Der ehemalige Bayern-Coach Julian Nagelsmann wird Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Sportdirektor Rudi Völler spricht ein Lob für den 36-Jährigen aus. Der neue Bundestrainer nimmt derweil seinen Ex-Klub ins Visier.
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- Julian Nagelsmann ist neuer Trainer der deutschen Nationalmannschaft.
- Rudi Völler spricht ein Lob aus «für Bayern München – die haben wunderbar mitgespielt und sind uns und Julian entgegengekommen.»
- Nagelsmann, der im Frühjahr beim FC Bayern entlassen wurde, freut sich auf die neue Aufgabe beim DFB. Die Vertragslänge will er mit Verweis auf Bayern nicht überbewerten.
Es ist fix: Julian Nagelsmann übernimmt die deutsche Nationalmannschaft. Sportdirektor Rudi Völler hat alle Beteiligten für die unkomplizierte Abwicklung des Wechsels von Nagelsmann zum Deutschen Fussball-Bund gelobt. «Julian selbst und sein Management sind uns unglaublich entgegengekommen, das war so in der Form nicht zu erwarten», sagte Völler am Freitag bei der Vorstellung von Nagelsmann in Frankfurt am Main. «Auch ein Lob für Bayern München, die haben wunderbar mitgespielt und sind uns und Julian entgegengekommen», sagte Völler.
Nagelsmann stand beim FC Bayern nach seiner Freistellung im März dieses Jahres noch bis Mitte 2026 unter Vertrag. Zu den genauen Modalitäten des Wechsels teilten am Freitag zunächst weder der DFB noch der Bundesligist etwas mit. Medienberichten zufolge soll Nagelsmann, der beim DFB einen Vertrag bis Ende Juli 2024 und damit nach der Heim-EM unterschrieben hat, zu Abstrichen beim Gehalt bereit gewesen sein.
Auch der FC Bayern hatte bereits früh sein Entgegenkommen im Falle eines Wechsels von Nagelsmann zum DFB signalisiert. «Am FC Bayern würde das sicher nicht scheitern», hatte der Münchner Ehrenpräsident Uli Hoeness gesagt. Die Münchner sollen auf eine Ablöse für den bis 2026 gebundenen Trainer verzichtet haben.
Nagelsmann: «Froh, dass ich die Chance habe, die Fehler, die ich bei Bayern gemacht habe, jetzt nicht mehr zu machen»
Julian Nagelsmann hält eine Fortsetzung des Engagements als Bundestrainer auch nach der Heim-EM im kommenden Jahr für denkbar. «Wenn wir im Sommer dasitzen und sagen: Es war sehr erfolgreich, es hat diese Punkte erfüllt: Erfolg, gewisse Freude, befruchtend für beide Seiten – dann ist von meiner Seite da auch nichts ausgeschlossen», sagte der 36-Jährige bei seiner Vorstellung. Es stehe Gesprächen über eine weitere Zusammenarbeit «nichts entgegen.»
Nagelsmann hat einen Vertrag bis nach der Heim-EM unterschrieben. Diese Laufzeit sei «genau die richtige Entscheidung», sagte der frühere Coach des FC Bayern. «Mein Ziel ist es, das Vertrauen durch eine gute Arbeit mit dem Trainerteam zurückzuzahlen und nicht das Vertrauen zu spüren, weil ich einen Fünfjahresvertrag habe.»
Mit dieser Aussage spielt Nagelsmann auf den Fünfjahresvertrag an, den er bei Bayern München hatte. «Die Erfahrung habe ich jüngst gemacht, dass ein Vertrag leider nicht immer das ist, was drin steht, sondern es geht darum, die Arbeit gemeinsam erfolgreich zu gestalten», sagte er.
Aus der Entlassung beim FC Bayern habe Nagelsmann gelernt. «Ich bin froh, dass ich jetzt die Chance habe, die Fehler, die ich bei Bayern gemacht habe, jetzt nicht mehr zu machen», sagt Nagelsmann bei seiner Vorstellung als neuer Bundestrainer.