Financial Fairplay? Marcel Reif: «Financial Fairplay? Da glaube ich eher an den Weihnachtsmann!»

Florian Künzi / tbz

11.8.2021

Reif über Messi-Wechsel: «Ehrlich, da wird einem schlecht»

Reif über Messi-Wechsel: «Ehrlich, da wird einem schlecht»

Lionel Messis Wechsel zu Paris Saint-Germain schlägt in der Fussballwelt hohe Wellen. blue Fussballexperte Marcel Reif äussert sich zum Transfer, die neuen Herausforderungen für PSG-Trainer Mauricio Pochettino sowie Financial Fairplay.

11.08.2021

«blue Sport»-Experte Marcel Reif schiesst nach Messis Mega-Transfer zu Paris Saint-Germain gegen die UEFA und warnt PSG vor zu grosser Vorfreude. Schon einmal ging ein galaktisches Experiment nach hinten los. 

Florian Künzi / tbz

«Von Tag eins bis zum Ende werden wir uns immer an die Regeln des FFP halten. Für uns sind diese Regularien sehr wichtig», versicherte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi am Mittwoch im Rahmen der grossen Messi-Show im Parc des Princes. Sollte das keine aalglatte Lüge sein, so liefert die Aussage den nächsten Beweis, dass die Problematik des Financial Fairplay bei der UEFA zu Hause ist. 

Mit Lionel Messi – der bei PSG 35 Millionen Euro jährlich verdienen soll – stösst der grösste aller Superstars in ein ohnehin schon ausserirdisches Kader der Pariser. Wer da noch von finanzieller Fairness redet, ist wohl selber nicht von dieser Welt. Das findet auch «blue Sport»-Experte Marcel Reif. 

Der Eiffelturm war gestern – mit Lionel Messi hat Paris ein neues Wahrzeichen.
Der Eiffelturm war gestern – mit Lionel Messi hat Paris ein neues Wahrzeichen.
Bild: PSG

«Nenn mir einen, der Financial Fairplay noch ernst nimmt! In meinem Alter kann man mir vieles erzählen, aber man muss mich nicht auf den Arm nehmen, dafür bin ich zu alt», lacht Reif (siehe Video oben) und holt zum Rundumschlag gegen die UEFA aus. «Ceferin, oder wer auch immer sich da aufmandelt und mir Geschichten erzählt ... also das kannst du ja keinem Vierjährigen unterjubeln, dass das aufgehen soll. Da glaube ich eher an den Weihnachtsmann als Osterhasen.»

Auch die steigenden Preise auf dem Transfermarkt beunruhigen die Kommentatoren-Legende. «Jetzt mit Corona sind die Preise sogar noch höher geworden. Also ehrlich, da wird einem schlecht.»

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11.08.2021

Ein galaktisches Scheitern?

Trotz unfassbarem Kader ist der Erfolg für PSG längst nicht garantiert. Das weiss auch Al-Khelaifi. «Noch haben wir nichts gewonnen. Es liegt viel harte Arbeit vor uns», sagte der katarische Geldgeber an der pompösen Pressekonferenz in Paris.

Nasser Al-Khelaifi (l.) und Lionel Messi bei der Vorstellung des argentinischen Superstars in Paris.
Nasser Al-Khelaifi (l.) und Lionel Messi bei der Vorstellung des argentinischen Superstars in Paris.
Bild: Keystone

Wie sehr der Schuss nach hinten losgehen kann, zeigt ein Blick in die Vergangenheit, zu Real Madrid. «Beckham, Figo, Roberto Carlos, Raul, der andere Ronaldo und Zidane», zählt Reif einige der «Galácticos» im weissen Shirt auf. «Wunderschön. Aber gewonnen haben die null, nada, zero. Das waren die Galácticos, das war eine Zirkustruppe», warnt der 71-Jährige.

«Nach unserer Definition ist Fussball ja ein Mannschaftssport, da muss der eine auch mal für den anderen laufen. Also das muss mir erst mal einer vormachen. Das gucke ich mir mit grösstem Interesse und Vergnügen an», sagt Reif weiter. 

Trotzdem weiss der «blue Sport»-Experte natürlich ob des unglaublichen Talents der Einzelspieler bei PSG Bescheid. «Jeder von denen kann so viel. Wenn es gelingt, das alles in ein Mannschaftsgefüge reinzustecken, dann musst du mir die Mannschaft nennen, die die schlagen kann.»

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