Der DFB hat Julian Nagelsmann als Wunschkandidaten für die Nachfolge von Hansi Flick als Bundestrainer auserkoren. Felix Magath hält das für keine gute Idee – und bekräftigt noch einmal, dass er sich den Job selbst zutrauen würde.
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- Auf der Suche nach dem neuen Bundestrainer macht der DFB nun offenbar ernst bei Julian Nagelsmann.
- Felix Magath sieht Nagelsmann allerdings nicht als die optimale Lösung. Der 70-Jährige wünscht sich einen erfahrenen Coach.
- Magath würde sich die Aufgabe selbst zutrauen. Aus seiner Sicht könnte man sich auch über Louis van Gaal Gedanken machen.
Seit der Entlassung von Hansi Flick als Bundestrainer steht ein Name ganz oben auf der Kandidatenliste für die Nachfolge: Julian Nagelsmann. Der 36-Jährige wurde im März als Bayern-Coach geschasst, besitzt in München aber noch immer einen gültigen Vertrag. «Am FC Bayern würde es sicher nicht scheitern», dass Nagelsmann neuer DFB-Coach wird, sagte Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness kürzlich.
Nun soll es auch konkret werden. Wie die «Bild» berichtet, hat DFB-Sportdirektor Rudi Völler Nagelsmanns Berater Volker Struth kontaktiert, die Verhandlungen über die Finanzen würden nun beginnen. DFB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke hat sich zudem offenbar bereits bei Bayern nach Nagelsmann erkundigt. Gespräche mit dem jungen Trainer sollen jetzt bevorstehen.
Einer, der das alles andere als gut findet, ist Felix Magath. Er sieht Nagelsmann nicht als die optimale Lösung für den Bundestrainerposten. «Ich bin ja der Meinung, dass für die deutsche Fussball-Auswahl ein erfahrener Trainer besser wäre», sagt der 70-Jährige dem TV-Sender Sky über den Ex-Bayern-Coach.
Magath traut sich Bundestrainer-Job zu
Magath wird von verschiedenen Seiten ebenfalls als möglicher Bundestrainer gehandelt, wurde nach eigener Aussage vom DFB allerdings nicht kontaktiert. «Ich bin zurzeit im Urlaub und bei mir steht das Telefon still. Ich liege viel in der Sonne und ruhe mich aus, um fit zu sein für eventuelle Aufgaben, die in Zukunft kommen», so der Meistertrainer von Bayern (2005/2006) und Wolfsburg (2009).
Den Bundestrainer-Job würde er sich aber zutrauen, wie er nun schon mehrmals gesagt hat. Jedoch müssten bei Gesprächen aber auch beide Seiten die gleichen Vorstellungen haben. «Sollte man irgendwann auf die Idee kommen und mich fragen, dann würde ich anfangen zu überlegen, ob ich diese Aufgabe übernehmen soll», so Magath.
Schon zuvor hat er sich in der Öffentlichkeit in Stellung gebracht: «Ich denke mal, dass ich in der Lage bin, verunsicherte Mannschaften wieder aufzurichten und ihnen so viel Vertrauen zu geben, dass sie wieder in der Lage waren, wieder sehr gute Leistungen zu bringen», sagte Magath vor wenigen Tagen dem «NDR».
Van Gaal als Alternative
Rudi Völler hat das Team nach dem Flick-Aus interimistisch übernommen und im Testspiel gegen Frankreich zu einem 2:1-Sieg geführt. Der Sportdirektor hat aber ausgeschlossen, die Mannschaft weiter als Trainer zu betreuen.
Man habe gesehen, dass es im Spiel gegen Frankreich «ein anderer Auftritt war als die Spiele vorher. Die Tatsache ist eindeutig, dass die Mannschaft positiv auf Rudi reagiert», meint Magath. «Das ist bei der ganzen Geschichte natürlich ein ganz wichtiger Aspekt.»
Für Magath wäre auch der Niederländer Louis van Gaal eine gute Lösung: «Selbstverständlich ist er ein Mann, über den man sich Gedanken machen kann.» Der frühere Bondscoach und Bayern-Trainer van Gaal, der auch von seinen früheren Spielern Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm ins Gespräch gebracht worden war, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Ich fühle mich durch die Kandidatur geehrt, aber es wurde noch nie ein Ausländer für den Posten des Bundestrainers in Deutschland ausgewählt.»