Verschossener Elfmeter Trump verhöhnt Rapinoe: «Guter Schuss Megan, die USA kommen in die Hölle!» 

SB10

7.8.2023

Donald Trump schiesst scharf gegen US-Star Megan Rapinoe.
Donald Trump schiesst scharf gegen US-Star Megan Rapinoe.
KEYSTONE/IMAGO

Ihre letzte WM endet für Megan Rapinoe mit einer riesigen Enttäuschung. Die Star-Spielerin der USA war mit ihrem Fehlschuss im Elfmeterschiessen mitverantwortlich für das Aus ihres Teams. Donald Trump findet klare Worte für seine Rivalin.

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  • Für die USA war das Achtelfinal-Aus gegen Schweden das bislang früheste Scheitern bei einer WM. Star-Spielerin Megan Rapinoe vergab im Elfmeterschiessen ihren Versuch.
  • Weltweite Bekanntheit erlangte Rapinoe auch durch ihr Engagement abseits des grünen Rasens. Dabei zog sie immer wieder den Zorn von Donald Trump auf sich.
  • Der Ex-Präsident hat nun über Rapinoe und ihre Mitstreiterinnen gespottet. 

Bei der WM 2019 in Frankreich war Rapinoe die mit Abstand prägendste Figur des Turniers, was neben starker Leistungen auf dem Platz vor allem mit ihren politischen Statements zusammenhing. Im Falle eines WM-Triumphs gehe sie nicht ins «fucking White House», hatte sie angekündigt.

Schliesslich sei Donald Trump, damals US-Präsident, ein Sexist und Rassist. Das Singen der US-Hymne überliess Rapinoe aus Protest anderen, nicht aber das Toreschiessen. Ihr verwandelter Elfmeter zum 1:0 im Finale gegen die Niederlande (2:0) war ihr sechster Turniertreffer. Als beste Torschützin, beste Spielerin und neue gesellschaftspolitische Ikone reiste Rapinoe wieder aus Frankreich ab.

Doch an dieser WM gab es kein Happy End für den Titelverteidiger und Rekordsieger. Die USA scheiterten im Achtelfinale durch ein 4:5 im Elfmeterschiessen an Schweden. Unter den Fehlschützinnen war ausgerechnet Rapinoe, die ihr letztes grosses Turnier bestritt. «Ich habe meinen Frieden damit gemacht. Es ist traurig, aber es ist ok», so die Offensivspielerin über das Karriereende. «Ich habe jeden Moment meiner Karriere geliebt. Ich werde es zu Tode vermissen, aber es fühlt sich an wie der richtige Zeitpunkt.»



Nicht nehmen liess sich auch ihr alter Erzfeind Trump, ihr quasi zum Abschied persönliche Grussworte in den sozialen Medien zu widmen: «Die ‹schockierende und völlig unerwartete› Niederlage der US-Frauenfussballmannschaft gegen Schweden steht sinnbildlich für das, was mit unserer einst grossen Nation unter dem korrupten Joe Biden geschieht. Viele unserer Spielerinnen waren offen amerikafeindlich – kein anderes Land hat sich so verhalten, nicht einmal annähernd. WOKE SEIN IST GLEICHBEDEUTEND MIT VERSAGEN. Guter Schuss Megan, die USA gehen zur Hölle!!! MAGA (Make America Great Again: d. Red.)», schrieb der 77-Jährige, der sich aktuell im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol vor Gericht verantworten muss. 

Bereits bei Olympia 2021 schoss der 45. Präsident der Vereinigten Staaten gegen Rapinoe, die 2012 als eine der ersten Fussballerinnen ihre Homosexualität öffentlich machte. «Die Frau mit den lila Haaren hat schrecklich gespielt. Sie verbringt zu viel Zeit damit, über linksradikale Politik nachzudenken und ihren Job nicht zu machen», höhnte er. 

Ab 2019 kämpfte die heute 38-Jährige mit einigen Mitspielerinnen vor Gericht dafür, dass die US-Frauen genauso viel Geld vom Verband wie die Männer bekommen. Mehr Freude am Einsatz für Gleichberechtigung und Menschenrechte hat Joe Biden. Er verlieh Rapinoe im Sommer 2022 die Presidential Medal of Freedom – die höchste Auszeichnung der USA für Zivilisten.

Rapinoe zu verschossenem Elfer: «Kranker Scherz»

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Die USA sind im Achtelfinale gegen Schweden überraschend im Elfmeterschiessen gescheitert. Ausgerechnet Megan Rapinoe verschoss in ihrem letzten Spiel für ihre Nationalmannschaft.

07.08.2023