Schwur erfüllt Schwur erfüllt: Die berührende Geschichte hinter diesen Tränen

Syl Battistuzzi

30.12.2019

Trainer Antonio Mohamed feiert mit dem mexikanischen Verein Monterrey den fünften Meistertitel der Klub-Geschichte. Mit dem Titelgewinn löst der Argentinier auch ein Versprechen gegenüber seinem verstorbenen Sohn ein.

Die Spielerkarriere führte den Argentinier Antonio Mohamed 1993 nach Mexiko. Nach fünf Jahren bei Toros Neza heuerte der vierfache Nationalspieler bei Ligakonkurrent CF Monterrey an. Beim Team aus dem Norden des Landes spielte er die nächsten zwei Jahre, und sein kleiner Sohn Faryd wurde Fan von Monterrey.

2000 verliess er das Team, versprach seinem Sohn aber, eines Tages zurückzukehren und einen Titel zu holen. 2003 beendete «El Turco» (dt: der Türke), so Mohameds Spitzname wegen seiner arabischen Vorfahren, schliesslich seine Spielerkarriere und wurde Trainer. 

2006 besuchte er gemeinsam mit Freunden und Familie die Fussball-WM in Deutschland. Nachdem Argentinien im Viertelfinal gegen Deutschland scheiterte, änderte man die Reisepläne und machte sich auf den Weg nach Frankfurt, um den Rückflug anzutreten. Ein schwerer Verkehrsunfall stellte das Leben der Familie aber schlagartig auf den Kopf – sein neunjähriger Sohn erlag wenig später an den Folgen des Unfalls.

Aller guten Dinge sind drei

Mohamed amtete auch nach dem Schicksalsschlag als Trainer weiter. Und 2015 kehrte er als Coach zu den Royadas zurück, wie Monterrey wegen den gestreiften Trikots im Volksmund auch genannt wird. Zwei Mal zog er in ein Endspiel ein (Clausura 2016 und Apertura 2017), verpasste da aber den erhofften Titelgewinn hauchdünn und verliess den Klub 2018. Doch Mitte Oktober kehrte er erneut zurück und zog ins nächste Finale ein. 

Vor dem Rückspiel gegen Club America besuchte der gläubige «Turco» in Mexiko City die Wallfahrtskirche Basilica de Guadalupe. Und die Gebete wurden offenbar erhört: Im Elfmeterschiessen behielt sein Team die Oberhand. Die Emotionen übermannten nach Schlusspfiff den in ganz Südamerika populären Trainer. Kein Wunder, schliesslich hat Mohamed sein Versprechen erfüllen können. «Es gibt im Himmel für meine Eltern und meinen Sohn sicher ein glückliches Fest heute», meinte er strahlend.  

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