Ein Penaltyschiessen musste den EM-Final entscheiden. Und wieder einmal wurde Gareth Southgate von seiner Vergangenheit auf schmerzhafte Weise eingeholt. Das musste auch die Presse feststellen.
«Tages-Anzeiger»
«Minimalismus, das war einmal. 2017 war die italienische Nationalmannschaft so tief gesunken wie nie. Heute spielt das Team attraktiver denn je und gewinnt den zweiten EM-Titel. Am Ursprung des Aufschwungs steht Trainer Roberto Mancini.»
«Watson»
«Das Spiel der Squadra Azzurra beinhaltete alles, was den modernen Fussball ausmacht: Pressing, schnelles Umschaltspiel, eine perfekte Organisation, taktische Variabilität, aber auch Anpassungsfähigkeit, Raffinesse und Cleverness. Und im Gegensatz zum Turnier 2000, als Italien im Final gegen Frankreich nur Sekunden vom Triumph entfernt war, hatte es auch das nötige Quäntchen Glück.»
«Blick»
«Er ist der Held von Italien! Gianluigi Donnarumma hält im Penaltyschiessen den letzten Elfer von Englands Bukayo Saka und hext seine Italiener zum EM-Titel! Schon zuvor haben Marcus Rashford und auch Jadon Sancho die Nerven versagt. Was für ein Final-Krimi im Wembley!
15 Jahre nach dem Weltmeistertitel in Deutschland und drei nach dem Fiasko um die verpasste WM 2018 ist die ‹Nazionale› endlich wieder zurück bei den ganz Grossen. Dank eines insgesamt überzeugenden, attraktiven Turniers der Mancini-Elf!»
«Aargauer Zeitung»
«Man kann es eine Mission nennen, was Mancini da angestossen hat. Oder einfach nur eine Idee. Die Idee, wie man sich als Gruppe präsentiert, wie man sich in der Gruppe verhält und vor allem wie die Gruppe spielt: Diszipliniert, abenteuerlustig, unermüdlich, furchtlos. Es ist die Idee des Triumphs.»
Italienische Medien:
«Corriere della Serra»
«Gigio Donnarumma hält den entscheidenden Elfmeter und Mancini bricht in Tränen aus. Es ist der schönste Epilog eines Abends der grossen Gefühle. Italien ist Europameister. Zu den ersten, die ihn umarmten, gehörte wieder einmal sein brüderlicher Freund Gianluca Vialli, der ebenfalls aufrichtig weinte. Nach dem Triumph Italiens im Elfmeterschiessen eine Explosion der Emotionen für den Trainer nach so viel Leid und Spannung bis zum Schluss.»
«La Stampa»
«Italien ist Europameister. Wie süss ist es, das zu schreiben, wie süss ist es, es aus den Fenstern im ganzen Land zu hören. Italien ist der Europameister. Sagen wir es noch einmal. Verdienst einer wunderbaren Gruppe, Verdienst eines Champions, der, als sich ein ganzes Land auf seinen Schultern befand, die Spannung abschüttelte und zum Nationalhelden wurde.»
«Corriero dello sport»
«‹It's coming home›. Der Fussball kommt nach Italien, und zwar die Europameister-Trophäe. Wir warten mit offenen Armen darauf. Ein weiteres Märchen nach dem letzten Titel aus dem Jahr 1968. Es war eine verrückte Fahrt, vom Scheitern in der WM-Qualifikation, dem Tiefpunkt, bis zum Triumph in Wembley.»
Englische Presse:
«Daily Express»
«Manche Dinge scheint selbst Gareth Southgate nicht ändern zu können. Ein weiterer mutiger Auftritt Englands, ein weiterer quälender Abend für die Nation. Die Spieler waren jünger, weniger erfahren, aber eine viel sympathischere Truppe als ihre Vorgänger, aber trotzdem war das nicht genug.»
«Daily Mail»
«In einer bitteren Ironie waren es die eingewechselten Elfmeterspezialisten Rashford und Sancho, die im Elfmeterschiessen scheiterten. Prinz George war am Boden, da konnte auch der Trost von William und Kate nicht mehr weiterhelfen.»
«The Guardian»
«Für Gareth Southgate musste es das Elfmeterschiessen sein. Die Chance des englischen Trainers auf persönliche Erlösung verlangte nichts anderes. Zurück am Ort seines schlimmsten Moments, den er so viele Jahre mit sich herumgetragen hatte – dem entscheidenden Elfmeterschiessen gegen Deutschland im Halbfinale der Euro 96. Aber es endete wieder gleich.»
«The Times»
«‹It's not coming home›. England gab in diesem Turnier alles, wurde aber von einem alten Problem heimgesucht, dem Elfmeterschiesen. Es ist wie eine Geissel von Gareth Southgates Leben. Die Fehlschüsse der drei Ersatzspieler Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka kamen England teuer zu stehen. Es war brutal, denn die jahrelange Leidensgeschichte geht weiter.»