Nach der 1:3-Niederlage in Lugano ist der FC Luzern Tabellenletzter. Fabio Celestini wirkt im Interview nach dem Spiel angefressen, als er gefragt wird, ob er als FCL-Coach noch glücklich ist. Präsident Stefan Wolf bestätigt derweil, dass der Trainerposten «zum Thema» wird.
Nach der 0:1-Heimpleite vor der Nati-Pause gegen Sion folgt am Sonntag der nächste Dämpfer für den FC Luzern. Die Innerschweizer verlieren in Lugano mit 1:3 und rutschen ans Tabellenende ab. Von 14 Spielen hat der FCL nur eines gewinnen können. Vom internationalen Geschäft, wo die Luzerner vor der Saison so gerne hinwollten, ist der Cupsieger meilenweit entfernt.
Muss Fabio Celestini seine sieben Sachen packen? FCL-Präsident Stefan Wolf will das im blue-Interview nach der Pleite im Tessin nicht bestätigen, sagt aber: «Es gibt einiges, was nicht stimmt. Wir sind am Tiefpunkt. (...) Es geht um den FC Luzern und nicht um Celestini oder Wolf. Wir müssen schauen, dass wir gemeinsam da unten rauskommen.»
Die Frage, ob man sich in Luzern schon Gedanken mache über einen Trainerwechsel, beantwortet Wolf wie folgt: «Ich bin ehrlich. Wenn man zu wenig Punkte hat und die Leistungen über eine lange Zeit nicht stimmen, dann ist das ein Thema. Das werden wir in den nächsten Tagen auch besprechen.» Rückendeckung hört sich anders an.
Celestini selbst reagiert ziemlich emotional, als er im Interview gefragt wird, ob er noch glücklich ist als FCL-Trainer. «Denkst du, du musst jetzt eine Frage wegen eines neuen Trainers stellen? Damit sagst du, dass ich nicht professionell bin», schnauzt der Coach den blue-Reporter an. «Ich ernähre meine Familie mit meinem Vertrag beim FCL. Du kannst mir diese Frage nicht stellen. Ich bin ein Profi, da geht es nicht darum, ob ich glücklich oder unglücklich bin. Es geht darum, dass ich meine Arbeit mache und jeden Tag 120 Prozent gebe.»
Was die blue-Experten Rolf Fringer und Marcel Reif zu diesen Worten zu sagen haben, erfährst du im Video am Anfang des Artikels.
Celestini bringt Klubführung gegen sich auf
Celestini hatte vor wenigen Tagen in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung» für Aufregung gesorgt. Auf die Frage, ob er noch die Rückendeckung des Sportchefs Remo Meyer spüre, antwortete der Coach: «Für mich ist das kein Thema. Remo Meyer kann machen, was er will, Stefan Wolf kann machen, was er will. Mich interessieren nur meine Spieler, meine Mannschaft.»
Der Verwaltungsrat würde schliesslich nicht auf dem Platz stehen. «Sie können Sitzungen machen und auch mit anderen Trainern reden. Sie können sagen, er braucht acht, neun, zehn, zwölf oder fünfzehn Punkte – jedes Ziel, das sie wollen», sagte Celestini und wiederholte nochmals: «Ich brauche nicht Remo, nicht Stefan und auch nicht den Verwaltungsrat. Wenn ich daran denke, benötige ich nur Energie.»
Präsident Stefan Wolf kommentiert Celestinis Aussagen gegenüber blue und sagt: «Das hat uns überhaupt nicht gepasst und es war ziemlich unnötig. Das werden wir aufnehmen und diskutieren.» Ob Celestini auch nächste Woche gegen Basel an der Seitenlinie stehen wird? Sein Trainerstuhl wackelt mehr denn je.