Drei Jahre hat Real Madrid auf den Meistertitel warten müssen, am Donnerstag könnte es so weit sein. «Bluewin» führt fünf Gründe auf, warum in Spanien Real Madrid der verdiente Sieger wäre.
Mit dem 2:1-Erfolg gegen Granada haben die Königlichen ihre Siegesserie auf neun Partien ausgebaut. Diese starke Bilanz ist natürlich auch auf Trainer Zidane zurückzuführen. Der 48-jährige Franzose strahlt auch in hektischen Zeiten Ruhe und Souveränität aus – sein beeindruckender Palmarès als Spieler und als Coach hilft ihm dabei.
Er scheut sich auch nicht vor Experimenten – Mittelfeldspieler Federico Valverde überzeugte in der zweiten Mannschaft und bekam seine Chance, obwohl mit Toni Kroos und Luka Modric zwei grosse Namen auf seiner Position spielen. Doch die Routiniers – auch Marcelo drückte öfters die Bank, als ihm lieb war – muckten nicht auf. Ein Verdienst von Zidane. Selbst die sportliche Degradierung von James Rodriguez und vor allem von Gareth Bale sorgte im Team nie für Unmut.
Nach dem Tor von Ferland Mendy – der Linksverteidiger erzielte nach einem tollen Solo die Führung gegen Granada – haben in dieser Saison in der Liga bereits 21 verschiedene Spieler für Real Madrid getroffen und damit einen neuen Rekord aufgestellt.
Nur die beiden Goalies Alphonse Areola und Thibault Courtois sowie Brahim Diaz, Eder Militão und Alvaro Odriozola (im Winter an Bayern ausgeliehen) standen auf dem Feld und haben dabei kein Tor erzielt.
«Nicht die Offensive gewinnt Meisterschaften, sondern die Defensive», heisst es in der Sportwelt. Tatsächlich haben «Los Blancos» mit insgesamt 66 Toren 14-mal weniger ins Schwarze getroffen als Barça. Doch dafür hat ihre Abwehr in bisher 36 Spielen auch nur 22 Gegentore kassiert – ebenfalls 14 Stück weniger als ihr Erzrivale.
Goalie Courtois hat 18-mal eine weisse Weste behalten. Seit Francisco Buyo 1987/88 hat kein Real-Torhüter eine bessere Bilanz. Der Belgier wird damit die Zamora-Trophäe gewinnen und Atléticos Jan Oblak ablösen, der zuvor viermal in Serie abräumte.
Der Chef in der Abwehr war – neben dem unterschätzen Raphael Varane – Sergio Ramos. Der unverwüstliche Captain hat nicht nur hinten dichtgemacht – gegen Granada rettete er auf der Linie sein Team vor dem 2:2-Ausgleich –, sondern hat bereits zehn (!) Saisontore auf dem Konto. Ob per Kopf oder vom Elfmeterpunkt, der 34-Jährige zeigt keine Nerven. So hat Ramos auch 22 Penaltys in Serie versenkt.
Die Konkurrenz aus Katalonien beklagte dabei die Bevorteilung von Real durch den VAR. Gemäss einer kürzlichen Analyse von «AS» wäre aber die Tabelle an der Spitze unverändert.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Teleclub Sport (@teleclub.sport) am
Im Angriff hat Karim Benzema seine Rolle gefunden. Obwohl er defensiv viel arbeitet, vergisst er seine Hauptaufgabe nicht: Der 32-jährige Mittelstürmer hat in 35 Spielen 19 Treffer markiert und dazu 9 Vorlagen geliefert.
Bereits letzte Saison hat der Franzose ähnliche Werte (36 Spiele, 21 Tore, 7 Assists) in der spanischen Meisterschaft abgeliefert. Der Abgang von Cristiano Ronaldo zu Juventus hat ihm hinsichtlich Skorerwerten definitiv gutgetan.
Während sich die Königlichen zum perfekten Zeitpunkt in Form gebracht haben, zeigt die Kurve von Barça nach unten. Dabei lagen die Katalanen am 29. Spieltag noch mit zwei Zählern vorne, obwohl man das Direktduell gegen Real zuvor verloren hatte.
Anstatt sich auf sich selbst zu konzentrieren, schaute man (zu) oft nach Madrid. Zudem schienen die vielen internen Probleme auch die Beine der (alten) Stars zu lähmen. Nur Lionel Messi zeigte sich meist in Normalform. Doch der Argentinier konnte dieses Jahr die dürftigen Leistungen seiner Nebenleute nicht kaschieren. Während man also Barça selten als Einheit wahrnahm, sah es beim designierten Meister Real stets anders aus.