränkungen der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Land. Mehrere Staats- und Regierungschefs hätten beim EU-Gipfel in der vorigen Woche das bestehende Partnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und Israel angesprochen, sagte Charles Michel in einem Interview des Nachrichtenagenturnetzwerks European Newsroom (enr). Früher oder später werde dies ein ernsteres Thema werden. Schon jetzt gebe es auf Ebene der Aussenminister Gespräche zum sogenannten Assoziierungsabkommen, sagte der frühere belgische Regierungschef.

    Ein Aussetzen des Abkommens könnte weitreichende Auswirkungen haben, da es Rechtsgrundlage für die Handelsbeziehungen zwischen der EU und Israel ist. In dem Vertrag geht es unter anderem um die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bereichen wie Industrie, Energie, Verkehr und Tourismus. Zudem sieht er regelmässige politische Konsultationen vor.

    Spanien und Irland hatten bereits vor Monaten gefordert, das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Israel auf den Prüfstand zu stellen. Hintergrund ist insbesondere die Vermutung, dass die israelischen Streitkräfte bei ihrem Vorgehen gegen Terroristen der Hamas und der Hisbollah humanitäres Völkerrecht missachten und unangemessen grosses Leid in der Zivilbevölkerung im Gazastreifen und im Libanon verursachen.

    Nach Angaben des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell könnte die EU-Kommission ein Aussetzen des Abkommens vorschlagen, wenn Israel sich nicht an Grundprinzipien halten sollte. Zu diesen gehört, dass die Beziehungen zwischen den Vertragsparteien nicht nur auf den Grundsätzen der Demokratie, sondern auch auf der Achtung der Menschenrechte beruhen.

    Zu dem Partnerschaftsabkommen äusserte sich der scheidende EU-Ratspräsident Michel in seiner Antwort auf eine Frage nach dem Umgang mit Vorwürfen gegen die Staatengemeinschaft. Der EU wird vorgehalten, sie lasse Israel in Menschen- und Völkerrechtsfragen Regelverstösse durchgehen, die sie bei anderen Ländern nicht dulden würde.

    Michel erklärte dazu, wenn die EU eine Doppelmoral an den Tag lege, werde sie ihre Autorität und Glaubwürdigkeit verlieren. Dabei räumte er ein, dass es unter den Staats- und Regierungschefs im Europäischen Rat derzeit manchmal schwierige Debatten gebe, weil nicht alle Mitgliedstaaten genau die gleiche Einschätzung darüber hätten, was im Einklang mit dem Völkerrecht steht und was nicht. Man sei aber sehr klar in der Botschaft, dass internationales Recht immer und überall respektiert werden müsse, betonte Michel.

  • 4.11 Uhr

    Israel: Befehlskette der Hisbollah zerschlagen

    Mehr als drei Wochen nach Beginn der Bodenoffensive im Libanon haben die israelischen Streitkräfte die Schiiten-Miliz Hisbollah nach eigener Einschätzung bereits empfindlich geschwächt. «Wir haben die Befehlskette der Hisbollah gründlich zerschlagen», sagte Generalstabschef Herzi Halevi nach Militärangaben bei einer Lagebesprechung. Nun bestehe die Möglichkeit, dass die Kampfhandlungen beendet werden könnten.

    Auch am frühen Freitagmorgen griff Israel die südlichen Vororte Beiruts aus der Luft an.
    Auch am frühen Freitagmorgen griff Israel die südlichen Vororte Beiruts aus der Luft an.
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla

    Seit Ende September gehen die israelischen Streitkräfte zu Land und zu Luft gegen die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Sie reagieren damit auf den ständigen Raketenbeschuss, mit dem die Hisbollah vor rund einem Jahr zur Unterstützung der islamistischen Hamas im Gazastreifen begonnen hatte. Zuletzt wurden Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und auch sein mutmasslicher Nachfolger Haschim Safi al-Din bei israelischen Luftangriffen getötet.

  • 3.05 Uhr

    Medien: Iran bereitet sich auf israelischen Vergeltungsschlag vor

    Angesichts eines geplanten israelischen Vergeltungsschlags arbeitet das iranische Militär einem Medienbericht zufolge bereits mehrere mögliche Antwortszenarien aus. Sollten die israelischen Streitkräfte den Iran massiv angreifen und beispielsweise auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion heftig ausfallen, berichtete die US-Zeitung «The New York Times» unter Berufung auf vier iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Revolutionsgarden.

    In einem solchen Fall könnte der Iran bis zu 1000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern, die Angriffe verbündeter Milizen in der Region ausweiten und den Schiffsverkehr im Persischen Golf und der Strasse von Hormus stören. Sollte Israel allerdings nur begrenzte Angriffe auf wenige Militäreinrichtungen und Waffenlager fliegen, würde der Iran möglicherweise auf eine Reaktion verzichten.

    Anfang Oktober hatten Irans Revolutionsgarden rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Die Regierung in Tel Aviv kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel gegen den Iran zurückschlagen wird.

  • 1.23 Uhr

    Israel: 2000 getötete Hisbollah-Kämpfer

    Das israelische Militär geht von 2000 getöteten Hisbollah-Kämpfern seit Beginn der Kämpfe mit der libanesischen Schiitenmiliz im Oktober 2023 aus. Das Militär machte am Donnerstag keine Angaben dazu, wie die Zahl ermittelt wurde. Es war deshalb nicht möglich, sie unabhängig zu bestätigen. Etwa 1200 der Extremisten seien getötet worden, nachdem Israel am 30. September dieses Jahres seine Bodenoffensive im Südlibanon begonnen habe, teilte das Militär mit. Die Zahl der bei den Gefechten mit der Hisbollah seit dem vergangenen Jahr getöteten israelischen Soldaten liege bei 56.

    Das libanesische Gesundheitsministerium hat bislang mehr als 2590 Tote durch israelische Bombardements und die Bodenoffensive vermeldet. Frauen und Kinder sollen etwa ein Viertel der Toten ausmachen. Zur Zahl der getöteten Kämpfer hat das Ministerium keine gesonderten Angaben gemacht.

  • Freitag, 25. Oktober 2024, 0.56 Uhr

    UNRWA-Fahrer von israelischen Soldaten im Gazastreifen getötet

    Ein Fahrer des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ist im Gazastreifen von israelischen Streitkräften getötet worden. Wie die Vereinten Nationen am Donnerstag mitteilten, wurde sein als den UN zugehörig gekennzeichnetes Fahrzeug getroffen. Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq sagte zu Journalisten, auch der Bruder des Mannes sei zu Tode gekommen. Zudem seien drei Passanten leicht verletzt worden.

    Der israelische UN-Botschafter Danny Danon sagte, der UNRWA-Fahrer sei ein Kommandeur der Hamas gewesen, der sich am von der militanten Palästinenserorganisation angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt habe. Das Palästinenserhilfswerk bestätigte, dass sich der Name des Mannes auf einer Liste mit 100 Mitarbeitern der Einrichtung befand, die laut Israel dem militärischen Flügel der Hamas angehören, und die dem UNRWA im Juli zugeschickt wurde.

    UNRWA-Chef Philippe Lazzarini forderte Israel damals auf, mehr Informationen bereitzustellen, um Massnahmen ergreifen zu können. Am Donnerstag erklärte seine Einrichtung, auf die Anfrage sei noch immer nicht reagiert worden. Im Zuge der israelischen Offensive im Gazastreifen, die vom Hamas-Angriff auf Israel ausgelöst wurde, sind bereits mehr als 230 Mitarbeiter von UN-Organisationen in dem Palästinensergebiet getötet worden.

  • 22.40 Uhr

    Berichte über zahlreiche Opfer bei neuem Angriff im Norden Gazas

    Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens hat es nach palästinensischen Angaben erneut zahlreiche Opfer gegeben. Bei Bombardements von Häusern im Flüchtlingsviertel Dschabalija gab es dem örtlichen Zivilschutz zufolge viele Tote und Verletzte. Genauere Angaben zu bekommen war schwierig, weil der Zugang zu dem vom Militär abgeriegelten Gebiet extrem eingeschränkt ist.

    Ein israelischer Armeesprecher erklärte, ein solcher Vorfall sei dem Militär ersten Nachforschungen zufolge nicht bekannt. Die Opferzahlen, die von Quellen genannt würden, die der Terrororganisation Hamas nahestünden, seien falsch und entsprächen nicht den Informationen des Militärs.

    Für die Zivilisten in dem umkämpften Flüchtlingsviertel Dschabalija ist die Lage unterdessen verzweifelt. Wegen Hunger und aus Angst vor Kämpfen mache sich ein Teil der Menschen auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden, hatten Bewohner der Deutschen Presse-Agentur zuvor am Telefon berichtet. Nach Darstellung der israelischen Armee haben in den letzten Tagen schon Tausende Zivilisten Dschabalija nach entsprechenden Aufforderungen verlassen.

    Israel versucht seit dem Massaker im Oktober 2023 in Israel mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten, die islamistische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen zu vernichten. Dabei wurden in dem dicht besiedelten Gebiet nach palästinensischen Angaben bisher mehr als 42'800 Menschen getötet und mehr als 100'000 weitere verletzt, überwiegend Zivilisten.

  • 22.06 Uhr

    Libanon meldet weitere Opfer nach israelischen Angriffen

    Bei israelischen Angriffen im Libanon hat es nach Behördenangaben erneut zahlreiche Opfer gegeben. Bei verschiedenen Angriffen im Nordosten des Landes wurden mindestens zwölf Menschen getötet und 53 verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Unter den Todesopfern waren demnach auch drei Minderjährige.

    Bei einem weiteren Angriff auf Madschdel Sun im Süden Landes nahe der israelischen Grenze seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Zwei weitere Menschen seien bei einem Angriff auf ein Auto in Kahale, ca. 12 Kilometer östlich der Hauptstadt Beirut, getötet worden. Dabei seien auch zwei weitere Personen verwundet worden.

  • 20.17 Uhr

    Vier israelische Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet

    Vier israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Süden des Libanons getötet worden. Es handele sich um Reservisten im Alter von 22 bis 42 Jahren, hiess es in einer Mitteilung der israelischen Armee. Sechs weitere Soldaten seien bei den Kämpfen schwer verletzt und in Krankenhäuser in Israel transportiert worden.

    Israelische Medien berichteten, die Soldaten seien am Mittwoch in ein südlibanesisches Dorf eingedrungen und dabei von Kämpfern der Hisbollah-Miliz überrascht worden. Diese seien aus einem Schacht gekommen und hätten Handgranaten auf die Truppen geworfen.

  • 18.17 Uhr

    Israelische Delegation reist Sonntag zu Geisel-Gesprächen nach Katar

    Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, reist am Sonntag in den Golfstaat Katar, um Gesprächen über eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas zu führen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, Barnea reise auf Anweisung des Regierungschefs zu einem Treffen mit dem CIA-Chef William Burns sowie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani nach Doha. Dabei solle es um Möglichkeiten gehen, die Verhandlungen «vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen» wieder in Gang zu bringen.

  • 17.29 Uhr

    Staaten sprechen 935 Millionen Franken Soforthilfen für Libanon

    Während die Kämpfe zwischen der Schiitenmiliz Hisbollah und Israel im Libanon andauern, sind auf einer internationalen Hilfskonferenz für das Land in Paris rund 935 Millionen Franken an Soforthilfen mobilisiert worden.

    Rund 750 Millionen Franken kamen an humanitärer Unterstützung zusammen und weitere 185 Millionen Franken wurden für eine Stärkung der libanesischen Streitkräfte zugesichert, sagte Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot zum Abschluss des Treffens von rund 70 Unterstützerstaaten und internationalen Organisationen. Die Vereinten Nationen haben die unmittelbar benötigte Soforthilfe für das Land auf 375 Millionen Franken beziffert.

    «Der Krieg muss so schnell wie möglich enden, wir brauchen einen Waffenstillstand im Libanon», sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei der Konferenz. Er sicherte dem Land und den Menschen Unterstützung in der Not und beim Wiederaufbau «eines freien, souveränen Libanons» zu.

  • 10.30 Uhr

    Israelische Armee greift erneut Ziele in Damaskus an

    In Syrien sind laut Berichten staatlicher Medien bei einem israelischen Luftangriff ein Soldat der Regierungstruppen getötet und sieben weitere verletzt worden. Das berichtete die Staatsagentur Sana.

    Israel habe zwei Ziele in der Hauptstadt Damaskus und ein weiteres in Homs angegriffen. Aus Polizeikreisen erfuhr die dpa, dass ein Angriff in Damaskus ein Wohngebäude getroffen habe, woraufhin Feuer ausgebrochen sei. Es habe Tote und Verletzte gegeben, hiess es ohne nähere Angaben.

  • 10.19 Uhr

    Israel: Dutzende Kämpfer im Gazastreifen getötet

    Die israelische Armee hat bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende Gegner getötet. Zudem seien dort seit Anfang Oktober mehr als 200 Kämpfer der islamistischen Hamas gefangen genommen worden.

    Für die Zivilisten in dem umkämpften Flüchtlingslager Dschabalia ist die Lage verzweifelt. Wegen Hunger und aus Angst vor Kämpfen mache sich ein Teil der Menschen auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden, hatten Bewohner der Deutschen Presse-Agentur am Telefon berichtet.

    Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 5.20 Uhr

    Bekenntnis zu Antisemitismus-Definition gefordert

    Der Schweizerische Israelitische Gemeindeverbund hat alle Parteien und Organisationen zum Bekenntnis der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Rememberance Alliance (IHRA) aufgerufen. Zuvor forderten die Jungfreisinnigen bereits alle Jungparteien dazu auf, wie die «Neue Zürcher Zeitung» schrieb. 30 Staaten, darunter die Schweiz, erkennen demnach die Definition an. In der Schweiz würden sich fast alle Mutterparteien zur IHRA-Definition bekennen. Im Gegensatz zu ihrer Jungpartei verzichte nur die SVP darauf, schrieb die Zeitung. Für SVP-Parteipräsident Marcel Dettling sei Antisemitismus vor allem ein linkes Problem.

  • 5.12 Uhr

    Libanon-Hilfskonferenz in Paris

    Bei einer Hilfskonferenz für den Libanon soll es heute in Paris um Unterstützung für die notleidende Bevölkerung sowie den Aufbau eines funktionierenden Staatswesens gehen. Deutschland stellt dem vom Krieg und einer schweren Wirtschaftskrise erschütterten Land weitere 60 Millionen Euro an humanitärer Hilfe zur Verfügung. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Telefonat mit dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati an, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. An der Konferenz in Paris will Aussenministerin Annalena Baerbock teilnehmen.

    Sie hatte am Mittwoch Beirut besucht und dort vor weitreichenden Konsequenzen des Krieges zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz für den Nahen Osten gewarnt. Baerbock forderte eine neue diplomatische Offensive. Entscheidend sei, dass jetzt ein Einstieg in einen politischen Prozess gefunden werde, hiess es nach dem Telefonat von Scholz und Mikati. Ziele sollten die Sicherheit der Menschen in Israel sein sowie die Souveränität des Libanons. Israel fordert, dass sich die Hisbollah gemäss der UN-Resolution 1701 von der Landesgrenze etwa 30 Kilometer hinter den Litani-Fluss zurückzieht. Israel will, dass seine aus dem Norden des Landes geflohenen Bewohner sicher zurückkehren können.

    Der Schlüssel zum Frieden liege in der vollen Umsetzung der UN-Resolution, sagte Baerbock in Beirut. Dabei komme auch Libanons Streitkräften eine wichtige Rolle zu. Bei der Libanon-Konferenz heute in Paris wolle sie «ausloten, wie wir auf diesem schwierigen Weg vorankommen können und zugleich dazu beitragen, das humanitäre Leid zu lindern». An der Konferenz sollen auf Ministerebene Partnerstaaten des Libanon, die UN, die Europäische Union sowie internationale, regionale und zivilgesellschaftliche Organisationen teilnehmen.

    Unterdessen setzt US-Aussenminister Antony Blinken seine Bemühungen um eine Deeskalation im Nahen Osten mit Gesprächen in Katar fort. Zuvor hatte er Berichte über eine mögliche dauerhafte Besetzung des nördlichen Gazastreifens durch Israel zurückgewiesen. Die israelische Regierung verfolge keine derartigen Pläne, sagte er in Tel Aviv. Israelische Menschenrechtsgruppen hatten vergangene Woche gewarnt, es gebe Anzeichen dafür, dass das Militär im Stillen beginne, den sogenannten «Plan der Generäle» oder Eiland-Plan umzusetzen, der die Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung durch eine Verschärfung der Belagerung des nördlichen Gazastreifens und die Aushungerung der Bevölkerung vorsehe.

