17 Schweizer stehen aktuell bei einem Bundesligisten unter Vertrag – die drei Trainer nicht mitgezählt. «Bluewin» zeigt, welche Rolle den einzelnen Spielern in der am Freitag beginnenden Saison zukommt.
Borussia Dortmund
Rechtzeitig fit?
Roman Bürki
Beim Supercup-Finale gegen den FC Bayern (2:0) und dem DFB-Pokal-Spiel beim KFC Uerdingen (2:0) fehlte Bürki verletzt – Ende Juli zog er sich im Trainingslager eine Risswunde am Schienbein zu. Wenn alles nach Plan läuft, steht der 28-Jährige beim Saisonauftakt am Samstag zwischen den Pfosten. «Ich dürfte nicht viel verloren haben. Ich habe einiges für meine Fitness getan und bin viel gelaufen», sagt die Nummer 1. Bürki wird eine tragende Rolle spielen in dieser Saison, im Idealfall hext er den BVB zum ersehnten Meistertitel.
Bester Ersatztorhüter der Liga?
Marwin Hitz
Vergangene Saison stand Hitz wettbewerbsübergreifend in vier Spielen zwischen den Pfosten. In dieser Saison kommt er bereits auf zwei Startelf-Einsätze, zweimal spielt er zu Null. An seinem Status als Ersatztorhüter wird das aber nichts ändern. Der 31-Jährige ist ein top Torhüter, vielleicht die beste Nummer zwei der Liga. Sollte Bürki ausfallen, dann wird Hitz in die Bresche springen und kein Sicherheitsrisiko darstellen.
Wichtiger Pfeiler
Manuel Akanji
Lucien Favre ist ein Fan des 24-jährigen Innenverteidigers. Akanji dürfte an der Seite von Rückkehrer Mats Hummels gesetzt sein. In der letzten Saison wusste er über weite Strecken zu überzeugen, übernahm Verantwortung und trug vereinzelt gar die Captain-Binde. Mit dem erfahrenen Hummels an seiner Seite dürfte er nur noch stärker und wichtiger werden.
Borussia Mönchengladbach
Der Routinier
Yann Sommer
Der 30-Jährige wird bei den ambitionierten Gladbachern eine tragende Rolle spielen. Sommer ist topfit und liess kürzlich in einem Testspiel die Chelsea-Spieler reihenweise verzweifeln. Frank Lampard, der Coach der Engländer, meinte nach der Partie (2:2): «Wir hätten gewinnen müssen – aber dieser Keeper war einfach fantastisch.»
Der nächste Schritt
Nico Elvedi
Auch unter dem neuen Trainer Marco Rose dürfte Elvedi als Innenverteidiger gesetzt sein. Das grösste Problem des 22-Jährigen war in der abgelaufenen Spielzeit die fehlende Konstanz. Für einen jungen Spieler nicht ungewöhnlich, doch jetzt muss er den nächsten Schritt machen.
Zentrale Figur
Dennis Zakaria
Der 22-Jährige startet in seine dritte Bundesliga-Saison und inzwischen ist er ein unverzichtbarer Eckpfeiler im Mittelfeld. Er ist zweikampfstark, hat aber auch viel Zug nach vorne. Ob Gladbach nach den Sternen greift, wird nicht zuletzt von seinen Leistungen abhängen.
Jetzt muss er liefern
Breel Embolo
Die Konkurrenz in der Offensive ist gross, Embolo hat in Gladbach keine Stammplatzgarantie. Doch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Hofmann wird der 22-Jährige seine Chancen als Starter bekommen – diese muss er packen. Embolo und die Bundesliga, das ist bis jetzt – aufgrund diverser Verletzungen – noch keine Liebesbeziehung. Man könnte dehalb auch vom Jahr der Wahrheit sprechen.
Auf dem Abflug
Michael Lang
Der 28-Jährige wird keine Rolle mehr spielen. Aller Voraussicht nach wird er den Verein noch in den nächsten Tagen/Wochen verlassen.
Hoffenheim
Alles ist möglich
Steven Zuber
Ein Wechsel zu West Ham stand im Raum, doch die Gerüchte erwiesen sich als ... Gerüchte eben. Die vergangene Rückrunde spielte der 27-Jährige leihweise für Stuttgart und wusste dort zu überzeugen, den Abstieg konnte er aber nicht verhindern. Ein Wechsel zeichnet sich nicht ab, Zuber will sich in Hoffenheim einen Stammplatz erkämpfen. Und die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass er dies unter dem neuen Trainer, Alfred Schreuder, schaffen könnte. Im Cupspiel stand er auf alle Fälle in der Startelf. Es könnte seine Saison werden.
