Die Swiss Football League hat ein Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs erarbeitet. Der Zeitpunkt ist noch unklar. Aber eines ist gewiss: Die Geisterspiele werden zu einer teuren Angelegenheit.
Zusammen mit dem Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern zeigt die Swiss Football League (SFL) in ihrem Konzept auf, wie die Rückkehr auf die Trainingsplätze und die Organisation von Geisterspielen ablaufen soll. Die präsentierten Szenarien seien sehr detailliert, hiess es von der Swiss Football League. Es wird dargelegt, wie die Trainings gestaltet werden sollen und wer Zugang erhalten soll.
Geisterspiele sind nach Meinung der SFL in der momentanen Situation die einzige Möglichkeit, «den Schweizer Profifussball in seiner heutigen Form zu retten und gleichzeitig die wichtigen Auflagen zum Schutz der Spieler und Bevölkerung einzuhalten». Die Klubs werden in den kommenden Tagen über den Vorschlag der SFL diskutieren und schliesslich darüber entscheiden. Die Kosten dürften das Hauptthema sein. Es ist mit beträchtlichen Zusatzausgaben zu rechnen. Vor allem die nötigen Schutzmassnahmen und die womöglich nötigen Tests dürften ins Geld gehen.
In den letzten Wochen hatten sich einige Klubs gegen die Fortsetzung der Meisterschaften mit Geisterspielen ausgesprochen. «Ich bin völlig dagegen, Matches ohne Zuschauer auszutragen», sagte Jeff Collet, der Besitzer von Neuchâtel Xamax, gegenüber der Nachrichtenagentur «Keystone-SDA» vor einigen Tagen. Bei der Liga will man derweil nichts ausschliessen, um die Wiederaufnahme in Gang zu bringen. Auch eine beschränkte Anzahl Austragungsorte oder Spieler unter Quarantäne seien keine Tabuthemen. Im Konzept sind diese Möglichkeiten aber nicht thematisiert.
Es braucht eine gewisse Vorlaufzeit
Einen Zeitplan für die Fortsetzung der Meisterschaften mit Geisterspielen gibt es noch nicht. Wann weitergespielt werden könnte, hängt von vielen Faktoren ab. Klar ist, dass es eine gewisse Vorlaufzeit braucht, bevor die ersten Partien angepfiffen werden können. Die Spieler benötigen zuvor etwa zwei bis drei Wochen Training, und die Liga muss die Spielpläne neu erstellen.
Gegenüber SRF erklärte SFL-CEO Claudius Schäfer in einem Video-Chat, man habe Wege aufgezeigt, wie die Liga sich eine Öffnung vorstellen könnte. «Wir müssten wohl Anfang Juni wieder einsteigen», so Schäfer. Ob die Vorschläge so durchkämen, sei zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen, zumal es weitere relevante Faktoren zu berücksichtigen gebe: «Es gilt beispielsweise zu klären, ob die Klubs weiterhin Kurzarbeit haben.» Zugleich verwies Schäfer darauf, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer «kein günstiger Weg» sei.
SDA