  • 2.57 Uhr

    UN: Krieg setzt Wirtschaft im Libanon unter Druck

    Der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah könnte die Wirtschaft im Libanon bis zum Ende dieses Jahres um 9,2 Prozent schrumpfen lassen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Bewertung des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) hervor. Die Wirtschaft im Libanon habe mit einem erheblichen Rückgang zu kämpfen, der den im vergangenen Jahr erreichten Zugewinn an wirtschaftlicher Stabilität zunichtemachen könnte, hiess es. Zwischen 2018 und 2022 sei die libanesische Wirtschaft bereits um 28 Prozent geschrumpft.

    Das UN-Entwicklungsprogramm warnte, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des aktuellen Konflikts gravierender ausfallen könnten als im 34-tägigen Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Jahr 2006. Damals schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Libanon um einen Wert zwischen 8 und 10 Prozent.

    «Die Auswirkungen des Konflikts auf die Wirtschaft und die längerfristige Entwicklung im Libanon sind potenziell sehr ernst», sagte der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms, Achim Steiner. Der Libanon brauche jetzt die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, erklärte er weiter.

  • 1.39 Uhr

    Ministerium: Ein Toter bei Angriff auf TV-Sender im Libanon

    Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Büro des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Majadin ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ein Mensch getötet worden. Fünf weitere Menschen, darunter ein Kind, seien verletzt worden. Die Verletzungen des Kindes seien schwer, es sei am Mittwoch in ein Spital gebracht worden, hiess es.

    Der panarabische Sender Al-Majadin erklärte, Ziel der Attacke sei sein Büro zwischen Jna und Usai am Rande der südlichen Vororte Beiruts gewesen. «Al-Majadin macht die israelische Besatzung für den Angriff auf ein bekanntes Medienbüro eines bekannten Medienunternehmens verantwortlich», erklärte der Sender.

  • Donnerstag, 24. Oktober 2024, 0.38 Uhr

    Schwere Luftangriffe auf südliche Vororte von Beirut

    Bei schweren Luftangriffen auf südliche Vororte Beiruts sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, darunter ein Kind. Einer Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort zufolge kam es zu mindestens zehn Angriffen. Mehrere orange Feuerbälle hätten den Nachthimmel erleuchtet.

    Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, vier Luftangriffe israelischer Kampfflugzeuge hätten in der Umgebung des Vororts Lailaki einen grossen Brand verursacht und eine Wohnhausanlage komplett zerstört. Ein weiterer Luftangriff traf das Gebiet Al-Dschanah nahe dem internationalen Flughafen.

    Nach Angriffen der israelischen Luftwaffe in der Nacht auf Donnerstag stehen Wohngebäude im Beiruter Vorort Dahija in Brand. 
    Nach Angriffen der israelischen Luftwaffe in der Nacht auf Donnerstag stehen Wohngebäude im Beiruter Vorort Dahija in Brand. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla
  • 23.20 Uhr

    Fernsehsender Al-Majadin meldet Angriff auf Büro südlich von Beirut

    Nach Angaben des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Majadin ist ein Büro des Senders südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut von der israelischen Armee angegriffen worden. Das berichtete Al-Majadin auf seiner Website und in sozialen Medien und zeigte Aufnahmen eines zerstörten Stockwerks in einem Wohngebäude. «Al-Majadin macht die israelische Besatzung voll verantwortlich für diesen Angriff auf ein bekanntes Medienbüro eines prominenten Nachrichtensenders», teilte der Sender mit. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

    Berichte über Opfer gab es nicht. Das Büro sei zuvor bereits evakuiert worden, hiess es von Al-Majadin. Der libanesische Informationsminister Siad al-Makari kündigte an, die libanesische Regierung werde im Zusammenhang mit dem Vorfall Massnahmen ergreifen und mit den zuständigen internationalen Gremien in Kontakt treten.

    Der arabischsprachige TV-Sender Al-Majadin ging 2012 in Beirut auf Sendung mit dem Ziel, den grossen Sendern wie Al-Dschasira und Al-Arabija etwas entgegenzusetzen, die von den Golfstaaten Katar und Saudi-Arabien finanziert werden. Der Sender gilt als vom Iran sowie aus Syrien finanziert. Die Inhalte auf Arabisch, Englisch und Spanisch sind klar auf Linie Teherans, darunter etwa die Positionen der Hisbollah. Bei Facebook kommt der Sender auf mehr als sieben Millionen Follower.

  • 22.14 Uhr

    Menschenrechtler verurteilen Angriffe auf Hisbollah-Bank

    Bei Israels Angriffen auf die Vereinigung Al-Kard al-Hassan im Libanon handelt es sich der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge um Kriegsverbrechen. «Dass eine bewaffnete Gruppe eine finanzielle Institution, Vereinigung oder Bank nutzt, bedeutet noch keinen wirksamen Beitrag zu militärischen Handlungen», teilte HRW mit. «Deshalb ist es kein rechtmässiges militärisches Ziel im Rahmen des Kriegsrechts.»

    Zwar hätten Israel, die USA und der inzwischen getötete Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah dargelegt, dass Al-Kard al-Hassan Verbindungen zu der Miliz hat. «Aber sie bleibt ein ziviles Objekt», teilte HRW mit. «Solche Angriffe zu erlauben, würde faktisch alle Finanzinstitutionen, die alle Parteien in dem Konflikt nutzen, jederzeit zu militärischen Zielen machen.»

    Israels Armee bombardierte im Libanon nach eigenen Angaben fast 30 Zweigstellen der Vereinigung, eine Art Bank der Hisbollah. Diese ist eine der grössten Vereinigungen zur Vergabe von Mikrokrediten im Land, das seit Jahren in der schwersten Finanzkrise seiner Geschichte steckt. Der Sektor libanesischer Banken, die Schulden in Milliardenhöhe angehäuft haben, ist zusammengebrochen.

  • 22.06 Uhr

    Zweiter Luftalarm in Tel Aviv an einem Tag

    Im Grossraum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Abend den zweiten Luftalarm des Tages gegeben. Vier Geschosse aus dem Libanon seien registriert worden, teilte die Armee mit. Einige seien abgeschossen worden, andere in offenem Gelände eingeschlagen. Über mögliche Opfer oder Schäden in Israel wurde nichts mitgeteilt.

    Etwa 20 Kilometer weiter nordöstlich im Westjordanland wurden hingegen zwei Palästinenser bei Raketeneinschlägen verletzt, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. Es sei unklar, ob es sich um Raketen der Hisbollah oder israelische Abfangraketen handelte.

    Schon am Mittwochmorgen hatte Sirenengeheul viele Menschen in Tel Aviv aus dem Schlaf geschreckt. Grund waren auch da Raketen aus dem Libanon, die nach Angaben der Armee ebenfalls entweder abgefangen worden oder in offenem Gelände niedergegangen seien.

    Auch auf den Norden Israels wurden den Tag über vom Libanon aus Raketen abgeschossen. Die Armee zählte insgesamt mindestens 135 Geschosse. In der Küstenstadt Naharija gab es einen Verletzten durch Raketentrümmer, wie der Rettungsdienst mitteilte.

  • 18.14 Uhr

    Blinken für Nahostgespräche in Saudi-Arabien

    US-Aussenminister Antony Blinken hat in Saudi-Arabien mit Kronprinz Mohammed bin Salman über die Lage im Nahen Osten gesprochen. Es sei um gemeinsame Anstrengungen gegangen, die wachsenden Konflikte in der Region in Zeiten zunehmender Instabilität zu beenden, teilte US-Ministeriumssprecher Matthew Miller mit. Zudem hätten der US-Chefdiplomat und bin Salman das breitere Ziel erörtert, Saudi-Arabiens stärkere Integration unter den Ländern in der Region sicherzustellen.

    Im Laufe des vergangenen Jahres haben sich Riad und Washington gemeinsam für eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Krieg stark gemacht. Die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon seit September hat die Bemühungen indes erschwert.

  • 14.37 Uhr

    Israelische Angriffe auf Tyrus und Maarake: Libanon meldet drei Tote

    Bei israelischen Luftangriffen auf die libanesische Stadt Maarake sind nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch drei Menschen ums Leben gekommen. Aus der ebenfalls angegriffenen, nahe gelegenen Küstenstadt Tyrus seien keine Todesopfer gemeldet worden, sagte der Leiter des Zivilschutzes, Ali Safieddine, der Nachrichtenagentur AP. Mitarbeiter des Zivilschutzes hätten nach Warnungen des israelischen Militärs mehrere Stunden vor den Angriffen älteren und anderen Menschen mit Beschwerden geholfen, die betroffene Gegend in Tyrus zu verlassen.

  • 9.39 Uhr

    Swiss streicht Flüge von und nach Beirut bis Mitte Januar

    Die Swiss fliegt die unter Beschuss stehende libanesische Hauptstadt Beirut bis mindestens zum 18. Januar nicht mehr an. Die Ankündigung zu diesem Zeitpunkt soll mehr Planbarkeit für Fluggäste und Besatzungen bieten, teilte die Swiss mit.

    Betroffene Passagiere würden kontaktiert, hiess es am Mittwoch weiter. Die Fluggesellschaft biete eine kostenlose Umbuchung auf einen späteren Reisetermin oder die Rückerstattung des Ticketpreises an.

    Anfang Oktober setzte die Swiss ihre Flüge von und nach Tel Aviv bis Ende Oktober aus. Damals kündigte die Fluggesellschaft auch an, Beirut bis mindestens zum 30. November nicht mehr anzufliegen. Diese Massnahme wurde nun verlängert.

  • 8.17 Uhr

    Animation soll Gold-Bunker der Hisbollah unter Spital zeigen

    Israels Militär greift weiter die Finanzstrukturen der proiranischen Hisbollah im Libanon an. In einem Bunker unter einem Spital im Süden Beiruts habe die Schiiten-Miliz laut Armeesprecher Daniel Hagari Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt. Die Angaben konnten unabhängig nicht geprüft werden.

    Die Vermögenswerte unter der Al-Sahel-Klinik im Süden der Hauptstadt werden vom Militär auf rund eine halbe Milliarde Dollar beziffert.

    Auf X hat die israelische Armee eine Animation veröffentlicht, die den Bunker zeigen soll.

    Animation soll Gold-Bunker der Hisbollah unter Spital zeigen

    Animation soll Gold-Bunker der Hisbollah unter Spital zeigen

    Israels Militär greift die Finanzstrukturen der Hisbollah im Libanon an. In einem Bunker unter einem Spital im Süden Beiruts habe die Schiiten-Miliz Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen versteckt. Eine Animation soll die Anlage zeigen.

    23.10.2024

    Der Hisbollah solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich neu zu formieren, betonte Israels Armee. Die beiden wichtigsten Einnahmequellen für ihre terroristischen Aktivitäten seien direkte Zuwendungen des Irans in Form von Bargeld und Gold – sowie die Bürger des Libanons, sagte Hagari.

  • 7.48 Uhr

    Raketenalarm im Stadtzentrum Tel Avivs

    Zum zweiten Tag in Folge hat es im Stadtzentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv Raketenalarm gegeben. Menschen eilten in Schutzräume. Es waren dumpfe Explosionen zu hören. Die israelische Armee teilte mit, es seien zwei Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Sie seien von der Raketenabwehr abgefangen worden.

    Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, einige Menschen hätten sich verletzt, als sie in Schutzräume liefen. Am Dienstag hatte die libanesische Hisbollah-Miliz bereits fünf Raketen auf den Grossraum Tel Aviv abgefeuert.

  • 6.05 Uhr

    Pentagon: FBI übernimmt Ermittlungen nach Geheimdienstleck

    Nach der Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen über Israels Vergeltungspläne gegen den Iran hat die Bundespolizei FBI die Ermittlungen übernommen. Pentagon-Sprecher Pat Ryder erklärte, das Verteidigungsministerium unterstütze die Untersuchungen und nehme den Vorfall sehr ernst. Eine Mitarbeiterin des Ministeriums, deren Name in Zusammenhang mit dem Leck in Medienberichten kursiere, stehe seiner Kenntnis nach nicht im Zentrum der Ermittlungen. US-Medien hatten am Wochenende berichtet, dass die US-Regierung ein Geheimdienstleck untersucht. Die Dokumente kursierten seit Freitag im Netz und seien zunächst auf der Plattform Telegram veröffentlicht worden, berichtete der US-Sender CNN.

  • 5.06 Uhr

    Israel bestätigt Tötung mutmasslichen Nasrallah-Nachfolgers

    Israels Militär hat die Tötung des mutmasslichen Nachfolgers von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bestätigt und seine Angriffe auf die proiranische Miliz im Libanon fortgesetzt. Haschim Safi al-Din sei vor rund drei Wochen bei einem Angriff auf das Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes in einem Vorort der Hauptstadt Beirut getötet worden, teilte das Militär am Abend mit. Die Schiiten-Miliz bestätigte seinen Tod bisher nicht.

    Haschim Safi al-Din, der mutmassliche Nachfolger von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und dessen Cousin, bei einer Pressekonferenz in einem Vorort von Beirut am 12. Januar 2022. 
    Haschim Safi al-Din, der mutmassliche Nachfolger von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und dessen Cousin, bei einer Pressekonferenz in einem Vorort von Beirut am 12. Januar 2022. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Bilal Hussein

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant betonte derweil bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken am Abend, die Hisbollah werde auch nach Abschluss der «gezielten Operationen» im Libanon so lange weiter bekämpft, bis die Miliz aus dem Grenzgebiet vertrieben sei und die geflohenen Bewohner im Norden Israels sicher zurückkehren könnten.

    Safi al-Din sei Mitglied im sogenannten Schura-Rat der Hisbollah gewesen, dem ranghöchsten militärisch-politischen Gremium der Hisbollah, erklärte Israels Armee. Dieses sei für die Entscheidungsfindung und politische Gestaltung der Terrororganisation zuständig. Bei dem Luftangriff in Libanons Hauptstadt vor rund drei Wochen sei neben Safi al-Din auch Ali Hussein Hasima getötet worden, der Befehlshaber des Geheimdienstes der Hisbollah. Er sei für die Leitung zahlreicher Angriffe auf Israels Soldaten verantwortlich gewesen.

    Man habe der Kommandostruktur der Hisbollah «schweren Schaden» zugefügt, sagte der für den Nordabschnitt Israels zuständige Kommandeur, Ori Gordin. «Überall, wo wir in Kämpfe verwickelt waren, haben wir uns durchgesetzt. Wir sind entschlossen, jeden Tunnelschacht, jeden unterirdischen Bereich und jedes Waffenlager zu erreichen – um sie zu zerstören oder zu beschlagnahmen», wurde Gordin in einer Mitteilung der Armee zitiert.

    Nach der Bestätigung des Tods von Safi al-Din sagte Generalstabschef Herzi Halevi, Israel werde alle seine Feinde erreichen. «Wir haben Nasrallah, seinen Nachfolger und den grössten Teil der Hisbollah-Führung erreicht. Wir werden wissen, wie wir jeden erreichen können, der die Sicherheit der israelischen Bürger bedroht», zitierte ihn die «Times of Israel». Nach Angaben der Armee hatten sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf das Hauptquartier der Miliz vor rund drei Wochen mehr als 25 Mitglieder des Hisbollah-Geheimdienstes dort befunden.

    Safi al-Din – in umgeschriebener Fassung auch als Safieddine bekannt – gehörte als Chef des Exekutivrats schon lange zu einer der wichtigsten Figuren innerhalb der Führung der Miliz. Er war etwa 60 Jahre alt – sein genaues Alter ist unbekannt. In den 1980er-Jahren soll er im Iran ausgebildet worden sein. Er war mütterlicherseits Nasrallahs Cousin und laut der Zeitung «Asharq al-Awsat» der Vater des Schwiegersohns des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani, der 2020 im Irak durch einen US-Drohnenangriff getötet wurde.

    In den Zeiten, in denen Nasrallah nicht im Libanon gewesen sei, habe Safi al-Din die Funktion des Generalsekretärs übernommen, teilte Israels Militär mit. Er habe Terroranschläge gegen Israel angeleitet. Die USA erklärten ihn 2017 zusammen mit Saudi-Arabien zum Terroristen. Sie machen ihn unter anderem für ein Selbstmordattentat auf das Hauptquartier der US-Marineinfanterie in Beirut verantwortlich, bei dem 1983 insgesamt 241 US-Soldaten getötet wurden.

    Israels Militär tötete abgesehen von Nasrallah bisher vor allem Militärkommandeure, nicht aber Angehörige der oberen politischen Ränge der Miliz. Die Organisation mag die schwersten Schläge seit Jahrzehnten erlitten haben, den Konflikt mit Israel dürfte sie aber – wenn auch deutlich geschwächt – fortsetzen. Im vergangenen Jahr hatte Safi al-Din gesagt: «Es mag einen Krieg, zwei Kriege, drei Kriege» dauern und «mehrfache Konfrontationen» erfordern, aber letztlich müsse Israel vernichtet werden.

