Europa League Keine Zuschauer, kein Problem: Basel zerlegt Frankfurt vor leeren Rängen

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12.3.2020

Der FC Basel bleibt im vor leeren Rängen ausgetragenen Achtelfinal-Hinspiel der Europa League bei Eintracht Frankfurt unbeeindruckt. Die Basler siegen 3:0 und erarbeiten sich eine perfekte Ausgangslage fürs Rückspiel – eigentlich.

Es hatten im Vorfeld des Achtelfinal-Hinspiels etliche Beteiligte darüber orakelt, wie sehr das leere Stadion in Frankfurt das Spiel wohl beeinflussen würde, von Testspielcharakter wurde gesprochen, aber auch davon, dass mit dem Anpfiff die fehlende Atmosphäre ausgeblendet werde. Beide Theorien erwiesen sich als falsch. Die beiden Teams benötigen einige Zeit, um sich mit den Gegebenheiten anzupassen und nur dem FC Basel gelang dies letztlich mit Erfolg. Samuele Campo (27.) brachte die Basler in der ersten Halbzeit auf Kurs, Kevin Bua (73.) und Fabian Frei (85.) sorgten in der Schlussphase für ein eigentlich beruhigendes Polster im Hinblick auf das Rückspiel.

Erstes FCB-Tor auf deutschem Grund seit 2007

In den ersten 25 Minuten hatte die Partie vorwiegend zwischen den beiden Strafräumen stattgefunden, wodurch Flanken und Standards zum einzig probaten Mittel wurden, um für Gefahr zu sorgen. In der 27. Minute bekam der FCB nach einem Foul von Martin Hinteregger an Valentin Stocker aus rund 20 Meter einen Freistoss zugesprochen. Linksfuss Samuele Campo drehte den Ball aus halbrechter Position perfekt über die Mauer hinweg und unhaltbar für Kevin Trapp ins Tor der Eintracht. Der 24-jährige Mittelfeldspieler war im FCB von Marcel Koller erst nach dem Kreuzbandriss von Luca Zuffi wieder ernsthaft zum Thema geworden, nun bedankte er sich mit dem ersten Basler Tor auf deutschem Grund seit 2007.

Der Bundesligist und Europa-League-Halbfinalist der Vorjahres hätte sich nicht beklagen können, wäre er bereits nach 50 Minuten deutlicher zurück gelegen, liess der FCB in den Minuten vor und nach der Pause noch gute Möglichkeiten auf weitere Tore aus. In der 42. Minute setzte Silvan Widmer seinen Kopfball etwas zu hoch an, in den ersten zwei Minuten nach der Halbzeit waren Blas Riveros und Fabian Frei mit ihren Schüssen eine Spur zu ungenau. Die Eintracht liess bis in die 50. Minute sämtliche Attribute vermissen, die sie im eigenen Stadion zuletzt stark gemacht hatte. Erst die Einwechslung von Gonçalo Paciencia brachte der Eintracht in der Offensive neue Möglichkeiten. Der portugiesischen Angreifer blieb mit seinem Kopfball in der 55 Minute ebenso glücklos wie Almamy Touré, der in der 67. Minute nur die Latte traf.

Viele Fragen offen

Der Wert dieses 3:0 für den FCB wird sich erst noch weisen müssen, zu viele Fragen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus derzeit offen. Dass die Basler nach Spielende nicht in totale Euphorie verfielen wird nicht nur dem fehlenden Publikum geschuldet gewesen sein. Wie der FCB rund eine Stunde vor Anpfiff bekannt gegeben hatte, soll auch das Rückspiel in einer Woche in Frankfurt stattfinden, «vorbehaltlich weiterer unvorhersehbarer Entwicklungen», wie es im Communiqué hiess. Nach den Wirrungen rund um das Hinspiel, zu dem bis am frühen Mittwochabend 45'000 Zuschauer hätten zugelassen werden sollen, gibt man sich im FCB vorsichtig.


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