Bei der Suche nach einem Nachfolger für Bundestrainer Hansi Flick fällt auch der Name Felix Magath. Der 70-Jährige traut sich die Aufgabe zu. Als Favorit auf den Job gilt aber weiter Julian Nagelsmann.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Deutschland sucht nach der Entlassung von Hansi Flick einen neuen Bundestrainer.
- Einige Namen stehen im Raum. Erfahrene Trainer wie Felix Magath und Louis van Gaal bringen sich gleich selbst ins Spiel.
- DFB-Sportdirektor Rudi Völler will keine Namen kommentieren, kündigt aber an, «in dreieinhalb Wochen den Richtigen zu präsentieren».
Der frühere Bundesliga-Trainer Felix Magath sieht sich selbst als einen geeigneten Kandidaten für das Amt des Bundestrainers und traut sich die Aufgabe zu. Der Deutsche Fussball-Bund brauche nun einen Coach, der in der Lage sei, die «völlig verunsicherte Nationalmannschaft» wieder aufzubauen, sagte der 70-Jährige dem «NDR».
«Und ich denke mal, dass ich (...) in der Lage bin, verunsicherte Mannschaften wieder aufzurichten und ihnen so viel Vertrauen zu geben, dass sie wieder in der Lage waren, wieder sehr gute Leistungen zu bringen», sagte der ehemalige Bayern-Trainer.
Zuvor hatte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann Magath als möglichen neuen Bundestrainer ins Gespräch gebracht. «Genau so einen Mann brauchen wir. Und ich könnte mir vorstellen, dass Felix das sofort machen würde», sagte der Sky-Experte der Deutschen Presse-Agentur.
Der DFB hatte den bisherigen Bundestrainer Hansi Flick am Sonntag von dessen Aufgaben entbunden, interimsmässig hat ein Team um Sportdirektor Rudi Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner übernommen. Ein Flick-Nachfolger wird gesucht.
Magath war als Trainer zweimal mit Bayern und einmal mit Wolfsburg Meister geworden. Zuletzt hatte er Mitte März 2022 den damaligen Bundesligisten Hertha BSC übernommen. Die Berliner konnte er in der Relegation vor dem Abstieg bewahren, anschliessend verliess er den Verein.
Anfang Oktober soll der neue Coach vorgestellt werden
Interims-Teamchef Rudi Völler hält sich in der Bundestrainer-Diskussion bei Namen zurück, hat aber klare Vorstellungen zum Zeitplan. «Wir hatten natürlich auch schon, das ist doch klar, einige Namen in der Dreierdiskussion», sagte Völler vor dem Testspiel am Dienstag gegen Vize-Weltmeister Frankreich über Gespräche mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke. «Natürlich gibt es Namen, die absolut infrage kommen.»
Kommentieren werde er diese aber nicht, fügte der 63-Jährige an, «das habe ich natürlich in diesem Leben, in diesem Geschäft gelernt». Der DFB mache sich «natürlich Gedanken, und ich bin fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, schon in dreieinhalb Wochen den Richtigen zu präsentieren. Wir arbeiten daran.»
Die DFB-Auswahl spielt am 14. Oktober in Hartford gegen Gastgeber USA und drei Tage später in Philadelphia gegen Mexiko. Bis dahin einen Nachfolger von Hansi Flick zu finden, von dem sich der DFB am Sonntag getrennt hatte, sei «die Hauptaufgabe», sagte der Sportdirektor, der betonte, nur für das Frankreich-Spiel übernommen zu haben.
Sammer wird's nicht – Nagelsmann der grosse Favorit
Die Suche ist beim Verband insbesondere auch Sache der Task Force um Völler, Neuendorf und Watzke, ihr gehören unter anderem auch Karl-Heinz Rummenigge und Matthias Sammer an. Apropos Sammer: Sein Name wurde zuletzt von Lothar Matthäus ins Spiel gebracht. Laut der «Bild» steht Sammer aber nicht zur Verfügung, weil er nicht mehr als Trainer arbeiten wolle.
Etwas anders sieht es bei Louis van Gaal aus. «Ich fühle mich geehrt, dass ich als einer der Kandidaten genannt werde», sagte der Niederländer der «Bild», nachdem er schon zuvor angedeutet hatte, dass «ein vielversprechendes Land immer noch eine Chance hat, mich zu überzeugen». Richtig an eine Chance zu glauben, scheint van Gaal aber nicht: «Es wurde noch nie ein Ausländer für den Posten des Bundestrainers in Deutschland ausgewählt.»
Der «Bild» zufolge ist Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann intern der grosse Favorit auf den Bundestrainer-Job für die Heim-EM 2024. Konkret gefragt nach Nagelsmann verwies Völler bei der Pressekonferenz darauf, keine «Fangfragen» zu beantworten und sagte dann: «Natürlich gibt es Namen von Trainern, die infrage kommen, das ist doch selbstverständlich. Natürlich ist Nagelsmann wie viele andere auch ein absoluter Toptrainer.»
Laut Sky-Reporter Florian Plettenberg kann sich Völler Nagelsmann aber sehr gut als neuen DFB-Coach vorstellen. Weil Nagelsmann bei Bayern München einen noch gültigen Vertrag besitzt, könnte eine Ablösesumme fällig werden. Allerdings würde Bayern den Coach wohl auch ohne Ablösesumme an den DFB abgeben, um ihn von der Gehaltsliste streichen zu können, glaubt Plettenberg.