  • Mittwoch, 23. Oktober 2024, 0.42 Uhr

    Jordanien: Blinken verschiebt Besuch

    US-Aussenminister Antony Blinken hat seinen ursprünglich für den heutigen Mittwoch geplanten Besuch in Jordanien nach Angaben des jordanischen Aussenministers Aiman al-Safadi verschoben. Ein Vertreter des US-Aussenministeriums bestätigte die Angaben vom Dienstagabend. Al-Safadi telefonierte am Dienstag mit Blinken und unterstrich dabei die Wichtigkeit einer regionalen Waffenruhe und eines Endes der israelischen Operationen im Gazastreifen und im Libanon.

    Statt des Treffens mit Blinken sollte Al-Safadi nach Paris reisen, um an einer von Frankreich ausgerichteten Libanon-Konferenz auf Ministerebene teilzunehmen. Blinken dürfte auf seiner Nahost-Reise unter anderem in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten Halt machen.

  • 22.57 Uhr

    Israel meldet Tod von ranghohem Hisbollah-Funktionär

    Bei einem Luftangriff auf den Süden Beiruts ist Anfang Oktober laut israelischen Angaben ein Hisbollah-Funktionär getötet worden, der als künftiger Anführer der schiitischen Miliz galt. Das israelische Militär teilte am Dienstag mit, bei dem Toten handele es sich um Haschem Safieddine, einen einflussreichen Geistlichen. Er sollte den Angaben zufolge die Nachfolge von Hassan Nasrallah an der Spitze der Hisbollah antreten.

    Nasrallah wurde im September bei einem israelischen Luftangriff getötet. Von der Hisbollah lag keine unmittelbare Bestätigung über das Schicksal von Safieddine vor.

  • 21.30 Uhr

    Blinken bei Netanjahu: Chancen nach Sinwars Tod nutzen

    US-Aussenminister Antony Blinken hat bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem dazu aufgerufen, die Chancen zu ergreifen, die sich nach der Tötung des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar böten. Dies könne zur Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas sowie zu einem Ende des Kriegs im Gazastreifen führen, zitierte ihn sein Sprecher Matthew Miller.

    Blinken habe betont, wie wichtig es sei, neue Wege für die Nachkriegszeit zu suchen, damit die Palästinenser in Gaza ihr Leben wieder aufbauen und sowohl sie als auch die Israelis dauerhaft in Sicherheit leben können.

  • 22 Uhr

    Wieder Tote im Libanon

    Im Libanon sind bei erneuten israelischen Angriffen wieder mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei einem Angriff im Nordosten des Landes fünf Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden seien. Bei einem anderen Angriff bei Nabatija im Südlibanon wurden nach Behördenangaben fünf Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Das israelische Militär rief am späten Abend erneut zu Evakuierungen in den als Dahija bekannten südlichen Vororten Beiruts auf.

    Bereits am Nachmittag hatte Israels Luftwaffe dort Gebäude angegriffen. Die Hisbollah setzte wiederum den Beschuss Israels fort. Etwa 140 Geschosse seien vom Libanon aus abgefeuert worden, teilte Israels Armee am späten Abend mit. Details wurden zunächst nicht genannt.

    Die mit dem Iran verbündete Miliz will ihre Angriffe erklärtermassen erst einstellen, wenn eine Waffenruhe für Gaza vereinbart wurde. Bei Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars gibt es jedoch seit Monaten keine Fortschritte. Daran änderte auch die Tötung von Hamas-Chef Sinwar in der vergangenen Woche bisher nichts.

  • 16.40 Uhr

    London: Keine riskanten Waffenexporte nach Israel mehr

    Grossbritannien liefert nach Angaben der Regierung kein Gerät mehr nach Israel, das beim Begehen mutmasslicher Kriegsverbrechen genutzt werden könnte. Das sagte die Staatssekretärin im Aussenministerium, Anneliese Dodds, im Unterhaus in London.

    Nach Aussetzung der Erlaubnis für bestimmte Waffenexporte gebe es «keine bestehenden Exportlizenzen für Gegenstände nach Israel, von denen wir annehmen, dass sie zur Begehung oder Ermöglichung einer schweren Verletzung des internationalen humanitären Völkerrechts verwendet werden könnten», sagte Dodds.

    Die einzige Ausnahme seien Teile für F-35-Kampfflugzeuge. Der britische Aussenminister David Lammy hatte das zuvor mit einem Programm gerechtfertigt, in dessen Rahmen 20 Staaten, darunter Israel, von Grossbritannien mit Teilen beliefert werden. Die Verpflichtungen daraus müssten erfüllt werden, ansonsten seien globale Lieferketten gefährdet, so Lammy.

    Die britische Regierung hatte Anfang September angekündigt, 30 von 350 genehmigungspflichtigen Exportgütern nicht mehr nach Israel zu liefern. Darunter Teile, die für Militärflugzeuge, Helikopter und Drohnen verwendet werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Entscheidung als schändlich bezeichnet und gewarnt, sie werde die islamistische Hamas ermutigen.

  • 16.21 Uhr

    Hisbollah reklamiert Angriff auf Netanjahu für sich

    Die proiranische Hisbollah im Libanon hat den Drohnenangriff auf den israelischen Küstenort Caesarea vom Wochenende offiziell für sich reklamiert. Er galt dem «Verbrecher Netanjahu», wie ein Sprecher der Hisbollah bei einer Pressekonferenz sagte.

    Israelische Medien berichteten, am Samstag habe eine Drohne das Schlafzimmerfenster in der Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Caesarea getroffen und beschädigt. Das Ehepaar Netanjahu war aber zu dem Zeitpunkt nicht vor Ort. Nach Angaben der israelischen Armee wurde niemand bei dem Angriff verletzt.

    Die Hisbollah räumte bei der Pressekonferenz in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut zum ersten Mal ein, dass die israelische Armee Kämpfer der Schiitenmiliz festgenommen habe. Bisher hatte sich die vom Iran unterstützte Terrororganisation dazu nicht geäussert.

  • 12.46 Uhr

    Bekannte iranische Journalistinnen müssen wieder in Haft

    Im Iran müssen zwei bekannte und preisgekrönte Journalistinnen überraschend wieder in Haft. Justizsprecher Asghar Dschahangir bestätigte vor Journalisten, dass die beiden Reporterinnen Elaheh Mohammadi und Nilufar Hamedi aufgefordert wurden, ihre fünfjährige Haftstrafe anzutreten.

    Sie waren im Herbst 2022 unter den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Der Tod Aminis löste schwere, landesweite Proteste gegen die repressive Politik und das islamische Herrschaftssystem aus.

    Die Journalistinnen waren im Januar auf Kaution freigekommen. In einem Gespräch mit Hamedis Arbeitgeber, der Zeitung «Shargh», kritisierten ihre Verteidiger das Vorgehen der Justiz. Eigentlich hätten die Journalistinnen von einer Generalamnestie profitieren müssen, argumentierten die Anwälte. Bis Donnerstag müssen die beiden Frauen demnach ihre Haftstrafe antreten.

    Ein Revolutionsgericht hatte Mohammadi und Hamedi vor einem Jahr im Zusammenhang mit der Protestwelle zu Haftstrafen verurteilt. Beiden Frauen wurde Zusammenarbeit mit den USA vorgeworfen. Laut iranischer Justiz wurde dieser Anklagepunkt aufgehoben, jedoch blieb ein Urteil wegen «Propaganda gegen das System» mit fünf Jahren Haft bestehen.

    Auch Irans Regierungssprecherin hatte sich nach Kritik geäussert. «Die Regierung verfolgt die Angelegenheit in Abstimmung mit der Justiz», schrieb Fatemeh Mohadscherani auf der Plattform X. Präsident Massud Peseschkian hatte vor seiner Wahl im Juli Reformen in Aussicht gestellt. Kritiker werfen ihm vor, den repressiven Regierungsstil unverändert fortzusetzen.

    International bekam der Fall der Journalistinnen grosse Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis sassen, zeichnete die Unesco sie für ihre Berichterstattung in Abwesenheit mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.

  • Ein Jahr später: Überlebende von Hamas-Angriff begeht an Geburtstag Suizid

    Die 22-jährige Shirel Golan überlebte den Hamas-Angriff auf das Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023. Nun, ein Jahr später, hat sie sich das Leben genommen. Wie die Familie am Sonntag der «Times of Isreal» berichtet, habe sie mit einer posttraumatischen Belastungsstörung gekämpft.

    Rund ein Jahr nach dem Angriff der Hamas nahm sich Shirel Golan das Leben.
    Rund ein Jahr nach dem Angriff der Hamas nahm sich Shirel Golan das Leben.
    X

    Shirel, die am Sonntag noch ihren 22. Geburtstag feierte, sollte den Tag eigentlich mit ihrer Familie verbringen. Stattdessen wurde sie leblos in ihrem Zuhause aufgefunden.

    Ihr Bruder Eyal gibt dem Staat Schuld: «Wenn der Staat sich um sie gekümmert hätte, wäre das alles nicht passiert», sagt er zu mehreren hebräischen Medien. Weiter sagt er: «Der Staat Israel hat meine Schwester zweimal getötet. Ein Mal im Oktober, seelisch, und ein zweites Mal heute, an ihrem 22. Geburtstag, körperlich.»

    Am 7. Oktober 2023 versteckten sich Shirel und ihr Freund stundenlang unter einem Busch, bis sie schliesslich von einem Polizisten gefunden wurden. In den nächsten Wochen und Monaten begannen Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung, darunter Dissoziation und Rückzug. Sie wurde zweimal in ein Spital eingeliefert, aber bekam nie eine offizielle Diagnose, wie die Familie berichtet.

    Eyal fordert, dass der Staat «aufwachen» müsse, um weitere Suizidversuche zu verhindern. «Ich habe meine Schwester verloren, aber ich möchte Alarm schlagen, damit andere ihre Liebsten nicht verlieren», wird er in der Zeitung Ynet zitiert.

  • 4.50 Uhr

    Israel bezichtigt UN-Helfer im Gazastreifen der Lüge

    Israel wehrt sich in scharfer Form gegen den von UN-Helfern erhobenen Vorwurf, der jüdische Staat blockiere humanitäre Hilfen für die Zivilisten in dem Küstengebiet. Der Vize-Direktor des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) im Gazastreifen, Sam Rose, hatte dem Sender CNN gesagt, derzeit komme dort «fast nichts» an Hilfe an. «Das ist eine Lüge, Sam Rose, und Sie wissen das», erwiderte die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat auf der Plattform X.

    Seit Mai seien 500'000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangt. UNRWA sei bloss unfähig, die Güter zu verteilen, und versuche dies durch die Verbreitung von Unwahrheiten zu vertuschen, erklärte die israelische Behörde. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Die USA als wichtigster Verbündeter hatten Israel vergangene Woche eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu verbessern. Sonst könnten US-Waffenlieferungen an Israel gefährdet sein.

  • 4.45 Uhr

    US-Aussenminister trifft Netanjahu

    US-Aussenminister Antony Blinken wird zum Auftakt einer erneuten Reise in den Nahen Osten heute zunächst in Israel mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog zusammentreffen. Dort und in weiteren Ländern der Region wolle er «intensive Gespräche» über eine Beendigung des Krieges im Gazastreifen, die Freilassung der israelischen Geiseln und die Linderung des Leidens palästinensischer Zivilisten führen, schrieb Blinken auf der Plattform X. Unterdessen setzt die israelische Armee ihre Kämpfe gegen die Feinde des Landes in Gaza und im Libanon fort.

  • Dienstag, 22. Oktober 2024, 1.36 Uhr

    Israel: Hisbollah bunkert Hunderte Millionen unter Klinik

    Die proiranische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben der israelischen Armee in einem Bunker unter einem Spital der libanesischen Hauptstadt Beirut Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar versteckt. Armeesprecher Daniel Hagari forderte die libanesische Regierung und internationale Organisationen am Abend auf, nicht zuzulassen, dass die Hisbollah dieses Vermögen für Terror und Angriffe gegen Israel nutzt. Die israelische Luftwaffe beobachte das Gelände der al-Sahel-Klinik im Süden Beiruts genau, warnte der Sprecher. Man werde das Spital selbst aber nicht angreifen.

    Flammen und Rauch steigen auf nach einem israelischen Luftangriff am Sonntag in Dahieh, einem südlichen Vorort von Beirut.
    Flammen und Rauch steigen auf nach einem israelischen Luftangriff am Sonntag in Dahieh, einem südlichen Vorort von Beirut.
    Bild: Keystone/AP Photo/Hussein Malla

    «Ich möchte betonen: Wir sind nicht im Krieg mit dem libanesischen Volk», sagte Hagari. Der Direktor des Krankenhauses, Fadi Alameh, bestritt die Vorwürfe und kündigte in einem Interview im libanesischen Fernsehen an, das Spital im Süden Beiruts vorsorglich evakuieren zu lassen. Die Klinik habe keinerlei Verbindungen zu politischen Parteien, beteuerte er. Alameh rief die libanesische Armee und die Behörden auf, das Gebäude zu durchsuchen.

    Israel geht nach eigenen Angaben mit gezielten Angriffen gegen die Finanzstruktur der Hisbollah vor. Im Visier sind seit der Nacht zu Montag Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Man habe fast 30 Ziele im gesamten Libanon bombardiert, erklärte Generalstabschef Herzi Halevi in einer Mitteilung vom frühen Abend.

    Laut Hagari wurde dabei auch ein unterirdisches Depot mit Bargeld und Gold in Millionenwert getroffen. Die Vermögenswerte in dem bisher nicht angegriffenen Bunker unter der al-Sahel-Klinik in Beirut werden von der Armee auf rund eine halbe Milliarde Dollar beziffert. Die Hisbollah habe den Bunker so eingerichtet, dass sie von dort Kämpfe befehligen konnte, sagte Hagari. Der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich zu reorganisieren, betonte der Armeesprecher.

  • 23.32 Uhr

    Israel greift wieder südliche Vororte Beiruts an

    Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftangriffen erschüttert worden.

    Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurde unter anderem das Viertel Haret Hreik getroffen. Einer der Luftschläge soll nach libanesischen Angaben die Umgebung der Universitätsklinik getroffen haben. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge sollen dabei mehrere Menschen ums Leben gekommen sein.

    Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte in einer Ansprache zuvor weitere Angriffe gegen die Finanzstruktur der Hisbollah angekündigt. Bei einem gezielten Luftschlag in Damaskus sei der Nachfolger des kürzlich getöteten Finanzchefs der Schiitenmiliz ausgeschaltet worden, sagte Hagari. In der Nacht zuvor sei bereits ein unterirdisches Depot mit Millionen von Dollar in bar und in Gold getroffen worden. Der Hisbollah solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich zu reorganisieren, betonte er.

  • 23.02 Uhr

    Tote bei israelischem Luftangriff auf Auto in Damaskus

    Bei einem gezielten israelischen Luftangriff auf ein Auto in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten, bei dem Angriff seien zwei Menschen getötet worden.

    Wie das israelische Militär mitteilte, galt der Angriff einem hochrangigen Hisbollah-Mitglied, das dabei getötet worden sein soll. Laut Israels Armeesprecher Daniel Hagari handelte es sich um den Nachfolger des kürzlich getöteten Finanzchefs der Schiitenmiliz. Die Aktivisten der in Grossbritannien ansässigen Beobachtungsstelle hatten zuvor berichtet, einer der Toten sei kein syrischer Staatsbürger gewesen.

    Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, bei dem Angriff seien zwei Zivilisten ums Leben gekommen und drei weitere verletzt worden. Auf Bildern war ein stark zerstörtes Auto zu sehen. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

  • 22.49 Uhr

    Pentagon: USA haben Raketenabwehrsystem THAAD in Israel stationiert

    Die USA haben eine weitere Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD nun in Israel stationiert. «Das THAAD-System ist vor Ort», sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin laut einer am Montag in Washington veröffentlichten Mitschrift. «Wir sind in der Lage, es sehr schnell in Betrieb zu nehmen.»

    Die US-Regierung hatte Mitte Oktober die Entsendung einer THAAD-Batterie sowie eines Teams von US-Soldaten genehmigt, die das System steuern sollen. Damit soll die israelische Luftverteidigung nach den Raketenangriffen des Iran auf Israel am 13. April und am 1. Oktober gestärkt werden. Weitere THAAD-Batterien waren nach Angaben des Pentagon bereits 2019 sowie nach dem Hamas-Grossangriff vom 7. Oktober 2023 in Israel stationiert worden.

  • 22.14 Uhr

    Israel: Hisbollah finanziert sich auch über Firmen in der Türkei

    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat der mit dem Iran verbündeten Hisbollah im Libanon vorgeworfen, sich über Firmen in der Türkei sowie in Syrien, im Jemen und im Libanon zu finanzieren. Um welche Unternehmen es sich im Nato-Land Türkei handele, sagte der Sprecher in einer Videobotschaft nicht.

    Die beiden wichtigsten Einnahmequellen der Hisbollah für ihre terroristischen Aktivitäten seien jedoch direkte Zuwendungen des Irans in Form von Bargeld und Gold - sowie die Bürger des Libanons. Den Menschen würden durch die Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, eine Art Bank der Hisbollah, Finanzdienstleistungen angeboten.

