Fabio Celestini ist nicht mehr Trainer des FC Luzern. Bis zur Winterpause wird die 1. Mannschaft interimistisch durch U21-Coach Sandro Chieffo betreut. Wer übernimmt danach? blue Sport hat eine Kandidatenliste erstellt.
«Die Mannschaft ist jetzt auch in der Pflicht, noch einmal Gas zu geben. Ich hoffe, dass der Trainerwechsel die nötigen Impulse gibt, um die letzten paar Prozente noch rauszuholen», sagt FCL-Präsident Stefan Wolf am Montag gegenüber blue Sport.
Mit dem Trainerwechsel meint der Luzern-Boss die Übernahme von U21-Coach Sandro Chieffo, der das Team interimistisch betreuen wird. «Wir stecken voll im Abstiegskampf, das sagen wir seit Wochen», stellt Wolf klar. «Wir haben den Fokus jetzt auf die nächsten vier Matches, damit wir mit Sandro Chieffo möglichst viele Punkte holen und dann für die Rückrunde den richtigen Trainer holen können.»
Wer in der Winterpause übernehmen wird, ist noch unklar. Mit der Suche nach Celestinis Nachfolger stehe man noch ganz am Anfang, sagt Wolf: «Mit der Trainersuche haben wir uns noch nicht befasst. Das beginnt jetzt in den nächsten Wochen.»
Mehrere Trainer sind auf dem Markt, die ins Beuteschema der Innerschweizer passen könnten. Hier sind fünf mögliche Optionen:
Alex Frei
«Der Name Alex Frei geistert durch Luzern», titelte der «Blick» schon vor zwei Wochen. Und auch die «Luzerner Zeitung» brachte Frei ins Spiel. Der Grund liegt auf der Hand: Der ehemalige Nati-Rekordtorschütze hat gute Verbindungen zum Klub. Er ist befreundet mit Sportchef Remo Meyer, von einem seiner drei Söhne ist er der Götti. Frei und Meyer spielten einst auch zusammen in Luzern – und der 42-Jährige war in jungen Jahren auch Mitspieler von FCL-Präsident Stefan Wolf, mit Servette wurden sie 2001 gemeinsam Cupsieger. Frei, einst auch Sportchef in Luzern, ist seit zwei Wochen vereinslos. Sein Engagement beim FC Wil wurde im gegenseitigen Einvernehmen beendet.
Bruno Berner
Die «Luzerner Zeitung» glaubt, dass Bruno Berner «mindestens ebenso grosse Chancen» hat wie Alex Frei. Demnach könnten Frei die guten Beziehungen zur FCL-Führung am Ende auch zum Verhängnis werden (Stichwort «Filz-Vorwurf»). Nach erstklassiger Arbeit beim SC Kriens war Berner im Sommer bei mehreren Super-League-Klubs im Gespräch. Schliesslich übernahm er dann aber das U19-Nationalteam.
Bernard Challandes
Im Oktober wurde Challandes als Nationaltrainer des Kosovo entlassen – trotz hervorragender Arbeit in den letzten Jahren. Das Ende der Laufbahn des 70-Jährigen soll das aber nicht gewesen sein. «Ich habe noch immer die Kraft und die Leidenschaft, aber ich habe keinen Plan. Wenn eine Anfrage kommt, schaue ich, ob ich ein gutes Gefühl habe», sagte Challandes kürzlich in einem NZZ-Interview. Ein Klub würde ihn allerdings wohl weniger reizen als eine Nationalmannschaft. Nichtsdestotrotz könnte Challandes mit einer grossen Erfahrung ein ernstzunehmender Kandidat für den vakanten Posten in Luzern sein.
Interne Lösung
Vorerst übernimmt Sandro Chieffo, der bisherige Cheftrainer der U21, die 1. Mannschaft des FCL. Sollte er in den vier Spielen bis zur Winterpause (gegen Basel, Zürich, GC und Servette) mehr Siege holen als Celestini (nur ein Dreier in 14 Spielen), ist nicht auszuschliessen, dass Chieffo auch länger bleiben darf. Eine interne Lösung wäre auch Michel Renggli, der aktuell die U18 der Innerschweizer betreut. Renggli durfte kürzlich als Interimscoach des SC Kriens für drei Spiele Profifussball-Luft schnuppern.
Mister X
Es gibt noch viele weitere verfügbare Trainer, die im Schweizer Fussball ihre Spuren hinterlassen haben. Marcel Koller etwa, der seit seinem Aus beim FC Basel im August 2020 ohne Trainerjob ist. Genauso wie die beiden letzten FCZ-Trainer Ludovic Magnin und Massimo Rizzo. Oder findet der FCL seinen neuen starken Mann gar im Ausland? Ausländische Coaches scheinen in der Super League ja aktuell hoch im Kurs zu stehen, fünf Trainer der höchsten Schweizer Spielklasse haben keinen Schweizer Pass. Die «Luzerner Zeitung» bringt auch Maurizio Jacobacci ins Spiel, der aktuell das Ligue-2-Team Grenoble coacht. «Jacobaccis Traum ist und bleibt aber der FC Luzern», schreibt die Zeitung.