Schweizer Nati Shaqiri von Reporter-Fragen genervt: «Dumm und unnötig»

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12.10.2020

Xherdan Shaqiri will sich zurück in die Nati-Startelf kämpfen.
Xherdan Shaqiri will sich zurück in die Nati-Startelf kämpfen.
Bild: Keystone

Xherdan Shaqiri spricht an der Pressekonferenz vor dem Deutschland-Spiel über sein Nati-Comeback, seine Coronainfektion und seine Zeit in Liverpool.

Kaum ein anderer Fussballer polarisiert in der Schweiz so sehr wie Xherdan Shaqiri. So überrascht es nicht, dass sein Comeback in der Nati nach 16-monatiger Absenz für viel Gesprächsstoff sorgt. Und auch nicht, dass die eine oder andere Frage auftaucht, an welcher der Offensivspieler nicht so grossen Gefallen findet. 

Seine lange Absenz in der Nati begründet der 29-Jährige mit seinen Verletzungen. «Sie waren der Hauptgrund für die vielen verpassten Spiele», sagt er. Auf Motivationsprobleme oder Missverständnisse mit Trainer Vladimir Petkovic – die ihm in Vergangenheit von einigen Zeitungen vorgeworfen wurden – will Shaqiri nicht eingehen: «Es wurde viel geschrieben – viel Unnötiges und Falsches. Mentale Probleme hatte ich noch nie. Einsätze für die Nati waren für mich immer eine Herzensangelegenheit. Ich werde weiterhin alles geben, um dem Team zu helfen.»

Als ein Reporter fragt, ob er nach den vielen Verletzungen überhaupt noch Vertrauen in den eigenen Körper habe, kann Shaqiri nur den Kopf schütteln. «Natürlich habe ich Vertrauen in meinen Körper, sonst wäre ich nicht hier und würde nicht mehr Fussball spielen. Wenn du kein Vertrauen mehr hast, hörst du auf. Diese Frage ist also dumm und unnötig.» Schliesslich habe er nie an gravierenden Verletzungen gelitten, sondern meistens einfache Muskelprobleme gehabt. «Ich bin froh, jetzt wieder fit zu sein.»



Nichtsdestotrotz fehlt dem Linksfuss die Spielpraxis. In Liverpool kam er in der letzten Saison kaum zum Einsatz und auch der Beginn in die neue Spielzeit verspricht keine Besserung. In den vier Premier-League-Spielen schaffte es Shaqiri nicht einmal in den Kader, weshalb viele mit einem Wechsel gerechnet hatten.

Warum es nicht geklappt hat mit einem Transfer und er nun doch bei den «Reds» bleibt, will Shaqiri nicht noch einmal erklären: «Darüber wurde viel geschrieben. Ich würde lieber über unser Spiel gegen Deutschland sprechen. Das Transferfenster ist zu, ich werde nach den Länderspielen nach Liverpool zurückkehren und versuchen, mich im Training aufzudrängen.»

«Ich wusste, dass ich schon mit Corona infiziert war»

Am Samstag stand der Zauberwürfel erstmals seit Juni 2019 wieder für die Nati im Einsatz. Er habe sich «sehr gefreut, wieder dabei zu sein». Beinahe machte ihm ein positiver Coronatest aber einen Strich durch die Rechnung. Weil nachgewiesen werden konnte, dass seine Infektion nicht «frisch» ist, durfte Shaqiri bei der 0:1-Niederlage in Spanien dennoch dabei sein.

«Ich und mein Körper haben gewusst, dass mich Corona schon erwischt hat», sagt er nun. «Im Mai oder Juni, während des Lockdowns in England. Da hatte ich die gewöhnlichen Symptome.» Die vielen Tests seien in England aber immer negativ ausgefallen. «In der Schweiz fiel ein Test dann positiv aus, was mich dann schon überrascht hat», so Shaqiri. 

Jetzt will er wieder voll angreifen. «Ich bin älter geworden, aber meine Rolle in der Nati bleibt die gleiche. Auch als Typ bin ich der gleiche. Ich will ein Leader sein, der der Mannschaft helfen kann.» Ob es gegen Deutschland für einen Startelf-Einsatz reicht, will Petkovic noch nicht verraten: «Der Plan ist, dass er spielt. Wir müssen schauen, wie lange.»


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