    Die Armee hatte in der Nacht zu Montag Niederlassungen des Finanzinstituts im Libanon bombardiert und kündigte weitere Angriffe an. Israel werde es nicht zulassen, dass sich die Hisbollah neu formiere, sagte Hagari.

  • 20.43 Uhr

    Israel meldet Angriff auf Hisbollah-Bunker mit «Millionen Dollar Bargeld und Gold»

    Bei Angriffen auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben auch einen Bunker getroffen, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden. «Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold», sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei «zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel» genutzt worden.

    Die israelische Armee hatte seit der Nacht zu Montag verstärkt das Finanzsystem der Hisbollah-Milz ins Visier genommen und dazu gehörende Büros aus der Luft angegriffen. Innerhalb von 24 Stunden wurden Armeeangaben zufolge rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. Laut Armeechef Herzi Halevi wurden 30 Ziele von Al-Kard Al-Hassan getroffen, einer Finanzfirma, die mit der Hisbollah in Verbindung steht.

    Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Kard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten.

    Am Montagabend kündigte die israelische Armee an, in den «kommenden Stunden» weitere Ziele der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut und anderen Landesteilen ins Visier nehmen zu wollen.

  • 20.29 Uhr

    Weisses Haus: Noch keine Geiseln-Verhandlungen seit Sinwars Tod

    Seit der Tötung des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar in der vergangenen Woche hat es nach Angaben des Weissen Hauses keine neuen Gespräche über die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegeben. Es habe erste Gespräche mit israelischen Partnern darüber gegeben, was die nächsten Schritte seien, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Zugleich stellte er klar: «Ich kann heute nicht hier sitzen und Ihnen sagen, dass die Verhandlungen in Doha oder Kairo oder sonst wo wieder aufgenommen werden.»

    In den Unterredungen mit den israelischen Gesprächspartnern sei der starke Wunsch ausgedrückt worden, nach einem diplomatischen Weg zu suchen, um die Geiseln nach Hause zurückzubringen, sagte Kirby.

    Nach der Tötung Sinwars hiess es unter anderem in den USA, die neue Situation könne eine Gelegenheit bieten, eine Vereinbarung über die Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen.

  • 19.25 Uhr

    Rechtsextreme Israelis für Wiederbesiedelung: «Rückkehr nach Gaza»

    Rechtsextreme Israelis haben mit einer Versammlung am Rande des Gazastreifens zu einer Wiederbesiedlung des umkämpften Küstenstreifens aufgerufen.

    Zu der Veranstaltung unter dem Motto «Rückkehr nach Gaza» waren auch Mitglieder, Abgeordnete und eine Ministerin der rechtskonservativen Regierungspartei Likud eingeladen.

    Rückendeckung erhielten die Teilnehmer von Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, der zu den Rechtsaussen-Politikern im Kabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu gehört und die Siedlungsbewegung unterstützt. «Wenn wir wollen, können wir Siedlungen in Gaza erneuern», zitierte die «Times of Israel» aus Ben-Gvirs Rede.

    Ben-Gvir sprach sich danach auch dafür aus, zu Auswanderung aus dem Gazastreifen zu «ermutigen». Eine Zwangsmassnahme solle dies nicht sein. Ben Gvir hatte bereits in der Vergangenheit ebenso wie andere nationalistische Regierungsvertreter für die Rückkehr von Siedlungen in den Gazastreifen plädiert.

    Ein Likud-Sprecher betonte, es handle sich nicht um eine Veranstaltung im Namen der Partei, sondern eine «örtliche Initiative». Die Initiative der radikalen Siedlerorganisation Nachala fand im Rahmen des Laubhüttenfestes statt. Das einwöchige Wallfahrtsfest erinnert an die biblische Wüstenwanderung des Volkes Israel.

    Israel hatte seine Armee 2005 aus dem Gazastreifen abgezogen und rund 20 Siedlungen in dem Küstenstreifen zwangsgeräumt. Rechtsextreme Israelis, darunter auch Minister in der Regierung von Benjamin Netanjahu, fordern nun eine Rückkehr von Siedlern in das Gebiet. Netanjahu selbst hatte allerdings Pläne zur Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die islamistische Hamas als unrealistisch bezeichnet.

  • 17.30 Uhr

    Hunderte sollen Flüchtlingslager Dschabalia verlassen

    Im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens haben Hunderte Einwohner auf Anordnung der israelischen Armee ihre Häuser verlassen müssen. In palästinensischen Berichten war von einer Zwangsevakuierung die Rede. Die Mehrheit der Betroffenen suchte diesen Angaben zufolge Unterschlupf in Notunterkünften in der Region oder in Gaza-Stadt. Die meisten weigerten sich hingegen, in den Süden des Gazastreifens aufzubrechen, hiess es.

    Ein Sprecher der israelischen Armee berichtete, seit dem Morgen hätten Hunderte Zivilisten das Gebiet über sichere Routen verlassen. Weiter hiess es, mehrere mutmassliche Mitglieder terroristischer Organisationen seien festgenommen worden. Das israelische Nachrichtenportal Ynet sprach von einem «Massenexodus» aus Dschabalia, wo es seit Wochen zu heftigen Kämpfen kommt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

  • 16.42 Uhr

    UN-Palästinenserhilfswerk: Israel behindert Hilfslieferungen

    Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), wirft Israel die Behinderung humanitärer Hilfe im Norden des Gazastreifens vor.

    «Die israelischen Behörden verweigern weiterhin humanitären Missionen den Zugang zum Norden mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Medikamenten und Nahrungsmitteln», schrieb Lazzarini auf der Plattform X.

    Verletzte könnten nicht versorgt werden, weil die Krankenhäuser nach Angriffen keinen Strom mehr hätten, schrieb er weiter. Notunterkünfte für geflüchtete Palästinenser seien so überfüllt, dass einige Menschen auf den Toiletten unterkommen müssten.

    Lazzarini forderte Zugang für Hilfsorganisationen zum Norden des Gazastreifens, einschliesslich UNRWA. Die Verweigerung humanitärer Hilfe sei ein Zeichen dafür, wie schwach die moralischen Massstäbe sind, schrieb er und forderte eine Feuerpause als Anfang für ein Ende «dieses endlosen Alptraums».

    Die Beziehungen zwischen UNRWA und Israel sind angespannt: Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen vor, von der islamistischen Terrororganisation Hamas unterwandert zu sein.

  • 14.54 Uhr

    Iranischer Spionagering in Israel ausgehoben

    Die israelischen Sicherheitsbehörden haben nach Polizeiangaben ein Spionagenetzwerk jüdischer Israelis für den Iran aufgedeckt. Es handele sich um sieben Personen aus Haifa und Umgebung, die zwei Jahre lang sensible Informationen gesammelt hätten, etwa über Militärbasen und die Energie-Infrastruktur des Landes, teilte die Polizei gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.

    Dafür hätten sie Hunderttausende Dollar bekommen, häufig in Kryptowährung, hiess es weiter. Sie hätten auch Informationen über israelische Persönlichkeiten gesammelt. Zuletzt hatte es mehrere Fälle von Spionage in Israel für den Iran gegeben. Diese Affäre wurde von Medien jedoch als besonders schwerwiegend eingestuft.

    Die Tatverdächtigen seien von iranischen Agenten für «unterschiedliche sicherheitsrelevante Aufgaben» angeworben worden, hiess es in der Mitteilung. Unter ihnen seien auch zwei Minderjährige. Die Mitglieder des Netzwerks seien sich bewusst gewesen, dass die von ihnen gelieferten Informationen die nationale Sicherheit gefährdeten und dem Feind bei Raketenangriffen auf Israel helfen könnten.

    Die Mitglieder hätten Militärbasen im ganzen Land gründlich ausspioniert, vor allem Einrichtungen der Luftwaffe und Marine, ausserdem Häfen, Stätten der Raketenabwehr und Energie-Infrastruktur wie ein Kraftwerk in Chadera.

  • 13.30 Uhr

    Libanons Regierung bestreitet Kontakt zur Hisbollah

    Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat nach eigener Aussage seit Wochen keinen Kontakt mehr zu Vertretern der Hisbollah-Miliz. «Es gab seit Mitte vergangenen Monats keine Kommunikation», sagte Mikati dem Nachrichtensender Al-Arabija. Er liess offen, wie häufig und auf welchem Weg er zuvor mit Mitgliedern der schiitischen Organisation kommunizierte.

    Mikatis Aussage ist ein Hinweis darauf, dass die Hisbollah-Führung sich seit Ausweitung der israelischen Angriffe vor mehreren Wochen nur noch verdeckt bewegt und Kontakte nach aussen einschränkt. Nach der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah sowie ranghoher Kommandeure dürften die noch verbleibenden Führungsmitglieder ihre Aufenthaltsorte häufig wechseln. Sichere Kommunikation scheint für sie inzwischen – wenn überhaupt – bei persönlichen Treffen möglich.

    Die Hisbollah hat im Libanon neben ihren Aktivitäten als bewaffnete Miliz auch grossen politischen Einfluss. Sie stellt zwei Minister und hat 13 Abgeordnete im Parlament. Zudem ging sie auch Koalitionen mit anderen Parteien ein.

  • 12.15 Uhr

    Israels entschuldigt sich für Tod libanesischer Soldaten

    Die israelische Armee hat sich für den Tod dreier libanesischer Soldaten bei einem Angriff im Libanon entschuldigt. Es sei am Sonntag ein Lastwagen in einer Gegend angegriffen worden, in der zuvor ein Lastwagen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah attackiert worden sei. Der Hisbollah-Lastwagen habe Raketen transportiert.

    Der zweite Angriff sei in einer Kampfzone erfolgt, hiess es weiter. Später sei deutlich geworden, dass es sich um einen Lastwagen der libanesischen Armee gehandelt habe und drei Soldaten getötet worden seien.

    «Die Ankunft eines Lastwagens der libanesischen Armee war der israelischen Armee nicht bekannt», hiess es in der Mitteilung. «Die israelische Armee geht nicht gegen die libanesische Armee vor und entschuldigt sich für diese ungewollten Umstände.»

    Die libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz neutral.

  • 9.30 Uhr

    «Beirut in Flammen»

    Israel hat nach Worten seines Aussenministers mit den jüngsten Luftangriffen im Libanon die Hauptstadt «Beirut in Flammen» gesetzt. Ziel der grossen Offensive des israelischen Militärs sei die Finanzstruktur der proiranischen Hisbollah in Beirut und anderen Landesteilen gewesen, schrieb Minister Israel Katz auf der Plattform X.

    Es seien «massive Brände» zu sehen gewesen, nachdem mehr als 15 Gebäude angegriffen worden seien. Bewohner habe man zuvor zur Evakuierung aufgerufen, erklärte Katz. Vom israelischen Militär veröffentlichte Videos der Angriffe zeigten unter anderem einen Luftangriff, der zwei mehrstöckige Häuser zum Einstürzen brachte.

    «Die Hisbollah hat einen hohen Preis für ihre Angriffe auf den Norden Israels und ihre Raketenangriffe gezahlt und wird dies weiter tun», schrieb Katz. «Wir werden den iranischen Helfershelfer angreifen, bis er zusammenbricht.»

    Die Armee griff nach eigenen Angaben die Vereinigung Al-Kard Al-Hassan an, eine Art Bank der Hisbollah. Diese verwalte Gelder, mit denen die Aktivitäten der Hisbollah finanziert würden, einschliesslich des Kaufs von Waffen und der Zahlungen an Mitglieder des militärischen Flügels der Hisbollah.

    Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 0.41 Uhr

    Israel will finanziellen Arm der Hisbollah treffen

     Israel will der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah finanziell schaden. Am Sonntag erklärte das Militär, es werde den finanziellen Arm der Miliz ins Visier nehmen und «eine grosse Zahl von Zielen» in Beirut und andernorts angreifen. Etwa eine Stunde später kam es in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt zu Explosionen. Evakuierungsaufrufe gab es für den Süden Beiruts, die östliche Bekaa-Ebene und Teile des Südlibanons.

    Die Angriffe sollten Al-Kard al-Hassan «im ganzen Libanon» treffen, sagte ein hochrangiger israelischer Geheimdienstmitarbeiter. Al-Kard al-Hassan sei eine Hisbollah-Einheit, die dazu diene, Agenten der vom Iran unterstützten Miliz zu bezahlen und Waffenkäufe zu unterstützen, sagte der Geheimdienstvertreter, der anonym bleiben wollte.

    Israelische Luftangriffe in den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt Beirut am Sonntagabend.
    Israelische Luftangriffe in den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt Beirut am Sonntagabend.
    Bild: Keystone/EPA/Wael Hamzeh

    Die von den USA und Saudi-Arabien mit Sanktionen belegte Nonprofit-Organisation bietet Finanzdienstleistungen an und wird auch von nicht mit der Hisbollah in Verbindung stehenden Libanesen genutzt. Auf Arabisch bedeutet der Name etwa «das wohlwollende Darlehen». Die Hisbollah hat die Einheit genutzt, um in dem Land, in dem staatliche und finanzielle Institutionen in den vergangenen Jahren versagten, die Unterstützung in der schiitischen Bevölkerung zu verstärken.

    «Es ist eine grossee Sache», sagte David Asher, ein Experte für illegale Finanzierung, der in der Vergangenheit für das US-Verteidigungsministerium und das Aussenministerium gearbeitet hat und inzwischen in Diensten der Denkfabrik Hudson Institute steht. Die Organisation setze vor allem auf Barmittel, die mit Angriffen zerstört werden könnten, sagte er. Sie verfüge aber auch über grosse Konten bei libanesischen Banken.

    Al-Kard al-Hassan bezeichnete die Entscheidung Israels, sie ins Visier zu nehmen, als Zeichen des israelischen «Bankrotts». Die Organisation versicherte ihre Kunden, es seien Massnahmen ergriffen worden, um sicherzustellen, dass ihr Geld geschützt sei.

  • Montag, 21. Oktober 2024, 0.02 Uhr

    Harris: US-Aussenminister Blinken reist in den Nahen Osten

    US-Aussenminister Antony Blinken reist nach Angaben von Vizepräsidentin Kamala Harris in den kommenden Tagen in den Nahen Osten. «Wir brauchen ein Ende des Krieges. Wir werden nächste Woche Tony Blinken, den Aussenminister, zu einem Treffen mit den Parteien entsenden», sagte Harris in einem TV-Interview am Sonntag. Medien zufolge wird Blinken am Dienstag in Israel erwartet.

    «Die Zahl der unschuldigen Palästinenser, die im Gazastreifen getötet wurden, ist wirklich unerhört, und wir müssen da ehrlich sein», fügte die demokratische Präsidentschaftskandidatin für die Wahl am 5. November hinzu. Gleichzeitig werde sie immer für Israels Recht auf Selbstverteidigung eintreten, so Harris weiter.

  • 23.14 Uhr

    Israel greift erneut Vororte Beiruts an

    Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut Vororte von Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass die als Dahija bekannten Vororte der libanesischen Hauptstadt getroffen wurden. Demnach habe es mindestens elf aufeinanderfolgende Angriffe gegeben.

    Auch ein Gebäude in unmittelbarer Nähe des einzigen internationalen Flughafens im Land sei getroffen worden, berichtete NNA. Auf Bildern in sozialen Medien war zu sehen, wie dunkle Rauchwolken vor den Landebahnen südlich von Beirut in den Himmel stiegen.

    Sowohl die als Dahija bekannten südlichen Vororte Beiruts als auch angrenzende Viertel waren vor Kriegsbeginn dicht besiedelte Wohngebiete mit vielen Restaurants und Geschäften.

    Kurz zuvor hatte Israels Armee angekündigt, Finanzinstitute der proiranischen Hisbollah angreifen zu wollen. In einem Post auf der Plattform X erklärte ein Sprecher, dass die israelische Armee «mit Angriffen auf Infrastrukturen beginnen werde, die mit der Al-Kard Al-Hassan-Vereinigung der Hisbollah in Verbindung stehen». Er forderte die Menschen auf, sich umgehend von diesen Orten fernzuhalten.

    «Die meisten Gebiete haben massive Schäden erlitten», sagte Samer, ein Anwohner aus Schujefat am südlichen Rand Beiruts, der dpa. «Wenn man Glück hat, dann hat das eigene Zuhause nur gewaltige Schäden erlitten und ist noch nicht komplett zerstört worden», sagte er. Nach den erneuten Angriffen kam er am Sonntag, um die Schäden an seinem Haus zu begutachten. «Es fühlt sich so an, als würden die Israelis uns bestrafen wollen dafür, dass wir in von der Hisbollah kontrollierten Gebieten oder in deren Nähe wohnen», sagte er. Die meisten Bewohner sind bereits geflohen.

    Der Verein trage zur Finanzierung «der terroristischen Aktivitäten der Hisbollah gegen Israel bei», sagte der Sprecher. Jeder, der sich in von der Hisbollah genutzten Gebäuden aufhalte, solle sich mindestens 500 Meter davon entfernen.

