Rund um den FC Basel herrschte in den letzten Wochen Unruhe. In einem Interview mit «SRF» nimmt FCB-Präsident Bernhard Burgener zu einigen Themen, die in jüngster Vergangenheit für Schlagzeilen sorgten, Stellung.
Anfang März wurde die Super-League-Saison unterbrochen – und noch weiss niemand, wie es mit dem Fussball hierzulande weitergeht. Spiele vor leeren Zuschauerrängen können langfristig nicht die Lösung sein, so Burgener gegenüber «SRF»: «Geisterspiele bedeuten für uns nur noch mehr Kosten – für uns über 300'000 Franken pro Heimspiel – und gleichzeitig keine Einnahmen. Geisterspiele würden die ganze Situation noch verschärfen.»
Die liquiden Mittel würden beim FC Basel bis und mit Juni ausreichen. Doch wie geht es danach weiter? Droht der FCB pleite zu gehen? «Nein, es geht nicht nur darum, was man hat. Wir haben noch grosse Guthaben. Wir haben in den letzten zwei Jahren sehr erfolgreich Spieler verkauft.» Es sei normal, dass es Ratenzahlungen gebe und mit diesen sei man «safe» bis im Oktober.
Doch irgendwann würde auch dem FCB das Geld ausgehen, denn derzeit seien alle Einnahmen abgestellt. «Wir leben nicht von den TV-Geldern – diese machen nur etwa 7 bis 10 Prozent aus. Für uns sind die grossen Posten die Zuschauereinnahmen, Sponsoren, Hospitality, die Stadion-Einnahmen, der Fan-Shop und Transfererlöse. All dies ist nun betroffen», erläutert der Präsident. Pro Monat müsse der FC Basel rund 6,7 Millionen Franken bezahlen. Er hoffe, dass spätestens im Herbst wieder Spiele mit Zuschauern stattfinden können.
Burgener über den Lohnstreit und Spekulationen
Burgener gibt zu, dass in der Kommunikation rund um die Lohndebatte nicht alles optimal gelaufen sei. «Wir hatten aber keinen Graben» und inzwischen hätte man sich geeinigt. Mehr wolle er dazu nicht sagen.
Zuletzt kursierten auch Gerüchte, dass Burgener den FCB verkaufen wolle. Der FCB-Präsident dementiert: «Ich habe in keiner Art und Weise vor, diese Mehrheit zu verkaufen. Ich habe Partner aufgenommen (David Degen hält 10 Prozent, 80 Prozent Burgener, Anm. d. Red.). Und ich habe gesagt, ich werde irgendwann eine langfristige Lösung für Basel finden.» Aber die Mehrheit soll in Basler Händen bleiben.
Auf die Frage, ob er in letzter Zeit einmal daran gedacht habe, den Bettel hinzuschmeissen, antwortet Burgener wie folgt: «So ticke ich nicht, ich bin nicht der Kapitän, der in der grössten Not davonläuft.» Für ihn seien die Mitarbeiter das Wichtigste, für diese mache er alles. «Zweitens: Wenn man etwas verkaufen will, wäre das nun wohl der dümmste Moment. Da würde ich mir selber ins Knie schiessen.»