Eintracht Frankfurt
Der Teamplayer
Gelson Fernandes
Adi Hütter weiss, was er am 32-Jährigen hat. Fernandes ist ein Arbeitstier und ein Teamplayer aller erster Güte. In der erfolgreichen vergangenen Saison gehörte er mehrheitlich zum Stammpersonal. Mag sein, dass er in dieser Saison etwas weniger Spielzeit bekommt, deswegen ist Fernandes aber nicht weniger wertvoll für das Team. Denn er ist auch im Training und der Kabine ein wichtiger Mann.
Zurück bei Adi Hütter
Djibril Sow
Sow soll in Frankfurt eine zentrale Rolle einnehmen und im Mittelfeld die Fäden ziehen. Nicht umsonst hat man den 22-Jährigen mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet. Dass er nun die Vorbereitung aufgrund eines im Training erlittenen Sehnenrisses im Oberschenkel komplett verpasste, ist bitter. Doch Sows Glück ist, dass Trainer Adi Hütter seine Qualitäten aus gemeinsamen YB-Zeiten bereits bestens kennt. Den Saisonauftakt wird der Natispieler zwar verpassen, doch er wird seine Chance bekommen.
VfL Wolfsburg
Stammplatz gefährdet
Admir Mehmedi
Unter Bruno Labbadia gehörte Mehmedi in einer äusserst erfolgreichen Saison (Qualifikation Europa League) zum Stammpersonal. Nun steht mit Oliver Glasner ein neuer Coach an der Seitenlinie, ergo werden die Karten neu gemischt. Im Cup sass der 28-Jährige auf der Bank und auch in den Testspielen gehörte er eher der zweiten Garde an. Bei seinen Einsätzen hat er allerdings überzeugt.
Mehr als ein Joker?
Renato Steffen
Gegen den krassen Aussenseiter Hallescher FC schrammt Wolfsburg dank einem 5:3-Sieg nach Verlängerung knapp an einer Blamage vorbei. Steffen wird erst in der 85. Minute eingewechselt, spielt dann aber gleich den Assist zum letzten Treffer. Steffen muss sich aufgrund der Konkurrenz (zunächst) wohl mit der Rolle als Joker anfreunden.
Es droht die Ersatzbank
Kevin Mbabu
Dank seinen hervorragenden Leistungen bei YB hat sich Mbabu einen Platz in der Nationalmannschaft erkämpft. In Wolfsburg muss er sich allerdings erst noch beweisen, denn der Brasilianer William wird seinen Platz auf der Aussenbahn nicht kampflos hergeben. Unter diesen Umständen ist klar, dass Mbabu keine Schonfrist geniesst – er muss jede seiner Einsatzminuten nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ansonsten droht eine Saison als Edelreservist. Wir wünschen ihm, dass es nicht so kommt, denn Mbabu ist viel zu gut, um auf der Bank zu versauern. Im Pokal wurde er allerdings erst in der 115. Minute eingewechselt.
Mainz 05
Zentrale Rolle
Edimilson Fernandes
Vergangene Saison wurde er von West Ham an Fiorentina ausgeliehen. Bei den Italienern hatte er einen Stammplatz inne, das wird auch bei seinem neuen Arbeitgeber nicht anders sein. In Mainz haben sie grosse Pläne mit Fernandes und so wurde er mit einem Vertrag bis Sommer 2023 ausgestattet. Erfüllt er die Erwartungen, dürften schon vor Ablauf der Vertragszeit grössere Klubs anklopfen.
Augsburg
Spieler der Zukunft
Ruben Vargas
Der 21-Jährige avancierte vergangene Saison in Luzern zu einem unverzichtbaren Skorer. Acht Tore und acht Assists stehen Ende Saison zu Buche – das Interesse ausländischer Vereine war geweckt. Aufgrund einer Fussprellung verpasste Vargas das erste Pflichtspiel, die blamable Cup-Niederlage gegen das viertklassige Verl. Inzwischen ist er wieder voll im Training und darf auf einen Teileinsatz gegen Dortmund hoffen. Niemand erwartet, dass der quirlige Offensivspieler auf Anhieb einschlägt, er ist ein Perspektivspieler, der mit einem Fünfjahresvertrag an den Verein gebunden wurde. Martin Schmidt wird ihm aber mit Sicherheit die eine oder andere Chance geben, sich aufzudrängen.
RB Leipzig
Nummer zwei
Yvon Mvogo
Im Juli 2017 wechselte Mvogo von YB zu RB Leipzig, seither wurde er in der Bundesliga nur dreimal eingesetzt. In den letzten drei Transferfenstern hiess es immer, dass der inzwischen 25-Jährige den Verein verlassen wolle, doch Leipzig liess ihn nie ziehen. Und so droht Mvogo eine weitere Saison auf der Ersatzbank. Sein Vertrag läuft erst im Sommer 2021 aus.