Wenn der Wind sich dreht «Nächstes Jahr Europameister» – Deutschland feiert Rudi Völler

tbz / dpa

13.9.2023

Rudi Völler: «Die letzten Tage waren sehr stressig»

Rudi Völler: «Die letzten Tage waren sehr stressig»

Deutschland gewinnt endlich wieder eine Partie. Ein 2:1 im Freundschaftsspiel gegen Frankreich. Interimstrainer Rudi Völler äussert sich nach dem Spiel an der Pressekonferenz.

13.09.2023

Im ersten Spiel nach Hansi Flick zeigt sich Deutschland gegen Frankreich klar verbessert. Interims-Trainer Rudi Völler trägt mit seinen Massnahmen dazu bei – und ist plötzlich Nachfolge-Kandidat Nummer eins.

tbz / dpa

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Rudi Völler gelingt der Einstand als Interims-Trainer der deutschen Nationalmannschaft mit einem 2:1-Sieg gegen Frankreich.
  • Die Sofortmassnahmen des 63-Jährigen nach der Pleite gegen Japan (1:4) greifen. In Dortmund wird während und nach dem Spiel der Name des Trainers skandiert. Könnte er auch länger bleiben?
  • Im Internet träumen die Deutschen bereits vom Europameistertitel unter Rudi Völler. Die besten Reaktionen haben wir für euch zusammengefasst.

Rudi Völler atmet erleichtert aus, umarmt seine Spieler und geniesst still den anerkennenden Applaus von den Rängen. Nach der Misere unter Hansi Flick hat Interims-Trainer Völler die Deutschen mit einem 2:1 gegen Vize-Weltmeister Frankreich aus dem Stimmungstief geführt. Statt Pfiffen gibt es am Dienstagabend in Dortmund donnernden Applaus.

«In der ersten halben Stunde war es schon eine Topleistung, in der zweiten Halbzeit haben wir wunderbar gefightet», sagt Völler hinterher gegenüber ARD. «Am Ende des Tages geht es gar nicht so sehr um das Ergebnis, sondern um die Art und Weise, die wir rübergebracht haben. Das hat das Dortmunder Publikum ja auch honoriert.»

Auch die Spieler sind nach dem Sieg begeistert. «Wir waren fleissig und haben uns in den richtigen Momenten belohnt. So macht es Spass», findet 1:0-Torschütze Thomas Müller. Marc-André ter Stegen bezeichnete den Sieg als «Balsam für die Seele».

Nachfolge-Kandidat Nummer eins?

Und nun? Der 63-jährige Völler hatte sein Trainer-Comeback nach 19 Jahren als «einmalige Sache» deklariert. Aber im Paket mit dem neuen Nachwuchs-Sportdirektor Hannes Wolf und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner erledigt der 63-Jährige unmittelbar nach der Freistellung von Flick und dem desaströsen 1:4 gegen Japan in kürzester Zeit einen Topjob.

Völler nahm drei Veränderungen in der Startelf vor: Für den angeschlagenen Joshua Kimmich sowie für Kai Havertz und Nico Schlotterbeck rückten Benjamin Henrichs, Müller und Jonathan Tah in die Startelf. Die Sofortmassnahmen griffen. Auch als Gündogan nach 25 Minuten verletzt ausfiel, hatte Völler mit Pascal Gross (zweites Länderspiel) die richtige Antwort parat.

Das Erscheinungsbild der DFB-Elf war vor 60'486 Zuschauern ein komplett anderes. Die Trainerfrage wird in Fussball-Deutschland auch die kommenden Tage bestimmen – mit dem von den Fans gefeierten Völler mittendrin. Im Oktober geht das Nationalteam auf USA-Tour, bis dahin soll eine Lösung gefunden sein.

Für die Zuschauer am Dienstag war klar, wer die Nachfolge antreten soll. «Es gibt nur einen Rudi Völler», war in Dortmund lautstark zu hören. Auch im Netz gibt es plötzlich nur noch einen wahren Kandidaten. Es wird sogar schon vom Europameistertitel geträumt. Wie schnell der Wind in unserem Nachbarland doch drehen kann.

Die besten Reaktionen zum Völler-Einstand