Belgien verliert sein Auftaktspiel an der EM gegen die Slowakei mit 0:1 – unter anderem wegen eines strittigen VAR-Entscheids in den Schlussminuten.
17.06.2024, 20:56
17.06.2024, 21:00
Linus Hämmerli
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In der Auftaktpartie gegen die Slowakei legt in der 86. Minute Belgiens Loïs Openda für Romelu Lukaku den 1:1-Ausgleich auf.
- Doch der Schiedsrichter nimmt nach Konsultation des VARs den Treffer zurück.
- Auf den Wiederholungen ist zu sehen, wie Opena den Ball im Sprint mit seiner rechten Hand minimal touchiert.
Belgien stolpert über die Slowakei und hadert nach dem Schlusspfiff womöglich mit dem VAR. Zuvor brechen bei den Belgiern in der 86. Minute aber alle Dämme. Star-Stürmer Romelu Lukaku trifft nach zig vergebenen Chancen zum langersehnten 1:1-Ausgleich.
Loïs Openda tankt sich auf dem linken Flügel stark gegen den slowakischen Abwehrspieler Denis Vavro durch. Er legt im Strafraum quer zu Lukaku, der den Ball im Tor unterbringt.
Belgien jubelt, Vavro fuchtelt und gestikuliert wie wild – Openda soll den Ball mit der Hand berührt haben. Und tatsächlich: Der Schiedsrichter wird vom VAR zum Bildschirm gebeten. Auf der Wiederholung ist zu sehen, wie Openda während einer natürlichen Bewegung den Ball minim berührt oder eher: streichelt. Nichtsdestotrotz entscheidet der Unparteiische auf Handspiel und nimmt den Treffer zurück.
SRF-Schiri-Experte Amhof: «Mir tut das Herz weh»
«Völlig unabsichtlich, aus dem Zufall heraus», analysiert Schiedsrichter-Experte Sascha Amhof die Szene in der 86. Minute während der Übertragung bei «SRF». Er gehe davon aus, dass auf Handspiel entschieden werde, weil der Arm von Openda draussen sei. Amhof würde sich wünschen, dass das Tor zählt. «Mir tut das Herz weh.»
Schon in der 56. Minute wurde ein erstmaliger Ausgleichstreffer von Belgien aberkannt. Lukakus Tor wurde wegen einer knappen Abseitsposition vom VAR zurückgenommen. Der Stürmer der AS Roma stand mit der Schulter im Offside. Im Gegensatz zum Handspiel war dieser Entscheid zwar knapp, aber letztlich diskussionslos.
Auch sieben Minuten Nachspielzeit sind für die Belgier nicht genug, um gegen die Slowakei noch einen Punkt zu ergattern. So steht die Tabelle in der Gruppe E Kopf – Rumänien und die Slowakei führen, die Ukraine und Belgien bilden das Schlusslicht.
