Grosse Euphorie in der Schweiz nach dem Viertelfinal-Einzug der Nati an der EM. Im «Heimspiel bei der Nati» wird aber auch Italien zum Thema. blue Sport Experte Marcel Reif findet deutliche Worte: «Absurd schlecht!»
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- Die Schweizer Nati holt sich nach dem 2:0-Sieg im EM-Achtelfinal gegen Italien viel Lob ab. Für die Squadra Azzurra hingegen hagelt es Kritik.
- Im Fussball-Talk «Heimspiel bei der Nati» spricht blue Sport Experte Marcel Reif von einer «absurd schlechten Leistung».
- Reif glaub, dass die stolze Fussball-Nation Italien vor allem auch in der Serie A eine Neuausrichtung braucht.
Die Hoffnungen auf einen erneuten Viertelfinal-Einzug an der Europameisterschaft waren in der Schweiz schon vor dem Duell mit den Italienern da. Dass die Nati den vierfachen Weltmeister aber so dominieren würde, hätte wohl kaum einer erwartet. Das Team von Murat Yakin lässt den Azzurri kaum eine Chance und gewinnt hochverdient mit 2:0.
«Das war eine sehr unschweizerisch klare, seriöse, selbstbewusste Vorstellung», lobt blue Sport Experte Marcel Reif im Fussball-Talk «Heimspiel bei der Nati».
Man könne den Coup auch nicht mit dem Sieg über Frankreich an der EM 2021 vergleichen, findet blue Sport Chefredaktor Andreas Böni: «Das war damals eine Sensation. Diesmal war es völlig abgeklärt, mit einer Spielidee und Mentalität, ohne Nervosität. Das war eine viel reifere Leistung als damals. Das hat sich völlig gewandelt.»
So sehr man die Nati für ihren starken Auftritt loben kann, so kritisch kann man auch die Darbietung des Gegners betrachten. Reif: «Die Italiener waren schwach. So schwach, dass es die Sau graust. Aber du musst erstmal so gut sein, um zu zeigen, wie schlecht der Gegner ist. Und das haben die Schweizer super gemacht.»
Reif sagt, er sei erschrocken, wie schwach Italien ausgesehen hat. «Du kannst doch nicht in ein K.o.-Spiel gehen und überhaupt nicht vorhanden sein. Von der ersten Minute an waren sie mut- und planlos.» Die Italiener hätten Nati-Spielmacher Granit Xhaka viel zu viel Platz gelassen und seien nicht in die Zweikämpfe gegangen.
Italiens Fussball braucht eine Neuausrichtung
«Das war eine absurd schlechte italienische Leistung», meint der blue Sport Experte, der sich auch einen Seitenhieb nicht verkneifen kann: «Ob es die schlechteste der letzten Jahre war, weiss ich nicht, denn ich habe sie in Katar nicht gesehen. Da waren sie aber auch nicht qualifiziert.»
Ein solches Debakel sei aber nicht nur schlecht für den italienischen Fussball. «Sie werden über die Bücher gehen müssen und sich klarmachen müssen, wer sie sind, wer sie mal waren und wohin sie wollen», so Reif. Die Serie A müsste davon wegkommen, eine Liga für alternde Stars zu sein, sondern wieder mehr auf die Jugend setzen, damit auch die Nationalmannschaft wieder nachhaltig von der Top-Liga profitieren kann.
Mit einer 0:2-Pleite im Achtelfinal seien die Italiener am Ende sogar noch gut bedient, meint der 74-Jährige: «Wenn sie nicht mit Gianluigi Donnarumma noch einen der besten Torhüter des Turniers hätten, gibt's den Arsch nochmal anders versohlt.»