Der drohende Verlust des Meistertitels ist für Barça-Stürmer Luis Suarez ein hausgemachtes Problem, die VAR-Querelen will er dabei nicht gelten lassen. Und der Uruguayer hätte sogar Freude daran, wenn teaminterne Konkurrenz hinzukommt.
Real Madrid kann sich am Donnerstag mit einem Heimsieg gegen Villarreal (live auf Teleclub ab 21:45) einen Spieltag vor Schluss zum Meister krönen. An einen Patzer der Königlichen glaubt Suarez nicht. Deshalb müsse man den Stolz von Barcelona wahren und einfach die beiden restlichen Liga-Spiele gewinnen, so der Uruguayer.
Der FC Barcelona lag dabei einen Grossteil der Saison an der Tabellenspitze, ehe sie die jüngste Formkrise im dümmsten Moment erwischte. «Wir müssen uns selbst gegenüber kritisch sein», meinte Suarez gegenüber «Mundo Deportivo». «Wir sind uns bewusst, dass es an uns lag.»
Die Rolle des VAR, der in den Augen seines Teamkollegen Gerard Piqué und Präsidenten Josep Maria Bartomeu parteiisch gewesen sein soll, will er nicht gross kommentieren: «Unser Rivale spielte gegen grosse Teams wie Athletic Bilbao und Getafe – sie waren diejenigen, die geschädigt wurden, nicht nur wir.» Er hält lieber fest: «Aber wir sollten nicht nach Ausreden suchen. Es ist besser, selbstkritisch zu sein und der Realität ins Auge zu sehen.»
Champions League anpeilen – keine Angst vor Konkurrenz
Immerhin ist Barça noch in der Champions League vertreten. Gegen Napoli geht man mit einem 1:1 zu Hause ins Achtelfinal-Rückspiel. Danach würde wahrscheinlich Bayern München warten, welche ihr Hinspiel gegen Chelsea glatt mit 3:0 gewannen.
«Wenn wir so gut spielen, wie wir können, können wir es mit jedem aufnehmen», so der 33-Jährige. «Aber in einem Spiel zu scheitern, kann teuer werden. Wir müssen also wachsam sein», meint Suarez. Nur zu gut dürften seine Erinnerungen an 2019 sein, als man im Halbfinal trotz eines 3:0-Vorsprungs gegen Liverpool noch mit 0:4 versenkt wurde.
Letzte Woche wurde der 113-fache Internationale mit seinem Treffer im Derby gegen Espanyol zum drittbesten Torschützen in der Geschichte des FC Barcelona. 195 Tore hat er bisher für den Klub erzielt.
Die Barça-Bosse planen aber bereits die Zukunft. Neben dem «verlorenen Sohn» Neymar will man auch Inters Lautaro Martínez holen. Für Suarez wäre sein Transfer kein Problem: «Ganz im Gegenteil. Er ist ein Spieler, der in Italien auf hohem Niveau gespielt hat, was für einen Argentinier nicht einfach ist. Wenn er kommt, bin ich da, um ihm zu helfen. Er ist ein junger Spieler, der auch erfahrene Leute an seiner Seite haben muss. Es ist nicht leicht, nach Barça zu kommen und so zu spielen», erklärt Suarez.