Wann kriegt er das Nati-Aufgebot? Alvyn Sanches – bei keinem sieht Fussball einfacher aus 

Michael Schifferle, Michael Wegmann

29.10.2024

Alvyn Sanches zaubert und feiert. 
Alvyn Sanches zaubert und feiert. 
KEYSTONE

Alle reden von Lugano, YB oder Xherdan Shaqiri: Eine der grössten Attraktionen glänzt im Schatten der Grossen – Alvyn Sanches von Lausanne. «Einer der Talentiertesten», sagt sein Trainer Ludovic Magnin.

Michael Schifferle, Michael Wegmann

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  • Die Super-League-Saison ist in vollem Gang und liefert dank der YB-Krise, der Shaqiri-Rückkehr oder der starken Lugano-Auftritte viel Gesprächsstoff. Worüber aber nicht gesprochen wird: den FC Lausanne-Sport.
  • Dabei bietet der Klub aus dem Waadtland mit Alvyn Sanches eine der grössten Attraktionen der Liga. 
  • Das Supertalent ist in Fachkreisen längst bekannt und dürfte auch auf dem Radar von Nati-Trainer Murat Yakin sein. Lausanne-Trainer Ludovic Magnin traut seinem Schützling den Sprung in die Nati zu: «Unbestritten hat er das Zeug dazu und ich würde mich natürlich freuen.»

Die Super League bietet derzeit eine Fülle an Themen – manche überraschen, andere wecken romantische Gefühle oder lassen uns ins Tal der Tränen stürzen. Da wäre Meister YB, über den viele stöhnen, weil er sich trotz Trainerwechsels von einer Niederlage in die nächste Peinlichkeit hangelt. Wir reden von Xherdan Shaqiri, der auf der Winterthurer Schützenwiese erstmals wieder rot-blaue Glanzlichter setzte. Ebendiese Winterthurer wecken wiederum vielerorts nur noch blosses Mitleid. Wir bewundern den FC Lugano für seine Stilsicherheit – auch auf internationalem Parkett.

Über eins aber wird in der breiten Öffentlichkeit fast nur geschwiegen: über den FC Lausanne-Sport. Dabei bietet der Klub aus dem Waadtland eine der grössten Attraktionen der diesjährigen Saison: Alvyn Sanches. 21 Jahre alt, in Frankreich geboren, portugiesisch-schweizerischer Doppelbürger, 1,83 Meter gross. Schnell, clever, raffiniert, trick- und torreich, einer der raren heutigen Strassenkicker, und dennoch seriös und zuverlässig im Rückwärtsgang. Bei ihm sieht Fussball so leicht aus. Effizient ist er auch: Mit fünf Toren liegt er auf Platz drei der Torjägerliste – und was Sanches bislang als offensiver Mittelfeldmann oder ganz vorne in der Spitze bot, verheisst vor allem eines: dass noch viele weitere Tore folgen werden.

In Fachkreisen längst bekannt

In Scoutingkreisen war Sanches’ Klasse längst bekannt; schon als blutjunger Teenie stach das Eigengewächs der Lausanner bei Fachleuten heraus. Klar auch, dass sich schon mehrere internationale Klubs für ihn interessierten. Gehandelt wurde er auch beim VfL Bochum, dessen Ex-Trainer Peter Zeidler ein Auge auf ihn geworfen habe.

Nun dringt Sanches’ Können auch öffentlich voll durch. Allein wie er vor zehn Tagen die gesamte Abwehr des FC Winterthur vor einem Tor narrte, war Ausdruck von purer Klasse und unbändigem Spielwitz.

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Der Glückliche, der Sanches’ Talent seit 2022 veredeln darf, ist Ludovic Magnin. Er sagt: «Ich durfte mittlerweile schon viele Fussballer trainieren und ich kann sagen: Alvyn ist einer der Talentiertesten von allen. Da ist sein Instinkt, seine Technik, sein Timing und Gespür in der Offensive.» Und nicht nur das. «Zudem ist er auch gegen den Ball stark, diszipliniert und obwohl er ein Leichtgewicht ist, sehr robust», betont Magnin.

Der Trainer gibt aber auch zu bedenken, dass auch Sanches nicht alles leicht falle. Auch er habe sich seine gute Form, die ihn derzeit durch die Super League trägt, erarbeiten müssen. Mit Härte und Konsequenz, für die er sich trotz allem Talent offenkundig nicht zu schade ist.

Wann kriegt Sanches das 1. Aufgebot von Yakin?

«Anfang Saison hat er noch geschwächelt, da war viel Unruhe um seine Person wegen eines allfälligen Wechsels», sagt Magnin. Zudem ist er aus einer Verletzung zurückgekommen. Letzte Saison plagte sich Sanches unter anderem mit Knieproblemen herum. Von denen hat er sich aber inzwischen sicht- und spürbar erholt.

Es gilt daher auch als sicher, dass Nati-Trainer Murat Yakin Sanches auf seiner Liste für künftige Aufgebote hat – zumal sein Assistent Giorgio Contini Sanches in Lausanne bereits trainierte und der auch schon neunmal in die Startelf der U21-Nati berufen wurde und dabei drei Tore schoss.

Traut ihm Magnin die Nati zu? «Unbestritten hat er das Zeug dazu und ich würde mich natürlich freuen. Die Konkurrenz ist jedoch stark, da sind viele Mittelfeldspieler, die in kompetitiveren Ligen spielen als die Super League», sagt der Trainer über seine grosse Verheissung.

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