Gregory Wüthrich hat sein erstes Nati-Aufgebot erhalten. An seinem ersten Tag als Nati-Spieler spricht der Innenverteidiger über einen entscheidenden Schritt in seiner Karriere: Seinen Wechsel von YB zu Perth nach Australien.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Gregory Wüthrich ist der einzige Neuling beim ersten Nati-Zusammenzug seit der EM.
- Der frühere YB-Junior spricht an der Medienkonferenz über seine bisherige Karriere und erklärt, weshalb der Wechsel nach Australien für ihn ein Wendepunkt war.
- Mit 29 Jahren ist Wüthrich Neuling und Routinier zugleich. Am Donnerstag könnte er sein Nati-Debüt geben. Dann trifft die Schweiz zum Auftakt der Nations League auswärts auf Dänemark.
Es ist nie zu spät, Nationalspieler zu werden. Das zeigt das Beispiel von Gregory Wüthrich eindrücklich. Der Innenverteidiger feiert in drei Monaten seinen 30. Geburtstag. Jetzt hat er sein erstes Nati-Aufgebot erhalten. «Ein Traum geht in Erfüllung», strahlt der Innenverteidiger am Montag bei seinem ersten Medienauftritt als Nationalspieler.
Ganz überraschend kam das Aufgebot nicht. Wüthrich ist absoluter Leistungsträger beim österreichischen Double-Sieger Sturm Graz. In Vergangenheit habe er schon einmal Kontakt mit Murat Yakin gehabt, zuletzt aber nicht mehr. Entsprechend gross sei seine Freude gewesen, als er letzte Woche einen Anruf vom Nati-Trainer erhielt.
Vor fünf Jahren noch deutete nicht viel darauf hin, dass Wüthrich eines Tages Nationalspieler werden könnte. Bei YB kam er – auch wegen Knieproblemen und weiteren Verletzungen – nur selten über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus, weshalb sich der Berner im September 2019 zu einem mutigen Karriereschritt entschied: Er wechselte zu Perth Glory nach Australien.
Der «wichtige Schritt» ans andere Ende der Welt
«Es war eine sehr wichtige Erfahrung in meinem Leben. Ich hatte davor bei YB eine schwierige Zeit und immer wieder Rückschläge zu verkraften. In Australien konnte ich den Kopf wieder freibekommen und das Vertrauen in meinen Körper wiederfinden», erklärt Wüthrich.
Das Abenteuer endete nach einem halben Jahr aber abrupt – wegen der Corona-Pandemie. «So wechselte ich dann zu Sturm Graz. Mit einem viel besseren Gefühl in meinen Körper. Australien war für mich ein sehr wichtiger Schritt.» Der ehemalige YB-Junior verliess das gemachte Nest, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. «Ein Schritt zurück bringt dich manchmal zwei Schritte nach vorne», so Wüthrich.
Mittlerweile sind es mehrere Schritte, die der grossgewachsene Innenverteidiger gemacht hat. Nach dem überraschenden Meistertitel mit Sturm Graz spielt er jetzt in der Champions League, trifft unter anderem auf Borussia Dortmund und Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo. Für Wüthrich ein weiterer Traum, der in Erfüllung geht.