Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 13. Mai Eckwerte für ein Stabilisierungspaket zu Gunsten des Schweizer Sports festgelegt. Die Fussball- und Eishockeyligen sollen mit 350 Millionen Franken, der Breiten- und Leistungssport mit 150 Millionen Franken unterstützt werden. Mit den Darlehen kommt für die Ligen die Verpflichtung, einen solidarisch getragenen Sicherheitsfond für künftige Risiken zu schaffen.
Wie das VBS am Mittwoch in einer Medienmitteilung bekannt gab, will der Bund den Schweizer Sport mit 500 Millionen Franken unterstützen. Der Entscheid basiere auf Erfahrungen aus früheren Finanz- und Wirtschaftskrisen, die gezeigt hätten, dass der Sport von einer Krise stärker und länger betroffen sei als die Wirtschaft. Diese Erkenntnis gründe auf den besonderen Finanzierungsmechanismen des Sports und der ausgeprägten Abhängigkeit von Sponsoren, Veranstaltungseinnahmen, Medien, TV-Rechten, Lotterien und Fondsgeldern des Gemeinwesens.
«Der Bundesrat rechnet mit Beiträgen von 350 Millionen Franken für den Betrieb der Fussball- und Eishockeyligen und 150 Millionen Franken zur Stützung des Breiten- und Leistungssports. Der Zusammenbruch des Ticket- und Saisonkartenverkaufs, die Absage von kleinen und grossen Sportveranstaltungen, der Rückzug von Sponsoren – die Folgen der Coronakrise bedrohen vom lokalen Verein bis zu den professionellen Klubs und Verbänden tragende Pfeiler des Schweizer Sportsytems», hiess es in der Medienmitteilung des VBS.
Bund verlangt Sicherheitsfonds für künftige Risiken
Der Bund will die Darlehen in zwei Etappen ausstellen. Die erste Tranche soll die Ertragsausfälle ab 1. Juni für die nächsten sechs Monate auffangen. Dafür sind rückzahlbare Darlehen von 100 Millionen Franken an die Fussball- und 75 Millionen Franken an die Eishockeyliga vorgesehen. Damit dürfte die zuletzt erneut in Frage gestellte Wiederaufnahme der Super League und Challenge League gesichert sein.
«Für den Fall, dass der Spielbetrieb während 12 Monaten nur eingeschränkt möglich ist, soll eine zweite Tranche von weiteren 175 Millionen Franken im Budget 2021 des Bundes eingestellt werden», so das VBS. Die Darlehen an die Profiligen sind mit Verpflichtungen verbunden. So muss ein solidarisch getragener Sicherheitsfonds für künftige Risiken eingerichtet werden und es muss garantiert werden, dass die Finanzhilfe nicht für «überdurchschnittliche Spielersaläre» verwendet werden. Zudem ist die Nachwuchsarbeit mindestens im gleichen Umfang wie vor der Pandemie weiterzuführen.
Was der Bundesrat unter «überdurchschnittlichen Spielersalären» versteht, wurde nicht genauer erläutert.
Da auch der Breiten- und Leistunssport ausserhalb von Fussball und Eishockey stark von den Schutzmassnahmen des Bundes gegen Covid-19 betroffen ist, sieht der Bundesrat zusätzliche 50 Millionen Franken für das Jahr 2020 und 100 Millionen Franken für das Budget 2021 vor. Zusammen mit den bereits am 20. März zugesprochenen 50 Millionen Franken ergibt das eine Gesamtsumme von 200 Millionen Franken.