Nächster Skandal Spanien-Coach Vilda fasst Co-Trainerin an die Brust

Von Tobias Benz

22.8.2023

Jorge Vilda steht erneut in der Kritik.
Jorge Vilda steht erneut in der Kritik.
Bild: KEYSTONE

Der Wirbel um den spanischen Fussballverband nimmt kein Ende. Nach dem unerwünschten Kuss von Verbandspräsident Luis Rubiales steht nun der Trainer im Fokus. Nicht zum ersten Mal.

Von Tobias Benz

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In einem Video ist zu sehen, wie Spaniens Frauen-Trainer Jorge Vilda seiner Co-Trainerin Montserrat Tomé an die Brust fasst.
  • Der umstrittene Coach steht schon länger im Fokus. Ihm wurden unter anderem unmenschliche Überwachungsmethoden vorgeworfen. 
  • Wie es weitergeht, ist unklar. Bis jetzt fehlt eine Stellungnahme des Verbands.

Nur wenige Tage nach dem Kuss-Eklat im spanischen Nationalteam kursiert ein Video im Internet, in dem Spaniens Frauen-Trainer Jorge Vilda einer Betreuerin an die Brust fasst. Dabei handelt es sich um Co-Trainerin Montserrat Tomé.

Vilda ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Der 42-Jährige sorgte lange vor der Weltmeisterschaft für Aufsehen, als 15 spanische Nationalspielerinnen seinetwegen in den Streik getreten waren. Die Vorwürfe: Mangelnde Professionalität, fehlende Unterstützung des Verbands und – höchst fragwürdig – zu wenig Privatsphäre. So soll Vilda seinen Spielerinnen beispielsweise verboten haben, ihre Hotelzimmer abzuschliessen.

Von diesen Anschuldigungen wollte der Verband nichts wissen. In einem öffentlichen Statement warf der von Rubiales geführte «RFEF» seinen Spielerinnen vor, mit ihrem Verhalten, dem Sport zu schaden. «Der Verband wird den Spielerinnen nicht erlauben, die Zukunft des Nationaltrainers und seines Trainerstabs infrage zu stellen. Das fällt nicht in deren Verantwortung. Diese Art von Manöver sind schädlich und entsprechen nicht den Werten des Fussballs», hiess es damals.

Aufgrund der Weltmeisterschaft kehrten drei Spielerinnen ins Team zurück, darunter auch Aitana Bonmati, die zur besten Spielerin des Turniers gewählt wurde. Der Groll gegenüber Trainer und Verband war damit aber keineswegs verschwunden. Wenig überraschend deshalb Bilder im Nachgang des Finals, die den Trainer bei den Feierlichkeiten in einer vermehrt isolierten Rolle zeigten.

Was für Auswirkungen die Fehltritte von Rubiales und Vilda – die sich gemäss Medienberichten übrigens sehr gut verstehen sollen – haben werden, bleibt offen. Während in Frankreich bereits die Drohung eines Streiks im Frühjahr zur Entlassung von Nationaltrainerin Corinne Diacre geführt hatte, bleibt in Spanien vorerst alles beim Alten.

Von einer Stellungnahme auf der offiziellen Webseite ist weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil: Geziert wird die Seite von einem Bild des spanischen Triumphs. In der Mitte Kapitänin Ivana Andrés, flankiert von Jorge Vilda und Luis Rubiales.

«Die Weltmeisterschaftstrophäe ist bereits in Spanien» – Kräfteverhältnis Mann zu Frau, 2:1.
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