    Al-Kard Al-Hassan ist das Finanzinstitut der Hisbollah und vergibt auch Kredite. Es fungiert im Wesentlichen unter anderem als eine Art Bank, auch wenn es nicht als solche registriert ist.

  • 22.23 Uhr

    Israels Armee zerstört Wohnviertel und Dörfer im Libanon

    Nach erneuten israelischen Angriffen sind die Schäden im Libanon massiv. Im Süden des Landes zerstörte die israelische Armee laut libanesischen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett. Wohngebiete in Vororten der Hauptstadt Beirut liegen Augenzeugen zufolge in Schutt und Asche. Die Angriffe gelten der Schiitenmiliz Hisbollah, die seit gut einem Jahr täglich Raketen auf Israel feuert. Doch unter dem Krieg leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Auch die libanesische Armee, die sich in dem Konflikt eigentlich neutral verhält, vermeldet Verluste. Die israelische Armee meldete ihrerseits, dass fünf Militärs im Südlibanon bei einem Gefecht getötet worden seien. Die Hisbollah feuerte im Laufe des Tages nach israelischen Angaben mindestens 160 Raketen auf das Nachbarland ab.

    Am Abend nahm die israelische Armee in den Vororten ein neues Ziel ins Visier und kündigte Angriffe auf Orte an, die der Hisbollah zur Finanzierung dienen. Kurz darauf gab es nach libanesischen Angaben neue Angriffe auf Vororte Beiruts. Der oberste Militär Israels, Generalstabschef Herzi Halevi, hatte eine Warnung an die Bewohner von Beirut und anderen Gebieten vor bevorstehenden Gegenschlägen ausgesprochen.

    Das libanesische Gesundheitsministerium meldete unterdessen, dass seit Beginn der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär im Libanon insgesamt 2646 Menschen getötet wurden. Allein am Samstag seien 16 Menschen bei israelischen Angriffen ums Leben gekommen.

    Im Süden des Libanons hat die israelische Armee laut dortigen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett zerstört. Das Militär habe im Grenzgebiet unter anderem den Ort Ramja nahe Bint Dschubail gesprengt, erfuhr die dpa aus libanesischen Sicherheitskreisen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

    Soldaten der internationalen UN-Mission hatten dort vor rund einer Woche mehrere israelische Einheiten beobachtet, die aus Israel über die Demarkationslinie in den Libanon vorrückten. Vor einigen Tagen zirkulierte auch ein Foto in sozialen Medien, dass israelische Soldaten zeigt, die offenbar vor dem Gemeindegebäude des Dorfs posieren.

    Israels Armee gibt seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon im September in der Regel keine Details zu Truppenbewegungen oder deren Stärke heraus. Sie forderte die Bewohner des Grenzgebiets zu Beginn der Bodenoffensive zur Flucht auf. Ziel des Einsatzes ist es nach israelischer Darstellung, dass sich die Hisbollah wie von einer UN-Resolution vorgesehen hinter den Litani-Fluss zurückzieht und Stellungen der proiranischen Miliz in Grenznähe zu zerstören. Das soll rund 60.000 israelischen Bürgern die Rückkehr in ihre Dörfer im Norden des Landes ermöglichen. Sie mussten wegen der täglichen Angriffe der Hisbollah seit Beginn des Gaza-Kriegs aus dem Grenzgebiet flüchten.

    Im Laufe des Tages feuerte die Schiitenmiliz nach Angaben der israelischen Armee allein bis zum Nachmittag wieder 160 Raketen auf Israel ab. Bis zum Abend gab es Luftalarm in vielen Orten im Norden des Landes. Auch in Haifa, der grössten Hafenstadt des Landes, heulten wiederholt die Sirenen. Über grössere Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

    Vor einer Woche hatte die israelische Armee ein weiteres Dorf zerstört, wie die «New York Times» nach der Auswertung von Videos und Satellitenfotos berichtete. Soldaten sprengten demnach grosse Teile des Dorfs Mhaibib, das ebenfalls im Grenzgebiet liegt. In dem Ort befand sich ein Schrein Benjamins, Sohn Jakobs, der im Islam als Prophet verehrt wird und der auch in der Bibel erwähnt wird.

    Israels Militär teilte mit, man habe ein von der Hisbollah-Miliz genutztes Tunnel-Netzwerk «zerlegt», das durch den «Kern eines Dorfs» im Libanon geführt habe. Das Militär veröffentlichte auch ein Video, das die Sprengung des auf einem Hügel gelegenen Dorfs zeigt.

    Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge wurden im Grenzgebiet auch Jarun, Marun al-Ras sowie weitere Dörfer weitgehend zerstört. Der Ort Nabatija im Südosten, ein kommerzielles Zentrum der Region, soll demnach ebenfalls teilweise zerstört sein.

    Im Südlibanon geraten auch immer wieder libanesische Soldaten ins Kreuzfeuer. Drei Soldaten wurden nach Angaben der Streitkräfte bei einem Angriff getötet. Das israelische Militär habe auf ein Armeefahrzeug in der Nähe von Ain Ebel unweit der Grenze zu Israel gefeuert, teilte das Militär mit. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, sie prüften den Vorfall.

    Die libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz neutral. Sie ist nicht der erklärte Kriegsgegner Israels. Dennoch wurden bereits mehrere Soldaten getötet.

    Der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah begann am 8. Oktober vergangenen Jahres mit Raketenangriffen der libanesischen Miliz zur Unterstützung der Hamas, die mit dem Terrorangriff auf Israel am Tag zuvor den Gaza-Krieg auslöste. Seitdem liefern sich die Hisbollah und Israels Militär schweren Beschuss, Hunderte Menschen wurden getötet, Tausende verletzt und Hunderttausende vertrieben, die meisten davon im Libanon.

  • 20.35 Uhr

    Israelischer Brigadekommandeur und fünf weitere Soldaten tot

    Die israelische Armee hat den Tod eines Brigadekommandeurs bei Kämpfen im Gazastreifen und fünf weiterer Militärs im Südlibanon mitgeteilt. Oberst Ehsan Daxa sei bei Gefechten in Dschabalia im Norden des Gazastreifens gefallen, teilte die Armee weiter mit.

    Die Zeitung «Times of Israel» schrieb, der 41-Jährige sei einer der ranghöchsten israelischen Offiziere, die im Gaza-Krieg getötet worden sei. Sein Panzer sei von einem Geschoss getroffen worden. Israels Präsident Izchak Herzog würdigte den Offizier als «Helden Israels» und drückte seiner Familie sein Mitgefühl aus.

  • 15.08 Uhr

    Terrorverdächtiger war abgelehnter Asylbewerber

    Bei dem in Bernau bei Berlin festgenommenen mutmasslichen IS-Anhänger handelt es sich nach dpa-Informationen um einen Libyer, dessen Asylantrag abgelehnt worden war. Gegen diese Ablehnung soll der Mann nicht geklagt haben. Zuvor hatte die «Bild» darüber berichtet. Der Mann soll nach Informationen der Zeitung im November 2022 nach Deutschland eingereist sein. Im Januar 2023 habe er Asyl beantragt, was acht Monate später abgelehnt worden sei.

    Am Samstagabend war in Bernau bei Berlin der mutmassliche Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festgenommen worden, der nach den Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft einen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben soll.

  • 14.51 Uhr

    Libanesisches Militär: Drei Soldaten bei israelischem Angriff getötet

    Bei einem israelischen Angriff sind im Südlibanon laut Militärangaben drei libanesische Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte teilten mit, das Fahrzeug der Soldaten sei getroffen worden. Das israelische Militär äusserte sich nicht zu dem Angriff vom Sonntag. Das libanesische Militär hält sich aus dem Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz weitgehend heraus.

  • 12.18 Uhr

    Palästinenser: Dutzende Tote nach Luftangriffen im Gazastreifen

    Israelische Luftangriffe im Norden des Gazastreifens haben in der Nacht zum Sonntag laut palästinensischen Angaben zahlreiche Menschen das Leben gekostet. Mindestens 87 Menschen seien entweder tot oder würden vermisst, teilte das Gesundheitsministerium des Gazastreifens mit, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird. Weitere 40 Menschen seien bei den Angriffen auf mehrere Häuser in der Ortschaft Beit Lahija verletzt worden.

  • Sonntag, 20.10.2024, 10.50 Uhr

    Israel: Hisbollah-Geheimdienstzentrale in Beiruter Vorort angegriffen

    Das israelische Militär hat in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut nach eigenen Angaben eine Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz angegriffen. Ausserdem sei eine unterirdische Waffenfabrik attackiert worden, hiess es in einer Mitteilung der Armee. Es seien zuvor Schritte unternommen worden, um Schaden an Zivilisten zu verringern, hiess es. Zu möglichen Opferzahlen gab es zunächst keine Angaben. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 23.53 Uhr

    Palästinenser: Dutzende Tote bei Angriff in Nord-Gaza

    Dutzende Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens getötet worden. Dabei sei ein Wohnkomplex im Ort Beit Lahia zerstört worden, in dem sich Zivilisten befunden hätten, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Beit Lahia liegt nordöstlich von Dschabalia, wo es derzeit auch heftige Kämpfe gibt.

    Wafa gab die Zahl der Toten am Samstagabend mit mindestens 73 an, zahlreiche Menschen seien zudem verletzt worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Die israelischen Streitkräfte äusserten sich bisher nicht zu dem Bericht.

  • 23.09 Uhr

    Festnahme: Geplanter Anschlag auf israelische Botschaft?

    Die Bundesanwaltschaft in Deutschland hat einen mutmasslichen Unterstützer der Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) in Bernau bei Berlin festnehmen lassen. Das bestätigte eine Sprecherin von Deutschlands oberster Anklagebehörde in Karlsruhe der Deutschen Presse-Agentur. Nach Informationen der «Bild»-Zeitung soll der Libyer einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben.

    Die Wohnung des Beschuldigten wurde in Bernau bei Berlin durchsucht, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft der dpa sagte. Im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen hätten Einsatzkräfte eine Wohnung einer nicht tatverdächtigen Person durchsucht. Der «Bild» sagte er, in Sankt Augustin bei Bonn seien nur Zeugen befragt und mögliche Beweise gesichert worden.

    Nach Informationen der Zeitung waren die deutschen Behörden dem Mann durch einen konkreten Hinweis ausländischer Nachrichtendienste auf die Spur gekommen. Der Libyer habe in Berlin mutmasslich die israelische Botschaft angreifen wollen. Ob mit Waffen oder Sprengstoff, sei noch unklar, schreibt die Zeitung. Es habe Hinweise gegeben, dass der Tatverdächtige nach dem Anschlag zu seinem Onkel nach Sankt Augustin flüchten und sich danach ins Ausland absetzen wollte, schreibt die Zeitung. Laut Generalbundesanwalt gilt der Onkel derzeit nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge.

  • 22.41 Uhr

    Israels Militär zeigt Bilder von Sinwar am Vorabend des Massakers

    Das israelische Militär hat weiteres Videomaterial veröffentlicht, das den getöteten Anführer der islamistischen Hamas, Jihia al-Sinwar, zeigt. Die Aufnahmen zeigen keine aktuellen Bilder rund um die Tötung Sinwars, sondern Szenen vom Vorabend des in Israel verübten Massakers am 7. Oktober 2023. Die «Jerusalem Post» berichtete, dass die Aufnahmen vor wenigen Monaten von den Streitkräften und dem Geheimdienst Schin Bet sichergestellt worden seien.

    Drei Minuten lang ist der veröffentlichte Zusammenschnitt von Szenen, die sich innerhalb von drei Stunden abgespielt haben sollen: Man sieht darin den grauhaarigen Mann immer wieder einen schmalen Tunnel auf- und ablaufen, barfuss, auf dem Hinweg bepackt mit Tüten oder Wasserflaschen, auf dem Rückweg mit leeren Händen.

    Zu Beginn des Zusammenschnitts ist Sinwar nicht sofort selbst zu sehen, voran gehen zwei Jungen, die durch den stellenweise komplett dunklen Tunnel auf die Kamera zulaufen. Hinter Sinwar gehen ein Mädchen und eine Frau - nach Armeeangaben handelt es sich um Sinwars Familie.

    Zum Ende des Videos trägt Sinwar mit einem der Jungen etwas rechteckiges, das unter einer Decke verborgen ist. Armeesprecher Nadav Schoschani schrieb dazu auf der Plattform X: «Er nimmt seinen Fernseher mit in seinen Tunnel, versteckt sich unter seinen Zivilisten und bereitet sich darauf vor, seinen Terroristen beim Morden, Entführen und Vergewaltigen zuzusehen.»

  • 20.12 Uhr

    Nach Angriffsversuch auf Residenz: Netanjahu droht Iran und dessen Verbündeten

    Nach dem fehlgeschlagenen Drohnenangriff auf eines seiner Anwesen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Iran und dessen Verbündeten einen Attentatsversuch vorgeworfen. Den Versuch, ihn und seine Frau «zu ermorden», würden der Iran und dessen Verbündete noch «bereuen», erklärte Netanjahu am Samstagabend. «Ich sage den Iranern und ihren Partnern der Achse des Bösen: Jeder, der den Bürgern des Staates Israel Schaden zufügt, wird einen hohen Preis dafür zahlen.»

    Aussenminister Israel Katz erklärte im Onlinedienst X, mit dem «Attentatsversuch» auf Netanjahu und seine Familie habe der Iran «ein weiteres Mal sein wahres Gesicht» gezeigt.

  • 18.36 Uhr

    Israel ruft Geiselnehmer in Gaza zur Aufgabe auf

    Die israelische Armee hat die Hamas und andere Extremisten im Gazastreifen nach dem Tod von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar erneut zur Aufgabe aufgerufen. Wer die Waffen niederlege und die aus Israel verschleppten Geiseln übergebe, dem werde nichts geschehen, stand sinngemäss auf den Flugblättern in arabischer Sprache. Auf ihnen war auch ein Foto der Leiche Sinwars abgedruckt, wie Menschen in der Stadt Chan Junis der Deutschen Presse-Agentur am Telefon berichteten.

    Mit einem ähnlichen Aufruf hatte sich Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits am Donnerstag an die Geiselnehmer in Gaza gewandt, als der Tod Sinwars bestätigt worden war. «Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt – dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben.» 

  • 17.53 Uhr

    Fast 3000 Menschen demonstrieren in Genf für Palästina

    An einer Solidaritätskundgebung für Palästina nahmen am Samstag in Genf fast 3000 Personen teil. Die Kundgebung wurde von der BDS-Bewegung (Boykott - Desinvestition - Sanktionen) organisiert.

    Sie kritisierte die Untätigkeit der Schweiz angesichts der Verletzungen des Völkerrechts im Gaza-Krieg. «Ein militärisches Embargo und ein Wirtschaftsboykott müssen sofort umgesetzt werden», teilte die BDS-Bewegung am Samstag mit.

    Sie forderte die Bevölkerung auf, sich gegen den laufenden Völkermord zu mobilisieren. Die «Verbrechen» verstossen laut BDS gegen das humanitäre Völkerrecht. Die Bewegung erinnerte daran, dass der Internationale Gerichtshof die Illegalität der israelischen Besatzung und die systematische Diskriminierung der Bevölkerung bestätigt hat. Laut BDS hat die Schweiz, die Depositarstaat der Genfer Konventionen ist, «auf ihre moralischen und rechtlichen Verpflichtungen verzichtet».

  • 17.42 Uhr

    Palästinenser: Krankenhäuser in Dschabalia ausser Betrieb

    Nach israelischen Angriffen in dem Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens haben nach palästinensischen Angaben alle drei Krankenhäuser dort ihren Betrieb einstellen müssen. Israelische Panzer hätten zudem rund um das Indonesische Krankenhaus Stellung bezogen, fügte Monir al-Borsch vom Gesundheitsministerium hinzu, das von der islamistischen Hamas kontrolliert wird.

    In Dschabalia wird heftig gekämpft. In der Nacht zu Samstag berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von mindestens 30 Toten und mindestens 50 Verletzten durch israelische Angriffe.

  • 17.30 Uhr

    Bericht: Bürgermeister bei israelischem Angriff im Libanon getötet

    Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Ortschaft in der westlichen Bekaa-Ebene im Libanon sind nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA mehrere Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch ein Bürgermeister, hiess es in der Meldung. Das israelische Militär äusserte sich zu dem Vorgang zunächst nicht.

    Ziel des Angriffs war dem Bericht der Nachrichtenagentur zufolge ein Wohnhaus in der Ortschaft Balul. Dem Gesundheitsministerium in Beirut zufolge wurden vier Menschen getötet und 13 weitere verletzt. NNA berichtete von fünf Toten. Der getötete Bürgermeister stammte demnach aus einem Ort in der Umgebung.

