Planspiele Mini-Turnier soll PSG & Co. fit machen für die Champions League

SB10

30.5.2020

Wenn es nach Lyon-Boss Jean-Michel Aulas geht, kann man Neymar bald wieder bei seinen Tricks bestaunen.
Wenn es nach Lyon-Boss Jean-Michel Aulas geht, kann man Neymar bald wieder bei seinen Tricks bestaunen.
Bild: Getty

Die Ligue 1 hat Ende April als erste und einzige Top-Liga die Saison für beendet erklärt. Neben finanziellen Einbussen fürchtet Lyon-Präsident Aulas deshalb vor allem die fehlende Spielpraxis für die Champions League. In einem Mini-Turnier sieht er eine Lösung für das Problem.

Der souveräne Leader Paris Saint-Germain wurde nach dem Liga-Abbruch zum Meister erklärt. Neben den beiden Zwangs-Absteigern Amiens und Toulouse gehört auch Lyon zu den grossen Verlierern des Abbruchs. Der einstige Serienmeister wird erstmals seit über 20 Jahren nicht im Europacup vertreten sein, ausser er gewinnt noch die Champions League. 



Doch dort droht bereits im Achtelfinal gegen Juventus das Aus, obwohl man das Hinspiel zu Hause mit 1:0 gewann. «Lyon und PSG werden von Teams abgeschlachtet, die im Gegensatz zu uns eine physische Vorbereitung haben werden. Das ist unvermeidlich», hielt Lyons Präsident Jean-Michel Aulas fest. 

Er kritisiert die Liga und die für den Entscheid verantwortlichen politischen Behörden: «Es ist eine Schande, PSG und uns nicht die Chance zu geben, im August in der Champions League in guter Verfassung zu sein.»

«Wir könnten zeigen, dass wir nicht dümmer sind als die anderen»

Um konkurrenzfähig zu bleiben und somit das Horror-Szenario zu vermeiden, versucht der umtriebige Aulas ein Freundschaftsturnier auf die Beine zu stellen. Wie er in einer Kolumne «Le Parisien» schreibt, hat er neben seinem Klub PSG, Saint-Etienne sowie Lille und/oder Nantes dazu eingeladen. Der Mini-Wettbewerb soll Ende Juni stattfinden.

«Wir könnten zeigen, dass wir nicht dümmer sind als die anderen. Und vor allem, dass wir nicht bestraft werden sollen», meint Aulas zum Projekt. Eine Sanktion für die teilnehmenden Klubs seitens der Liga wäre für ihn unverständlich.

Der finanzielle Schaden des Abbruchs wird auf insgesamt 700 Millionen Euro geschätzt. Lyon werde nach Angaben von Aulas fast 100 Millionen Euro an Umsatz verlieren, bei PSG soll es gemäss seinen Schätzungen etwa doppelt so viel werden.

Immerhin kann sich der frischgebackene Meister freuen, dass man gemäss einer neuen Studie einen Wert von gut 1,9 Milliarden Euro aufweist. Dies entspricht einer Steigerung um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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