Borisslaw Michailow Bulgariens Fussball-Präsident tritt nach Rassismus-Eklat zurück

dpa/jar

15.10.2019

Borisslaw Michailow ist nicht mehr Fussball-Verbandspräsident von Bulgarien.
Borisslaw Michailow ist nicht mehr Fussball-Verbandspräsident von Bulgarien.
Bild: Twitter

Der Präsident des bulgarischen Fussballverbandes, Borisslaw Michailow, ist nach den Rassismus-Vorfällen im EM-Qualifikationsspiel gegen England zurückgetreten.

Michailow habe am Dienstag seinen Rücktritt eingereicht, der den Mitgliedern des Exekutivkomitees bei einer Tagung an diesem Freitag vorgelegt werden soll. Das teilte der Fussballverband am Dienstag auf seiner Website mit.

Zuvor hatte Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow Michailows Rücktritt gefordert. «Es ist unzulässig, dass Bulgarien, das einer der tolerantesten Staaten der Welt ist, wo Menschen unterschiedlicher Ethnien und Religionen in Frieden leben, mit Rassismus und Fremdenhass verbunden wird», schrieb Borissow auf Facebook.

Zuvor hatte Sportminister Krassen Kralew am Dienstag in Sofia erklärt, dass die Regierung bis zum Rücktritt Michailows die Beziehungen zum Fussballverband aussetzen wolle, auch die finanziellen Zuwendungen sollten eingestellt werden. Michailow hatte die Rücktrittsforderung zunächst noch zurückgewiesen.

Beim 6:0-Sieg der Engländer am Montagabend in Sofia war die erste Halbzeit zweimal unterbrochen worden. Die bulgarischen Fans hatten erneut für rassistische Entgleisungen gesorgt sowie den Hitlergruss gezeigt. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch. Bulgarische Fans waren schon in den Spielen gegen Tschechien und den Kosovo im Juni durch rassistische Äusserungen negativ aufgefallen. Den Bulgaren droht eine empfindliche Strafe durch die Europäische Fussball-Union UEFA.



Sterling bedankt sich bei Borrisow

Englands Flügelstürmer Raheem Sterling, der in den rassistischen Beleidigungen der bulgarischen Fans im Mittelpunkt stand, bedankte sich auf Twitter für die Botschaft des bulgarischen Regierungschefs Borissow. Der ManCity-Profi hatte bereits nach dem Spiel auf die Anfeindungen reagiert: «Es tut mir leid für Bulgaren, dass sie in ihrem Stadion von solchen Idioten repräsentiert wurden.» 


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