  • 16.32 Uhr

    Palästinenser rammt Polizeijeep und wird erschossen

    Polizisten haben im Westjordanland nach Angaben der israelischen Armee einen Palästinenser erschossen, der mit seinem Auto absichtlich einen Jeep der Sicherheitskräfte rammte. Nur Sekunden vor dem Aufprall am Ortseingang zu der jüdischen Siedlung Ofra nördlich von Ramallah hatte noch ein Polizist an der offenen Tür des Geländewagens gestanden, wie in einem vom israelischen Sender Kan auf der Plattform X geteilten Video zu sehen war.

  • 15.18 Uhr

    Luftangriffe im Libanon: Israel greift erneut Beiruter Vorort an

    Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut einen Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Vorort Haret Hreik getroffen worden sei. Es habe mindestens zwei Luftangriffe gegeben. Zuvor hatte ein Sprecher der israelischen Armee die Bewohner dort zur Flucht aufgerufen. Haret Hreik gehört zu Beiruts südlichen Vororten, die unter dem Namen Dahija bekannt sind.

  • Samstag, 19. Oktober, 8.50 Uhr

    Drohne schlägt nahe Netanjahus Haus ein

    Ob sich Netanjahu im Haus aufhielt, war zunächst unklar. 
    Ob sich Netanjahu im Haus aufhielt, war zunächst unklar. 
    Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

    ine im Libanon gestartete Drohne ist nach Angaben des israelischen Militärs in ein Gebäude in der Stadt Caesarea eingeschlagen, wo auch ein Wohnhaus von Regierungschef Benjamin Netanjahu liegt. Israelischen Medienberichten zufolge war zunächst unbekannt, ob sich Netanjahu zur Zeit des Angriffs in dem Küstenort am Mittelmeer aufgehalten hatte. Nach Armeeangaben wurde niemand verletzt. Zwei weitere unbemannte Flugobjekte wurden demnach abgefangen.

    Luftalarm gab es auch in der weiter südlich gelegenen Küstenmetropole Tel Aviv. Dort sei eine Drohne im Anflug auf den Stadtteil Glilot gewesen, wo das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und eine andere Geheimdienstzentrale liegen. Die Sirenen heulten nach Armeeangaben auch in zahlreichen Orten Nordisraels wie etwa der Stadt Tiberias am Westufer des Sees Genezareth.

    Die mit der Hamas im Gazastreifen verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah beschiesst Israel seit Beginn des Gazakriegs im Oktober vergangenen Jahres fast täglich mit Raketen und Drohnen. Nach der Nachricht vom Tod des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar im Gazastreifen am Donnerstag hatte die vom Iran unterstützte Miliz eine «eine neue Phase der Eskalation» angekündigt.

  • 22.51 Uhr

    Israelische Armee: Zwei Bewaffnete aus Jordanien erschossen

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Feuergefecht zwei Bewaffnete aus Jordanien südlich des Toten Meeres erschossen. Nach einem möglichen dritten Bewaffneten, der geflohen sei, werde gesucht. Dem Militär zufolge waren die «Terroristen» aus Jordanien kommend nach Israel eingedrungen. Zwei Israelis wurden leicht verletzt, wie die Zeitung «Times of Israel» berichtete. Die Angaben der Armee zu dem Zwischenfall liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Der örtliche Ableger der Muslimbruderschaft in Jordanien reklamierte den Angriff später für sich. Er sei eine Reaktion auf die Brutalität der «Zionisten», hiess es in einer Erklärung der Bewegung.

  • 22.24 Uhr

    Bericht: Netanjahu ordnet mehr Hilfslieferungen für Gaza an

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einem Medienbericht zufolge eine deutliche Steigerung der derzeit spärlich fliessenden Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen angeordnet. Das öffentlich-rechtliche Kan-Radio berichtete, künftig sollen pro Tag 250 Lastwagen humanitäre Güter in das Küstengebiet am Mittelmeer bringen, in dem seit mehr als einem Jahr Krieg herrscht.

    Netanjahu reagierte damit auf Drohungen der USA, die Waffenlieferungen an Israel zurückzufahren, sollte sich die Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht bessern. 

    Nach Angaben der für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat fuhren am Mittwoch 50 und am Freitag 30 Lastwagen mit Hilfsgütern nach Gaza. Die Lage gilt vor allem im nördlichen Teil des Küstengebiets als besonders schlimm. Dort leide bereits fast jedes fünfte Kind an Auszehrung, der lebensbedrohlichsten Form der Mangelernährung, beklagte das UN-Kinderhilfswerk Unicef. 

    Die Not im Gazastreifen ist groß, viele Kinder leiden unter Mangelernährung. (Archivbild)
    Die Not im Gazastreifen ist groß, viele Kinder leiden unter Mangelernährung. (Archivbild)
    dpa
  • 21 Uhr

    Israels Armee tötet auch Leibwächter von Sinwar

    Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge den Leibwächter des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar getötet. Mahmud Hamdan sei bei einem Zusammenstoss mit israelischen Truppen in der südlichen Gaza-Stadt Rafah ausgeschaltet worden, teilte das Militär mit. Er starb am Freitag nur 200 Meter entfernt von der Stelle, an der das israelische Militär am Mittwoch Sinwar getötet hatte.

    Hamdan war Kommandeur des Hamas-Bataillons im Rafah-Stadtteil Tal al-Sultan. Er hatte Sinwar bis kurz vor dessen Tod in einem Haus in Tal al-Sultan als Leibwächter gedient. Hamdan war auch zuständig für die Bewachung jener sechs israelischen Geiseln gewesen, die im August von seinen Leuten ermordet worden waren. Ihre Leichen hatte das israelische Militär in einem Tunnel unter Rafah gefunden. Dabei war es auch auf DNA-Spuren von Sinwar gestossen. Die islamistische Hamas hat den Tod von Hamdan bislang nicht bestätigt.

  • 19.27 Uhr

    Meloni wirbt in Beirut für diplomatische Lösung im Nahost-Konflikt

    Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat in der libanesischen Hauptstadt Beirut für eine «nachhaltige Waffenruhe» sowohl im Libanon als auch im Gazastreifen geworben. Eine diplomatische Lösung sollte dem Krieg ein Ende bereiten, der sich mit der Ausweitung auf den Libanon in den vergangenen Wochen noch zugespitzt hatte, sagte Meloni nach einem Treffen mit dem geschäftsführenden libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati.

    Meloni verurteilte Angriffe auf die UN-Beobachtermission Unifil im Süden des Libanon als inakzeptabel. Die Sicherheit jedes dieser Soldaten müsse zu jedem Zeitpunkt sichergestellt sein, sagte sie. Die Präsenz der Blauhelme sei auch wichtig für die Phase nach dem Ende des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah.

  • 16.14 Uhr

    Neue Bemühungen um Gaza-Waffenruhe nach Tod des Hamas-Chefs

    Der Tod des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar hat Hoffnungen auf eine mögliche Entschärfung des Konflikts im Nahen Osten geweckt.

    US-Präsident Joe Biden nannte den Tod Sinwars bei seinem Besuch in Berlin als «Moment der Gerechtigkeit», der «einen Weg zum Frieden» und zu einer besseren Zukunft im Gazastreifen eröffnen könnte. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, mit Sinwars Tod eröffne «sich jetzt hoffentlich die konkrete Aussicht auf einen Waffenstillstand in Gaza, auf ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln der Hamas». Zunächst aber gingen die Kämpfe unvermindert weiter.

    Der stellvertretende Chef des Hamas-Politbüros, Chalil al-Haja, bestätigte am Freitag den Tod Sinwars. Von Al-Haja hiess es weiter, dass die Bedingungen der Hamas für eine Waffenruhe und ein Geisel-Abkommen unverändert blieben: Israelische Geiseln würden nur freigelassen, wenn die israelische Armee aus dem Gazastreifen abziehe und palästinensische Häftlinge von Israel freigelassen würden.

    Die israelische Regierung lehnt einen Abzug der Armee zum jetzigen Zeitpunkt ab. Einige Angehörige der noch 101 Geiseln in dem Küstenstreifen äusserten sich besorgt, dass die Hamas sich an den Verschleppten für den Tod Sinwars rächen könnte.

  • 14.27 Uhr

    Hamas bestätigt Tod ihres Anführers al-Sinwar

    Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat den Tod ihres Anführers Jihia al-Sinwar bestätigt. Israelische Soldaten hatten den Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober 2023 nach Militärangaben im Gazastreifen getötet.

    Der stellvertretende Chef des Politbüros der Islamistenorganisation, Chalil al-Haja, teilte in einer Erklärung im Hamas-nahen TV-Sender Al Aksa mit, er trauere um den Tod des «Märtyrers» Sinwar. Haja ist auch der wichtigste Verhandlungsführer der Hamas ausserhalb des Gazastreifens.

  • 13.09 Uhr

    Libanons Regierungschef kritisiert Iran wegen Einmischung

    Der geschäftsführende Regierungschef im Libanon, Nidschab Mikati, hat den Iran ungewöhnlich deutlich für Versuche der Einmischung in die Angelegenheiten seines Landes kritisiert.

    Der Iran übt seit vielen Jahren mit Hilfe der Schiitenmiliz Hisbollah grossen Einfluss auf Politik und öffentliches Leben im Libanon aus, die dort einen Staat im Staate errichtet hat.

    Mikati wies Aussenminister Abdullah Bou Habib an, den stellvertretenden iranischen Botschafter einzubestellen, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete. Hintergrund ist demnach eine Äusserung des iranischen Parlamentssprechers Mohammed Bagher Ghalibaf, der Verhandlungen zwischen Teheran und Paris über die Umsetzung der UN-Resolution 1701 für das israelisch-libanesische Grenzgebiet angeboten hatte.

    Die Resolution des UN-Sicherheitsrats sieht vor, dass sich die Hisbollah und andere bewaffnete Gruppen aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen. Die Hisbollah widersetzte sich der Resolution aber und feuerte seit Beginn des Gazakriegs Tausende Raketen auf Israel.

  • 10.25 Uhr

    Auch nach Sinwars Tod gehen Kämpfe in Nahost weiter

    Auch nach der von Israel bestätigten Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar sind die Kämpfe im Gazastreifen und jene mit der Hisbollah im Libanon unvermindert fortgesetzt worden.

    Im Norden Israels heulten wieder in mehreren Orten die Sirenen. Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte die mit der Hamas verbündete Schiitenmiliz Hisbollah mindestens 15 Raketen vom Libanon auf Israel ab. Über Opfer oder grössere Schäden wurde zunächst nichts bekannt.

    Die israelische Armee ging unterdessen nach eigenen Angaben weiter gegen terroristische Infrastruktur und Bewaffnete im Gazastreifen und im Libanon vor. Im Laufe des vergangenen Tages habe die Luftwaffe etwa 150 Terrorziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen, hiess es. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Sinwar war der Drahtzieher des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen im Süden Israels am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und 250 in den Küstenstreifen verschleppt worden waren. Dieser brutale Überfall löste den Krieg im Nahen Osten aus.

  • 9.15 Uhr

    Nach einem Jahr Suche: So haben israelische Soldaten Sinwar zufällig getötet

    Jihia al-Sinwar gilt als verantwortlicher Planer des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023. Seit jenem Tag suchen israelische Truppen und Geheimdienste nach dem Hamas-Führer im Gaza-Streifen.

    Er bewege sich nur noch unterirdisch, sei schwer bewacht und habe überdies ständig israelische Geiseln als menschliche Schutzschilde bei sich, war die Annahme der Geheimdienste, schreibt Sky News.

    Am Mittwoch 16. Oktober trifft eine israelische Patrouille in Rafah im südlichen Gazastreifen auf drei Männer, die sie als palästinensische Kämpfer identifiziert und sogleich beschiesst. Um wen es sich bei den drei Terrorverdächtigen handelt, ist zu dem Zeitpunkt niemandem bekannt. 

    In dieser Ruine spürt eine Drohne den Hamas-Führer Sinwar auf.
    In dieser Ruine spürt eine Drohne den Hamas-Führer Sinwar auf.
    Screenshot X

    Einer der drei flüchtet in ein weitgehend zerstörtes Gebäude. Mit Panzergranaten und Raketen hätten die Truppen danach das Gebäude unter Feuer genommen, womit sie den darin befindlichen Mann getötet hätten. BBC schreibt, eine Drohne habe ihn zuerst lokalisiert. Es ist das in den sozialen Medien kursierende Video, in dem ein Vermummter in einem Sessel sitzt und einen Gegenstand in Richtung des Fluggeräts wirft.

    Noch immer gehen die Soldaten von normalen Kämpfern aus, die sie eliminiert haben, schreibt die BBC. Deshalb hätten sie sich vorerst nicht weiter um die Getöteten gekümmert. 

    Erst am folgenden Tag kehren israelische Truppen zum Ort der Tötung zurück. Da fällt einigen die Ähnlichkeit des Leichnams im eingestürzten Gebäude mit Hamas-Führer Jihia al-Sinwar auf.

    Weil sie Sprengfallen am Körper des Getöteten befürchten, nehmen sie den Leichnam nicht mit, sondern entfernen ein Fingerglied, um es in Israel für einen DNA-Abgleich zu verwenden.

    Im Obergeschoss des Gebäudes versucht Sinwar noch, die Kameradrohne zum Absturz zu bringen. Wenig später bombardieren die Truppen das Gebäude und töten ihn damit.
    Im Obergeschoss des Gebäudes versucht Sinwar noch, die Kameradrohne zum Absturz zu bringen. Wenig später bombardieren die Truppen das Gebäude und töten ihn damit.
    Screenshot X / Joe Truzman

    Dieser DNA-Test liefert am Donnerstagabend den Beweis, dass israels Armee tatsächlich Jihia al-Sinwar getötet hat, den meistgesuchten Mann des Gazastreifens.

    Weder eine Leibgarde noch israelische Geiseln sind in den letzten Minuten bei ihm. Ob er in dem Moment nur unerkannt von einem Tunnel zum nächsten wechseln will oder seine Entourage bereits so dezimiert ist, bleibt vorerst unklar. Der israelische Verteidigungsminister stellt es so dar, dass sich Sinwar nur noch um sich selber gekümmert habe. Für die Anhänger des Hamas-Führers steht fest, dass er wie ein Held gestorben sei.

  • 5.57 Uhr

    Sinwars Tod schürt Hoffnung auf Ende des Kriegs in Gaza

    Die Regierungen Israels und der USA sehen nach der Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar im Gazastreifen grössere Chancen auf ein Ende des seit über einem Jahr andauernden Kriegs in Nahost. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Tötung des meistgesuchten islamistischen Terroristen der Region als Meilenstein. Ob sich die Hoffnungen auf eine Deeskalation nach Monaten des Kriegs mit der Hamas im Gazastreifen und der mit ihr verbündeten Hisbollah im Libanon wirklich erfüllen, erscheint aber fraglich.

    «Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas», sagte Netanjahu in einer Videobotschaft an die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen. Die Menschen in dem abgeriegelten und vom Krieg schwer gezeichneten Küstengebiet sollten sich endlich befreien von der seit Jahren währenden «Unterdrückungsherrschaft» der Hamas. Auch US-Präsident Joe Biden sagte, nun könne die Chance auf einen «Tag danach» im Gazastreifen ohne die Islamisten an der Macht ergriffen werden. Für eine politische Lösung, die sowohl Israelis als auch Palästinensern eine bessere Zukunft biete, sei Sinwar ein Hindernis gewesen.

    Sinwar galt als Drahtzieher des blutigen Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023, bei dem islamistische Terroristen mehr als 1200 Menschen töteten und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppten. Direkt nach dem Massaker eröffneten Israels Armee und Geheimdienste die Jagd auf den Chefplaner. Lange Zeit soll sich Sinwar in dem weitverzweigten Tunnelsystem unter dem Gazastreifen versteckt haben – angeblich stets mit Geiseln als menschlicher Schutzschild umgeben.

    Nach Angaben der israelischen Armee wurde Sinwar am Mittwoch in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet. Nachdem er und zwei weitere Bewaffnete eher zufällig entdeckt worden sein sollen, habe sich Sinwar in einem Haus versteckt und ein israelischer Panzer eine Granate in das Gebäude gefeuert, berichtete die Zeitung «The Times of Israel».

    Das Militär veröffentliche Aufnahmen einer Drohne, die einen vermummten und von Staub bedeckten Mann – angeblich Sinwar – zeigen, der noch lebend in einem ausgebombten Gebäude auf einem Sessel sitzt. Als sich die Drohne nähert, wirft er mit einem Stock nach dem ferngesteuerten Fluggerät. An dieser Stelle bricht das Video ab. Israelische Medien veröffentlichten später Fotos von der zwischen Trümmern liegenden mutmasslichen Leiche Sinwars mit schwersten Kopfverletzungen.

    Forensiker der israelischen Polizei stellten die Identität Sinwars laut Medienberichten anhand von Zahnstellung und Fingerabdrücken fest, ausserdem wurde ein DNA-Test vorgenommen. Israel verfügt über die biometrischen Daten des Hamas-Chefs, weil er früher mehr als 20 Jahre in israelischen Gefängnissen gesessen hatte.

