Nach dem bitteren 1:5 gegen Deutschland zum EM-Auftakt war bei den mit Hoffnungen angetretenen Schotten Aufarbeitung angesagt. Trainer Steve Clarke stellte sich der Öffentlichkeit.
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- Nach der deutlichen Niederlage gegen Gastgeber Deutschland im EM-Auftaktspiel steht Schottland vor dem Duell mit der Schweiz am Mittwochabend (21 Uhr) unter Druck.
- Schottland-Coach Clarke glaubt aber nach wie vor an seine Schützlinge und sagt: «Wir haben viele Dinge falsch gemacht und müssen es wieder in Ordnung bringen.»
- Zugleich zeigt Clarke grossen Respekt vor der Nati und unterstreicht: «Bei den grossen Turnieren sind sie immer da.»
Planänderung bei Schottland: Zur Pressekonferenz im Camp in Garmisch-Partenkirchen erschien nicht wie ursprünglich vorgesehen ein Spieler, sondern der Trainer Steve Clarke höchstpersönlich. Nach der Blamage zum Auftakt sei es seine Aufgabe, sich den Medien zu stellen, hielt der 60-Jährige fest.
An einen Erfolg gegen den Gastgeber hatte man in Schottland zwar nicht ernsthaft geglaubt, aber dass die Mannschaft so untergehen würde, überraschte doch viele. Nach einer starken Qualifikation, in der die Schotten einen Sieg gegen Spanien feierten und das ambitionierte Norwegen klar hinter sich liessen, waren bei den Briten Hoffnungen aufgekeimt. Bei der vierten EM-Teilnahme nach 1992, 1996 und 2021 wollte Schottland erstmals die Gruppenphase überstehen.
Keine Ausreden
Davon ist das Team nun weit entfernt. «Es gibt keine Ausreden, wenn man ein Spiel mit 1:5 verliert. Wir haben viele Dinge falsch gemacht und müssen es wieder in Ordnung bringen», sagte Clarke. Auf die Frage, wie er das machen wolle, antwortete der Trainer scherzhaft, dass er einigen Spielern in den Hintern treten und andere mit Streicheleinheiten eindecken werde. Ihm sei es darum gegangen, den Spielern klarzumachen, wie die Pleite gegen Deutschland entstehen konnte und wie «so etwas nicht noch einmal passiert».
Gegen die Schweiz müssen die «Bravehearts» punkten, um das schlechte Torverhältnis zu kaschieren. Dass das nicht einfach wird, weiss Clarke. «Die Leute schauen immer auf die Schweizer und denken, das ist eine kleine Fussball-Nation. Aber bei den grossen Turnieren sind sie immer da.»
Schottland, das in München von zahlreichen mitgereisten Fans, der «Tartan Army», unterstützt wurde, ist nun auf Wiedergutmachung aus. «Behaltet den Glauben», hatte Clarke unmittelbar nach dem Auftaktspiel gesagt. Und auch die Spieler zeigten sich entschlossen, die Nation nicht erneut zu enttäuschen. «Wir haben den Fans in der Vergangenheit grossartige Erinnerungen beschert», sagte Verteidiger Kieran Tierney. «Aber jetzt ist es an der Zeit, neue zu schaffen. Wir glauben, dass wir es schaffen können. Aber wir müssen es zeigen.»
Mi 19.06. 20:10 - 23:40 ∙ SRF zwei ∙ 210 Min
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