Am Mittwoch hat der Bundesrat der Swiss Football League endgültig grünes Licht für den Neustart der beiden Schweizer Profi-Fussballligen gegeben. Ob ab Mitte Juni tatsächlich wieder gespielt wird, entscheiden die 20 Klubs am Freitag. Eine Tendenz zeichnet sich bereits jetzt ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat am Mittwoch grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den beiden höchsten Fussball-Klassen des Landes gegeben.
- Die Super-League-Vereine tagen am Freitag mit der Swiss Football League und entscheiden über das weitere Vorgehen.
- Die wichtigsten Traktanden: Wird ab 19. Juni in der Schweiz wieder gespielt? Kommt die 12er-Liga?
Saisonabbruch oder Re-Start mit Geisterspielen? Diese Frage beschäftigt die Fussball-Schweiz schon mehrere Wochen. Nun findet die Debatte endlich ihr Ende. Der Bundesrat hat am Mittwoch bereits entschieden, dass Fussballspiele in Form von Geisterspielen beziehungsweise Veranstaltungen mit höchstens 300 Personen, ab dem 6. Juni wieder erlaubt sind. An einer ausserordentlichen Generalversammlung in Bern entscheiden die 20 Profi-Klubs am Freitag, ob der Spielbetrieb ab dem 19. Juni wieder aufgenommen wird oder nicht.
Nachdem sich die meisten Vereine – zumindest aus der Super League – zunächst klar gegen Spiele ohne Zuschauer positioniert hatten, scheint sich nicht zuletzt auch dank des Hilfspakets der Regierung das Blatt gewendet zu haben. Der FC Basel und FC Zürich etwa, deren Präsidenten Ende April noch vorgerechnet hatten, dass Geisterspiele die Liga bis Saisonende rund 20 Millionen Franken kosten würden und entsprechend eher weniger für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs waren, sprechen sich nun ganz klar für die Fortsetzung der aktuellen Meisterschaft aus.
«Ich bin optimistisch, dass die Klubs am Freitag richtig entscheiden und gehe davon aus, dass wir bald wieder spielen können», sagte FCZ-Boss Ancillo Canepa letzten Sonntag im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel. FCB-CEO Roland Heri liess sich am Mittwoch wie folgt zitieren: «Der FC Basel freut sich, dass der Bundesrat grünes Licht für die Weiterführung der Saison gegeben hat. Nun liegt es an den Klubs, diesen Steilpass aufzunehmen und gemeinsam eine gute Lösung zu finden. Der FCB hofft sehr, dass der Ball in absehbarer Zeit wieder wettkampfmässig rollt.»
Tendenz: Ab dem 19. Juni wird wieder gekickt
Eine Umfrage des «Blick» hat letzte Woche ergeben, dass die Mehrheit der 20 Schweizer Profivereine mittlerweile für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist. Nur die RSL-Abstiegskandidaten Lugano, Sion, Xamax würden sich demnach klar für den Abbruch der Saison aussprechen. Auch Schlusslicht Thun würde lieber nicht mehr spielen.
Klar für die Fortsetzung der Meisterschaft sind gemäss der Umfrage aus der Super League YB, Basel, Servette und Zürich. St. Gallen und Luzern tendieren in Richtung «eher ja». Klar ist die Sache bei den Challenge-League-Vereinen, von denen kein einziger den Abbruch der Saison begrüssen würde. Lausanne, GC, Aarau, Winterthur, Stade Lausanne-Ouchy und Schaffhausen sind klar für Geisterspiele, Vaduz und Kriens haben «eher ja» angegeben. Egal ist es dem FC Wil und Schlusslicht Chiasso. So stehen die Chancen gut, dass die beiden Meisterschaften ab dem 19. Juni fortgeführt werden.
Weiter nicht vom Tisch ist eine neue Zwölferliga, über die ebenfalls neu abgestimmt werden könnte – obwohl die vorgeschlagene Modusänderung erst vor wenigen Wochen bei einer Abstimmung gescheitert war. Ausserdem ist noch unklar, wann die Saison 2020/21 beginnen soll. Und was mit auslaufenden Spielerverträgen und möglichen Transfers passiert.
«Bluewin» ist am Freitag vor Ort und berichtet während des ganzen Tages mit einem Live-Ticker über die Entwicklungen der ausserordentlichen Generalversammlung. In einer Spezial-Folge des Fussball-Talks Heimspiel werden die Entscheide dann am Abend ab 20 Uhr live auf Teleclub Zoom diskutiert.
Fr 29.05. 20:00 - 21:00 ∙ Teleclub Zoom D ∙ CH ∙ 60 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.