Hertha Berlin Regeln gebrochen: Kalou wird nach Dummheit suspendiert

lbe

4.5.2020

Ein minutenlanges Video von Hertha-Stürmer Salomon Kalou zeigt, wie in den Katakomben von Hertha Berlin die eingeführten Hygienevorschriften missachtet werden. Der Verein reagiert umgehend.

Unter anderem ist auf den am Montag veröffentlichten und dann wieder gelöschten Facebook-Aufnahmen des 34 Jahre alten Kalou zu sehen, wie dessen Teamkollegen Jordan Torunarigha eine Probe für einen Corona-Test genommen wird. Während der ganzen Video-Sequenz gibt Kalou immer wieder Mitspielern oder Vereinsmitarbeitern die Hand.

Die DFL verurteilte das pikante Video auf das Schärfste. «Die Bilder von Salomon Kalou aus der Kabine von Hertha BSC sind absolut inakzeptabel. Hierfür kann es keine Toleranz geben – auch mit Blick auf Spieler und Clubs, die sich an die Vorgaben halten, weil sie die Ernsthaftigkeit der Situation erfasst haben», twitterte die DFL.



Gegen grundlegende Regeln verstossen

Die Reaktion von Hertha Berlin lässt nicht lange auf sich warten. In einer Stellungnahme gibt der Bundesligist bekannt, den Stürmer per sofort zu suspendieren. «Salomon Kalou hat mit dem Video aus der Kabine gegen teaminterne, grundlegende Regeln verstossen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht. Hertha BSC hat daher entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren.»

Manager Michael Preetz macht ausserdem klar: «Salomon Kalou hat mit seinem Video nicht nur Hertha BSC einen grossen Schaden zugefügt, sondern vor allem in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs und die Rolle des Profifussballs den Eindruck erweckt, dass einzelne Spieler das Thema Corona nicht ernst nehmen. Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass wir alle Beteiligten intensiv auf die Hygiene- und Abstandsregeln hingewiesen haben und auf deren konsequente Einhaltung achten.»

Kalou: «Ich habe nicht nachgedacht»

Kalou, der sich vor allem in seinem Heimatland Elfenbeinküste für diverse soziale Projekte engagiert, entschuldigt sich ebenfalls für sein Vergehen. «Es tut mir leid, wenn ich mit meinem Verhalten den Eindruck erweckt habe, dass ich Corona nicht ernst nehme. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Gegenteil ist der Fall, denn ich mache mir vor allem auch über die Menschen in Afrika grosse Sorgen, denn dort ist die medizinische Versorgung bei weitem nicht so gut wie in Deutschland.» 

Auch bei den Teamkollegen, die im Video auftauchen, will sich Kalou entschuldigen: «Ich habe nicht wirklich nachgedacht und mich darüber gefreut, dass unsere Tests alle negativ waren. Zudem möchte ich mich auch bei den im Video Gezeigten entschuldigen, die nicht wussten, dass ich live sende und welche ich nicht in eine solche Situation bringen wollte.» 

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