Messi und Ramos Von Beleidigungen und Blutgrätschen – aus Erzfeinden werden Teamkollegen

Von Jan Arnet

11.8.2021

PSG hat in diesem Sommer tatsächlich das Kunststück fertig gebracht, die beiden Captains von Real Madrid und Barcelona zu verpflichten – ohne auch nur einen müden Franken an Ablöse zu bezahlen. Die Frage ist, ob Messi und Ramos nach ihrer Rivalität nun auch miteinander auskommen.

Von Jan Arnet

Die eine Szene vom 29. November 2010 bleibt unvergessen: Barça führt im Clásico gegen Real Madrid mit 5:0, als Lionel Messi in der Nachspielzeit zu einem Sololauf ansetzt und die «Königlichen» aussehen lässt wie Slalomstangen. Zu viel für Sergio Ramos, der sich kurzerhand dazu entscheidet, Messi regelrecht mit einem Tritt auf Kniehöhe umzuhauen – ohne jede Chance und Absicht, den Ball zu treffen.

Ramos sieht dafür natürlich die Rote Karte. Und es soll nicht sein einziger Platzverweis in Duellen gegen Barcelona bleiben. Insgesamt fünfmal wird der beinharte Verteidiger in Clásicos des Feldes verwiesen. Im April 2017 sogar noch einmal nach einem überharten Einsteigen gegen Messi.

Aber auch Messi ist in dieser Beziehung kein Kind von Traurigkeit. Wohl gegen keinen anderen Spieler liess sich der Argentinier in seiner Karriere öfter zu einem Revanchefoul hinreissen als gegen Ramos.

Und er teilte in Vergangenheit auch verbal gegen den Spanier aus. Als Ramos den Zauberfloh in der Supercopa 2017 provoziert, wird er von Messi mit den Worten «La concha de tu madre» (zu deutsch: «Die F**** deiner Mutter») beleidigt. 

Ramos outete sich als Messi-Fan

Fusstritte, Revanchefouls und Ellenbogenschläge gehörten in der Rivalität zwischen Messi und Ramos sozusagen zur Tagesordnung. Nichtsdestotrotz war der gegenseitige Respekt abseits des Platzes immer da. Böse Worte fielen in Interviews eigentlich nie.

Im Gegenteil: Insbesondere Ramos äusserte sich zuletzt immer wieder positiv über Messi. «Hätte Barça ihn nicht gehabt, hätten wir in Madrid viel mehr Titel gewonnen», sagte der damalige Real-Profi im April. Als er nach seinem Wechsel zu PSG dann auf die Gerüchte um Messi angesprochen wurde, outete sich Ramos als Messi-Fan und sagte, dass er eines Tages gerne mit dem Argentinier spielen würde: «Ich mag es, mit den besten Spielern zusammenzuspielen und Messi ist einer der besten, wenn nicht sogar der Beste.»

Bis die beiden neuen PSG-Stars gemeinsam auf dem Platz stehen werden, wird es aber noch eine Weile dauern. Ramos hat sich an der Wade verletzt und wird noch mehrere Wochen fehlen. Bis es so weit ist, können Fussballromantiker in Nostalgie schwelgen und sich die verrücktesten Momente in der Rivalität zwischen Lionel Messi und Sergio Ramos zu Gemüte führen.

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Lionel Messi wird seine Karriere tatsächlich bei PSG fortsetzen. Auf Twitter wird dieser Transfer fleissig kommentiert. Nicht alle bejubeln das Vorgehen von Paris Saint-Germain.

11.08.2021