    Der wegen seiner Brutalität im Umgang mit politischen Gegnern als «Schlächter von Chan Junis» bekannte Islamist war einst wegen des Mordes an vier mutmasslichen Kollaborateuren und zwei israelischen Soldaten zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. 2011 kam er als einer von mehr als 1000 palästinensischen Häftlingen im Austausch für den in Gaza festgehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit frei.

    Nach dem Tod des Top-Terroristen wächst die Hoffnung, die veränderte Gemengelage für eine Entschärfung des überaus komplizierten Konflikts in Nahost nutzen zu können. US-Präsident Biden sagte, er habe nun mehr Hoffnung als zuvor, «aber es liegt noch viel Arbeit vor uns». US-Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte, Sinwars Tötung biete die Gelegenheit, die Rückkehr der Geiseln und ein Ende des Krieges zu erreichen. Der britische Premierminister Keir Starmer sagte, die Freilassung aller Geiseln, eine sofortige Waffenruhe und eine Erhöhung der humanitären Hilfe seien überfällig und notwendig, um Schritte in Richtung eines langfristigen, nachhaltigen Friedens im Nahen Osten zu machen.

    Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon, die sich ebenfalls kriegerische Auseinandersetzungen mit Israel liefert und das Nachbarland seit Monaten mit Raketen beschiesst, entschärfte ihre Rhetorik jedoch nicht – im Gegenteil. Nach der Kunde von Sinwars Tod kündigte sie «eine neue Phase der Eskalation» an, die in den nächsten Tagen erkennbar werde. Israels Militär wiederum hat bislang keine Bereitschaft erkennen lassen, seine schweren Angriffe auf Ziele im Libanon zurückzufahren.

  • 5.55 Uhr

    Neue Hoffnung für Geiseln?

    Nach der Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar im Gazastreifen haben Angehörige der Geiseln gefordert, die Situation nach dem Tode Sinwars zu nutzen und sich deutlich stärker um die Freilassung der Verschleppten zu bemühen. «Wir haben die Rechnung mit dem Massenmörder Sinwar beglichen, aber es wird keinen totalen Sieg geben, wenn wir ihre Leben nicht retten und sie nicht nach Hause holen», zitierte die Zeitung «Jerusalem Post» eine Sprecherin der Angehörigen. Netanjahu sagte in seiner Botschaft an die Geiselnehmer in Gaza: «Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt – dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben.» Gleichzeitig drohte er, man werde mit jedem, der den Geiseln Schaden zufüge, «die Rechnung begleichen».

  • 4.44 Uhr

    Israelis bejubeln Tötung von Hamas-Chef

    Nach der Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar haben viele Israelis den Tod des Drahtziehers des Massakers vom 7. Oktober 2023 gefeiert. In einem Wohnkomplex der Stadt Aschdod reagierten die Menschen mit Klatschen und Pfeifen auf die Kunde von Sinwars Tod, eine andere Videoaufnahme zeigte jubelnde Badegäste nach einer Lautsprecherdurchsage am Strand.

    Israels Militär hatte Sinwar bei einem Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen getötet. Seit Beginn des Gaza-Kriegs stand er ganz oben auf Israels Abschussliste. Über weite Strecken dürfte sich Sinwar in dem Hunderte Kilometer langen Tunnelnetz unter dem Gazastreifen versteckt haben. Der 61-jährige Terrorist gehörte zur Gründergeneration der Hamas und gilt als Chefplaner hinter dem Angriff auf Israel vor rund einem Jahr, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden.

    Angehörige der 101 bis heute im Gazastreifen verbliebenen Geiseln begrüssten die Tötung des Hamas-Chefs, forderten aber auch weitere Bemühungen, um ihre Familienmitglieder heimzuholen. «Wir haben die Rechnung mit dem Massenmörder Sinwar beglichen, aber es wird keinen totalen Sieg geben, wenn wir ihre Leben nicht retten und sie nicht nach Hause holen», zitierte die Zeitung «Jerusalem Post» eine Sprecherin der Geisel-Angehörigen.

  • Freitag, 18. Oktober 2024, 3.14 Uhr

    Drohnenvideo soll Hamas-Chef kurz vor Tötung zeigen

    Israels Streitkräfte haben nach der Tötung des Anführers der islamistischen Hamas im Gazastreifen ein Video veröffentlicht, das die letzten Momente im Leben von Jihia al-Sinwar zeigen soll. Auf den von einer Drohne gefilmten Aufnahmen ist ein vermummter und in Staub gehüllter Mann zu sehen, der in einem ausgebombten Gebäude auf einem Sessel sitzt. Als sich die Drohne nähert, wirft er einen Stock auf das ferngesteuerte Fluggerät. Das israelische Militär identifizierte den Mann in dem Video als Sinwar.

    Im Gazastreifen getötet: Hamas-Chef Sinwar, hier bei einem Treffen in Gaza-Stadt am 13. April 2022.
    Im Gazastreifen getötet: Hamas-Chef Sinwar, hier bei einem Treffen in Gaza-Stadt am 13. April 2022.
    Keystone/AP Photo/Adel Hana

    Wenig später wurde Sinwar nach Angaben der israelischen Streitkräfte in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen getötet – wobei das Militär zu diesem Zeitpunkt anscheinend noch nicht wusste, dass der Hamas-Chef nach monatelanger Suche zur Strecke gebracht worden war. Nachdem Soldaten ihn und zwei weitere Bewaffnete geortet hatten, feuerte ein Panzer eine Granate in das Gebäude, wie die Zeitung «The Times of Israel» berichtete. Erst später soll den Soldaten die Ähnlichkeit eines der Toten mit dem Hamas-Chef aufgefallen sein.

    Israelische Medien veröffentlichten Fotos von einer Leiche, die in Trümmern liegt und unter anderem schwerste Kopfverletzungen aufweist. Sinwars Identität wurde nach israelischen Angaben anhand von Zahnproben und Fingerabdrücken festgestellt. Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte den Tod des Hamas-Chefs schliesslich am Donnerstagabend.

  • 23.24 Uhr

    WHO: Israel verwehrt Nothilfespezialisten Zugang zu Gaza

    Israel hat medizinischen Spezialkräften, die zur Unterstützung von Kliniken in den Gazastreifen wollten, nach UN-Angaben die Einreise verweigert. Insgesamt seien seit August acht Organisationen und gut 50 spezialisierte Einsatzkräfte betroffen gewesen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Anfrage. 

    Die Spezialistinnen und Spezialisten hätten unter anderem Kliniken das European Gaza-Krankenhaus oder das Nasser-Krankenhaus bei der Thorax- und Herzchirurgie, die orthopädische und allgemeine Chirurgie sowie der plastischen und vaskulären Chirurgie sowie der psychologischen Betreuung des Gesundheitspersonals unterstützen sollen, so die WHO. 

  • 23.02 Uhr

    USA sehen nach Tod Sinwars Chance auf Ende des Gaza-Kriegs

    Nach dem den von Israel vermeldeten Tod von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar sehen die USA eine Chance auf ein Ende des Krieges im Gazastreifen. US-Präsident Joe Biden sagte am Donnerstag auf dem Weg zu einem Kurzbesuch in Deutschland, es könne sich nun die Gelegenheit bieten, die Geiseln der Hamas freizubekommen und eine Waffenruhe zu erreichen. Ähnlich äusserte sich auch die Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. «Es ist Zeit, dass der Tag danach beginnt», sagte sie in Milwaukee.

    Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sagte, Sinwar sei ein «gewaltiges Hindernis für Frieden» gewesen. «Jetzt müssen wir uns dafür einsetzen, dass sein Tod der Hamas tatsächlich den langfristigen Schlag versetzt, den wir uns alle wünschen.»

    Der Sprecher des Aussenministeriums, Matthew Miller, sagte am Donnerstag, es habe in den vergangenen Wochen keine Verhandlungen über eine Waffenruhe gegeben, weil sich Sinwar geweigert habe. «Wir sehen jetzt eine Chance, da er aus dem Kampf und aus der Führung der Hamas entfernt wurde, und wir wollen diese Chance ergreifen.»

  • 21.36 Uhr

    Biden zu Tötung Sinwars: Guter Tag für Israel und die Welt

    US-Präsident Joe Biden hat die Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar durch Israels Militär begrüsst. «DNA-Tests haben nun bestätigt, dass Sinwar tot ist. Dies ist ein guter Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt», heisst es in einer vom Weissen Haus veröffentlichten Stellungnahme Bidens. Als Anführer der Terrorgruppe sei Sinwar für den Tod Tausender Israelis, Palästinenser, Amerikaner und Menschen aus aller Welt verantwortlich. Er sei der Drahtzieher der Massaker, Vergewaltigungen und Entführungen vom 7. Oktober 2023 in Israel gewesen.

    Biden werde in Kürze mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen, um über die Rückkehr der noch immer von islamistischen Extremisten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Beendigung des Krieges zu beraten. Es gebe nun eine Chance auf einen «Tag danach» im Gazastreifen ohne die Hamas an der Macht, so Biden. Es gebe auch eine Chance auf eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermassen eine bessere Zukunft biete. Sinwar sei dafür ein Hindernis gewesen, das es jetzt nicht mehr gebe. «Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns», mahnte Biden.

  • 20.55 Uhr

    Medien: Tötung Sinwars eher zufällig

    Der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar wurde nach Medienberichten bei einem eher zufälligen Zusammenstoss mit israelischen Soldaten getötet. Die Streitkräfte seien am Mittwoch bei einem Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen unterwegs gewesen, berichteten verschiedene israelische Medien.

    Es sei zu einer Konfrontation mit Sinwar und zwei weiteren bewaffneten Palästinensern gekommen. Erst nach seiner Tötung sei den Soldaten die Ähnlichkeit mit dem Hamas-Chef aufgefallen. Die getöteten Männer hätten grosse Mengen an Bargeld und gefälschte Pässe bei sich gehabt. Sinwar habe eine Weste mit Handgranaten getragen.

    In früheren Tagen trat Sinwar auch öffentlich im Gazastreifen auf.
    In früheren Tagen trat Sinwar auch öffentlich im Gazastreifen auf.
    Bild: Keystone
  • 20.08 Uhr

    Galant lobt Israels Militär für Tötung Sinwars

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat seine Streitkräfte für die von der Regierung vermeldete Tötung von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar gelobt. Sein Tod sende eine klare Botschaft an die Bewohner des Gazastreifens, teilte Galant am Donnerstag mit. «Der Mann, der eine Katastrophe und Tod über den Gazastreifen gebracht hat; der Mann, der euch als Folge seiner mörderischen Taten hat leiden lassen - das Ende dieses Mannes ist gekommen».

  • 20.02 Uhr

    Netanjahu: Tod Sinwars ermöglicht bessere Zukunft

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Tötung des Hamas-Chef Jihia al-Sinwar als wichtigen Meilenstein begrüsst. Netanjahu wertete Sinwars Tod als Zeichen für «den Niedergang der Herrschaft des Bösen von Hamas» im Gazastreifen.

    An die Einwohner des Küstenstreifens gewandt sagte Netanjahu in einer Videobotschaft: «Sinwar hat euer Leben zerstört. Er hat euch erzählt, er sei ein Löwe, aber in Wirklichkeit hat er sich in einer dunklen Höhle versteckt - und er wurde eliminiert, als er voller Angst vor unseren Soldaten weglief.»

    Netanjahu bekräftigte, die islamistische Terrororganisation Hamas werde nicht mehr im Gazastreifen herrschen. «Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas und eine Gelegenheit für euch, Einwohner des Gazastreifens, euch von ihrer Unterdrückungsherrschaft zu befreien.»

  • 18.55 Uhr

    Israel erklärt Hamas-Anführer Sinwar für tot

    Der Anführer der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, ist nach Angaben der israelischen Regierung tot. «Der Massenmörder Jihia al-Sinwar, der für das Massaker und die Gräueltaten des 7. Oktober verantwortlich ist, ist von israelischen Soldaten getötet worden», erklärte Aussenminister Israel Katz nach Angaben seines Sprechers. Auch die Streitkräfte bestätigten den Tod Sinwars am Mittwoch im südlichen Gazastreifen. Die Hamas äusserte sich zunächst nicht.

    Der drahtige, bärtige Mann galt als Planer und Drahtzieher des brutalen Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023. Terroristen der Hamas und anderer Organisationen im Gazastreifen hatten dabei mehr als 1200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Das schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust hatte den Gaza-Krieg ausgelöst, der in weiterer Folge die jüngste Eskalation in Nahost nach sich zog - zuletzt den israelischen Militäreinsatz gegen die Hisbollah im Libanon.

    «Dies ist eine grosse militärische und moralische Errungenschaft für Israel und ein Sieg für die ganze freie Welt gegenüber der Achse des Bösen des radikalen Islam, die vom Iran angeführt wird», sagte Katz weiter laut seines Sprechers. Die Tötung Sinwars schaffe die Möglichkeit, die Geiseln sofort zu befreien und im Gazastreifen «eine neue Realität» ohne Hamas und iranischen Einfluss zu schaffen.

  • 16.53 Uhr

    Leichnam könnte Hamas-Chef Sinwar sein – Israel überprüft Identität

    Die israelische Armee prüft nach eigenen Angaben, ob Hamas-Chef Jihia al-Sinwar bei einem Einsatz im Gazastreifen getötet worden ist. Insgesamt seien bei einer Operation in dem Küstenstreifen «drei Terroristen ausgeschaltet worden». Man untersuche nun, ob einer von ihnen Sinwar war.

    «Gegenwärtig kann die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden», hiess es in der Mitteilung. In dem Gebäude, wo die Männer getötet wurden, habe es keine Anzeichen für die Anwesenheit von Geiseln gegeben.

    In sozialen Medien kursierten Bilder einer Leiche, die eine Ähnlichkeit mit Sinwar aufweist. Er gilt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und der regionalen Eskalation.

  • 10.31 Uhr

    Raketen-Salve aus dem Libanon, Drohne über dem Roten Meer gegen Israel

    Eine Salve von rund 30 Raketen ist nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf den Norden Israels abgefeuert worden. In zahlreichen Ortschaften, darunter auch in der Hafenstadt Haifa, heulten am Tag des jüdischen Laubhüttenfests Warnsirenen.

    Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte Angriffe auf israelische Militärstützpunkte im Grenzgebiet für sich.

    In der Nacht fing die Luftwaffe derweil über dem Roten Meer eine Drohne ab, die sich israelischem Gebiet genähert hatte. In der südlichen Negev-Wüste hatten Warnsirenen geheult. Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak erklärte, seine Kämpfer hätten ein «wichtiges Ziel» in Eilat mit Drohnen angegriffen.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten «Widerstandsachse» von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

    Der israelische Iron Dome fängt am 11. Oktober Raketen aus dem Libanon  ab.
    Der israelische Iron Dome fängt am 11. Oktober Raketen aus dem Libanon  ab.
    KEYSTONE
  • 10.15 Uhr

    Netanjahu meldet Fund moderner russischer Waffen in Hisbollah-Depot

    In einem Interview erklärt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, dass israelische Truppen im Süden des Libanon modernste russische Waffen gefunden hätten. Netanjahu hat den Fund im Gespräch mit dem französischen Figaro angesprochen, aus dem unter anderem «Die Welt» zitiert. Der Premier beschuldige damit Russland indirekt, die Hisbollah zu unterstützen.

    Davor hat bereits die Washington Post berichtet, die Hisbollah verfüge über Panzer-Abwehrwaffen. Auch chinesische Anti-Panzer-Waffen sollen in Hisbollah-Lagern gefunden worden sein.

  • 8.28 Uhr

    High-Tech gegen Huthi: US-Militär greift Huthi mit B-2-Tarnkappenbombern an

    Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben unterirdische Waffenlager der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. In den fünf unterirdischen Depots seien verschiedene Waffenkomponenten gelagert worden, die für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe in der Region verwendet wurden, teilte das Pentagon mit. Bei den Luftangriffen kamen auch B-2-Tarnkappenbomber zum Einsatz.

    Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor rund einem Jahr schiessen die Huthi regelmässig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer. Die Miliz im Jemen wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon von Israels Erzfeind Iran unterstützt.

  • 4.21 Uhr

    US-Minister Austin fordert von Israel Schutz der UN-Truppe im Libanon

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ruft Israel dazu auf, die Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon zu schützen. In einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant habe Austin betont, wie wichtig es sei, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und den Schutz der Unifil-Truppen und der libanesischen Streitkräfte zu gewährleisten, teilte das Pentagon mit. Austin habe auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, einen diplomatischen Weg zu beschreiten, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze so bald wie möglich zu gewährleisten.

    Fahrzeuge der UN-Beobachtermission Unifil (United Nations Interim Force) in Südlibanon. (15. September 2024) 
    Fahrzeuge der UN-Beobachtermission Unifil (United Nations Interim Force) in Südlibanon. (15. September 2024) 
    Bild: Keystone/EPA

    Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil waren in den vergangenen Tagen mehrmals beschossen worden. Sie haben teils israelische Truppen als Urheber benannt, teils von einer unklaren Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Schiiten-Miliz Hisbollah gesprochen. Im Unifil-Hauptquartier im Libanon sind auch etwa 40 deutsche Soldaten.

