Die Familie von Gelson Fernandes könnte fast ein ganzes eigenes Fussballteam zusammenstellen. Der frühere Nati-Spieler spricht mit blue Sport über das Talent in seinen Genen. Er sagt: «Die Mütter sind die Stars!»
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- Der ehemalige Schweizer Nationalspieler Gelson Fernandes hat gleich mehrere Cousins, die es ebenfalls zum Fussballprofi geschafft haben.
- Im Gespräch mit blue Sport verrät der frühere Mittelfeldspieler, wie oft sich die Kicker-Cousins sehen und wer der Talentierteste ist.
- Ein spezieller Dank geht dabei an die Mütter und Tanten. Gelson: «Sie sind eigentlich die Stars! Sie haben einen super Job gemacht.»
Gelson Fernandes hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Er spielte unter anderem für Sion, Manchester City, Freiburg, Rennes und Frankfurt und machte 67 Länderspiele für die Schweiz. Unvergessen: Sein Siegtor an der WM 2010 gegen den späteren Weltmeister Spanien.
Stolz ist der 38-Jährige, der heute als Direktor Entwicklung bei der FIFA um die Welt reist, aber nicht nur auf die eigene Laufbahn. Kürzlich postete er auf Instagram eine Bildstrecke (s. weiter unten), auf der acht Fussballprofis zu sehen sind. «Liebe Tanten und Mütter, ich möchte euch zu diesem unglaublichen Familienerfolg gratulieren», schreibt Gelson dazu.
Abgebildet sind Edimilson Fernandes (Stade Brest, 34 Länderspiele), Ulisses Garcia (Olympique Marseille, 10 Länderspiele), Joël Monteiro (YB, 4 Länderspiele), Alvyn Sanches (Lausanne, U21-Nati-Spieler), Elton Monteiro (Vevey), Keyan Varela (Servette U19, U-Nationalspieler von Portugal), Dylan Tavares (Bastia, 20 Länderspiele für Kap Verde) und Gelson selbst.
Eigentlich ist die Fussballer-Familie sogar noch grösser. Auch der frühere Basel-Profi Cabral (5 Meistertitel, 4 Cupsiege) und der 15-fache portugiesische Nationalspieler Manuel Fernandes sind Cousins vom früheren Mittelfeld-Abräumer.
«Unsere Mütter sind die Stars»
blue Sport will von Gelson wissen, ob die Fussballer tatsächlich alle miteinander verwandt sind. «Sie sind alle meine Cousins ersten oder zweiten Grades. Ausser die Monteiros. Wir kennen uns seit wir kleine Kinder waren, sind zusammen aufgewachsen und deshalb sehen wir sie auch als Familienmitglieder», erklärt Fernandes mit einem Lächeln.
Alle Fussballer kennen sich gut, denn sie stammen alle aus dem gleichen Ort auf den Kapverdischen Inseln: Assomada. Dass alle einmal zusammenkommen, sei aber schwierig. «Der eine spielt in Brest, der andere in Marseille. Einer in Lausanne, einer in Bern ... Es ist schwierig, aber die Mütter treffen sich oft», erklärt Gelson und schwärmt: «Unsere Mütter, sie sind eigentlich die Stars! Man müsste über sie berichten, sie haben einen super Job gemacht.»
Wie kommt's, dass eine Familie so viele Top-Fussballer hervorbringen kann? «Es ist schon sehr speziell. Wir kommen alle von derselben kleinen Insel, da hat es nicht viele Einwohner. Viele sind in den 90er-Jahren ausgewandert, die Familien sind aber zusammengeblieben. Zunächst ging es nach Portugal, dann in die Schweiz», erzählt der frühere Nati-Spieler. «Wir konnten alle unseren Traum verwirklichen.»
Ein Portugiese muss noch in die Nati gebracht werden
Und wer aus der Fussballer-Familie hat das grösste Talent? «Rein fussballerisch denke ich, Edimilson ist der Talentierteste. Aber Alvyn ist auch sehr gut. Und Keyan Varela ... er ist der Jüngste von uns», sagt Gelson über den Servette-Junior, der im November erstmals für Portugals U19-Nati aufgelaufen ist. «Keyans Mutter ging nach Portugal, deshalb hat er den portugiesischen Pass. Aber er muss für die Schweiz spielen!»
Als Angehöriger einer grossen Fussballer-Familie hat man nur einen Nachteil: Es haben nie alle gleichzeitig Ferien – und so wird es dieses Jahr an Weihnachten nichts mit einem grossen Treffen aller Fussball-Cousins.
Gelson: «Edimilson und Ulisses haben noch Spiele, Alvyn ist in den Ferien und ich verreise auch bald. Aber die Monteiros werden sich mit meiner Familie auf den Kapverden treffen. Und Edimilson reist dann auch noch nach.»