0:0 in Dänemark, 1:0-Sieg in Irland: Ein zufriedener Murat Yakin stellt sich in der dunklen Dubliner Nacht den Medien. Warum er bei Shaqiri schon vor dem Spiel ein gutes Gefühl hatte. An welche Stürmer er denkt. Und warum er Vertragsgespräche vorerst ausschliesst.
Xherdan Shaqiri erlöst die Nati. Sein 1:0-Siegtreffer gegen Irland bedeutet den ersten Sieg nach zuletzt fünf sieglosen Spielen. «Shaq hat das heute sehr gut gemacht», sagt Yakin, «er hat schon beim Einlaufen drei, vier Bälle versenkt. Er hat einen Zauberfuss, er kann Tore schiessen und Assists geben. Die Statistik spricht für ihn.»
Shaqiri habe sich auch gut bewegt, aber es würden ihm die Stürmer-Typen an der Seite fehlen. Yakin hofft natürlich auf Breel Embolo, der nach einem Kreuzbandriss zurückkommen soll: «Neun, zehn Monate sind eine lange Pause. Aber er kennt seinen Körper. Ich wünsche mir, dass sein Zeitplan gut aufgeht, dass er im April Teileinsätze hat. Aber nur auf Breel zu hoffen, wäre nicht optimal.»
So hoffe er, dass zum Beispiel Zeki Amdouni oder Noah Okafor sich steigern. Der Nati-Trainer spricht dann auch von YB-Stürmer Joël Monteiro, der aber erst noch eingebürgert werden müsste. Und fügt an, dass auch ein Dubai-Söldner zum Thema werden könnte: «Ich denke auch an Seferovic, die Türe ist noch nicht ganz zu.»
Sierro und Schär haben gepunktet
Yakin, der selbst nach dem schwachen Herbst in der Kritik stand, sagt zu den zwei mehr oder weniger erfolgreichen Testspielen: «Wir waren defensiv stabil.» Man habe aber auch gesehen, wie sehr «Granit in der zweiten Halbzeit in Irland fehlte, als er rausging. Man sah, wie viel Ruhe er reinbringt.»
Als Gewinner des Abends konnte sich dafür Toulouse-Captain Vincent Sierro nach seinem Debüt (gleich in der Startelf) fühlen. Yakin: «Er hatte es verdient, von Anfang an zu spielen. Man spürte es schon im Training, dass er sehr gut harmoniert mit den anderen im Zentrum.»
Und als Gewinner des Zusammenzugs kann man Fabian Schär sehen, der in der Dreierkette gut spielte. Yakin: «Es ist richtig, dass er bei unserem Gespräch in London mit seiner Rolle unzufrieden war. Ich sagte ihm, er solle das nächste Mal mit einem Lächeln kommen.» Hat geholfen.
Yakin schliesst Vertragsgespräche aus
Mit einigen, so Yakin, sei er aber nicht zufrieden, «aber das werde ich mit ihnen persönlich besprechen.» Namen will er keine nennen, möglich, dass er Spieler wie Silvan Widmer oder Eray Cömert meint.
Die Schlussfrage noch: Wird Yakins Zukunft doch noch vor der EM geklärt? Dem Vernehmen nach hat Yakin ein Vertragsangebot des Schweizerischen Fussballverbands über eine Vertragsverlängerung vorgelegt, das Yakin ablehnte.
blue Sport fragt Yakin, ob für ihn klar ist, dass er mit auslaufendem Vertrag in die EM geht oder ob er sich nach den zwei Spielen weitere Gespräche anhören würde. Yakin: «Wir haben es klar diskutiert. Wir konzentrieren uns auf die Vorbereitung, dann auf die EM – und alles andere diskutieren wir nach dem Turnier.»