    Darüber hinaus forderte Austin Israel erneut auf, Massnahmen zur Linderung des Leids der Menschen im Gazastreifen zu ergreifen. Er habe die israelische Regierung ermutigt, weitere Schritte zur Verbesserung der entsetzlichen humanitären Lage zu ergreifen, teilte das Pentagon mit.

    Bereits am Dienstag hatte die US-Regierung Israel aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen spürbar zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoss gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was möglicherweise auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte.

  • Donnerstag, 17. Oktober 2024, 0.37 Uhr

    Iranischer Aussenminister erstmals seit 2013 nach Ägypten gereist

    Irans Aussenminister Abbas Araqchi ist Berichten iranischer Staatsmedien zufolge nach Ägypten gereist. Araqchi erreichte Kairo, nachdem er zuvor in Amman Gespräche mit dem jordanischen König Abdullah II. und dem dortigen Aussenminister Ayman Safadi geführt hatte.

    Es ist der erste Besuch eines iranischen Aussenministers in Ägypten seit 2013. Araqchi hat in der vergangenen Woche bereits den Libanon, Syrien, Saudi-Arabien, Katar, den Irak und den Oman besucht. Am Dienstag sprach er dem iranischen Aussenministerium zufolge mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot und UNO-Generalsekretär António Guterres. Nach seinem Besuch in Ägypten wird er demnach weiter in die Türkei reisen.

    Araqchis diplomatische Bemühungen kommen nach dem iranischen Angriff auf Israel am 1. Oktober. In der Region wird seitdem auf einen israelischen Gegenschlag gewartet. Der Iran hatte für solch einen Fall mit erneuten Angriffen gedroht.

    Ägypten bemüht sich seit Monaten gemeinsam mit den USA und Katar als Vermittler in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas darum, ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen zu erreichen.

    Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ernannte unterdessen Medienberichten zufolge einen neuen Geheimdienstchef. Demnach übernimmt Hassan Rashad den einflussreichen Posten des langjährigen Verbündeten al-Sisis, Abbas Kamel.

    Kamel werde stattdessen Berater und Gesandter des Präsidenten sowie der Koordinator der Sicherheitsdienste, berichtete der staatsnahe Sender Extra News. Rashad war zuvor Kamels Stellvertreter. Kamel hat in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen bisher eine wichtige Rolle eingenommen.

  • 20.56 Uhr

    UN: «Verheerender Angriff» Israels tötet weitere Zivilisten

    Die israelischen Angriffe im Libanon haben den Vereinten Nationen zufolge immer «schwerwiegendere Auswirkungen auf zivile Infrastrukturen und die Zivilbevölkerung». Gesundheitseinrichtungen, Moscheen, historische Märkte, Wohnkomplexe und nun auch Regierungsgebäude würden in Schutt und Asche gelegt, hiess es in einer Erklärung des UN-Nothilfebüros Ocha. Vertriebene Familien fühlten sich weiterhin gefährdet, auch wenn sie bereits in vermeintlich sichere Gebiete geflohen seien.

    Am Morgen habe ein «verheerender Angriff» in Nabatija im Südlibanon «das Leben weiterer Zivilisten gefordert». Der Angriff sei verübt worden, als dort gerade eine Krisensitzung der Gemeinde abgehalten wurde. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff auf ein Gebäude der Stadtverwaltung 16 Menschen getötet und 52 weitere verletzt worden.

    Das israelische Militär wirft der libanesischen Hisbollah-Miliz vor, sie missbrauche «Regierungs- und Zivilgebäude sowie die Bevölkerung brutal als menschliche Schutzschilde für terroristische Aktivitäten».

  • 20.18 Uhr

    EU und Golfstaaten vereinbaren engere Zusammenarbeit

    Trotz grosser Differenzen will die EU künftig enger mit der Gruppe von sechs einflussreichen Golfstaaten zusammenarbeiten. Bei ihrem ersten Gipfeltreffen verständigten sich beide Seiten auf eine vertiefte Partnerschaft, etwa bei Handelsangelegenheiten, im Kampf gegen den Klimawandel und bei Sicherheitsfragen. «Die Zukunft unserer beiden Regionen ist eng miteinander verbunden», sagte EU-Ratspräsident Charles Michel.

    Zur Gruppe der sechs einflussreichen Golfstaaten gehören Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Saudi-Arabien, der Oman und Kuwait. Sie nennt sich offiziell Golf-Kooperationsrat (GCC). Von EU-Seite nahmen 21 der insgesamt 27 Staats- und Regierungschefs der EU an dem Treffen in Brüssel teil. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz war nicht darunter: Er liess sich vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron vertreten.

    Im Fokus standen bei dem Spitzentreffen vor allem der Nahost-Konflikt und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Verhandlungen zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung gestalteten sich allerdings bis zuletzt schwierig. So wollten die Golfstaaten vor dem Treffen nach Angaben von EU-Diplomaten beispielsweise nicht akzeptieren, dass in dem Text nur zu einem Verzicht auf eine Unterstützung Russlands aufgefordert werden soll. Aus ihrer Sicht sollten stattdessen Waffenlieferungen an alle Konfliktparteien gestoppt werden. In der gemeinsamen Abschlusserklärung wird nun eine UN-Resolution aus dem Jahr 2022 zitiert, in der die Aggression Moskaus aufs Schärfste verurteilt und Russland zum Abzug seiner Truppen aus der Ukraine aufgefordert wird.

    Mit Blick auf den Nahost-Konflikt riefen die Gipfelteilnehmer zu einer sofortigen Waffenruhe auf und kündigten weitere Bemühungen um eine Zweistaaten-Lösung an. «Wir sind besorgt über die zunehmenden Spannungen in der Region und fordern alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben, eine weitere Eskalation zu verhindern und sich zu engagieren», heisst es in der Erklärung.

  • 20.16 Uhr

    UN: Israelische Panzer schiessen auf Beobachterturm

    Ein israelischer Panzer hat nach Angaben der Vereinten Nationen auf einen Beobachterturm der UN-Friedensmission Unifil im Südlibanon geschossen. «Heute Morgen beobachteten Friedenstruppen an einer Position in der Nähe von Kfar Kila, wie ein Merkava-Panzer der israelischen Streitkräfte auf ihren Wachturm feuerte», teilte Unifil mit.

    Zwei Kameras seien zerstört und der Turm beschädigt worden, teilte Unifil mit. «Wieder einmal sehen wir direktes und offenbar absichtliches Feuer auf eine Unifil-Stellung», hiess es in der Erklärung.

    Die UN-Beobachter forderten das israelische Militär und «und weitere Akteure» auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und die Sicherheit von UN-Personal und -Eigentum zu gewährleisten. Die Unverletzlichkeit der Vereinten Nationen und deren Eigentum müsse respektiert werden.

  • 16.43 Uhr

    UN-Palästinenserhilfswerk warnt vor möglicher Zerschlagung

    Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnt vor den Konsequenzen, sollte es seine Arbeit nicht fortführen können. Die Beseitigung des Hilfswerks sei für einige in Israel zu einer Art Kriegsziel geworden, sagte Generalkommissar Philippe Lazzarini in Berlin.

    So ziele ein vom israelischen Parlament geplantes Gesetz darauf ab, UNRWA «vor allem in den besetzten palästinensischen Gebieten auseinanderzunehmen oder loszuwerden». Es werde höchstwahrscheinlich in den kommenden Wochen verabschiedet - und die Frage werde sein, wie es umgesetzt werde.

    Lazzarini hob die Bedeutung des Hilfswerks in der Region hervor: In Abwesenheit einer funktionierenden Verwaltung beziehungsweise eines palästinensischen Staates sei UNRWA «der einzige Partner, der den Kindern im Gazastreifen und im Westjordanland bedarfsgerecht Bildung anbieten kann». Auch die medizinische Grundversorgung könne nur über das Hilfswerk ausreichend sichergestellt werden.

    Das israelische Parlament will ein Gesetz auf den Weg bringen, das UNRWA als Terrororganisation einstufen und laut Medienberichten seine Arbeit auf israelischem Territorium verbieten würde. Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen vor, von der islamistischen Terrororganisation Hamas unterwandert zu sein.

    Vor dem Hintergrund zunehmend schwieriger Bedingungen für die Arbeit des Hilfswerks verwies Lazzarini darauf, dass ein Punkt erreicht werden könnte, an dem sie nicht mehr arbeiten könnten. Wenn UNRWA nicht mehr im Gazastreifen tätig sein könnte, betreffe das auch das übrige UN-System, das sich auf die Plattform des Hilfswerks verlasse. «Wir stehen kurz vor einem möglichen Bruchpunkt», warnte er.

    Auf die Frage, was seine Forderung an Deutschland sei, sagte Lazzarini: «Die wichtigste politische Forderung ist, die Rolle von UNRWA bei jedem Übergang zu beschützen.» Es werde irgendwann einen Waffenstillstand geben, aber bis eine palästinensische Behörde und Regierung in der Lage sei, die Aktivitäten zu übernehmen, könnte es Jahre dauern.

    «Wir können nicht durch die Abschaffung von UNRWA eine Lücke schaffen», betonte der Chef des Palästinenserhilfswerks. Denn diese würde gefüllt - und die Frage sei, «ob sie wirklich mit etwas gefüllt wird, das wir gemeinsam wollen».

  • 16.22 Uhr

    Libanon droht baldiger Medikamentenmangel

    Dem Libanon droht nach Angaben des libanesischen Apothekerverbands aufgrund des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah ein Mangel an Medikamenten.

    «Unser Restbestand an Medikamenten ist gefährdet», sagte der Verbandsvorsitzende, Joe Salloum, der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt herrsche bei einigen Arzneimitteln ein Mangel.

    Ein Problem sei, dass aufgrund des Krieges derzeit nur noch die landeseigene Fluggesellschaft Middle East Airlines den einzigen internationalen Flughafen im Land anfliege. Viele Apotheken seien zudem aufgrund der weitflächigen israelischen Angriffe im Land derzeit geschlossen. «Wir versuchen, die Bestände aus den bombardierten oder zerstörten Apotheken auf sicherem Wege zu beschaffen», so Salloum.

    Seit Ende 2019 steckt der Mittelmeerstaat in der schlimmsten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Seitdem ist auch das Gesundheitssystem stark angeschlagen. Laut Weltgesundheitsorganisation besteht ein erheblicher Mangel an Fachärzten und Gesundheitspersonal sowie an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Einige Hilfsorganisationen haben seit Ausbruch der intensiven israelischen Angriffe im Land bereits medizinische Hilfsgüter in den Libanon geschickt.

  • 13.28 Uhr

    Israel: 50 Lastwagen mit Hilfsgütern für Norden des Gazastreifens

    Nach Warnungen vor einer Aushungerung des nördlichen Abschnitts des Gazastreifens hat Israel den Transport von Hilfsgütern in 50 Lastwagen in das Gebiet gemeldet. Es handele sich unter anderem um Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente, teilte die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit.

    Die US-Regierung hatte am Dienstag angesichts der schlimmen humanitären Lage im Gazastreifen den Druck auf ihren Verbündeten Israel erhöht. Sollte sich die Situation für die Menschen in dem Küstenstreifen nicht binnen 30 Tagen spürbar verbessern, drohe ein Verstoss gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung, hiess es. Das könnte auch die US-Militärhilfe für Israel gefährden. Die USA forderten laut Medienberichten, täglich müssten mindestens 350 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Küstenstreifen einfahren können.

    Israelische Menschenrechtsgruppen hatten vor einer Strategie der Vertreibung durch Aushungerung der Bewohner des nördlichen Gazastreifens gewarnt. Die Armee hatte am 6. Oktober eine neue Bodenoffensive im Norden begonnen und die dort nach einem Jahr Krieg noch ausharrenden bis zu 400.000 Zivilisten aufgerufen, sich in sogenannte sichere Zonen im Süden abzusetzen.

  • 11.38 Uhr

    Israeli soll für Iran Mord an Wissenschaftler vorbereitet haben

    Ein 35-jähriger Israeli soll im Auftrag des Irans einen geplanten Mord an einem israelischen Wissenschaftler vorbereitet haben. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet teilte mit, der Einwohner einer Vorstadt von Tel Aviv sei den Sicherheitskräften ins Netz gegangen. Der Mann soll sich im Kontakt mit einem iranischen Spionagenetzwerk bereiterklärt haben, den Wissenschaftler für 100'000 Dollar zu töten.

    Der Tatverdächtige habe bereits eine Waffe und Munition gekauft, teilte Schin Bet mit. Die iranischen Kontaktleute hätten ihm versprochen, ihm direkt nach der Tat zur Flucht nach Russland zu verhelfen. Es sei ein weiterer Fall in einer Serie iranischer Versuche, israelische Bürger für Spionagezwecke zu rekrutieren.

    Der Iran hat Israel in der Vergangenheit für Morde an iranischen Atomwissenschaftlern verantwortlich gemacht. Es war unklar, ob es sich bei den Mordplänen um Vergeltung handeln könnte.

  • 10.10 Uhr

    Trotz US-Kritik: Israel greift wieder in Vororten Beiruts an

    Ungeachtet scharfer Kritik aus den USA hat Israel seine Angriffe auf Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut nach fast einwöchiger Pause wieder aufgenommen.

    Nach einer Evakuierungsaufforderung des israelischen Militärs erschütterte eine heftige Explosion das Viertel Haret Hreik und zwei weitere Orte in den als Dahija bekannten südlichen Vororten Beiruts, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete.

    Die israelischen Streitkräfte teilten mit, Ziel eines Luftschlags sei ein unterirdisches Lager strategischer Waffen gewesen. Vor dem Angriff seien Massnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern.

    Die südlichen Vororte Beiruts gelten als Hochburg der Hisbollah

    Die US-Regierung hatte Luftschläge auf Beirut zuvor ungewöhnlich deutlich kritisiert. «Wir haben Israel unmissverständlich mitgeteilt, dass wir ihre fast täglichen Angriffe in dicht besiedelten Gebieten in Beirut ablehnen», sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, John Kirby. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte die Evakuierungswarnungen des israelischen Militärs zuletzt als unzureichend und in manchen Fällen irreführend kritisiert.

  • 3.44 Uhr

    UN: Jemen könnte tiefer in Nahost-Konflikt hineingezogen werden

    Der Jemen könnte bald weiter in die militärische Eskalation im Nahen Osten hineingezogen werden. Diesen Befund vermeldete Hans Grundberg, der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, am Dienstag im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Die wiederholten Angriffe der Huthi-Miliz auf die internationale Schifffahrt hätten zudem das Risiko einer Umweltkatastrophe im Roten Meer erheblich erhöht, sagte er.

    Grundberg und die geschäftsführende UN-Nothilfekoordinatorin Joyce Msuya riefen die vom Iran unterstützte Miliz, die einen grossen Teil des Nordens des ärmsten Landes der arabischen Welt kontrolliert, dazu auf, ihre Angriffe auf die Schifffahrt einzustellen und Dutzende Mitarbeiter von UN-Organisationen, Hilfsorganisationen und diplomatischen Missionen sowie Vertreter der Zivilgesellschaft freizulassen. Die meisten von ihnen wurden seit Juni festgenommen.

    Einige Tage nach den Juni-Festnahmen hatten die Huthi erklärt, sie hätten Mitglieder eines angeblichen «amerikanisch-israelischen Spionagenetzwerks» gefangen genommen. Die UN und andere sprachen von falschen Anschuldigungen. Myusa bezeichnete es als inakzeptabel, dass ein Grossteil der Festgenommenen jüngst der Strafverfolgung überstellt wurde. Die Vorgänge gefährdeten die Fähigkeit der Vereinten Nationen, lebensrettende humanitäre Unterstützung im Jemen zu leisten, sagte sie. Die Zahl der Jemeniten, die nicht genug zu essen hätten, habe im August ein beispielloses Niveau erreicht.

  • 3.15 Uhr

    Israel intensiviert Luftangriffe im Südlibanon und der Bekaa-Ebene

    Israel hat seine Luftangriffe im Süden des Libanons und auf die Bekaa-Ebene intensiviert. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, bei einem Luftangriff auf den Ort Kana in der Provinz Tyrus sei am Dienstag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens 30 weitere seien verletzt worden. Es wurde vermutet, dass sich noch viele Menschen unter Trümmern befanden.

    In derselben Provinz gab es dem Bericht zufolge unter anderem auch Angriffe auf die Dörfer Al-Kasimija, Ain Baal, Aita al-Dschabal, Madschalson und Al-Mansuri. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei einem israelischen Luftangriff auf den Ort Rijak in der Bekaa-Ebene seien fünf Menschen getötet worden, darunter drei Kinder. 16 weitere Menschen seien verletzt worden.